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Rezensionen zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

A. J. Finn

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Beklemmender Psychothriller

Von: Corinna

21.03.2018

Anna Fox, selbst Psychologin, leidet unter posttraumatischem Stress. Sie vegetiert vor sich hin, trinkt, schaut alte Schwarzweiß-Filme, beobachtet die Nachbarn und chattet mit Leidensgenossen in einem Forum für Agoraphobie. Anna hat seit 11 Monaten ihr Haus nicht mehr verlassen, alles Notwendige besorgt ihr Mieter David. Als sie den Mord an einer Frau im Nachbarhaus beobachtet, will ihr niemand glauben. Zwar recherchiert die Polizei, kommt aber zu dem Schluss, dass Anna sich aufgrund ihrer Erkrankung alles nur eingebildet hat. Manchmal ist sich Anna selbst nicht sicher, aber dann wieder weiß sie ganz bestimmt, was sie gesehen hat, ist wirklich passiert... Waschechter Psychothriller Dieser Roman ist ein waschechter Psychothriller. Er lebt von den beklemmenden Vorstellungen, die die Hauptfigur hat, von dem Verschwimmen zwischen Wahrheit und Fiktion. Die Grundidee erinnert an Hitchcocks "Fenster zum Hof". Mit viel Action darf man hier nicht rechnen. Lediglich der Showdown am Ende bietet dies. Umso so spannender ist es, Annas Gefühlschaos zu verfolgen. Aus der Ich-Perspektive erzählt, hat man wirklich Anteil an ihrem Leben. Dabei wird die Story behutsam aufgebaut, man erfährt nur langsam, wie Annas Leben tatsächlich aussieht. Den Grund für ihr Trauma beginnt man recht früh zu ahnen, die wahren Zusammenhänge offenbaren sich aber auch hier erst recht spät. Die Realität zerfließt: Was ist echt, was nicht? Packend geschildert ist Annas weiterer Verfall, ihre Unsicherheit und dann doch wieder die kurzen Momente, wo sie sich ganz sicher ist, den Mord an ihrer Nachbarin Jane Russell beobachtet zu haben. Aber hat diese Frau überhaupt jemals existiert? War sie wirklich bei Anna im Haus, hat mit ihr zusammen gesessen? Oder ist alles nur die Einbildung einer armen Irren, wie die Nachbarn glauben? Es ist schon länger her, dass ich ein Buch so schnell durchgelesen habe. Die Geschichte der Anna Fox hat mich total gefesselt. Der Autor A. J. Finn versteht es meisterhaft, den Leser immer wieder zu verunsichern. Manchmal war ich mir nicht einmal sicher, ob die ganzen Figuren nicht nur Annas Phantasie entsprungen sind, wie zum Beispiel ihr Mieter David. Auch die Andeutungen des Traumas, dass für Annas Zustand verantwortlich ist, haben mich immer wieder umblättern lassen, denn immer werden Anspielungen eingestreut, die erst später weiterverfolgt werden. Tolle (und überraschende) Auflösung Auch die Auflösung ist A. J. Finn sehr gut gelungen. Viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber die Zusammenhänge stellen sich letztendlich doch ganz anders dar, als der Leser lange Zeit vermutet. Lediglich die Situation von Anna ganz am Ende des Buches ist für meinen Geschmack ein wenig zu flach geraten, hier hätte ich mir eine nicht so einfache Lösung gewünscht. Fazit: Toller Psychothriller, der größtenteils ohne Action auskommt. Die Spannung entsteht durch die Einblicke in das Gefühlschaos der Hauptfigur, gefördert durch die Ich-Perspektive. Klare Empfehlung für Fans des Genres!

