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Rezensionen zu
Ihr wollt es dunkler

Stephen King

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Obwohl Stephen King das ausschweifende Format das epischen Romans bevorzugt, um seine Leserschaft mit seinen Geschichten zu fesseln, sind seit Beginn seiner außergewöhnlich erfolgreichen Schriftstellerkarriere immer wieder Sammlungen von Kurzgeschichten erschienen, die ihren ganz eigenen Reiz verströmten – nicht zuletzt für die Filmstudios in Hollywood, die bereits aus Kings erstem, schon 1978 veröffentlichten Sammelband „Night Shift“ ausgewählte Short Stories wie „Manchmal kommen sie wieder“, „Der Rasenmähermann“ und „Kinder des Mais“ zu mehr oder weniger gelungenen Langfilmen verarbeiteten. Bekanntere Beispiele aus späteren Sammlungen sind natürlich „Die Leiche“ (von Rob Reiner unter dem Titel „Stand By Me“ verfilmt) und „Der Nebel“. Neun Jahre nach der letzten Kurzgeschichtensammlung, „Basar der bösen Träume“, ist es nun wieder Zeit für neue Geschichten, die mal zwischen zehn und vierzig Seiten lang sind, gelegentlich aber auch das Ausmaß eines Kurzromans einnehmen. Auf jeden Fall beackert der „King of Horror“ in den zwölf Geschichten in „Ihr wollt es dunkler“ ganz unterschiedliche Sujets und erzeugt ebenso verschiedenartige Stimmungen. Eröffnet wird der Reigen mit „Zwei begnadete Burschen“, in der der Sohn eines berühmten, kürzlich verstorbenen Schriftstellers der Frage nachgeht, die auch die Journalistin Ruth Crawford seit einigen Jahren umtreibt: Laird und sein Jugendfreund David „Butch“ LaVerdiere haben nie das Potenzial erkennen lassen, dass aus ihnen irgendwann mal etwas Besonderes werden sollten, und doch sind sie mit einem Schlag in ihren Mittvierzigern berühmt geworden, Laird als Schriftsteller, Butch als Maler. Laird hat Zeit seines Lebens zwar die obligatorischen Interviews absolviert, aber nie Auskunft über den wundersamen Verlauf seiner Karriere gegeben. Erst mit seinem Tod bekommt sein Sohn den Zugang zum Ursprung des „göttlichen Funkens“, der die kreativen Wurzeln der beiden Freunde während eines Jagdausflugs freisetzen sollte… In „Der fünfte Schritt“ präsentiert sich King als typischer Horror-Autor, wenn er den Rentner Harold Jamison bei seinem täglichen Spaziergang in den Central Park mit einem normal aussehenden Mann zusammentreffen lässt, der als Alkoholiker gerade die Zwölf Schritte bei den AA durchläuft. Für den jetzt anstehenden fünften Schritt soll der Mann, der sich als Jack vorstellt, einem Fremden von seinen Fehlern erzählen. Jamison lässt sich darauf ein, nicht ahnend, was er mit seinem Einverständnis auslöst… Mit „Danny Coughlins böser Traum“ folgt der erste Kurzroman. Die Titelfigur träumt davon, in der Nähe einer „Hilltop Texaco“-Tankstelle einen Hund zu entdecken, der erst eine Hand, dann den dazugehörigen Unterarm aus dem Boden freischarrt. Der Traum ist so real, dass Coughlin sich auf den Weg macht und tatsächlich die teilweise freigelegten Körperteile findet. Doch als er anonym die Polizei informiert, erlebt er sein blaues Wunder. Denn Inspector Franklin Jalbert vom Kansas Bureau of Investigation ist fest davon überzeugt, dass Coughlin den Fund der Leiche von Yvonne Wicker nicht nur geträumt hat, sondern die junge Frau auch selbst ermordet hat. Um das zu „beweisen“ greift Jalbert auch zu unlauteren Mitteln, stellt sich mit seinen Praktiken und Überzeugungen aber auch zunehmend selbst ins Abseits… „In meinen Geschichten über das Übernatürliche und Paranormale habe ich mir besonders große Mühe gegeben, die reale Welt so zu zeigen, wie sie ist, und die Wahrheit über das Amerika zu erzählen, das ich kenne und liebe. Manche solcher Wahrheiten sind hässlich, aber wie es in einem Gedicht heißt, werden Narben zu Schönheitsflecken, wo Liebe ist“, schreibt Stephen King im Nachwort zu „Ihr wollt es dunkler“ – einer Hommage an Leonard Cohen. Tatsächlich bekommt Kings Publikum wie so oft in seinen Geschichten den Spiegel vorgehalten, taucht der „King of Horror“ doch immer wieder tief ins kollektive Unterbewusstsein ein, lässt Träume und Erinnerungen lebendig werden, thematisiert Krankheit, Tod und mehr oder weniger schleichenden Wahnsinn. So macht Vic Trenton, der Ich-Erzähler in dem anderen Kurzroman, „Klapperschlangen“, und darüber hinaus auch der Vater des Jungen, der in „Cujo“ einem tollwütigen Bernhardiner zum Opfer gefallen war, die Bekanntschaft einer Frau, die über den Tod ihrer vierjährigen Zwillinge nie hinweggekommen ist und den Kinderwagen mit ihren T-Shirts durch die Gegend kutschiert, als wären die Jungs noch am Leben. Nicht alle Geschichten erreichen die Intensität, die die beiden Kurzromane auszeichnet, aber doch die meisten.

