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Rezensionen zu
Miss you

Kate Eberlen

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Richtig gut

Von: NICO

27.09.2016

Kurz gefasst: Selbst die Liebe auf den ersten Blick, braucht manchmal Zeit zu wachsen. Berührender Schicksalsroman für Fans hochemotionaler Liebesromane

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Dieses Buch hat mich tatsächlich Nerven gekostet und das meine ich im positiven Sinne. Ich habe so mitgefiebert und wäre am liebsten direkt in das Buch hineingesprungen um zu helfen. 576 Seiten, auf denen ich dem Leben der Hauptcharaktere Tess und Gus gefolgt bin und immer und immer wieder dasaß und dachte : "Oh, nein, das darf doch wohl nicht wahr sein". Glaubt Ihr an Schicksal? Ich glaube daran und ich bin auch fest davon überzeugt, wenn man nur einen einzigen Schritt im Leben anders geht, dass sich dann plötzlich alles verändert. Schon oft habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt, was wäre, wenn ....wenn ich in manchen Situationen eine andere Entscheidung getroffen hätte? Wer weiß das schon? Vielleicht wäre mein Leben dann heute ein ganz anderes. Vielleicht habe ich alles genau richtig gemacht, vielleicht... aber das kann einem wohl niemand sagen und auch, wenn ich das "Was-wäre-wenn-Spielchen" total interessant finde, dann bin ich doch zufrieden genauso, wie es ist :-) Schon als Kind habe ich diese Bücher geliebt, bei denen man am Ende eines Kapitels selbst entscheiden durfte: Gehe nach links, dann lese auf Seite XX weiter oder gehe nach rechts, dann lese auf Seite XY weiter. Im wahren Leben erfährt man natürlich nicht, wie ein anderer Weg ausgesehen hätte. In "Miss You" geht es aber genau um dieses Thema. Kann es wirklich sein, dass man der Liebe seines Lebens schon in jungen Jahren begegnet und sie dann doch immer und immer wieder verpasst oder einfach gar nicht wahrnimmt? Verpasst durch Dinge, die vorfallen, durch Entscheidungen, die in letzter Sekunde umgeändert werden... und sie dabei doch immer wieder nur ganz knapp verfehlt... Alleine die Vorstellung daran, dass so etwas wahrhaftig passieren könnte, ist schon sehr interessant. Tess und Gus leben sehr unterschiedliche Leben. Sie haben beide eine schwere Last als Bürde zu tragen und denken eher immer an das Wohl der Anderen, als an sich selbst. Vielleicht ist es genau das, was es ausmacht, dass die beiden im Prinzip so gut zueinander passen würden, wenn sie sich denn jemals begegenen würden. Ich habe mit Tess und Gus sehr viel erlebt, mit ihnen getrauert, mich mit ihnen gefreut und mitgefiebert. "Miss You" wird abwechselnd aus der Sicht von Tess und Gus erzählt. Durch diese Erzählweise hat man das Gefühl hautnah alles mitzuerleben, was mir sehr gefallen hat. Mein Fazit: Ungewöhnlich, aber sehr ergreifend, spannend und einfach toll. Ich bin begeistert und freue mich sehr, dass ich "Miss You" lesen durfte. 5 Sterne daher von mir

