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Rezensionen zu
Die drei Sonnen

Cixin Liu

Die Trisolaris-Trilogie (1)

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Es ist wieder mal eines dieser Bücher, bei denen ich nicht weiß, wie ich meine Rezension beginnen soll. Das Buch hat mich so sehr umgehauen, dass ich nicht so ganz weiß, wie ich das beschreiben soll. Diese SciFi Geschichte war ganz anders, als ich es erwartet habe. Es war deutlich komplexer und wissenschaftlicher, als ich vermutet habe und ich war absolut begeistert davon. Die Menge an komplizierten Unterhaltungen über Physik, Astronomie und Forschung war enorm, aber wer ein bisschen Grundlagen hat und davor nicht zurückschreckt, wird von Cixin Lius Beschreibungen genauso gefesselt sein wie ich. Leider bin ich nicht in der Position, um bei der Wissenschaft immer zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, aber egal welches von beidem der Großteil der Ideen entsprungen ist, es hat mich gepackt und mich staunen lassen. Ich habe es geschafft, diese fast 600 Seiten in 3 Tagen zu lesen, weil ich immer wissen wollte, wie es weiter ging und nicht aufhören konnte, über das Buch nachzudenken. Was den Schreibstil / die Charaktere angeht, bin ich ein wenig skeptisch. Denn es fehlt leider komplett der zwischenmenschliche und emotionale Aspekt der Geschichte. Wang Miao, einer der Hauptcharaktere, hat zB eine Frau und einen Sohn, die werden aber nur einmal ganz kurz erwähnt. Was er für sie empfindet, ob er auch mal an sie denkt und was sich durch Wangs Erfahrungen, die er im Buch macht, in der Familie verändert, kommt überhaupt nicht vor. Auch er selbst scheint keine charakterliche Entwicklung durchzumachen. Und so war es mit allen Charakteren. Niemand hatte Emotionen, niemand veränderte sich, es gab überhaupt keinen Rückschluss auf das Zwischenmenschliche und Dialoge waren immer nur reiner Informationsaustausch und keine richtigen Gespräche. Das fand ich schade, aber aus irgendeinem Grund hat es mich gar nicht so sehr gestört. Dabei sind diese Elemente für mich eigentlich immer die wichtigsten - aber hier fehlten sie mir nicht. Ich war auch so vollkommen gebannt von der Geschichte und ihrer Komplexität. Cixin Liu hat mit diesem ersten Buch bereits etwas so Großes geschaffen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, was in den nächsten beiden Bänden noch kommt. Er vereint blühende Fantasie mit weitreichendem Wissen und Gesellschaftskritik zu einem Buch, dass mich mit seiner Andersartigkeit überzeugen und vollständig mitreißen konnte. Ich weiß nicht, wie ich ein Jahr auf das nächste Buch warten soll.

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Als Fan von guter SF-Literatur ist der erste Band der Trilogie des chinesischen Autors Cixien Liu seit dem Lesen meines ersten großen SF-Romans "Menschen wie Götter" von Sergei Alexandrowitsch Snegow ein ganz phantastisches Buch. Die Idee ist so etwas von eigenartig aber irgendwie auch "realistisch", dass die Lektüre dieses Buches zu einem Abenteuer mit der Lust auf mehr wird. Die Bilder, die der Autor zaubert, sind alle glaubhaft, die Kulturrevolution wirkt so echt, so ehrlich, so grausam, so menschgemacht, wie auch die folgenden wissenschaftlichen Erläuterungen, die trotz des grossen Fantasiequantums auf wirklichen wissenschaftlichen Grundlagen beruhen und verständlich scheinen. Ein Buch, welches Hunger auf Weiteres macht, und welches definitiv die Einkehr in das eigene Denken einfordert.