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Geschichten super, Übersetzung mies

Von: Moon over the Territories

09.06.2024

„Ihr wollt es dunkler“ ist wieder mal eine fantastische Sammlung an spannenden Kurzgeschichten und Thriller-Novellas. Von verrückt über emotional bis hin zu komisch amüsant ist alles dabei. Eine Sammlung, wie wir sie von King gewohnt sind! Was mir jedoch leider unglaublich negativ aufgefallen ist, ist die schlechte Übersetzung oder das fehlende Lektorat/Korrektorat. Es geht nicht um fehlende Worte oder mal einen Rechtschreibfehler. Es geht um falschen Satzbau, falsche Nutzung von Dativ und Akkusativ … Und das nicht nur einmal sondern so oft, dass es mich beim Lesen völlig raus gehauen hat. Teilweise mehrfach pro Seite. Und dies fiel mir auf, obwohl ich selbst nur wenig Ahnung von Rechtschreibung habe. Wir Leser zahlen viel Geld für die Bücher, da kann ich erwarten, dass man die Inhalte angemessen überarbeitet hat.

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„Ihr wollt es dunkler“ ist gestern im Heyne Verlag erschienen und beinhaltet zwölf Kurzgeschichten. Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, „Carrie“, erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk. Meine Skepsis, weil das Buch in relativ kurzer Zeit von zehn Übersetzer*innen in die Deutsche Sprache übertragen wurde, war haltlos. Allen gelingt es, den typischen King-Slang beizubehalten. Wir bekommen in dieser Sammlung viele Genres umspannende Geschichten über das gegenwärtige Amerika, über finstere Mächte und existenzielle Fragen. Im folgenden werde ich jede einzelne Story kurz anreißen: Zwei begnadete Burschen (Two Talented Bastids) Hier versucht der talentierte Sohn eines Autors herauszufinden, warum sein eigener Vater und dessen Kumpel so talentiert waren. Es sind durchaus Parallelen zu Kings eigener Biografie, seinem Leben erkennbar. Der fünfte Schritt (The Fifth Step, erschienen im März 2020, Harper’s Magazine) In einem Park wird der pensionierte Harold Jamieson von einem „fremden“ Mann angesprochen. Als Teil des Alkohlabstinenzprogramms (Schritt fünf) will selbiger Harold etwas mitteilen. Die Geschichte hat mich nicht kalt gelassen, nach typischer King Manier. Willie der Wirrkopf (Willie the Weirdo, erschienen in Mc Sweeney’s Quarterly Concern, Juni 2022) Willie ist sonderbar. Dies äußert sich vor allem in seiner Leidenschaft, Totes zu sammeln und ewig in den Himmel zu starren. Fraglich, ob da wohl eine Verbindung zum Großvater aufgeworfen wird… Danny Coughlins böser Traum (Danny Coughlin’s Bad Dream) Hier wird der Leser animiert, sich selbst zu hinterfragen: Was würde passieren, wenn man einen Leichenfundort durch einen Traum erfährt?! Und was macht man aus diesem Wissen? Geht man direkt zur Polizei und macht sich möglicherweise verdächtig oder behält man es lieber für sich? Finn (Finn, erschienen auf Scribd, Mai 2022) Finn wird