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Broschiert: 576 Seiten Verlag: Diana Verlag Erscheinungstermin: 29. August 2016 ISBN-10: 3453291832 Klappentext Was, wenn du deine große Liebe immer ganz knapp verpasst? Eine Sekunde lang treffen sich ihre Blicke, doch bevor sie sich anlächeln oder ein paar Worte wechseln können, ist der Moment schon wieder vorbei. Von da an beginnt für Tess und Gus eine Reise, die sich Leben nennt. Große und kleine Augenblicke warten auf sie, Kummer und Freude. Doch beide ahnen, dass sie Wege gehen, die nicht glücklich machen. Weil ihnen das Entscheidende fehlt. Was sie nicht wissen: Tess und Gus sind perfekt füreinander, und obwohl sie sich längst begegnet sind, haben sie es nicht bemerkt. Wann ist der alles entscheidende Moment für die große Liebe endlich da? Autor Kate Eberlen wuchs in einer Kleinstadt in der Nähe von London auf und verbrachte ihre Kindheit damit, zu lesen und sich in fremde Welten zu träumen. Nach ihrem Studium der klassischen Philologie hatte sie mehrere Jobs in der Verlags- und Medienbranche. Heute lehrt sie Englisch als Fremdsprache und verbringt so viel Zeit wie möglich in ihrem Sehnsuchtsland Italien. Kate Eberlen ist verheiratet und hat einen Sohn. Cover Auf dem recht einfach gehaltenen Cover sieht man zwei Silouetten. Eine Frau und einen Mann, die weit voneinander entfernt in entgegengesetzte Richtungen gehen. Mittig auf dem Einband ist sehr groß der Titel des Buches abgedruckt, wobei das M von „Miss“ und das Y von „You“ untereinander geschrieben ein großes, rotes Herz bilden. Die Idee ist ganz süß und wertet das Cover wirklich auf. Meinung Nach Beenden des Romans habe ich eine ganze Zeit überlegt, wie es mir denn nun gefallen hat. Schätze ich das Buch, weil es mal ganz anders als die typische Lovestory war oder lehne ich es ab, weil mir zu wenig von der Dramatik einer Liebesgeschichte geboten hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Getreu dem Motto „Nimm beides, wenn du dich nicht entscheiden kannst“ (was übrigens das beste Motto ist, wenn man im Bücherladen seines Vertrauens steht und sich nicht entscheiden kann) habe ich mich auch bei „Miss you“ entschieden, mich für beides zu entscheiden. Was ich erwartet habe, war eine dieser beliebten, schnulzigen, dramatischen Liebesgeschichten, bei der viel hin und her geht und sich die beiden trotz aller Umstände am Ende doch zusammengerissen und glücklich waren. Was ich bekommen habe war eine Geschichte über zwei Menschen, die beide ihr eigenes Leben leben. Ab und an kreuzen sich ihre Wege und als Leser ist man immer gespannt darauf, ob es jetzt zu dem heiß ersehnten Moment kommt, wo sie beide merken, das sie füreinander bestimmt sind. Beide durchleben Höhen und Tiefen, was sie auf ihrem jeweiligen Lebensweg für den anderen zu formen scheint. Ich bin sehr angetan von den Charakteren, die durch die Erzählweise stark an Tiefe gewinnen. Abwechselnd wird aus der Perspektive von Tess bzw. Gus geschrieben und gibt somit einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt. Beide sind toll geformt und wirken fast schon real. Dies hat mich -trotz der anfänglichen Bedenken ob mir das Buch gefallen könnte- sehr emotional mit den beiden mitfühlen lassen. Ihre Schicksalsschläge sind nicht ohne und man hofft für beide auf ein wunderbares Happy End. Diese emotionale Ebene wird nicht zuletzt durch Kate Eberlen´s Schreibstil ermöglicht. Obwohl sie sehr einfach schreibt, schafft sie es die Gefühle der beiden sehr gut zu vermitteln, während die Seiten nur so dahinfliegen. Letzteres ist in manchen Fällen sogar gewünscht gewesen, denn leider hätte man die Geschichte sicherlich an der ein oder anderen Stelle ein wenig raffen können um Längen zu umgehen, die gegen Ende des Buches wiederum gefehlt haben. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Input gewünscht, da man lange mit den Protagonisten mitgefiebert hat und nun auch hätte auskosten wollen, wie sich ihre Wege entwickelt haben. Alles in allem ist „Miss you“ aber ein schönes Buch, das ich gerne gelesen habe und mit dem man sicher nichts falsch macht, wenn man an einem verregneten Abend dazu greift. Fazit Die große Liebe findet man nicht immer auf den ersten Blick. Manchmal muss man lange Wege gehen, um zu seinem Glück zu finden.

