Von:
Lesemädel
15.06.2021
Kurz zur Einführung von „Mohnblumentod“ von Lina Bengtsdotter.
In ihrem dritten Fall wird die Stockholmer Kommissarin Charlie Lager als Ermittlerin zusammen mit dem Kollegen Greger eingesetzt. In Karlstad wird ein neun Monate altes Baby entführt. Das reiche Elternpaar steht unter Schock, die Medien berichten sensationsheischend über die vergebliche Suche.
Die Ermittlerin Charlie (eigentlich Charline) Lager hat wieder einmal eine Nacht durchgezecht, wacht mit einem Kater auf und liest am nächsten Morgen in der Zeitung, dass ein Baby verschwunden ist. Mit ihrem Kollegen Anders fährt sie zu den Eltern und nimmt die Ermittlungen mit der örtlichen Polizei auf. Ihr Kollege wird nach Stockholm zurückgerufen und ein anderer Ermittler tritt an Charlies Seite. Der Kollege Greger und Charlie nähern sich im Laufe der nächsten Tage nicht nur beruflich, sondern auch privat an. Ihre Ermittlungen in Karlstad verlaufen sehr schleppend. Die beiden befragen immer dieselben Personen mit den gleichen Fragen. Es werden viele Geheimnisse der einzelnen ans Licht gebracht. Es fehlt jedoch an der nötigen spannenden Abfolge.
Parallel zu dieser Handlung läuft noch eine zweite ab. Die 15jährige Akteurin Sara wird in ein Heim gebracht. Der Vater ist verstorben und die Mutter vor langer Zeit verschwunden. Wie diese beiden Handlungsstränge zusammenhängen wird erst in den letzten Kapiteln aufgelöst.
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, mich in die Geschichte einzulesen. Anders als bei den Büchern 1 und 2, wurde die Spannung erst später aufgebaut. Auch die Zusammenhänge zwischen Sara und Charlie musste ich mir selbst erschließen. Bezüglich der Figur von Charlie und ihrer problematischen Vergangenheit gab es auch nur vage Andeutungen.
Die Charaktere wurden gut herausgearbeitet und ich konnte mir selbst ein Bild von den einzelnen Personen machen, d.h. ob ich sie z.B. sympathisch oder nicht sympathisch fand.
Fazit: Ich fand das Buch spannend, allerdings handelt es sich nicht um einen Thriller, sondern eher um einen Kriminalroman. Es werden viele zum Teil verstörende Geschehnisse aus der Vergangenheit aufgedeckt und erklärt, warum es die einzelnen Personen – allen voran Charlie Lager – zu denen gemacht hat, wie sie jetzt sind.
Ich vergebe vier Punkte und kann das Buch für kurzweilige Lesestunden empfehlen.