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Wo fange ich nur an. Am besten damit, wie ich auf das Buch gekommen bin. Ehrlich gesagt, hat mich zunächst das Äußere angesprochen. Das Cover verspricht einen interessanten Science Fiction-Roman, eventuell endlich mal wieder etwas Neues, Bahnbrechendes. Zudem haben mich die Auszeichnungen des Romans mit dem Hugo Award (Best Novel 2015) und dem chinesischen Galaxy Award (2006) neugierig gemacht. Nach etwas Recherche fand ich heraus, dass dieser erste Teil der Trilogie nach Erscheinen der englischsprachigen Übersetzung im Jahr 2014 einschlug wie eine Bombe. Cixin Liu erhielt als erster chinesischer Autor den renommierten Hugo. Auch poppten überall positive und neugierige Posts in den sozialen Medien und in Blogs auf. Meine Neugier war immens, die Erwartungen entsprechend hoch. Das Drei-Körper-Problem – ein Teaser, keine Zusammenfassung “Die drei Sonnen” (Englischer Titel “The Three Body Problem”) beginnt in der Zeit der chinesischen Kulturrevolution und begleitet dann bis zu vier Generationen in unsere Gegenwart. Ye Wenjie tritt als Tochter ihrer in den Augen des chinesischen Regimes verräterischen Eltern in die Fußstapfen derselben und wird angesehene Astrophysikerin. Ihr Vater Ye Zhetai, Physikprofessor, wird öffentlich hingerichtet. Sein Verbrechen war das eigenmächtige Ergänzen des Unterrichtsmaterials durch Einsteins Relativitätstheorie. Solch reaktionäres Verhalten wurde nicht geduldet – damals in den 60ern, in China. Auch nicht von seiner Frau. Ye Wenjie sah alles mit an. Der Physiker Wang Miao sieht einen Countdown. Plötzlich und aufdringlich ist dieser Zahlencode, der vor seinen Augen abläuft. Auch auf den Fotos, die er macht, ist er zu sehen. Aber nur wenn er abdrückt … Als wichtige internationale Gesellschaften wie die CIA, Nato und auch das chinesische Äquivalent sich an ihn wenden, da er der Schlüssel zu einer geheimen Gruppe sein könnte, sagt er zu. Er wird Mitglied bei den “Frontiers of Science”, bei dem auch Ye Wenjie zu finden ist und ihre Tochter es vor ihrem Selbstmord war. Die Selbstmorde unter den hochrangigen Wissenschaftlern sind derzeit auffällig, Wang Miao soll ergründen, ob die Ursache bei den “Frontiers” liegt. Dabei stößt er auf ein Computerspiel namens Three Body, welches ihm Rätsel aufgibt. Warum nur verbringen Menschen, die zu den klügsten Köpfen der Erde gehören, ihre Zeit in einem VR-Computerspiel? Was steckt dahinter? Wang Miao macht den Schritt und betritt das erste Level von Three Body … Phantastisch. Und fundiert. Es ist nicht schwer, sich in diesen wissenschaftlich fundierten Science Fiction-Roman einzulesen. Es ist auch nicht schwer, dranzubleiben, sich dem Sog der Seiten hinzugeben. Aber es dauert ein wenig, bis die LeserInnen erkennen, was sie hier eigentlich vor sich haben. Bis der Roman sich in seinem ganzen Volumen zeigt und danach nicht damit aufhört an selbigem zuzunehmen. Es empfiehlt sich, vor der Lektüre möglichst nichts über die Richtung und Intention der Story zu wissen. Die oben stehende Zusammenfassung ist daher eher ein Teaser des ersten Teils und nahezu bedenkenlos lesbar. Cixin Liu beginnt seinen Roman mit Schauplätzen während der chinesischen Kulturrevolution, der Zeit der Rotgardisten. Entsprechend brutal und zugleich auch revolutionär geht es schon auf den ersten Seiten zu. Ausländische Literatur, die schon damals das Schicksal der Natur thematisiert wird als verlogen dargestellt und verboten. " Indem es Umweltprobleme thematisiert, verbreitet es eine eschatologische Endzeitstimmung. Das Buch liefert nur faule Ausreden für die Dekadenz und den unausweichlichen Untergang des Kapitalismus." (E-Book, Seite 38, gerichtet an Ye Wenjie, bei der ein solches Buch entdeckt wurde) Mit diesem Anfang legt Liu die ersten Steine für die Richtung seines Romans. Thematisiert wird hier der Mensch, die Menschheit, der Planet Erde und zudem alles was “da sonst noch so ist” – das All. Seine Erzählung ist dabei gleichzeitig phantastisch als auch realistisch, basiert sie doch an vielen Stellen auf realen Hintergründen, wie beispielsweise der Quantenphysik oder Informatik. Die Schilderung eines durch Personen zusammengesetzten Computers ist geradezu genial. Und das ist nur ein Beispiel. Die Idiotie der Menschheit Stück für Stück entwickelt sich die Story, lässt die LeserInnen streckenweise im Dunkeln über die Intention, um dann den Bezug zum Gesamten wieder herzustellen. Die Idotie der Menschheit, die Arroganz dem Planeten gegenüber auf dem sie lebt, die Überheblichkeit und die Macht von Einzelnen vermag der Autor auf intensive Art zu transportieren. "Viereinhalb Milliarden reichen zum Bau eines Flugzeugträgers, aber auch mit tausend Flugzeugträgern hält man die Idiotie der Menschheit nicht auf." (E-Book, Seite 316) Stellenweise überrascht Liu daher mit plötzlich auftretender Brutalität – offensichtlicher und subtiler -, die sich so real anfühlt, dass einem dabei regelrecht übel werden kann. Ich selbst habe den “Fehler” gemacht an einer solchen Stelle zufällig musikalische Untermalung durch J. S. Bach gewählt zu haben, die das Erlebnis so intensiviert hat, dass es sich bei mir regelrecht eingebrannt hat. Philosophisch mit Tiefenwirkung. Empfehlenswert. Phantastisch, spannend, intelligent, philosophisch, nachdenklich, wissenschaftlich fundiert, authentisch und das alles von einem überaus sympathischen Autor, wie sein ausführliches Nachwort im Anhang des Buches zeigt. Sein Plädoyer für die Science Fiction, in dem er dieses Literaturgenre als jenes bezeichnet, das die gesamte Menschheit angeht und deshalb am ehesten verständlich und zugänglich sein sollte, tut sein Übriges. “Die drei Sonnen” endet mit einem Satz, der in die Riege der “schönsten” Schlusssätze gehört. Zugleich legt er den ersten Stein für den zweiten Band der Trilogie “Der dunkle Wald”, der beim Heyne Verlag in Vorbereitung ist. Es fällt sehr schwer zu warten, was bereits viele LeserInnen dazu gebracht hat, die englische Fassung der Fortsetzung zu lesen. Ich werde warten. Geduldig. Mehr oder weniger. Vielleicht lese ich diesen ersten Teil noch einmal, jetzt mit dem Wissen, wie der letzte Satz lautet. Vielleicht. Für mich eindeutig ein Highlight der SF!

