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Rezensionen zu
KaDeWe. Haus der Wünsche

Marie Lacrosse

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

tiefe Einblicke in das Kaufhaus des Westens Rieke Krause hat es geschafft, sie ist zur Abteilungsleiterin im KaDeWe aufgestiegen. Ihr Leben scheint sich in diesen 20er-Jahren zum Guten zu wenden. Gerade Frauen bekommen Chancen zum Aufstieg. Auch Judith Bergmann bekommt diese neue Freiheit zu spüren, sie macht Karriere an der Universität und in der Liebe scheint sie auch endlich ihr Glück gefunden zu haben. Das Leben könnte schöner nicht sein, doch die neue Politik des Landes sieht alles ganz anders. Jüdische Unternehmer sind ihnen ein Dorn im Auge. Es wird alles versucht, um auch die Eigentümer des KaDeWe ins Abseits zu drängen. Auf Rieke und Judith kommen stürmische Zeiten zu. Werden sie ihr Schicksal meistern können? Der zweite Teil über „Das Kaufhaus des Westen“ beginnt mit einem Prolog im Januar 1927. Eine kleine Einkaufsszene wird beschrieben und die Einführung Rieke Krauses zur Abteilungsleiterin wird geschildert. Schon nach wenigen Sätzen war ich wieder direkt im KaDeWe angekommen. Die Charaktere aus dem Vorgänger „Haus der Träume“ sind umgehend wieder präsent, eigentlich so, als wäre man nie weg gewesen. Die eigentliche Handlung beginnt dann auch genau dort, wo Band 1 dieser Dilogie geendet hat. Das Leben von Rieke wird explizit erzählt. Sie hat es geschafft, von einer kleinen Verkäuferin zu einer angesehenen Abteilungsleiterin aufzusteigen. Ihre Probleme, Sorgen und Ängste werden dabei überzeugend wiedergegeben. Auch ihre Freundschaft zu Judith Bergmann wird weiter erzählt. Mit Judith erhält man aber auch einen ausführlichen Einblick in die Arbeit der Sozialfürsorge. Es ist spannend zu lesen, wie den ärmeren Menschen geholfen werden sollte oder auch, wie mit Lebensmitteln dafür bezahlt wurde, um die Menschen beobachten zu können und Studien erstellt wurden. Judith, ihre Arbeit war wichtig und hier interessant zu lesen. Die junge Frau hat mir gut gefallen, sie wird als eine sympathische und aufgeschlossene Protagonistin geschildert. Marie Lacrosse hat es verstanden, historische Details dieser Zeit in Szene zu setzen. Sie hat Rieke und Judith geschickt an die richtigen Stellen platziert und gleichzeitig spannende Informationen über die Frauenarbeit und die Arbeiterklasse wiedergegeben. Mir hat diese Mischung aus Informationen und fiktionalem Roman gut gefallen. Aber nicht nur die Frauen waren sympathisch, auch einige der männlichen Protagonisten haben mir gut gefallen. Vor allem das Schicksal von Fritz Zimmer ist berührend umgesetzt worden. Und natürlich Peter Hauser, der mit einem wirklich tollen Talent gesegnet ist. Auch in diesem Teil ist wieder einiges an Zusatzinformationen vorhanden. Gleich zu Beginn sorgt ein umfangreiches Personenregister über eine Übersicht über ebendiese. Hier werden ebenfalls fiktive und historisch korrekte Charaktere erläutert. Ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit und ein kleines Glossar klärt einige fremde Begriffe. Fazit: Mir hat diese Dilogie über das KaDeWe gut gefallen. Ich habe einige spannende Details aus der Führung dieses so berühmten Kaufhauses erfahren und dabei sympathische Charaktere kennenlernen dürfen. Am Ende war ich doch ein wenig traurig, dass es dann doch so schnell vorbei war und das, obwohl auch dieser Teil über 697 Seiten verfügt. Sie sind vorbeigeflogen wie ein schöner Sommertag und haben mich doch auch etwas wehmütig zurückgelassen.