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Anna Fox, ehemalige Kinderpsychaterin, hat seit zehn Monaten ihr Reihenhaus in New York City nicht mehr verlassen. Bei jedem Versuch wieder ins Freie zu treten, überfallen die ehemals selbstbewusste und im Leben stehende Frau Angstattacken und Ohnmachtsanfälle. Von der Ärztin zur Patientin, versucht Anna alles, um sich von der drohenden Vereinsamung zu schützen. Dazu gehören auch regelmäßige Gespräche mit Mann und Tochter, die seit Annas psychischen Zusammenbruch nicht mehr mit in dem Haus leben. Zudem beobachtet Anna regelmäßig ihre Nachbarn, um wenigstens an irgendeinem anderen Leben teilzuhaben. Als die Familie Russell in das Haus gegenüber zieht, stellt sich Annas Leben plötzlich vollkommen auf den Kopf, als sie eines Tages ein schreckliches Verbrechen in dem Haus ihrer neuen Nachbarn beobachtet. Doch was hat sie wirklich gesehen? Ist Anna eine glaubhafte Zeugin? Und kann sie ihrem eigenen Urteil trauen? Mit "The woman in the window - Was hat sie wirklich gesehen?" hat der amerikanische Autor A.J. Finn endlich mal wieder einen Thriller vorgelegt, der so atemlos spannend, sogwirkend und noch ziemlich gut geschrieben ist, dass die Seiten einfach nur dahin flogen. Obwohl das Rad auch in Annas Geschichte nicht neu erfunden wurde, ist es dem Autoren trotzdem gelungen eine unglaublich intensive Atmosphäre in seinem Thriller aufzubauen. Zudem sind die bekannten Einflüsse, die zweifellos auf die Geschichte gewirkt haben, so clever und charmant gewählt, dass man sich eigentlich nicht richtig darüber ärgern kann, dass die Grundidee der Handlung bereits allseits bekannt ist: Eine Hauptfigur, mit einem gewissen Hang die Nachbarn auszuspionieren, beobachtet ein Verbrechen und ist aus diversen Gründen verhindert aktiv einzugreifen und Schlimmeres zu verhindern. Alfred Hitchcock und James Stewart aus "Das Fenster zum Hof" grüßen freundlich aus dem Fenster von der anderen Hausseite. Doch der Autor macht kein Geheimnis aus seiner Inspiration und baut diese sogar indirekt in die Handlung mit ein. Und dann wäre da noch die Hauptfigur an sich, die in "The woman in the window" wahnsinnig gut gelungen ist. Durch ihre persönliche Hintergrundgeschichte, aber gleichzeitiger Einnahme diverser starker Medikamente und Alkohol, schwankt der Leser, während der gesamten Geschichte, zwischen einer Ambivalenz. Auf der einen Seite fühlt man mit Anna mit. Da die ganze Handlung aus ihrer Sicht erzählt wird, bekommt man zudem ein intimes Verhältnis zu ihr. Auf der anderen Seite steht der übermäßige Alkoholkonsum und die zahlreichen Medikamente, die den Leser in vielen Momenten an Annas Glaubwürdigkeit zweifeln lassen. Durch diesen perfekt inszenierten Zwiespalt, analysiert der Leser permanent Situationen, auch wenn das Buch nicht gelesen wird. Auch wenn vieles in "The woman in the window" bekannt ist, hat A.J. Finn es trotzdem geschafft mich komplett zu überraschen, da ich in letzter Zeit skeptisch zu Kriminalromanen oder Thrillern gegriffen habe. Seine Geschichte um eine ehemalige Psychaterin, die selbst zur Patientin wird, ist gut geschrieben und besticht in den relativ kurzen Kapiteln zusätzlich mit einer unglaublichen Intensität. Zu Beginn braucht die Geschichte Anlaufzeit, doch dann wird man sie nicht mehr aus der Hand legen. Endlich wieder ein Thriller, der mich komplett überzeugen konnte.

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The Woman in the window , was hat sie gesehen

Von: Peter Kleiner, Lindenstr. 17, 35444 Biebertal aus Biebertal

20.03.2018

super Buch: wie die "kreuzberger Nächte - es fangen sie ganz langsam an...aber dann" man ahnt es nicht, was wirlich war und ist überrascht.

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Tolles Buch...

