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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Packender Psychothriller à la "Girl on the Train",Fesselnder Psychothriller à la "Girl on the Train"

Von: Starting2Read
15.03.2018

Seit ich "Girl on the Train" von Paula Hawkins verschlungen habe, bin ich konstant auf der Suche nach ähnlichen Geschichten. Und A. J. Finns viel-beworbener Debütroman "The Woman in the Window" scheint genau das zu bieten: Anna Fox, promovierte Psychotherapeutin, lebt allein in einem viel zu großen Haus in einer teuren Einfamilienhaussiedlung. Seit der Trennung von ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter leidet sie jedoch unter Agoraphobie. Nun ist sie in ihren eigenen vier Wänden gefangen und verbringt ihre einsamen Tage seither in diversen Chatforen – oder eben am Fenster, um ihren Nachbarn bei deren Alltag zuzuschauen. Bis sie eines Tages etwas Schreckliches beobachtet – doch niemand scheint ihr Glauben zu schenken … Zum einen wird die Geschichte vom Ende einer Ehe erzählt und zum anderen die Geschichte von Annas verzweifeltem Versuch, Licht ins Dunkel ihrer Beobachtung zu bringen. Finn verbindet beide Teile geschickt und schafft so eine vielschichtige, spannende und zuweilen undurchsichtige Erzählstruktur. Die Sprache ist flüssig und die Kapitel sind recht kurz, wodurch dieser Thriller gut zu lesen ist. Zwar sind einige Stellen für meinen Geschmack etwas kitschig (à la „Ich habe gerade die Flasche das Weinglas küssen lassen.“ S. 367), glücklicherweise prägen diese zu keiner Zeit den Erzählstil. "The Woman in the Window" ist ein Slow Burner ohne jedoch langatmig zu werden. A. J. Finn gelingt ein guter Spannungsaufbau, sodass die Geschichte trotz der ruhigen Erzählweise kurzweilig und spannend wird. Ohne wirklich gruselig zu sein, vermag es dieser psychologische Thriller, den Leser durchweg zu fesseln. Neben dem packenden und originellen Plot ist dies auch zu großen Teilen der intensiven Atmosphäre zu verdanken. Auf, wie ich finde, großartige Weise gelingt es Finn, die Enge des Hauses, in welchem die Protagonistin gefangen ist, einzufangen und auf Papier zu bannen. Ihr abwechslungsarmer Tagesablauf sowie der Mangel an sozialen Kontakten wirken zusätzlich beklemmend. Und so kreiert Finn ein dichtes, atmosphärisches Szenario, wozu nicht zuletzt Annas Liebe für klassische Thriller beitragen kann: Im Hintergrund läuft ständig irgendein Schwarz-Weiß-Film, die Dialoge verschmelzen mit Annas eigenen Gedanken, es fällt schwer, eindeutig auszumachen, was Realität ist, und was nicht. Finns Protagonistin ist definitiv ein unverlässlicher Erzähler, bei dem man nie genau weiß, ob man ihren Wahrnehmungen und Erinnerungen Glauben schenken darf. Durch einen Mix aus Alkohol und Medikamenten befindet sie sich weite Teile des Romans in einem Delirium, weshalb sie einerseits kaum in der Lage ist, ihren Überlegungen bezüglich ihres Verdachtes stringent nachzugehen, und es andererseits dem Leser geradezu unmöglich macht, ihr vollkommen zu trauen. Stellenweise war es beinah frustrierend, wenn Anna in ihrem Delirium nicht sofort Hinweisen oder Ungereimtheiten nachgeht. Sie verliert den Faden, wird abgelenkt, schläft ein und wacht verkatert und ohne Erinnerung an mögliche Spuren, welche es zu verfolgen gilt, wieder auf. Das ist eben die Krux bei einer Protagonistin wie Anna Fox. Wobei das dem Lesegenuss keinen Abbruch tut. Denn Anna Fox wird als vieldimensionaler Charakter beschrieben, man sieht ihr ihre Eskapaden nach. Sie durchlebt einen traumatischen Tiefpunkt in ihrem Leben, sie hat ihre Fehler, trifft sicherlich nicht immer die besten Entscheidungen, aber das macht sie nahbar und ermöglichte es mir, eine emotionale Beziehung zu ihr aufzubauen und mit ihr zu fiebern. Wie es sich für einen Psychothriller gehört, kann auch "The Woman in the Window" mit einigen unerwarteten Twists und Turns aufwarten. Dadurch bleibt die Geschichte tatsächlich bis zum Ende spannend. Mir geht es häufig so, dass ich mir wünschte, ein Autor würde sich gerade für Herleitung und Begründung finaler Wendungen mehr Zeit nehmen. Das war zwar auch bei diesem Thriller der Fall, die Aufösung kam für meinen Geschmack etwas kurz, all dies hat meinen Lesespaß allerdings nur unmerklich geschmälert. Alles in allem ist "The Woman in the Window", der Debutroman von A. J. Finn, also ein Psychothriller nach meinem Geschmack: eine durch und durch unverlässliche Erzählerin, sorgfältig entwickelte Figuren, ruhige Erzählweise und langsamer Spannungsaufbau sowie überraschende Wendungen tragen zum packenden Lesevergnügen bei. Ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen und konnte es nicht wieder aus der Hand legen. Diesen atmosphärischen Thriller kann ich nicht nur jedem Fan von "Girl on the Train" unbedingt weiterempfehlen! ,Seit ich "Girl on the Train" von Paula Hawkins verschlungen habe, bin ich konstant auf der Suche nach ähnlichen Geschichten. Und A. J. Finns viel-beworbener Debütroman "The Woman in the Window" klingt genau danach: Anna Fox, promovierte Psychotherapeutin, lebt allein in einem viel zu großen Haus in einer teuren Einfamilienhaussiedlung. Seit der Trennung von ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter leidet sie jedoch unter Agoraphobie - sodass sie in ihren eigenen vier Wänden gefangen ist und nun ihre einsamen Tage in diversen Chatforen verbringt – oder eben am Fenster, um ihren Nachbarn bei deren Alltag zuzusehen. Bis sie dann eines Tages etwas Schreckliches beobachtet – doch niemand scheint ihr Glauben zu schenken … Zum einen wird die Geschichte vom Ende einer Ehe erzählt und zum anderen die Geschichte von Annas verzweifeltem Versuch, Licht ins Dunkel ihrer Beobachtung zu bringen. Was hat sich wirklich zugetragen? Finn verbindet beide Teile geschickt und schafft so eine vielschichtige, spannende und zuweilen undurchsichtige Erzählstruktur. Die Sprache ist flüssig und die Kapitel sind recht kurz, wodurch dieser Thriller gut zu lesen ist. Zwar sind einige Stellen für meinen Geschmack etwas kitschig (à la „Ich habe gerade die Flasche das Weinglas küssen lassen.“ S. 367), glücklicherweise prägen diese zu keiner Zeit den Erzählstil. "The Woman in the Window" ist ein Slow Burner ohne jedoch langatmig zu werden. A. J. Finn gelingt ein guter Spannungsaufbau, sodass die Geschichte trotz der ruhigen Erzählweise kurzweilig und spannend ist. Ohne wirklich gruselig zu sein, vermag es dieser psychologische Thriller, den Leser durchweg zu fesseln. Neben dem packenden und originellen Plot ist dies auch zu großen Teilen der intensiven Atmosphäre zu verdanken. Auf, wie ich finde, großartige Weise gelingt es Finn, die Enge des Hauses, in welchem die Protagonistin gefangen ist, einzufangen und auf Papier zu bannen. Ihr abwechslungsarmer Tagesablauf sowie der Mangel an sozialen Kontakten wirken zusätzlich beklemmend. Und so kreiert Finn ein dichtes, atmosphärisches Szenario. Unterstützend kommt Annas Liebe für klassische Thriller hinzu: Im Hintergrund läuft also ständig irgendein Schwarz-Weiß-Film, die Dialoge verschmelzen mit Annas eigenen Gedanken, es fällt schwer, eindeutig auszumachen, was noch Realität ist, und was nicht. Finns Protagonistin ist definitiv ein unverlässlicher Erzähler, bei dem man nie genau weiß, ob man ihren Wahrnehmungen und Erinnerungen Glauben schenken darf. Durch einen Mix aus Alkohol und Medikamenten befindet sie sich weite Teile des Romans in einem Delirium, weshalb sie einerseits kaum in der Lage ist, ihren Ãœberlegungen bezüglich ihres Verdachtes stringent nachzugehen, und es andererseits dem Leser geradezu unmöglich macht, ihr vollkommen zu trauen. Stellenweise war es beinah frustrierend, wenn Anna in ihrem Delirium nicht sofort Hinweisen oder Ungereimtheiten nachgeht: Sie verliert den Faden, wird abgelenkt, schläft ein und wacht verkatert und ohne Erinnerung an mögliche Spuren, welche es zu verfolgen gilt, wieder auf. Das ist eben die Krux bei einer Protagonistin wie Anna Fox. Wobei das dem Lesegenuss keinen Abbruch tut. Denn generell wird Anna Fox als vieldimensionaler Charakter beschrieben, sodass man ihr Handeln besser nachvollziehen kann. Sie durchlebt einen traumatischen Tiefpunkt in ihrem Leben, sie hat ihre Fehler, trifft sicherlich nicht immer die besten Entscheidungen - aber gerade das macht sie nahbar und ermöglichte es mir auf jeden Fall, eine emotionale Beziehung zu ihr aufzubauen und mit ihr zu fiebern. Wie es sich für einen Psychothriller gehört, kann auch "The Woman in the Window" mit einigen unerwarteten Twists und Turns aufwarten. Dadurch bleibt die Geschichte tatsächlich bis zum Ende spannend. Mir geht es häufig so, dass ich mir wünschte, ein Autor würde sich gerade für Herleitung und Begründung finaler Wendungen mehr Zeit nehmen. Das war zwar auch bei diesem Thriller der Fall, die Auflösungn kam für meinen Geschmack etwas zu knapp, all dies hat meinen Lesespaß allerdings nur unmerklich geschmälert. Alles in allem ist "The Woman in the Window", der Debütroman von A. J. Finn, also ein Psychothriller nach meinem Geschmack: eine durch und durch unverlässliche Erzählerin, sorgfältig entwickelte Figuren, ruhige Erzählweise und langsamer Spannungsaufbau sowie überraschende Wendungen tragen zum packenden Lesevergnügen bei. Ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen und konnte es nicht wieder aus der Hand legen. Diesen atmosphärischen Thriller kann ich nicht nur jedem Fan von "Girl on the Train" unbedingt weiterempfehlen!

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