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Auch der zweite Band der Saga um das Luxuskaufhaus KaDeWe ist wunderbar ansprechend gestaltet, wie bei allen bisherigen Büchern von Marie Lacrosse im Goldmann Verlag mit herausgehobenen Lettern in Gold und einer eleganten modernen jungen Frau auf dem Titelbild. Im Hintergrund scheint das KaDeWe mit seiner prachtvollen Fassade auf die Kundin zu warten. Der zweite Band erzählt den Fortgang der Geschichte um die beiden Protagonistinnen Rieke Krause und Judith Bergmann. Nach ein paar Zeilen bin ich wieder drin in der Geschichte und begleite Rieke bei ihrer neuen Aufgabe als Aufsichtsdame in der Damenkonfektion, die sie sich mit Tüchtigkeit, Geschick und einer Portion gesundem Menschenverstand erarbeitet hat. Rieke und Judith verbindet eine lange Geschichte, die trotz ihrer sehr unterschiedlichen Herkunftsfamilien zu einer tiefen Freundschaft der beiden Frauen geführt hat. Beiden gemeinsam ist, dass sie ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und mit Mut, Energie und Kreativität versuchen, ihren Weg im Leben zu gehen. Für beide Frauen gibt es am Ende einen Hoffnungsschimmer, der das Buch für mich versöhnlich enden lässt. Sehr berührt hat mich die Geschichte von Rieke und ihrem Mann Peter Hauser. Die beiden führen eine harmonische und für die damalige Zeit gleichberechtigte Ehe, bauen sich Stück für Stück aus eigener Kraft ein gutes Leben auf. Peter Hauser entdeckt seine kreative Ader, die zusammen mit seinem handwerklichen Talent dazu führt, dass er als Chefdekorateur des KaDeWe seine berufliche Erfüllung findet. Judith geht ganz in ihrer Tätigkeit auf als Forscherin und Lehrende an der Friedrich-Wilhelm-Universität und der sozialen Frauenschule von Alice Salomon. Dabei erlebt sie tagtäglich das Spannungsfeld zwischen ihrem wohlhabenden Elternhaus und der oft ausweglosen Situation der Familien im Berliner Wedding, wo die Lebensumstände entwürdigend sind und das Geld nicht für das Nötigste ausreicht. Judiths Vater Paul Bergmann versucht als kaufmännischer Leiter des KaDeWe und Mitglied der Geschäftsführung das Lebenswerk von Adolf Jandorf und die Kultur des KaDeWe auch unter der neuen Eignerfamilie Tietz zu erhalten. Seine unternehmerischen Entscheidungen trifft der mit Anstand und Augenmaß und lebt seine Werte trotz der sich verändernden Rahmenbedingungen. Marie Lacrosse erzählt den weiteren Lebensweg von Rieke und Judith und ihren Familien vor dem Hintergrund der späten zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Nach der Hyperinflation tobt das Leben in Berlin während zeitgleich bedingt durch politische Instabilität, zunehmende Arbeitslosigkeit und damit einhergehende Hoffnungslosigkeit die NSDAP an Einfluss gewinnt und immer mehr Menschen für die zunehmende Judenfeindlichkeit empfänglich werden. Diese politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen haben zunehmend Einfluss auf das KaDeWe und seine Angestellten. Einstmals loyal gegenüber dem Haus und dessen vorigem Eigner Jandorf, verlassen jetzt langjährige treue Mitarbeiter*innen das KaDeWe oder versuchen, durch politische Agitation dem KaDeWe zu schaden. Als auch die Kund*innen nicht mehr so zahlreich einkaufen (können), verliert das KaDeWe langsam aber unaufhaltsam einen Teil seiner Faszination. Wie bei allen bisherigen Büchern von Marie Lacrosse sind die historischen Fakten sehr sorgfältig recherchiert und mit ihrer schriftstellerischen Phantasie zu einer aufregenden und aufreibenden Geschichte verwoben. Die Parallelen zur heutigen Zeit haben mich beim Lesen sehr beschäftigt. Ein großartiger Gesellschaftsroman, der lange nachhallt.