Von: EvaMaria

18.03.2018

Ich lese ja sehr gerne Thriller, allerdings finde ich es auch immer recht schwierig einen wirklich guten zu finden und hier haben wir solch ein Einen, obwohl es im Grunde den Plot sicher nichts Neues ist. Der Autor erzählt uns hier die Geschichte von Anna, die nach einem schwierigen Erlebnis das Haus nicht mehr verlassen kann. Als Leser bekommen wir einige Einblicke in ihr Leben und ich finde die Stellen wirklich wahnsinnig realistisch beschrieben. Als Anna neue Nachbarn bekommt, beginnt der Haupterzählstrang, denn Anna beginnt diese zu beobachten und man darf Anna begleiten, wie sich versucht das Rätsel zu lösen, als eines Abends, was wirklich seltsames passiert. Es gibt aber noch eine Art Nebenerzählung und man erfährt, was Annas Erlebnis war. Ich will jetzt gar nicht zu viel von der Handlung verraten, denn ich fand diese wirklich interessant und unterhaltsam, ob man diese auch als spannend bezeichnen kann, wahrscheinlich ja, obwohl es auch Abschnitte gab, die es jetzt unbedingt waren. Es gab auch einige Überraschungen im Plot, mit denen ich jetzt nicht gerechnet hätte und die wunderbar zum Lesefluss beigetragen haben. Allerdings muss ich sagen, dass ich besonders Annas Abschnitte interessant fand, denn, wieso stellt man einen Patienten nur mit Tabletten ruhig und lässt diesen alleine zu Hause. Diesen Aspekt fand ich wirklich interessant und sehr kritisch. Die Schreibweise des Autors hat mir gut gefallen. Das Buch hat sich sehr flott lesen lassen und ich fand es wirklich gelungen. Die Handlung war sehr gut verständlich und man kann dieser als Leser wirklich gut folgen. Mir hat der Plot sehr gut gefallen und ich fand es toll, dass hier zwei Erzählungen zusammengeführt werden. Anna hat mir als Hauptprotagonistin wirklich gut gefallen. Ich fand sie interessant und durchaus auch glaubwürdig beschrieben. Besonders hat es mir gefallen, wie sie im Laufe der Handlung dargestellt wird und sie sich dennoch nicht unterkriegen lässt. Ich fand dieser Abschnitt zeigt, dass sie doch eine starke Person ist, obwohl sie im Rest der Handlung definitiv nicht so wirkt. Auch die Nebencharaktere hat mir relativ gut gefallen. Hier gibt es auch einige interessante Persönlichkeiten, die Überraschungen parat haben. Das Cover finde ich recht ansprechend. Mir gefällt die dezente Gestaltung sehr gut und ich finde, die dunkle Farbwahl passt wunderbar zur Handlung. Zum Autor: A. J. Finn hat für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften geschrieben – u.a. für die »Los Angeles Times«, »Washington Post« und das »Times Literary Supplement (UK)«. Er ist in New York geboren, hat aber zehn Jahre in England gelebt, bevor er nach New York zurückkehrte. Sein Debütroman »The Woman in the Window« sorgte vor Veröffentlichung weltweit für Furore, wird in 39 Sprachen übersetzt und derzeit von Fox verfilmt. Quelle: Verlag Fazit: 5 von 5 Sterne. Tolles Debüt, welches ich nur weiterempfehlen kann. Hat mich definitiv begeistert und ich bin gespannt, ob es mit der Verfilmung klappen wird.

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Spannend von Anfang bis Ende

Von: Lesemaus

16.03.2018

Wenn man einmal mit Anfäng , kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Man tucht ab ins geschehen und saugt jede Seite auf wie ein Schwamm. Man muss umbedingt immer wissen wie es weitergeht und fiebert mit. Ich werde es auf jeden Fall ein 2 mal lesen.