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Miss you- Rezension

Von: Nici

22.09.2016

-Sich zu finden war leicht, sich festzuhalten fast unmöglich- Tessa und Gus sehen sich "nur" für einige Sekunden, bevor sie sich überhaupt kennenlernen konnten. Denn von nun an beginnt ihr Leben. Große und kleine Augenblicke warten auf sie, Kummer und Freude. Doch sie ahnen beide, dass sie Wege gehen, die sie nicht glücklich und weit bringen wird. Weil ihnen das Entscheidende fehlt. Was sie nicht wissen: Sie sind perfekt füreinander und obwohl sie sich längst begegnet sind, haben sie es nicht gemerkt. Wann können sie endlich direkten Kontakt haben? Meinung: Erstmal einen großen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich unheimlich gefreut!!!♥ Da ich schon das Hörbuch gehört habe, wollte ich das Buch unbedingt einmal lesen. Das eher schlichte Cover finde ich sehr schön, da die Schrift von dem "M" und dem "Y" ein Herz bildet. Kate Eberlen hat sich wirklich in mein Herz geschlichen :-) Die Geschichte wird von zwei Sichten erzählt, einmal Gus und einmal Tess, die ich beide sehr gerne mag und einzigartig sind. Theresa, die Tess genannt wird, war mir gleich von der ersten Seite her sympathisch. Man kommt gut in die Geschichte hinein, auch wenn ein paar Situationen ein bisschen langatmig waren. Leider brauchte ich einige Zeit, bis ich wusste wer Hope, die Schwester von Tess, überhaupt war und konnte mich mit ihrer etwas komischen Familie nicht sofort anfreunden, was aber im Laufe des Buches immer besser wurde. Ein bisschen eigenartig fand ich, das Hope, die ja noch ziemlich klein ist, mit dem Tod ihrer Mutter so locker und einfach umgehen kann, das würde mir persönlich ganz schwer fallen. Kommen wir einmal zu Gus. Gus ist ein toller junger Mann, der das gleiche Hobby wie ich besitzt. Laufen. So konnte ich mich in seien Läufe noch besser hineinfühlen, den ich verstehe das Gefühl von "Ich will mehr und mehr " oder einfach nur Freiheit. Gus hat mir noch ein bisschen besser gefallen, da meiner Meinung er besser ausgebaut wurde. Da er seinen Bruder erst vor kurzem verloren hatte, er starb, konnte ich seine Gefühle gut nachvollziehen, doch seine Eltern sind einfach kaltherzig. Sie vergleichen ihre Kinder immer miteinander und reden mit Gus nur selten und das nötigste. Gus will cool und lässig rüber kommen, doch ich sehe seine "echte" Seite. Traurig und verletzlich. Im Allgemeinen mag ich beide Charakter sehr gerne und die Nebenpersonen werden nicht zu kurz gehalten. Mich hat das Buch auch ein bisschen zum Nachdenken gebracht. Niemand sollte aufgeben und jeder findet seinen Herzensmenschen. Ich kann das Buch jeder Leserin und jedem Leser nur empfehlen! Fazit: Da mir das Buch ziemlich gut gefallen hat, auch durch die kleinen Schwachstellen, vergebe ich trotzdem 5 von 5 Sternen. Ein absolutes Topbuch, das man gelesen haben sollte!!