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Welch ein Klang – noch heute: Kaufhaus des Westens – Kadewe... Die bekannte Autorin von spannenden und gut recherchierten Historienromanen, Marie Lacrosse, nimmt uns wieder mit nach Berlin. Im zweiten Band „Haus der Wünsche“ (nach Band 1 „Haus der Träume“) durchleben wir mit den bereits bekannten Protagonistinnen und Protagonisten die Jahre 1927 bis 1934/1936 und um den Überblick nicht zu verlieren, steht am Anfang des Buchs eine erneut sehr umfangreiche Personenliste „dramatis personae“. Diese zeugt schon von historischen Persönlichkeiten dieser Zeit, welche mit dem Kadewe verbunden sind wie zum Beispiel Greta Garbo oder Dr. Alice Salomon. Die Freundschaft der beiden aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammenden Frauen Rieke Krause und Judith Bergmann besteht noch immer. Rieke hat sich mittlerweile zu einer führenden Leiterin der Damenabteilung hochgearbeitet, während Judith Bergmann sich in ihre soziale Arbeit und vor allem die Studien dazu vertieft. Gleichzeitig ist sie mit dem neuen Eigner des Kadewes befreundet und so bekommen wir hautnah die Entwicklungen intern auf zwei Ebenen mit. Ob die politische Entwicklung oder die Veränderungen des Kaufhauses und seinen Personen, der Roman ist erneut gewohnt gut recherchiert und wirkt auf mich wie ein recht unterhaltsames Geschichtsbuch. Wer Historienromane ohne Chichi mag, ist hier erneut genau richtig... auf mich wirkte der Verlauf leider wie im ersten Band ein wenig träge, so daß mich die Geschichte nicht wirklich packen konnte. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich über diese Zeit schon so (zu?) viele Romane gelesen habe und nicht viel Überraschendes vorfand? Auf jeden Fall zeugt auch dieser Band – den man gut losgelöst von Band 1 lesen kann – von gut gemachten schriftstellerischem Handwerk und wird seine Fans finden. Die Idee, beide Romane rund um die zwei starken Frauen Rieke und Judith zu stricken, gefällt mir und es stellt sich mir erneut – wie nach Band 1 – die Frage, wie könnte es mit der Freundschaft der beiden weitergehen?

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Klappentext Das aufregende Leben zweier Frauen, deren Schicksal mit dem glamourösen KaDeWe verbunden sind. Berlin Mitte der 20er Jahre: in der Stadt tobt das Leben, die Strenge des Kaiserreichs ist passé, und Frauen eröffnen sich nie dagewesene Chancen. Im KaDeWe hat sich die Verkäuferin Rieke Krause zur Abteilungsleiterin emporgearbeitet. Währenddessen macht Judith Bergmann Karriere an der Universität und ist mit einem der neuen Geschäftsführer liiert. Rieke und Judith haben noch viele Pläne. Doch dann ziehen dunkle Wolken am Horizont auf. Die neuen Machthaber versuchen, die jüdischen Eigentümer des KaDeWe aus dem Unternehmen zu drängen. Und auch auf Rieke und Judith kommen schwere Zeiten zu … Cover Das Cover passt perfekt zum ersten Band und sieht sehr ansprechend aus. Schreibstil Der Schreibstil ist angenehm leicht und man fällt wieder in die Geschichte und wird von ihr mitgezogen. Inhalt/Rezension Ich lese sehr gerne Bücher, die in den 20er Jahren spielen, deshalb habe ich mich sehr darauf gefreut. Der erste Weltkrieg ist vorbei und das Leben erblüht wieder, die Rolle der Frau entwickelt sich schnell und positiv weiter und es entstehen neue Möglichkeiten. Auch für Rieke, die nun die Leitung der Damenabteilung des KaDeWes hat. Ihre beste Freundin Judith ist Dozentin an der Uni und die beiden genießen vorerst das Leben. Das Buch ist in mehrere Kapitel und somit in mehrere Zeitabschnitte gegliedert. Und man merkt, das es stetig auf den zweiten Weltkrieg hin steuert. Ich bin durch die Seiten geflogen und konnte gar nicht genug von dem Leben der beiden Protagonistinnen bekommen. Fazit Das Buch hat mir sogar noch besser als Band 1 gefallen. Zum Buch Autorin: Marie Lacrosse Verlag: Goldmann Buchlänge: 703 Seiten Preis: 16 Euro