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Der Einstieg in das Buch gelang mir relativ schnell. Zwar war ich anfangs durch die chinesischen Namen etwas verwirrt, aber das hat sich schnell gegeben. Zu Beginn befindet sich der Leser fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt und es wird erzählt wie alles begann. Ab dem zweiten Abschnitt wird der Leser dann erst einmal in die Gegenwart versetzt. Ab dem dritten Abschnitt schließlich beginnen die Fäden langsam zusammen zu laufen. Die Protagonisten waren alle auf ihre Weise recht sympathisch, selbst wenn sie mitunter ihre Probleme zu haben schienen. Der Schreibstil von Cixin Liu ist schön und flüssig, auf überflüssige Schnörkel wird hier verzichtet, was meiner Meinung nach jedoch besser ist für die Handlung. Auch den Spannungsbogen baut der Autor gleich von Beginn an auf und durch einige unvorhergesehene Ereignisse langsam aus. Problematisch war für mich eigentlich nur, dass es mitunter sehr physikalisch war, eine Sache, mit der ich mich nicht wirklich auskenne. Das Cover ist in Blautönen gehalten, man erkennt Kreise, die wohl Sonnen sein sollen, Pyramiden und Brocken, bei denen es vermutlich um Meteore handelt sowie eine Person. Alles in allem passt es sehr gut zur Geschichte. Insgesamt hat mir, auch wenn ich durch die physikalischen Elemente mitunter etwas Probleme hatte, einige schöne Lesestunden beschert. Daher bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen

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Ausgezeichnet mit dem "HUGO" und "Galaxy" Award, schaffte es dieser außergewöhnliche Science Fiction nicht zu Unrecht zum Spiegel-Bestseller 2017. Cixin Liu (Autor) entführt den Leser zu einer einzigartigen Art des Erstkontaktes mit einer außerirdischen Zivilisation und zeigt nebenbei ein beeindruckendes Bild, zu was Menschen ohne Perspektive bzw. die den Glauben in Politik und Mitmenschen verloren haben, fähig sein können. In Anbetracht der Wahlen und Wahlergebnisse in den USA, Frankreich, Deutschland, ... scheint dieses Buch gar nicht mehr so utopisch, sondern visionär.