vom Pech verfolgt. Die Story wirft letztlich die Frage auf: War alles am Ende nur Einbildung oder hat er ein letztes mal vielleicht doch Glück gehabt? Gruselig, Psycho, einfach schräg. Auf der Slide Inn Road (On Slide Inn Road, erschienen in der Zeitschrift Esquire, November 2020) Wie ein Familientrip zu einer Horrorstory werden kann, beweist uns diese Geschichte. Das rote Display (Red Screen, diese Story wurde für eine Woche für wohltätige Zwecke bei Humble Bundle verkauft, September 2021) Ein Mörder wird von einem Detektiv vernommen. Die Ehefrau eines Klempners wurde vom selbigen mutmaßlich ermordet. Das ist weitaus nicht das Gruseligste, was King in dieser Geschichte mit uns teilt.. Ein Fachmann für Turbulenzen (in Deutschland in der Story-Sammlung „Flug und Angst“ erschienen, Juni 2019) Gibt es so etwas wie einen Experten für Turbulenzen? Ja, Craig Dixon arbeitet als solcher. Haben wir es hier mit Magie zu tun oder macht er einfach nur einen guten Job? Laurie (Laurie, erschienen als Download auf stephenking.com im Mai 2018) Ein Hund wird von Beth verschenkt, zum Zwecke, dass ihr Bruder Lloyd besser über den Tod seiner Frau hinwegkommt. Klingt nach einer tollen Idee, oder?! Bis sich irgendwann zeigt, warum es das vielleicht doch nicht ist.. Klapperschlangen (Rattlesnakes) Ein alter Bekannter taucht hier wieder auf: Kennt ihr noch Vic Trenton aus „Cujo“?! Hier treffen wir ih wieder.. (Erinnerungshilfe: Bernhadiner zerreißt seine Familie) Die Flucht auf eine Insel vor COVID-19 führt ihn zu einer Frau, die ihre Zwillinge im Doppelkinderwagen fährt. Aber sind das wirklich die Zwillinge im Kinderwagen, müssten die nicht schon lange tot sein?! Die Träumenden (The Dreamers) Ein früherer Magier mutiert zum Wissenschaftler, welcher auf der Suche nach einer Welt und Dimension ist. Der Antwortmann (The Answer Man) Was würdet ihr von der Möglichkeit halten, Antworten auf all eure Fragen zu bekommen?! In dieser Story bekommt ein Mann genau diese Möglichkeit: Er kann an entscheidenden Momenten seines Lebens die Antwort auf alle seine Fragen bekommen - von einem immergleichen Mann. Welche Fragen wird er wohl stellen und wie sehen die Konsequenzen aus? Im Nachwort erfahren, woher er die Inspiration für seine Geschichten nimmt. Auch nach vielen Jahren als Schreibender, tut es seiner Kreativität keinen Abbruch. Man spürt seine anhaltende Freude Geschichten zu erzählen. Auch wenn nicht alle Storys in dieser Sammlung neu sind, beweist er uns auf jeden Fall „wie dunkel er es mag“. Nach eigenen Ausführungen, war er bisher nur ein einziges Mal nah dran, mit einer seiner eigenen Geschichten zufrieden zu sein. Ich freue mich jedenfalls ihn, hoffentlich noch lange, auf dem Weg zu seiner perfekten Geschichte begleiten zu dürfen. Als King Fan war es für mich ein perfektes, düsteres Zusammenspiel aus Gruselfaktoren und Horrorelementen, wie ich sie in einem King-Werk erwarte.