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Im Jahr 1927 hat Rieke Krause es geschafft. Sie hat sich im KaDeWe vom einfachen Kassenmädchen bis zur Aufsichtsdame hochgearbeitet. Zusammen mit ihrem Verlobten Peter Hauser sieht sie positiv in die Zukunft. Auch ihre Freundin Judith Bergmann glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche. Ihre sozialen Studien werden allgemein anerkannt und sie arbeitet erfolgreich an der Universität. Sie ist mit dem Geschäftsführer des KaDeWe, Martin Tietz, liiert und die Familien erwarten bald eine offizielle Verlobung. Doch es kommt anders als alle erwarten. Nach einem pompösen Umbau des KaDeWe gerät die Firma Tietz in finanzielle Schwierigkeiten. Darauf hat die neue Regierung nur gewartet, denn sie wollen die jüdischen Kaufleute loswerden. Auch für die anderen Juden wird die Lage in Deutschland immer schwieriger. Das merkt auch Judith, die an der Universität nicht mehr unterrichten darf. In Deutschland bricht eine dunkle Zeit an und die Freundinnen müssen Abschied nehmen. Der zweite Teil der Saga "KaDeWe - Haus der Wünsche" beschreibt die Jahre 1927 bis 1936 in der Geschichte des berühmten Kaufhauses in Berlin. Gerade diese Jahre sind sehr spannend, denn auch hier kann man den Verlauf der Geschichte gut miterleben. Marie Lacrosse hat dazu sehr genau recherchiert. Sie hat für ihre Kaufhaus-Saga fiktive Personen in die historische Geschichte eingefügt und daraus einen beachtlichen Roman gemacht. Leider sind darin die Beschreibungen der Einrichtung und der Dekorationen des KaDeWe etwas zu langatmig geworden. Natürlich ist es wichtig, daß der Luxus des Kaufhauses herausgestellt wird, der ja im krassen Unterschied zur Armut der Bevölkerung steht. Aber etwas weniger detailverliebt wäre auch genug gewesen. Dagegen war die Darstellung, wie es zu diesem Wahn gegen alle Andersdenkenden kommen konnte, geradezu erschreckend. Die Einzelschicksale werden von Marie Lacrosse mit berührenden Szenen geschildert. Dieses Buch regt zum Nachdenken an.

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Marie Lacrosse setzt auch mit dem zweiten Teil ihrer Kaufhaus-Saga dem berühmten KaDeWe ein Denkmal. Sie lässt Geschichte lebendig werden und nimmt einem mit in eine Welt von Glamour und Glanz, aber auch Elend und Not. Der Roman umfasst die Jahre 1927 bis 1934 (Epilog 1936) dadurch ist die Erzählstruktur hier wesentlich dichter als noch im ersten Band, der sich über mehrere Jahre erstreckt. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Rieke Krause und Judith Bergmann, zwei junge Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch zu guten Freundinnen geworden sind. Judith, als Tochter eines der einflussreichsten Männer des KaDeWe und eine gute Wissenschaftlerin auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist da Rieke, die sich als Verkäuferin im KaDeWe immer mehr hocharbeitet, aber aus ärmlichen Verhältnissen kommt und im Meyers Hof, einer berüchtigten Wohnsiedlung wohnt. Als bedeutende Nebencharaktere sind Peter Hauser, der Tischler und spätere Dekorateur zu nennen, oder Martin Tietz als Teil der Geschäftsführung, der sein Leben in vollen Zügen genießt und teilweise etwas weltfremd ist. Wir begegnen vielen Figuren aus dem ersten Band wieder, was ich sehr schön fand und man so noch etwas über das Schicksal der Figuren erfährt. In dem Roman werden mannigfaltige Themen aus Gesellschaft und Politik in der Zeit angesprochen, da haben wir zum einen die ausgehenden goldenen Zwanziger, aber wir haben auch die Hyperinflation, die Wohnsituation der vor allen Dingen ärmlicheren Bevölkerung, die politische Instabilität und das Erstarken des Nationalsozialismus. Aber auch andere Themen, wie zum Beispiel die Bedeutung von Reklame und Werbung werden thematisiert, was zu dieser Zeit noch ganz neu war, aber auch die Bevormundung der Männer über ihre Ehefrauen. Denn beispielsweise konnte der Mann den Arbeitsvertag der Ehefrau auch ohne deren Einverständnis kündigen. Das Schicksal des berühmten Kaufhauses und der dort arbeitenden Menschen ist die Treibkraft des Romans durch diese unruhigen Zeiten. Ein Augenmerk der Autorin liegt dabei besonders auf den Menschen mit jüdischem Glauben. Mir hat wieder ausgesprochen gut die charakterliche Zeichnung sämtlicher Figuren gefallen. Die Figuren werden nicht nur mit Charakter-Eigenschaften beschrieben, sondern sie handeln und reden auch entsprechend ihres Charakters. Bis ins kleinste Detail sind die Protagonisten detailgetreu und überzeugend. Die ist eine absolute Expertise der Autorin. Insgesamt wird der Roman chronologisch aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, sodass wir vielen Personen recht nahekommen und somit uns gut in sie hineinversetzen können. Weiterer positiver Effekt dieser Erzählweise ist, dass es nicht so schnell langweilig wird, weil so mehrere kleinen Geschichten parallel erzählt werden können, ohne dass es verwirrend wird. Der Schreibstil der Autorin ist gehoben und der Zeit angepasst. Die bildhafte Sprache und die gelungenen Beschreibungen sorgen dafür, dass das KaDeWe vor dem inneren Auge des Lesers entsteht. Als Zielgruppe des Romans kommen alle Leser gut recherchierter historischer Romane und Familiensagas in Frage. Aber auch solche Leser, die gerne mehr über die Sozialwissenschaften der 20er Jahre erfahren möchten, denn historische Persönlichkeiten wie Alice Salomon spielen auch in diesem Band wieder eine große Rolle. Ich habe das Buch am Ende mit Wehmut zugeschlagen, denn Rieke und Judith sind mir mit ihren Familien ans Herz gewachsen. Aber nun heißt es Abschied nehmen, denn einen dritten Band hat die Autorin (erstmal) ausgeschlossen. Um so mehr bin ich gespannt, auf welche neue Saga wir uns von Marie Lacrosse freuen können. Vielen herzlichen Dank für die wunderbaren und spannenden Lesestunden, und das wir so viel während des Lesens noch einmal lernen durften. 10/10 P.

