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Rezensionen zu
Roter Mond

Kim Stanley Robinson

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Cliffhanger

Von: Tati Berlin

20.10.2019

Für dieses Buch bedurfte es in meinem Fall einer gewisse Geduld. Geduld, um die Protagonisten kennen zu lernen, Geduld, die unterschiedlichen Stile bei den Sichtweisen der Protagonisten zu erkennen und Einschätzen zu können, Geduld, bis die Handlung aus einem verworrenen Knäul an Strängen in eine fließende Geschichte übergeht. Etwa ab Seite 300 (von 620) entwickelt sich Interesse an der Geschichte, ab Seite 350 versteht man Motivationen, ab Seite 400 gerät die Erzählung in große Geschwindigkeit und reist den Lesenden mit. Die am Anfang beliebig wirkende 'fernöstliche Weisheit' kann man dann auch als den Lokalkolorit entziffern, der die Exotik unterstreicht und nicht nur zum füllen von Seiten dient. Am Ende gibt es im Moment der höchsten Spannung... den Cliffhanger. Eine interessante Erfahrung, ein Buch nicht aus Unverständnis nach 100 Seiten beiseite zu legen, sondern sich auf den Text einzulassen, ähnlich wie bei anderen Büchern mit vielen Seiten, die eine gewisse geistige Offenheit auch für zunächst unverständliches vom Leser verlangen, um am Ende den Lesespaß zu erzeugen.

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Überfrachtete SF ohne Tiefgang

Von: Elke H.

19.10.2019

Der Autor legt hier eine Vision der näheren Zukunft vor. 2048. Der Mond wird zunehmend genutzt, teilweise besiedelt. China (noch immer unter der Führung der Partei) hat sich den Südpol des Mondes gesichert, die USA und andere Staaten den Nordpol. Es gibt sogar einen "Freien Krater", der von reichen Weltverbesserern bewohnt ist, die Kunst machen. Weiterhin einen Milliardär, der in den Mondtunneln ein chinesisches Diorama eingerichtet hat. Hört sich alles spannend an? Ja - eigentlich schon - nur hat der Autor es leider nicht geschafft, mich mitzureißen, mit keiner seiner Figuren wurde ich warm. Auch haben seitenlange (gesellschafts)philosophische Einlassungen meinen Lesefluss empfindlich gestört. Es wird viel Bezug auf altchinesische Philosophen und chinesische Politiker genommen, überhaupt auf die chinesische Geschichte. Mich hat das leider nur gelangweilt. Ich war letztendlich froh, am Ende angekommen zu sein, das leider offen bleibt. Es gab spannende Passagen, ja. Eine mögliche Fortsetzung würde ich nicht lesen.

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Die Europäische Union existiert noch in Robinsons Vision der Mondkolonisation im Jahre 2048, weitere kleine und mittlere Mächte sind ebenfalls mit Mondbasen vertreten. China jedoch, das gerade eben Hongkong vollständig übernommen hat, wie es fünfzig Jahre zuvor in einem Abkommen festgelegt wurde, ist die Supermacht auf dem Mond. Die USA liegen weit abgeschlagen dahinter. Die Machtkämpfe auf dem Mond, in die Robinson seine Hauptfiguren verwickelt, sind denn auch Machtkämpfe innerhalb Chinas, die auf die Mondbasen überschwappen. Echte Spannung kommt dabei nicht auf, weil der amerikanische Ingenieur Fred Fredericks, der chinesische Dichter Ta Shu und die flüchtige Tochter des chinesischen Finanzministers merkwürdig blass bleiben. Sie haben jeweils ihre eigene Stimme, doch gleichzeitig wirken sie wie abgeschnitten von ihren Gefühlen, in erster Linie Fred Fredericks, der Quantenmechaniker, der für Emotionen keine Sprache findet und darunter leidet, aber auch Ta Shu, der mit seinen Gedichten poetische Tiefe erlangt, ohne in sein Inneres hineinschauen zu lassen, oder Chan Qui, die Ministertochter auf der Flucht, die hochschwanger vor Mutterschaft und Gefühlen davonzulaufen scheint. Die Fülle der guten Ideen, mit denen Robinson das Leben auf dem Mond, den Einfluss der geringen Schwerkraft, die Kraterlandschaft mit ihren schroffen Wechseln zwischen Hell und Dunkel und die Reisen zwischen Erde und Mond anschaulich machen möchte, zerstiebt im Mondstaub, der sich wie ein melancholischer Schleier über die Geschichte legt. Der einzige Entwicklungssprung, der zwischen leichten Mondhopsern und Erdenschwere tatsächlich stattfindet, ist die Evolution der Künstlichen Intelligenz von einer wahnwitzig schnellen, aber bewusstlosen Rechenleistung zu Ansätzen einer menschlichen Intelligenz. Konsequent, dass die KI im Buch schließlich mit eigener Stimme spricht. Das verleiht dem Roman, vielleicht unbeabsichtigt, dystopische Züge, da die menschliche emotionale Intelligenz in stärkerem Maße künstlich wird als die künstliche Intelligenz menschlich. Kurz: Ein erfindungsreicher Science-Fiction-Roman mit blassen Personen und geringer Schwerkraft