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Zwei begnadete Burschen King zeigt hier, daß er ein genialer Erzähler ist und die Geschichte so eindringlich wie möglich und so detailliert wie nötig erzählt. Und vielleicht fliessen auch seine eigenen Erfahrungen hier mit ein. Der Erzähler schildert die Geschichte seines Papas und seinem besten Freund Butch die durch ihre besondere Begegnung ein durchaus erfolgreiches Leben führten. Der fünfte Schritt Jack, ein Mitglied der Anonymen Alkoholiker möchte bei Harold im Park seinen fünften Schritt zum Trockensein vollziehen. Es entwickelt sich ein Gespräch, daß langsam in eine andere Richtung abdriftet. Passt genial in diese Geschichtensammlung und ist erfrischend kurz. Willie der Wirrkopf Skurrile und morbide Story, die mich nicht so ganz abgeholt hat, aber trotzdem gut erzählt ist und auch zum Nachdenken anregt. Danny Coughlins böser Traum Der Schulhausmeister Danny hat eine Vision von einem ermordeten Mädchen und versucht, das Richtige zu tun, indem er die Polizei informiert. Doch damit beginnt der Albtraum erst richtig, denn er wird zum Hauptverdächtigen und sein Leben wird von dem besessensten Polizisten aller Zeiten in Stücke gerissen. Finn Finn erzählt uns von dem Leben des jungen gleichnamigen Protagonisten, der scheinbar seit Geburt an das Pech für sich gepachtet hat, und zwar in jeglicher möglichen Ausprägung. Teilweise ungewollt komisch macht Finn durch von Schlägern, brutalen Polizisten und Wahnsinnigen geprägte Erfahrungen. Auf der Slide Inn Road Ein Familien-Roadtrip, das erstmals im englischen Esquire im November 2020 erschienen ist. Wir lernen eine Familie, bestehend aus Eltern, Kindern und Großpapa kennen, die etwas entdecken, das sie nicht sehen sollen. King zieht hier alle Register seines Könnens. Das rote Display In dieser beunruhigenden Kurzgeschichte verhört ein Polizist einen scheinbar geistesgestörten, aber geständigen Klempner, der vor kurzem seine angeblich besessene Frau umgebracht hat, nur um etwas noch wesentlich schockierenderes herauszufinden. Ein Fachmann für Turbulenzen Sie ist bequem in einem Satz zu lesen, sie nimmt den Leser sofort und bis zum Schluss gefangen und sie gönnt dem Dauerleser eine Bereicherung des King-Universums. Craig Dixon ist ein Turbulenz-Experte - und was denn das seltsames sein soll, aus dieser Grundfrage bezieht die Story ihre Grundspannung, vor allem, als man schnell begreift, dass es Craigs Job zu sein scheint, eher gegen seinen Willen zu fliegen, denn er leidet an großer Flugangst. Die wenigen Charaktere sind ausreichend gut gezeichnet, um die Geschichte zu tragen, die Szene, in der das Flugzeug in Turbulenzen gerät, in Kingscher Souveränität dargestellt. Das Flugzeug jedoch landet sicher - aber was genau hat Craig nun eigentlich gemacht? Laurie Lloyd Sunderland ist ein 65-jähriger Rentner, der in Caymen Key, Florida, lebt und depressiv geworden ist und viel Gewicht verloren hat, nachdem seine Frau Marian sechs Monate zuvor an einem bösartigen Gehirntumor gestorben ist. Im September wird er von seiner älteren Schwester Beth besucht, die ihm einen Border Collie Mudi Welpen schenkt, in der Hoffnung, daß in der aufmuntert. Klapperschlangen Die Story spielt zwischen Wahn und Gruseleffekten und einer eigenständige Geisterstory. Vic trifft Mrs. Bell mit ihrem Doppelkinderwagen für ihre Zwillinge, die eigentlich schon tot sind. Was lässt sich daraus doch schönes spinnen. Hatte viel Spaß damit und mit einigen geschuppten Reptilien... und spielt Cujo doch auch eine Rolle? Die Träumenden Der schweigsame Vietnam-Tierarzt William Davis bewirbt sich auf eine Stellenanzeige und erfährt, dass es einige Ecken dieses Universums gibt, die am besten besser unerforscht bleiben. Der Antwortmann Vorahnung, Glück oder Böses. Das Leben, das von unerträglicher Tragödie geprägt ist, immer noch bedeutungsvoll sein kann. Die einprägsamste Kurzgeschichte von SK, die ich je gelesen habe.