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Was wäre wenn Fragen, verpasste Chancen und unerfüllte Träume kennen wir wohl alle und jeder weiß, dass sie zu einer großen Belastung werden können, wenn man ihnen zu viel Raum gibt. Nicht nur für einen selbst, sondern auch für das Umfeld oder aber, wie in meinem Fall, für mich als Leser. Seit nunmehr fast zwei Wochen habe ich Miss you beendet und mache mir seitdem Gedanken über das Buch und noch immer weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Blöd, aber sowas kommt durchaus mal vor. Aber worum geht es überhaupt? Tess ist mit ihrer besten Freundin in Florenz im Urlaub, als sie Gus begegnet. Die beiden reden kaum mehr als eine handvoll Worte miteinander, bevor sich ihre Wege wieder trennen. Zurück in England schlägt das Schicksal knallhart zu. Tess‘ Mutter stirbt und um sich um ihre kleine Schwester kümmern zu können, verzichtet sie auf ihren Traum zu studieren. Gus hingegen tritt seinen Studiumsplatz an der Uni, die auch Tess besucht hätte, an, beginnt seinen Eltern zu Liebe mit einer Ausbildung, auf die er gar keine Lust hat und versucht nebenbei irgendwie, den Tod seines Bruders zu verarbeiten. Sowohl Tess als auch Gus führen ein Leben, das sie nicht glücklich macht und ahnen dabei nicht, dass die Person, die alles ändern könnte, oft nur eine Entscheidung weit entfernt ist .. Die Geschichte von Tess und Gus wird aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei sich die beiden Charaktere die Rolle des Erzählers teilen. Durch die regelmäßigen Perspektivwechsel lernt man als Leser somit sowohl sie als auch ihn kennen, kann sich ein Bild von der jeweiligen Lebenssituation machen, eine Bindung zu ihnen aufbauen und beiden die Daumen für ein besseres, glücklicheres Leben drücken. Dem flüssigen und an einigen Stellen doch sehr detaillierten Schreibstil ist es dabei zu verdanken, dass man sich jederzeit in Tess‘ und Gus‘ hineindenken kann und darüberhinaus ihre Umgebung genau vor Augen hat. Zitat: Diesen letzten, sorglosen Urlaubstag in Florenz aber, den Tag, bevor mein Leben sich dramatisch verändern sollte, kann ich Stunde für Stunde, ja fast schon Schritt für Schritt im Geist nachzeichnen. (S. 11) Tess habe ich als junge, starke Frau wahrgenommen, die vor Verantwortung nicht zurückschreckt und ihr eigenes Glück für das der anderen zurückstellt. Trotz dessen, dass ich mit ihr nicht unbedingt einer Meinung war und mir an manchen Stellen einfach gewünscht hätte, dass sie mal auf den Tisch haut und etwas egoistischer ist, mochte ich sie sehr. Mit Gus hingegen hatte ich so meine Schwierigkeiten. Seine schüchterne Art und wie er sich von seinen Eltern und seinem toten Bruder in eine Richtung drängen ließ, die er eigentlich gar nicht gehen wollte, ließen ihn in meinen Augen manchmal sehr bemitleidenswert rüberkommen. Die Charakterstärke, die ich bei Tess so bewundert habe, fehlte mit bei Gus gänzlich und auch in Sachen Partnerschaft hat er nicht gerade bei mir punkten können. Zitat: Ich befand mich in diesem Stadium der Trunkenheit, in dem man im Begriff ist, alles zu vergessen, und zugleich das absurde Gefühlt hat, alles unter Kontrolle zu haben. (S. 246) Miss you ist in meinen Augen weniger eine Liebes-, als vielmehr eine Lebens- und Schicksalsgeschichte und genau da lag für mich auch der Hund begraben. Ich habe zwar grundsätzlich nicht so das Problem damit, wenn sich unter den Buchdeckeln eine ganz andere Geschichte versteckt, als ich auf Grund des Klappentextes erwartet habe, denn immerhin habe ich genau auf diese Art bereits den ein oder anderen überraschenden Schatz entdeckt, doch hier wollte es für mich nicht passen. Es fehlte einfach etwas. Das Gefühl, die Romantik, das Herzklopfen. Dabei hätte es noch nicht einmal alles auf einmal sein müssen, kleine Bröckchen hier und da, die mein Herz höher schlagen lassen, hätten mir schon genügt, doch ging es leider erst ziemlich am Ende in diese Richtung und diese paar Seiten konnten da für mich dann nicht mehr viel rausreißen. Dabei ist es jedoch nicht so, dass mir die Geschichte überhaupt nicht gefallen hätte, ich empfand die Hürden, die Tess und Gus zu meistern hatten einfach nur als viel zu viel und weil ein Stein den nächsten jagte und es einfach kein Ende zu geben schien, war in dieser Geschichte nicht nur viel zu wenig Raum für die Liebe, sondern sie las sich stellenweise auch wie Kaugummi. Zusammengefasst heißt das Ich habe mir von diesem Buch sehr viel Herzklopfen versprochen und auch, wenn die einzelnen Lebenswege voller diverser Emotionen waren, fehlten mir hier einfach die alles verzehrenden Gefühle, die Hach-Momente, das Hoffen und Bangen. Bei Miss you handelt es sich nicht um eine Liebesgeschichte, sondern um den Weg dahin und während auch das durchaus sehr spannend und vollgepackt mit romantischen Gefühlen sein kann, ging es hier fast durchgängig um meter hohe Hürden, Stolpersteine und Schicksalsschläge, die das Leben den Charakteren in den Weg stellt und das ist etwas, worauf ich weder durch Klappentext noch durch Kurzbeschreibung schließen konnte. Für mich war diese Lektüre leider kein goldener Griff, aber all jene unter euch, die gerne Schicksalsromane lesen, sollten sich Miss you einmal etwas genauer anschauen.