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Die Geschichte, die der Auftakt einer Trilogie ist, beginnt Ende der 1960er Jahre und wird im Laufe des Buchs Jahrzehnte umfassen. Zentrale Figuren sind Ye Wenjie, eine Astrophysikerin, und der Nanotechnologe Wang Miao. Ye Wenjie, die zu Zeiten der Kulturrevolution unter besonderer Beobachtung steht, da ihr Vater als Aufständischer galt, arbeitet an einem geheimen Projekt namens "Rotes Ufer" auf einer Radarstation. Sie und ihre Kollegen senden Signale ins All, in der Hoffnung, dass Außerirdische diese sehen und ihrerseits als erstes mit der Radarstation Kontakt aufnehmen. Wang Miao bekommt derweil die Aufforderung, seine Forschungen unverzüglich einzustellen. Zuerst weigert er sich und sieht urplötzlich auf Fotografien, die er gemacht hat und auf seiner Netzhaut einen Countdown, der stetig runterzählt. Erst als er widerwillig seine Forschungen einstellt, verschwindet dieser Countdown. Eines Tages begegnet Wang Miao Yen Wenjie und sie tauschen sich aus. Yen Wenjie erzählt ihm die Geschichte ihres teilweise aufreibenden Lebens und ihrer Forschungen. Wang Miao gelangt an die Webadresse eines Virtual-Reality-Spiels namens "Three Body" und loggt sich aus Neugierde ein. In dieser fiktiven Welt trifft er auch andere Spieler. Diese Welt ist der Erde nicht unähnlich, hat jedoch drei Sonnen und thematisiert damit das sogenannte Dreikörperproblem (in der Himmelsmechanik ist dies der Versuch, eine Vorhersage für den Bahnverlauf dreier Körper unter dem Einfluss ihrer gegenseitigen Gravitation zu treffen). Die Spieler müssen eine Lösung für das Problem finden, was ihnen mal mehr, mal weniger gelingt. Aber wie hängt das alles zusammen und was hat dieses Spiel mit Außerirdischen zu tun? Um nicht zu viel zu verraten sei an dieser Stelle das Buch jedem Science-Fiction-Fan und wissenschaftlich Interessiertem wärmstens empfohlen. Die Geschichte ist klug und hervorragend recherchiert (auf politischer sowie auf naturwissenschaftlicher Ebene). An manchen Stellen ist es gar philosophisch und daran sieht man, dass Physik und Philosophie eng miteinander verknüpft sein können. Die durchaus berechtigte Gesellschaftskritik kommt auch nicht zu kurz. Die Charaktere sind sympathisch, man erfährt aber mehr von Ihrer Forschernatur als von ihren Persönlichkeiten, die eher gefühlskalt wirken. Vielleicht wollte der Autor sich hiermit nicht aufhalten, geht es für ihn doch in erster Linie um das Wissenschaftliche. Der Autor hat auf mehreren Seiten teils sehr ausführlich physikalische Gegebenheiten ausgeführt, so dass ich mich erwischt habe, gedanklich weg zu driften. Ich musste dann ein paar Seiten zurückblättern und noch mal aufmerksamer lesen. Neugierig wurde ich auf dieses Buch vor allem, weil es so gehypt wurde. Das lag meines Erachtens daran, dass Barack Obama mit dem Buch in der Hand während seines Urlaubs abgelichtet wurde. Der Autor gibt an, nicht mit diesem Erfolg gerechnet zu haben, gibt es doch eher amerikanische oder europäische Science-Fiction-Literatur, die schon lange auf diversen Klassikerlisten stehen. Für dieses Buch aber erhielt er sogar den "Hugo Award" und den "Galaxy Award". Das Buch ist sicherlich nicht für Jedermann. Durch mein naturwissenschaftliches und technisches Interesse konnte ich vieles nachvollziehen und auch verstehen, obwohl sich wirklich sehr viel um Physik dreht. Dies war eins meiner ersten Science-Fiction-Romane, die ich gelesen habe und ich fand vor allem gut, dass es nicht alles reine Fiktion war, sondern ein großer Teil auf wissenschaftlichen/physikalischen Grundlagen basiert. Am Ende des Buches werden in einem Glossar nochmals grundlegende Dinge erklärt, vor allem politische Ereignisse und naturwissenschaftliche Fachbegriffe. Ebenso wird ein kleiner Exkurs in chinesischer Sprache gegeben. Ich bin sehr gespannt auf Band 2 ("Der dunkle Wald"), der voraussichtlich erst im Juni 2018 erscheint.