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Mit "Ihr wollt es dunkler" legt Stephen King eine neue Sammlung Kurzgeschichten vor. Kurzgeschichten fallen ihm nach eigener Aussage schwer - und das merkt man hier auch. Nicht an der Qualität, denn die ist hier sehr hoch. Nein, man merkt es an der Länge mancher Geschichten. Denn die sind alles andere als kurz und könnten durchaus jede für sich ein eigenes, normalformatiges Buch füllen. Andere wenige jedoch sind tatsächlich kurz. Thematisch geht es hier rundum. Man erlebt einen alkoholabhängigen Mann, der bei den Anonymen Alkoholikern ist und nun den fünften Schritt machen soll. Dazu soll er seine Fehler vor einem fremden Menschen eingestehen - das Ende wäre überraschend, wenn es nicht von King stammen würde. In einer weiteren Geschichte trifft man auf Victor Trenton, den man bereits aus dem früheren Werk (und für mich eines der besten Romane von King) "Cujo" kennt. Weiterhin geht es um einen Traum, der den Träumer für die Polizei zum Mörder abstempelt oder um Außerirdische. Dies sind nur Beispiele, die aufzeigen sollen, daß hier keine Geschichte wie die andere ist. Das Besondere an diesem Buch ist die Übersetzung. Denn diesmal lag es nicht in einer Hand, sondern jede Geschichte hatte einen anderen Übersetzer. Jeder für sich hat den King-Stil verinnerlicht, so daß man keinerlei Unterschiede bemerkt. Selbstverständlich wird hier nicht jeder jede Geschichte gleich gut finden - aber es ist garantiert für jeden etwas dabei!

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Ein Sohn wird enttäuscht, nachdem er das Geheimnis seines Vaters erfahren hat. Ein Rentner erfährt mehr, als er wollte. Ein Junge ist zu neugierig aufs Sterben. Ein junger Mann träumt und findet sich nach dem Erwachen in einem Alptraum wieder. Ein Mann ist spezialisiert auf eine besondere Art von Flug. Ein Senior kommt unerwartet zu einer Freundin. Ein Job erweist sich als Hölle. Und immer sind es Fragen, deren Antworten schon im Geiste herumspuken. "Ihr wollt es dunkler" ist eine Sammlung von zwölf Geschichten, die vom Unheimlichen im Alltäglichen handeln. Hier gibt es keine Spukhäuser, keine kinderfressenden Riesenspinnen und auch keine Entführung durch Aliens. (Ausnahmen möglich.) Das, was Stephen Kings Erzählungen so authentisch macht, sind unnatürliche Elemente, die das Gewöhnliche begleiten oder durchbrechen. Auf geduldige Weise. Ohne viel Aufhebens. Und trotzdem grauenhaft. Die Geschichten unterscheiden sich in ihrer Länge, was gut ist. Hat man sich in eine längere Story eingelesen, wirkt eine kürzere entspannender, zumal King Konzentration von seinen Leser*innen fordert. Wie in meiner Zusammenfassung deutlich wird, sind die Protagonisten ausschließlich männlich. Frauen kommen lediglich als Randfigur vor, vereinzelt sogar mehr als Objekte. Nicht alle Geschichten sind klug durchdacht. Obwohl sie alle vom Erzähltalent des Autors zeugen, sind manche Enden vorhersehbar. Besonders gefallen hat mir die Geschichte um einen Mann, der aufgrund eines Traums des Mordes beschuldigt wird. Die Handlung ist von Spannung getragen, da sich die Situation für den Mann immer weiter zuspitzt. Gleichzeitig sind die Charaktere hier besonders gut detailliert herausgearbeitet. Fazit "Ihr wollt es dunkler" ist eine klassische Stephen King-Lektüre - teils unheimlich, teils enttäuschend, teils genial, aber immer ein großes erzählerisches Erlebnis! Stephen King, Ihr wollt es dunkler, Heyne, 2024.