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Geschichte und Erzählstil Miss you erzählt die Geschichte von Gus und Tess - zwei Teenagern, die gerade die Schule beendet haben und sich ganz zufällig im Urlaub in der Toskana über den Weg laufen. Sie nehmen sich zwar wahr, wechseln aber nur ein paar Worte miteinander und gehen dann ihrer Wege. Ihre Leben nehmen ihren Lauf und obwohl sie sich zwischendurch immer mal wieder begegnen, scheint es so, als würden sie niemals zueinander finden - wo sie doch eigentlich perfekt füreinander sind. Eine sehr romantische Geschichte, nicht unbedingt neu oder besonders innovativ, aber sehr süß und herzerwärmend erzählt. Kate Eberlen gelingt es, eine ganz besondere Nähe zu ihren Protagonisten herzustellen, denn diese kommen abwechselnd zu Wort und so lernt man sowohl Tess als auch Gus von Anfang an sehr gut kennen. Mir hat diese Erzählweise wunderbar gefallen, denn so blieb die Geschichte durchgehend spannend und dynamisch. Bei der Hörbuchfassung mochte ich es besonders, dass sich mit dem Perspektivwechsel auch die Sprecher abgewechselt haben, aber dazu sage ich am Ende der Rezension Genaueres. Gus und Tess haben beide ihr eigenes Leben und prinzipiell nicht wirklich etwas miteinander zu tun. Und doch spürt man von der ersten Minute an, dass sie füreinander bestimmt sind. Es sind diese Feinheiten: Die Art, wie sie denken, wie sie das Leben anpacken, was sie mögen und wie sie lieben. Man weiß genau, würde man diese beiden separaten Leben zusammenführen, würden sie sich perfekt ergänzen und einfach wunderbar miteinander harmonieren. Kate Eberlen schafft es, dass man die beiden als Einheit sieht, obwohl sie kein Paar sind und sich noch nicht einmal wirklich kennen. Das ist das Einzigartige an der Geschichte: Man ist sich als Leser/Hörer eigentlich absolut sicher, dass Gus und Tess irgendwann zueinander finden müssen, doch man sitzt durchgehend wie auf heißen Kohlen und kann es manchmal fast nicht ertragen, dass sie sich so nah sind und sich doch wieder verpassen. Die Protagonisten habe ich dabei von Anfang an ins Herz geschlossen. Beide sind auf ihre ganz eigene Art speziell. Da ist zum einen Tess, die sich schon immer für Kunst und Literatur interessiert hat und auf einmal Verantwortung übernehmen muss - für ihre kleine Schwester Hope. Sie tut alles, um so gut es geht für sie zu sorgen und stellt sich dabei selbst hinten an. Dabei ist sie eigentlich ein ganz besonderer Mensch, der sich so viel vom Leben erhofft. Man hat das Gefühl, Tess wird von ihrem Leben ständig ausgebremst und wünscht sich so sehr, dass sie sich irgendwann verwirklichen kann. Auch in Sachen Liebe hat sie kein Glück - alle ihre Beziehungen enden in einem Chaos, ebenso wie die von Gus. Mir gefällt, dass die beiden keine perfekten Menschen sind, sondern Fehler machen, daraus lernen und daran wachsen. Sie sind so normal, dass sie schon wieder außergewöhnlich sind und das mag ich so an Eberlens Figuren. Was nach dieser schicksalhaften Begegnung in Florenz, die Gus und Tess allerdings nicht als solche wahrnehmen, passiert, ist das Leben. Es funkt ihnen immer wieder dazwischen, stellt ihnen immer neue Herausforderungen und bringt sie auch schon mal ins Straucheln. Eine herrlich gewöhnliche Geschichte, die jedem von uns so passieren könnte, und dabei trotzdem außergewöhnlich ist - eben durch den Schicksalsfaden, der Tess und Gus deutlich spürbar verbindet, aber lange unsichtbar bleibt. Ob sich die beiden am Ende noch finden? Das müsst ihr schon selbst herausfinden, aber ich kann euch versprechen, dass der Weg dorthin lang und spannend ist. Sprecher: Zwei verschiedene Sichtweisen - zwei Sprecher. Gus wird von Oliver Wnuk gelesen und Tess von Annina Braunmiller-Jest. Etwa aller zwei Titel wechseln sie sich ab und am Anfang musste ich mich daran erst einmal gewöhnen. Schließlich harmonieren die beiden aber wunderbar miteinander, geben den Charakteren eine Stimme und verkörpern sie beinahe perfekt. Besonders Annina Braunmiller-Jests Stimme hat es mir angetan, weil sie so unglaublich gut zu Tess gepasst hat und außerdem so angenehm und warm ist wie kaum eine andere Hörbuchstimme, die ich bisher gehört habe. Auch Wnuks Stimme fand ich einfach ideal gewählt, denn er bringt Gus' Trotteligkeit und seine Naivität wunderbar zum Ausdruck und ich musste während des Hörens oft einfach so grinsen. Alles in allem eine wirklich fantastische Vertonung! Mein Fazit: Kate Eberlens Roman Miss you erzählt eine herrlich gewöhnliche, aber wundervoll romantische Geschichte. Tolle Charaktere, ein leicht verträumter und angenehmer Erzählstil und schließlich die grandiosen Sprecher machen die Hörbuchfassung zu einem absoluten Genuss. Weghören will man hier auf keinen Fall! Nichtsdestotrotz hat mir irgendwie das Salz in der Suppe gefehlt, diese eine Zutat, die das Buch zu einem Lieblingsbuch macht.