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Berlin Mitte der 20er Jahre. Nach den schweren Jahren nach dem Krieg tobt für die gut betuchte Gesellschaft Berlins wieder das Leben und Frauen haben nun viel mehr Chancen als noch zur Kaiserzeit. Rieke ist inzwischen zur Abteilungsleiterin aufgestiegen und liebt es im KaDeWe zu arbeiten. Judith lehrt an der Universität und ist mit dem neuen Geschäftsführer des KaDeWe liiert. Beide Frauen haben noch viele Pläne und pflegen ihre Freundschaft trotz des Standesunterschiedes. Aber dann ziehen dunkle Wolken am Himmel auf, denn die neuen Machthaber haben etwas gegen das jüdische Leben und machen es den Eigentümern des KaDeWe nicht leicht. Es sind eindeutig schwere Zeiten die auf Rieke und Judith warten. Schon als ich im Herbst 2022 den ersten Teil der KaDeWe Dilogie gelesen habe, war ich von der Geschichte rund um das bekannteste Kaufhaus Deutschlands sehr angetan und so war ich auch gespannt wie es hier weitergehen wird. Durch den Verkauf von Adolf Jandorf an die Hermann Tietz OHG weht nun ein anderer Wind im KaDeWe den aber nicht nur die Angestellten spüren, es verändert sich einfach manches. Rieke arbeitet seit sie ein Kassenmädchen war im KaDeWe und hat sich so empor gearbeitet. Judith hat ihre Aufgabe in der sozialen Hilfe gefunden und sie kommt immer schlechter mit den Unterschieden unter der Bevölkerung zurecht gerade wenn sie die Dekadenz im KaDeWe sieht. Durch das wachsen einer bestimmten Partei in Deutschland ändert sich vieles nicht nur für die jüdische Bevölkerung auch die restlichen Bürger sind davon betroffen auch wenn sie es nicht oder noch nicht bemerken. Mir ist der Einstieg ins Buch wieder sehr leicht gefallen und nach nur wenigen Seiten war ich sofort wieder tief in die Geschichte des Romans eingetaucht. Leider ist meine Lesezeit gerade sehr begrenzt und so habe ich viel zu lange für dieses schöne Buch gebraucht. Der Roman war wieder auf mehrere Handlungsstränge aufgebaut und hier habe ich kurz etwas Zeit benötigt bis ich es gedanklich den richtigen Figuren zugeordnet hatte, dies aht mich aber wirklich nicht im Lesefluss behindert. Gut gefällt mir wie fiktives mit realem gemischt wird, so kann man auch vieles bei kleinen Recherchen im Internet nachlesen und ja so lernt man nochmal mehr über die deutsche Geschichte. Manchmal ist es mir etwas schwer gefallen dem Handlungsverlauf zu folgen, wobei alles gut strukturiert war und dies auch nur nach längeren Pausen der Fall war. Die meisten Entscheidungen die getroffen wurden waren für mich jedenfalls immer nachvollziehbar und verständlich gerade auch wenn man die damalige Zeit bedenkt. Für mich ist und war nie verständlich wie man sich auf die Juden einschießen kann und wie man so eine Partei überhaupt wählen kann. Alle Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so konnte ich mir alle während des Lesens vorstellen. Rieke und Judith hatte ich ja wie viele andere Figuren aus dem ersten Teil schon in mein Leserherz geschlossen gehabt, andere kamen neu dazu und ja es gab auch welche die ich einfach so gar nicht Leiden konnte auch schon im ersten Teil nicht. Obwohl ich noch nie richtig in Berlin war, nur eine Rundfahrt mit dem Auto da Oma so viel nicht gehen konnte, so war für mich alles so bildlich dargestellt das es mir leicht gefallen ist mir alles problemlos vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, muss ich das gelesene erst mal noch weiter sacken lassen um mich wieder auf eine andere Geschichte einlassen zu können. Die Lesezeit mit dem Roman aht mir jedenfalls sehr viel Freude gemacht und ich habe es sehr genossen das Buch zu lesen und ich diese Zeit abzutauchen auch wenn es keine leicht Zeit war. Für den Roman vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne.

