Das Buch ist ganz klar ein Must-Read, wenn ihr auf Hamburg und Liebe steht. Es fängt schon mit dem durchaus passenden Cover und dem Titel an. Denn hier dreht sich alles um den Hamburger Hafen.
Egal, ob man in Hamburg wohnt, oder es besucht / ein Tag am Hamburger Hafen und eine Barkassenfahrt sind Pflicht. Diesen Ort als Schauplatz auszuwählen ist einfach wunderbar und weckt zumindest bei mir Kindheitserinnerungen. Mein Vater ist selbst zur See gefahren und war mit mir das eine oder andere Mal am Hafen.
Mit Jette, ihren Freunden und der Familie hat die Autorin ein paar schöne Protagonisten geschaffen. Jette gefällt mir sehr gut, genauso erinnert mich Piet an meinen Sohn. Generell sind alle Figuren authentisch und man schließt sie direkt ins Herz. Ja, wäre sogar gerne ein Teil dieser Bande.
Inhaltlich setzt die Autorin einerseits auf die Barkassen, denn dieser Teil ist hart umkämpft und zeigt auch, wie es hinter den Kulissen zugeht. Gleichzeitig geht es um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse.
Neben Familie, Job, Freunde und der Liebe, lernt man im Übrigen gut Hamburg kennen. Hafen, Kiez - ich habe mich direkt wieder in meine Heimat versetzt gefühlt. Toll und authentisch. So gut, dass ich jetzt direkt ein Franzbrötchen möchte.
Kommen wir jetzt aber zur Liebesgeschichte, die natürlich von Anfang an vorhersehbar ist. Hier gibt es viel Drama und Steine, die das Happy End, das wirklich lustig und schön geworden ist, bis fast zum Schluss in die Länge ziehen. So, wie es sein soll. Was mich aber etwas störte, war der Grund für all die Hindernisse. Hand aufs Herz, ich hätte einen flapsigen Spruch von Joris als Jugendlicher besser gefunden. Aber auch so, hat man die Funken gespürt.
Hat mich was gestört? Hmm, die Klassiker, die mir ein Augenrollen bei allen Büchern entlocken. Sex, (Drugs) & Alkohol. In der Fall also Sex und Alkohol. Ich kann gut und gerne auf ein Besäufnis inklusive Kater, genauso gut verzichten, wie auf die regelmäßigen Sexszenen. Das stört mich schon bei Filmen. Hier hätten auch die Küsse als emotionale Grundlage gereicht. Und eine Fischvergiftung hätte ich in der Tat origineller und lustiger gefunden, als ein Abend auf den Kiez mit zu viele Shots. Aber was ist nur meine Meinung und trübt nicht die Geschichte.
Alles in allem betrachtet ein typisch Hamburger Liebesroman. Authentisch und fürs Herz.