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Stephen Kings Romane sind mir bekanntermaßen ja gerne mal etwas zu lang - dafür liebe ich seine (längeren) Kurzgeschichten eigentlich fast immer. 🖤 Wie von Stephen King gewohnt gibt es auch in "Ihr wollt es dunkler" viele Querverweise, bekannte Orte oder häufig in seinen Büchern erwähnte Motive. Städte wie Derry oder Castle Rock, Schriftsteller, Buicks, Hunde und sogar Zwillinge erhalten hier ihren Platz. In einer der längsten Geschichten - Klapperschlangen - ist der Protagonist sogar ein alter Bekannter: Vic Trenton aus "Cujo". 🖤 "Danny Coughlins böser Traum" (Ein bodenständiger und sympathischer Protagonist trifft auf einen neurotischen und grenzüberschreitenden Polizisten.) und "Klapperschlangen" (Wenn ihr mindestens solche Gänsehaut bekommen wollt wie bei "Shining", dann ist diese Kurzgeschichte genau das Richtige für euch!) sind die beiden längsten Geschichten in diesem Buch - und mit Abstand meine liebsten. 🖤 Stephen Kings Facettenreichtum kennt keine Grenzen, von übersinnlichem Horror über fast schon klassische Kriminalfälle bis hin zu philosophischen Gedanken ist wirklich alles mit dabei. Ich mag es sehr! 🖤

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Ich liebe und verehre Stephen King, auch wenn er manchmal Probleme mit dem Ende einer Geschichte hat, auch wenn er Kurzgeschichten geschrieben hat, die meine Teenagertöchter als "gringe" bezeichnen würden. Aber Stephen King kann fabulieren und erzählen, so dass ein manchmal versemmeltes Ende der Leselust nicht schadet. Obwohl ich kein Freund seiner Kurzgeschichten bin, riskiere ich immer wieder mal einen Blick in selbige. Und so bin ich auch diesmal voller Hoffnung an die neueste Kurzgeschichtensammlung heran gegangen und wurde absolut positiv überrascht. Aber trotzdem zeigte sich wieder an der Länge der Geschichten, wo Kings Stärken liegen, und so verwundert es wohl kaum, dass meine liebste "Kurzgeschichte" (220 Seiten!) "Danny Coughlins böser Traum" ist. Ein richtiger King, der einen packt und einsaugt von der ersten Zeile an, keine Story, die man so oder so eh schon irgendwie kennt, ein Ende das passt und Charaktere, die so lebendig sind wie reale Personen. Und ein kafkaesker Plot. Stephen King versteigt sich gerne immer wieder in gruselige Begebenheiten von anderen Planeten kommend, aber was er meisterlich beherrscht ist der reale Alltagshorror, den man nachempfinden kann und genau dafür liebe ich ihn, aber auch für seine großartigen Charaktere, die sich extrem authentisch anfühlen. Ja! Ein definitives Muss für alle King-Fans und jene die es endlich noch werden wollen. Als Übersetzer waren Wulf Bergner, Jürgen Bürger, Karl-Heinz Ebnet, Gisbert Haefs, Marcus Ingendaay, Bernhard Kleinschmidt, Kristof Kurz, Gunnar Kwisinski, Friedrich Sommersberg und Sven-Eric Wehmeyer tätig.

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