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Seit ich "Girl on the Train" von Paula Hawkins verschlungen habe, bin ich konstant auf der Suche nach ähnlichen Geschichten. Und A. J. Finns viel-beworbener Debütroman "The Woman in the Window" scheint genau das zu bieten: Anna Fox, promovierte Psychotherapeutin, lebt allein in einem viel zu großen Haus in einer teuren Einfamilienhaussiedlung. Seit der Trennung von ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter leidet sie jedoch unter Agoraphobie. Nun ist sie in ihren eigenen vier Wänden gefangen und verbringt ihre einsamen Tage seither in diversen Chatforen – oder eben am Fenster, um ihren Nachbarn bei deren Alltag zuzuschauen. Bis sie eines Tages etwas Schreckliches beobachtet – doch niemand scheint ihr Glauben zu schenken … Zum einen wird die Geschichte vom Ende einer Ehe erzählt und zum anderen die Geschichte von Annas verzweifeltem Versuch, Licht ins Dunkel ihrer Beobachtung zu bringen. Finn verbindet beide Teile geschickt und schafft so eine vielschichtige, spannende und zuweilen undurchsichtige Erzählstruktur. Die Sprache ist flüssig und die Kapitel sind recht kurz, wodurch dieser Thriller gut zu lesen ist. Zwar sind einige Stellen für meinen Geschmack etwas kitschig (à la „Ich habe gerade die Flasche das Weinglas küssen lassen.“ S. 367), glücklicherweise prägen diese zu keiner Zeit den Erzählstil. "The Woman in the Window" ist ein Slow Burner ohne jedoch langatmig zu werden. A. J. Finn gelingt ein guter Spannungsaufbau, sodass die Geschichte trotz der ruhigen Erzählweise kurzweilig und spannend wird. Ohne wirklich gruselig zu sein, vermag es dieser psychologische Thriller, den Leser durchweg zu fesseln. Neben dem packenden und originellen Plot ist dies auch zu großen Teilen der intensiven Atmosphäre zu verdanken. Auf, wie ich finde, großartige Weise gelingt es Finn, die Enge des Hauses, in welchem die Protagonistin gefangen ist, einzufangen und auf Papier zu bannen. Ihr abwechslungsarmer Tagesablauf sowie der Mangel an sozialen Kontakten wirken zusätzlich beklemmend. Und so kreiert Finn ein dichtes, atmosphärisches Szenario, wozu nicht zuletzt Annas Liebe für klassische Thriller beitragen kann: Im Hintergrund läuft ständig irgendein Schwarz-Weiß-Film, die Dialoge verschmelzen mit Annas eigenen Gedanken, es fällt schwer, eindeutig auszumachen, was Realität ist, und was nicht. Finns Protagonistin ist definitiv ein unverlässlicher Erzähler, bei dem man nie genau weiß, ob man ihren Wahrnehmungen und Erinnerungen Glauben schenken darf. Durch einen Mix aus Alkohol und Medikamenten befindet sie sich weite Teile des Romans in einem Delirium, weshalb sie einerseits kaum in der Lage ist, ihren Überlegungen bezüglich ihres Verdachtes stringent nachzugehen, und es andererseits dem Leser geradezu unmöglich macht, ihr vollkommen zu trauen. Stellenweise war es beinah frustrierend, wenn Anna in ihrem Delirium nicht sofort Hinweisen oder Ungereimtheiten nachgeht. Sie verliert den Faden, wird abgelenkt, schläft ein und wacht verkatert und ohne Erinnerung an mögliche Spuren, welche es zu verfolgen gilt, wieder auf. Das ist eben die Krux bei einer Protagonistin wie Anna Fox. Wobei das dem Lesegenuss keinen Abbruch tut. Denn Anna Fox wird als vieldimensionaler Charakter beschrieben, man sieht ihr ihre Eskapaden nach. Sie durchlebt einen traumatischen Tiefpunkt in ihrem Leben, sie hat ihre Fehler, trifft sicherlich nicht immer die besten Entscheidungen, aber das macht sie nahbar und ermöglichte es mir, eine emotionale Beziehung zu ihr aufzubauen und mit ihr zu fiebern. Wie es sich für einen Psychothriller gehört, kann auch "The Woman in the Window" mit einigen unerwarteten Twists und Turns aufwarten. Dadurch bleibt die Geschichte tatsächlich bis zum Ende spannend. Mir geht es häufig so, dass ich mir wünschte, ein Autor würde sich gerade für Herleitung und Begründung finaler Wendungen mehr Zeit nehmen. Das war zwar auch bei diesem Thriller der Fall, die Aufösung kam für meinen Geschmack etwas kurz, all dies hat meinen Lesespaß allerdings nur unmerklich geschmälert. Alles in allem ist "The Woman in the Window", der Debutroman von A. J. Finn, also ein Psychothriller nach meinem Geschmack: eine durch und durch unverlässliche Erzählerin, sorgfältig entwickelte Figuren, ruhige Erzählweise und langsamer Spannungsaufbau sowie überraschende Wendungen tragen zum packenden Lesevergnügen bei. Ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen und konnte es nicht wieder aus der Hand legen. Diesen atmosphärischen Thriller kann ich nicht nur jedem Fan von "Girl on the Train" unbedingt weiterempfehlen! ,Seit ich "Girl on the Train" von Paula Hawkins verschlungen habe, bin ich konstant auf der Suche nach ähnlichen Geschichten. Und A. J. Finns viel-beworbener Debütroman "The Woman in the Window" klingt genau danach: Anna Fox, promovierte Psychotherapeutin, lebt allein in einem viel zu großen Haus in einer teuren Einfamilienhaussiedlung. Seit der Trennung von ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter leidet sie jedoch unter Agoraphobie - sodass sie in ihren eigenen vier Wänden gefangen ist und nun ihre einsamen Tage in diversen Chatforen verbringt – oder eben am Fenster, um ihren Nachbarn bei deren Alltag zuzusehen. Bis sie dann eines Tages etwas Schreckliches beobachtet – doch niemand scheint ihr Glauben zu schenken … Zum einen wird die Geschichte vom Ende einer Ehe erzählt und zum anderen die Geschichte von Annas verzweifeltem Versuch, Licht ins Dunkel ihrer Beobachtung zu bringen. Was hat sich wirklich zugetragen? Finn verbindet beide Teile geschickt und schafft so eine vielschichtige, spannende und zuweilen undurchsichtige Erzählstruktur. Die Sprache ist flüssig und die Kapitel sind recht kurz, wodurch dieser Thriller gut zu lesen ist. Zwar sind einige Stellen für meinen Geschmack etwas kitschig (à la „Ich habe gerade die Flasche das Weinglas küssen lassen.“ S. 367), glücklicherweise prägen diese zu keiner Zeit den Erzählstil. "The Woman in the Window" ist ein Slow Burner ohne jedoch langatmig zu werden. A. J. Finn gelingt ein guter Spannungsaufbau, sodass die Geschichte trotz der ruhigen Erzählweise kurzweilig und spannend ist. Ohne wirklich gruselig zu sein, vermag es dieser psychologische Thriller, den Leser durchweg zu fesseln. Neben dem packenden und originellen Plot ist dies auch zu großen Teilen der intensiven Atmosphäre zu verdanken. Auf, wie ich finde, großartige Weise gelingt es Finn, die Enge des Hauses, in welchem die Protagonistin gefangen ist, einzufangen und auf Papier zu bannen. Ihr abwechslungsarmer Tagesablauf sowie der Mangel an sozialen Kontakten wirken zusätzlich beklemmend. Und so kreiert Finn ein dichtes, atmosphärisches Szenario. Unterstützend kommt Annas Liebe für klassische Thriller hinzu: Im Hintergrund läuft also ständig irgendein Schwarz-Weiß-Film, die Dialoge verschmelzen mit Annas eigenen Gedanken, es fällt schwer, eindeutig auszumachen, was noch Realität ist, und was nicht. Finns Protagonistin ist definitiv ein unverlässlicher Erzähler, bei dem man nie genau weiß, ob man ihren Wahrnehmungen und Erinnerungen Glauben schenken darf. Durch einen Mix aus Alkohol und Medikamenten befindet sie sich weite Teile des Romans in einem Delirium, weshalb sie einerseits kaum in der Lage ist, ihren Ãœberlegungen bezüglich ihres Verdachtes stringent nachzugehen, und es andererseits dem Leser geradezu unmöglich macht, ihr vollkommen zu trauen. Stellenweise war es beinah frustrierend, wenn Anna in ihrem Delirium nicht sofort Hinweisen oder Ungereimtheiten nachgeht: Sie verliert den Faden, wird abgelenkt, schläft ein und wacht verkatert und ohne Erinnerung an mögliche Spuren, welche es zu verfolgen gilt, wieder auf. Das ist eben die Krux bei einer Protagonistin wie Anna Fox. Wobei das dem Lesegenuss keinen Abbruch tut. Denn generell wird Anna Fox als vieldimensionaler Charakter beschrieben, sodass man ihr Handeln besser nachvollziehen kann. Sie durchlebt einen traumatischen Tiefpunkt in ihrem Leben, sie hat ihre Fehler, trifft sicherlich nicht immer die besten Entscheidungen - aber gerade das macht sie nahbar und ermöglichte es mir auf jeden Fall, eine emotionale Beziehung zu ihr aufzubauen und mit ihr zu fiebern. Wie es sich für einen Psychothriller gehört, kann auch "The Woman in the Window" mit einigen unerwarteten Twists und Turns aufwarten. Dadurch bleibt die Geschichte tatsächlich bis zum Ende spannend. Mir geht es häufig so, dass ich mir wünschte, ein Autor würde sich gerade für Herleitung und Begründung finaler Wendungen mehr Zeit nehmen. Das war zwar auch bei diesem Thriller der Fall, die Auflösungn kam für meinen Geschmack etwas zu knapp, all dies hat meinen Lesespaß allerdings nur unmerklich geschmälert. Alles in allem ist "The Woman in the Window", der Debütroman von A. J. Finn, also ein Psychothriller nach meinem Geschmack: eine durch und durch unverlässliche Erzählerin, sorgfältig entwickelte Figuren, ruhige Erzählweise und langsamer Spannungsaufbau sowie überraschende Wendungen tragen zum packenden Lesevergnügen bei. Ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen und konnte es nicht wieder aus der Hand legen. Diesen atmosphärischen Thriller kann ich nicht nur jedem Fan von "Girl on the Train" unbedingt weiterempfehlen!