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In „Miss you“ erzählt uns Kate Eberlen die Geschichte von Theresa genannt Tess und Angus genannt Gus. Die Geschichte beginnt im August 1997 als beide unabhängig voneinander in Italien in Ferien sind. Tess hat mit ihrer besten Freundin einen Monat lang eine Interrail-Tour durch Frankreich und Italien gemacht während Gus mit seinen Eltern unterwegs ist. Beide treffen sich zufällig an ihrem letzten Ferientag in Florenz, haben aber nur kurz Kontakt miteinander und keine Chance, sich richtig kennenzulernen. Doch diese erste Begegnung soll sich für beide als schicksalhaft erweisen. Allerdings vergehen bis dahin viele Jahre, in denen sie sich zwar ein paar Mal erneut flüchtig begegnen, sich aber nicht wiedererkennen bzw. sich gar nicht wahrnehmen. Und so erleben wir wie Tess und Gus sich nach dem Ende der Ferien, die für beide auch das Ende der Schulzeit bedeuten, mit ihrer Zukunft beschäftigen. Tess hat bereits einen Studienplatz, den sie jedoch nicht in Anspruch nimmt, da ihre Mutter an Krebs verstirbt und Tess sich dafür entscheidet, einen Job anzunehmen und sich um ihre kleine Schwester Hope zu kümmern. Hope ist ein recht anstrengendes Kind, das viel Aufmerksamkeit benötigt. Die beiden älteren Brüder sind keine Hilfe, da sie das Elternhaus bereits verlassen haben und der Vater spricht in seiner Trauer dem Alkohol zu. So verläuft Tess Leben völlig anders als geplant. Gus verlor vor ein paar Monaten seinen älteren Bruder Ross bei einem Skiunfall. Er fühlt sich in gewisser Weise schuldig an dem Unfall und auch seine Eltern lassen ihn das spüren. So versucht Gus in die Fußstapfen seines Bruders zu treten und beginnt ein Medizinstudium. Tess und Gus erzählen uns ihre Geschichte abwechselnd in der Ich-Form und lass uns so an den folgenden 16 Jahren ihres Lebens teilhaben. Auf diese Weise erlebt der Leser die flüchtigen, kurzen erneuten Begegnungen dann aus beiden Blickwinkeln. Wir begleiten die beiden durch viele Jahre ihres Lebens und erfahren viel über ihre Gedanken, Träume, Wünsche, Hoffnungen und ihr Schicksal. Und so kann man als Leser viele Entscheidungen, die sie treffen, nachvollziehen auch wenn ich persönlich manches vielleicht anders entschieden hätte. Durch die Nähe zu den Protagonisten wirkten beide sehr authentisch und glaubhaft und auch ihre vielfältigen Emotionen sind gut bei mir angekommen. Ich habe mit beiden gehofft, gelitten und auch humorvolles erlebt. Und es wird deutlich, dass beide zwar ihren Weg gehen, aber irgendwie von anderen Dingen beeinflusst sind und ihnen eigentlich immer etwas fehlt. Aber vor allem habe ich mich ständig gefragt, ob und wann sie sich wieder begegnen werden und ob sie irgendwann zueinander finden werden und aus der Lebensgeschichte dann eine Liebesgeschichte wird. Die Antwort auf diese Frage bekommt der Leser aber leider erst ganz am Ende des Buches. Und dieses letzte Kapitel war mir dann ein bisschen zu kurz gefasst. Da hätte ich gerne mehr erfahren und manches detaillierter. In einem angenehmen und flüssigen Schreibstil erzählt Kate Eberlen die Lebensgeschichte von Tess und Gus. Die Stimmung ist durchgängig von den unterschiedlichen Emotionen geprägt, mal bedrückt, mal fröhlich und für mich war sie immer fesselnd und mitreißend. Auch den Titel fand ich treffend gewählt und bin froh, dass das Buch auch in Deutschland den Originaltitel trägt. Denn "Miss you" bedeutet sowohl "sich verpassen" als auch "sich vermissen". Und das passt hervorragend zu diesem Buch. Insgesamt hat mich diese Geschichte über Familie und Freundschaft, Verlust und Neuanfang und die Suche nach dem richtigen Weg und Ziel im Leben berührt, gut unterhalten und auch ein bisschen nachdenklich gemacht. Man sollte eben die Hoffnung nie aufgeben, denn für jeden gibt es den richtigen Platz im Leben und jeder kommt irgendwann dort an, wo er hingehört! Fazit: 4 von 5 Sternen