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Im Buch "Roter Mond" von Kim Stanley Robinson hat China im Jahre 2048 den Mond besiedelt und damit so gut wie in Besitz genommen, obwohl es auch Stationen anderer geduldeter Länder an den Polen des Mondes gibt. Im Buch geht es um den mysteriösen Tod des ranghöchsten chinesischen Verwaltungsbeamten Chang Yazu. Dieser traf sich kurz zuvor noch mit dem Quantenmechaniker Fred Fredericks, welcher ihm ein neues "Quantentelefon" installieren sollte. Fred wird nach Yazus Tod zeitgleich bewusstlos und wacht in einer Krankenstation auf dem Mond auf. Und dort beginnt eine Odyssee, die sein Leben und seine Sicht auf die Dinge verändern wird. Er wird des Todes an Yazu verdächtigt. Da er sich der Macht Chinas nicht stellen kann und ihm niemand seine Unschuld glaubt, muss er fliehen. Dabei begegnet er der schwangeren jungen Chan Qi, Tochter des chinesischen Finanzministers, und dem Dichter und Feng-Shui-Experte Ta Shu, die zusammen zwischen Mond und Erde unter Zuhilfenahme künstlicher Intelligenzen Revolutionen anzetteln, sich vor den politischen Machenschaften verstecken und die Verschwörung gegen Fred aufklären. Das Buch ist durch seinen steten Wechsel zwischen dem Schauplatz auf dem Mond und China auf der Erde sehr abwechselungsreich, aber die einzelnen Passagen der einzelnen Schauplätze ziehen sich mitunter schon ganz schön in die Länge und können schnell langatmig und monoton werden. Des Weiteren ist der Roman mehr Politthriller als Science-Fiction-Buch. Freunde spannender Sci-Fi-Literatur werden hier nur moderat auf ihre Kosten kommen. Auch bei den handelnden Personen kommt man bei den chinesischen Namen auch leicht durcheinander. Dennoch sind die Persönlichkeiten und die persönlichen Probleme und Veränderungen im Buch sehr mitreißend. Die Kapitel sind eher esotherisch beschrieben als realistisch, was anfangs beim Lesen etwas verwirrend ist. Ein ganz großes Manko ist die Qualität des Buches an sich. Durch die Dicke (knapp 630 Seiten) knickt der Buchrücken schnell und mehrfach ein und die Buchdeckelkanten stoßen sich recht schnell ab. Also nix für die Umhängetasche zum Lesen in Bus und Bahn.