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Unterhaltsam und spannend

Von: Antje

15.03.2018

Der Krimi "The Women in the Window" von A.J. Finn ist ein leicht zu lesendes, flüssig geschriebenes, spannendes Buch. Es geht um die Psychoanalytikerin Anna, welche durch ein erlebtes Trauma nun an Agoraphobie leidet und seit 10 Monaten das Haus nicht mehr verlassen hat. In ihrer Isolation beobachtet Sie die Nachbarn, trinkt viel zu viel Alkohol und nimmt zu viel Psychopharmaka. In Internetforen versucht Sie, anderen Kranken zu helfen und sucht dort Abwechslung. Dann beobachtet Sie etwas im Haus ihrer Nachbarn, was sie zum Handeln zwingt. Niemand jedoch glaubt ihr, nicht verwunderlich in ihrem Zustand. Anna versucht, das Gesehene zu beweisen. Wir erfahren die Ursache ihres Traumas und damit gewinnt die Handlung an Spannung. Bis zum Ende gibt es noch einige, für mich überraschende Wendungen. Im großen und ganzen ist die Handlung nichts wirklich Neues, aber doch gut und spannend geschrieben, so das ich das Buch für einige Tage Lesespass uneingeschränkt empfehlen kann.

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Empfehlenswert!

Von: Maria R.

14.03.2018

Für Fans spannender Unterhaltungsliteratur auf jeden Fall super geeignet! Ich fand es immer wieder etwas befremdlich, dass der Autor aus Sicht einer Frau schreibt. Mitunter erschien mir das irgendwie unpassend, sowohl emotional als auch von der Handlung. Dennoch hat mich das Buch gepackt. Die stetig wechselnden Handlungsstränge und Zeitsprünge haben die Spannung gesteigert und es fiel mir schwer, das Buch wegzulegen. Viele kurze Kapitel machen es leicht, jeden Tag auch mal zwischendurch kurz in die Handlung abzutauchen. Für mich jedoch ein großes Manko - die E-Book-Version! Davon bin ich einfach kein Freund und es wurde auch mit diesem Buch nicht anders. Ein rasches Zurückblättern und nochmal kurz nachlesen, zB irgendwelche Details oder was vorher war, ist einfach schlecht möglich, obwohl ich das sehr gern getan hätte und manchmal nötig fand. Die Unterteilung in einzelne Tage als größere Abschnitte mochte ich wiederum sehr gerne. Der Erzählstil war fesselnd und intelligent, die Wortwahl wirklich gut gelungen. Kurzum - gute Unterhaltung!!!

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