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Anfangs hat mich der Stil ein wenig an den Zweiteiler "Nur einen Tag .../... und ein ganzes Jahr" von Gayle Foreman erinnert. Allerdings ist bei Miss you die erste Begegnung von Guss und Tess nicht so einprägsam und lebensverändernd wie die von Allyson und Willem. Im Gegenteil ist ihr erstes Aufeinandertreffen so flüchtig und unspektakulär, als würde man einen Fremden auf der Straße nach dem Weg fragen. Es fliegen keine Funken und daher liegt auch keiner der beiden nächtelang wach und denkt an dieses Treffen zurück. Im Prinzip trennen sich dort die Wege der beiden und entsprechend auch die Handlungsstränge. Jeder lebt sein Leben und kämpft sich durch Probleme unterschiedlicher Art. Das klingt nicht sonderlich faszinierend, weil man als Leser ja nichts zum Schmachten an sich hat: kein Warten auf bzw. Suchen nach dem anderen, kein Sich-Verzehren, kein Liebeskummer. Und trotzdem bleibt man am Ball, weil man weiß, dass die beiden ja irgendwie irgendwo zusammenkommen müssen. Und genau auf diesen Moment fiebert man hin. Chancen haben sie ja eigentlich genug, wie man immer wieder merkt. Durch den Perspektivenwechsel erkennt man rückwirkend immer einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Begebenheiten. Erst bekommt man ein Erlebnis aus der Sicht von Gus oder von Tess erzählt und dann stellt man im nächsten Kapitel fest, dass sie sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufgehalten haben - und sich dennoch verpasst haben. Das ist zwar ungemein frustrierend und zermürbend, aber baut natürlich die Spannung auf. Abgesehen davon passiert in Gus' und Tess' Leben aber auch genug, sodass ich mich auch nicht gelangweilt habe. Tess hat mit ihrer kleinen Schwester Hope alle Hände voll zu tun, da sie unter dem Asperger-Syndrom leidet. Zwar hat sie ihre süßen Glanzmomente, aber die meiste Zeit über ist sie sehr anstrengend. Auch wenn ich verstehe, dass ihr unpassendes Verhalten und ihre zum Teil verletztenden Kommentare ihrer Krankheit geschuldet sind, wäre mir persönlich im Umgang mit ihr öfter der Geduldsfaden gerissen. Dass Tess trotzdem alles verzeihen konnte, fand ich deshalb umso bemerkenswerter. Entsprechend hat mich besonders die Undankbarkeit ihrer Familie extrem wütend gemacht. Während sich Tess den A**** aufreißt, um Hope die Mutter zu ersetzen und dafür ihre eigenen Träume opfert, haben ihr Vater und ihre Brüder nichts als Vorwürfe für sie parat. Das kann und will ich nicht akzeptieren. Ich habe die ganze Zeit gebetet, dass Tess bald mal explodiert und ihnen die Meinung sagt. Gus' Part hat mich wiederum