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Ein ser lesenswerter 2. Band!

Von: Mareike aus Derschen

26.06.2023

Schon lange habe ich mich nun auf diesen 2. Band der KaDeWe- Diologie gefreut, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es im Leben der beiden Hauptprotagonistinnen Rieke Krause und Judith Bergmann weitergeht. Die Autorin hat die Geschichte wieder so lebendig und spannend geschrieben, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe sehr viel von den damaligen Geschehnissen rund um das Kaufhaus KaDeWe erfahren und fand es großartig zu lesen, wie Rieke es geschafft hat, dort Abteilungsleiterin zu werden. Natürlich kommt von den männlichen Kollegen sehr viel Neid auf, doch Rieke schaut über vieles hinweg. Auch Judith ist eine Kämpferin, sie hat sich hochgearbeitet und ist inzwischen Dozentin an der Friedrich-Wilhelm-Universität und lehrt auch in Schönberg an Alice Salomons Sozialer Frauenschule, an der sie selbst mal ausgebildet worden ist. Sie liebt ihren Beruf und sie hilft auch gerne in den Armenvierteln der Stadt, wo sie stets unterwegs ist, den Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Mit dem neuen Geschäftsführer des Kaufhauses, nämlich Martin Tietz ist Judith nun liiert und die Mütter der beiden freuen sich über diese Verbindung und wünschen sich eine Heirat. Martin Tietz hat große Pläne was das Kaufhaus betrifft, er will alles neu und luxuriöser machen, denn die Reichen sind ihm die liebsten Kunden. Es war für mich oft erschütternd zu lesen, wie groß der Unterschied zwischen Arm und Reich zu der Zeit war und auch, wie die neuen Machthaber in Deutschland dann gegen die Juden vorgehen, hat mich regelrecht sprachlos gemacht. Es kommen schwere Zeiten auf Judith und Rieke zu und natürlich auch auf ihre Liebsten, aber dazu möchte ich hier nun nicht mehr verraten, denn diese großartige Geschichte muss man unbedingt selbst gelesen haben und natürlich möchte ich niemandem etwas vorwegnehmen. Man bekommt in dieser Geschichte die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten deutlich vor Augen geführt und daher war für mich die Handlung sehr emotional, doch ich habe es geliebt, die Freundinnen Rieke und Judith wieder auf all ihren Wegen begleiten zu dürfen. Auch sie waren ja schließlich unterschiedlicher Herkunft und doch unzertrennlich. Im Nachwort habe ich von der Autorin erfahren, wie sie Wahrheit und Fiktion verwoben hat und das fand ich auch besonders lesenswert. Für mich war diese Geschichte ein grandioses Leseerlebnis und ich fand es war ein toller Abschluss dieser Diologie. Vielen Dank an die Autorin, die mir mit diesem Buch wunderschöne Lesestunden beschert hat und auch ein Dankeschön an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar!

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