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Recht spannende Science Fiction

Von: Karin66

14.10.2019

Gerade passend für meinen Urlaub habe ich das Buch erhalten und mich auch gleich hinein vertieft, hatte es auch recht schnell durch - eben weil ich genug Zeit zum Lesen hatte. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich sonst nicht so viel Science Fiction lese, aber irgendwie hatte ich mir nach der Kurzvorstellung des Buches hier mehr von dem Roman versprochen. Die Idee mit der Besiedelung des Mondes ist ja nicht neu - vielleicht wird sie ja auch irgendwann Wirklichkeit. Insofern fand ich die Beschreibungen des Autors schon sehr interessant - insbesondere, wie er mit der unterschiedlichen Schwerkraft umgegangen ist und geschildert hat, wie sich die Protagonisten des Buches unter diesen Umständen bewegen. Das konnte man sich schon sehr gut vorstellen, ebenso wie die weiteren Ausflüge auf die einzelnen Stationen des Mondes. Und da es ja mal wieder um die Großmächte China und USA ging, die bei der Besiedelung wetteifern, war es ja klar, dass hier Chinesen und US-Amerikaner die Hauptrolle spielen. Ich fand nur leider die Vielzahl der geheimen Organisationen, die genannt wurden und irgendwie gegeneinander arbeiteten, etwas verwirrend. Ebenso der Teil, als sich die beiden Helden in China in der Stadt mit Hilfe von Freunden verstecken - den fand ich doch etwas langatmig und der hätte kürzer ausfallen können, das hätte der Spannung sicher gut getan. Daher kann ich auch dieses Mal nur 3 Sterne vergeben, denn ich hatte doch mit mehr "Thrill" gerechnet. Ansonsten aber wirklich ein gut geschriebenes Buch, das viel Raum für die eigene Fantasie lässt!

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Ich hatte mich auf das Buch gefreut. Leider finden sich sehr viele langatmige Bereiche mit teilweise historischen Überlegungen. Der Sinn für das Buch erschließt sich nur zögernd, falls überhaupt. Der Inhalt des Klappentextes sorgt gleichzeitig dafür, das sich für mich beim lesen keine richtige Spannung mehr entwickelt hat.

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Roter Mond

Von: Julia

12.10.2019

Ich fand die Geschichte und das Thema ganz interessant. Beim Lesen hat mir nur leider oft die Spannung gefehlt und man musste sich manchmal überwinden weiter zu lesen. Dennoch hat es auch Überraschungen und Tiefe bereit gehalten. Es ist sicherlich Geschmackssache, aber für manch einen durchaus lesenswert.

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Unter meinen Erwartungen

Von: Paul Kretzschmar

09.10.2019

Unter dem im Verlagstext angekündigten "hochspannenden Zukunftsthriller" hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Die über 600 Seiten zogen sich für mich hin, und nur selten kam echte Spannung auf, um dann wieder in ermüdende Belanglosigkeiten abzugleiten. Die Action verlor sich für mich zu sehr in wissenschaftliche Erörterungen, die detailreich wiedergegeben wurden, sich jedoch auch als echte Spannungskiller erwiesen. Als politische Zukunftsvision betrachtet, hatte das Buch allerdings durchaus interessante Perspektiven zu bieten. Der Autor zeigt uns die Welt in 30 Jahren Zukunft, mit vielen Rückblicken in die heutige Gegenwart, als Vergleich der Entwicklung. Nicht nur auf der Erde sondern auch auf dem Mond ist der Kampf der Systeme Kapitalismus (USA) und Kommunismus (China) in eine gefährliche Phase eingetreten, wobei insbesondere China versucht die absolute Weltmacht zu erringen. die Überwachung seiner Bürger ist inzwischen beinahe lückenlos. Alles muss sich der Partei unterordnen und die Geheimdienste kämpfen mit allen Mitteln um die Macht. In der Beschreibung dieses erschreckenden Szenarios zeigen sich die Stärken des Autors eindrucksvoll, was mich letztendlich wieder ein wenig versöhnt. Wer keinen hochspannenden Zukunftsthriller erwartet, sondern eine Geschichte über die politische Situation in naher Zukunft, eingebettet in einer Verfolgungsjagd auf der Erde und dem Mond, eines zu Unrecht des Mordes beschuldigten Amerikaners, wird sicher seine Freude an dem Buch haben. Für alle anderen kann es nur eine bedingte Leseempfehlung geben.

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