auf andere Weise hart an meine Grenzen gebracht. An sich mochte ich ihn ganz gerne. Er ist der Typ 'hübscher Sonderling', soll heißen: er hat seine Macken und Neurosen und einiges an emotionalem Ballast, aber er gehört eigentlich zu den Guten und ist auch ganz nett anzusehen ohne ein Schönling zu sein (es wurde u.a. der Vergleich mit Marius aus Les Misérables gezogen). Er ist empathisch und liebevoll im Umgang mit Kindern, kann albern sein, aber auch ernsthaft zuhören. Mit seinem mangelnden Durchsetzungsvermögen habe ich jedoch extrem gehadert. Er wirkte manchmal nahezu willenlos, wie er sich immerzu den Vorstellungen seiner Eltern oder den Wünschen von Charlotte gebeugt hat. Ich meine, es ist zwar schön, dass er auf andere Rücksicht nimmt, aber ein bisschen Egoismus ist ja wohl erlaubt. Dauerhafte Passivität führt doch zu nichts und erst recht nicht zum Glück. Das hat sich auf den letzten Seiten sehr deutlich gezeigt, die (so leid es mir auch tut) nicht ganz meine Erwartungen erfüllt haben. Leider waren sie nicht so fulminant, wie ich es mir nach fast 500 Seiten (und 20 fiktiven Jahren) erhofft hätte. Nun gut, man kann nicht alles haben. Mir gefiel jedoch, dass Kate Eberlen etwas selbstironisch mit ihrer eigenen Geschichte umgeht. Im Buch wird permanent darüber philosophiert, ob die "wahre Liebe" nicht letztlich nur der Tatsache geschuldet ist, dass man sich am gleichen Ort bzw. in unmittelbarer Nähe zueinander befunden hat, und nicht dem Willen des Schicksals zu verdanken ist. Da Gus und Tess aber ständig übereinander stolpern, sich aber nie richtig wahrnehmen, widerspricht Eberlen gewissermaßen dieser Theorie. Irgendwie fand ich das sehr unterhaltsam. An sich hat sie mich als Geschichtenschreiberin überzeugt: sie lässt ihre Charaktere sehr plastisch wirken und stilisiert sie nicht zu makellosen 'Übermenschen'. Sie schreibt der Situation angemessen und niemals kitschig. Das passte sehr gut zur Story. Fazit "Miss you" hat mir wirklich sehr gut gefallen, weil es etwas anders verlief, als ich gedacht habe. Die Protagonisten trauern nicht einer verpassten Chance auf ein gemeinsames Happy End hinterher. Vielmehr zeigt Kate Aberlen die vielen Irrungen und Wirrungen auf, die wir manchmal bewältigen müssen, damit wir einander finden. Gewissermaßen hat man zwei Geschichten in einem Band, die dann irgendwann zusammenkommen - ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Kleine Abzüge gibt es wegen einiger Charaktereigenschaften, mit denen ich nicht klar kam, und weil die Handlung gegen Ende etwas nachgelassen hat.

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