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Es beginnt mit einer einzigen kleinen Handlung. Seit jeher stellen sich die Menschen die Frage, wie das Aufeinandertreffen mit einer außerirdischen Spezies ausfallen wird und auf welche Art und Weise dies geschieht, zu welcher Zeit. Anstatt einer plötzlichen Begegnung, zeigt dieses Buch eine Entwicklung über mehrere Jahrzehnte, beginnend zum Ende der 60er Jahre in China. Während der Kulturrevolution in jenem Land, welcher viele Menschen aufgrund ihrer Gedanken und Professionen zu Opfer fallen, gelangt die Tochter eines Professors, Ye Wenjie, als Astrophysikerin zu einem geheimen Projekt, dem Roten Ufer. Anfangs scheint sich die Station nur mit der Auswertung der Daten des größten Radioteleskopes des Landes zu befassen, doch entpuppt sich dessen Funktion als etwas überaus Größeres. Durch Zufall erfährt Ye Wenjie als Erste von einer Antwort auf die in den Weltraum entsendete Nachricht und begeht möglicherweise einen folgeschweren Fehler. Die eigentliche Hauptgeschichte beginnt nach dem ersten Teil des Buches mit Blick auf den Nanotechnologen Wang Miao, welcher nach der mysteriösen Aufforderung, seine derzeitige Forschung zu unterbrechen, einen Countdown – auf Fotos oder wie in die Netzhaut der Augen eingebrannt – sieht. Erst als er der Forderung nachkommt, verschwindet dieser. Zur gleichen Zeit haben schon erstaunlich viele Wissenschaftler unerklärlicherweise Selbstmord begangen und standen diese Menschen beinahe alle in Kontakt mit der Organisation Frontiers of Science. Nach einem Besuch bei Ye Wenjie, deren Tochter sich erst kürzlich das Leben nahm, bekommt Wang Miao von ihr die URL zu der Seite www.3body.net, die Zugriff auf das VR-Spiel Three-Body gibt. Dieses handelt von einer fiktiven Welt, die an die Geschichte der Erde angelehnt ist, lediglich mit drei Sonnen und dem daraus entstehenden Dreikörperproblem, einem bisher noch nicht gelösten Problem, das die Zivilisation in dem Spiel immer wieder dem Untergang weiht und somit stabile und chaotische Zeitalter schafft. Ziel des Spielers ist es, das Problem zu lösen. Während das Buch voranschreitet, sich aus dem Geflecht der Gegenwart und Vergangenheit zu einer komplexen Form zusammenfügt, durchläuft man erschreckende und den Atem nehmende Gefühle, Zustände. Es ist erstaunlich, wie tief das Buch einen selbst in das Leben von Wang Miao zieht und man ähnlich wie er selbst das große Ganze erfasst. Doch leider verliert sich dieser mit dem Buch verbundene Zustand ab und zu, aufgrund von langatmigen und teils absurden Ausführungen. Außerdem fehlte den Charakteren schließlich dennoch eine Entwicklung. Cixin Liu erzählt den Anfang dieser Trilogie mit vielen wissenschaftlichen Details und Ausführungen, Gedanken, die ich persönlich äußerst interessant fand. Trotz dass ich nicht alles verstand, doch Teile in Anhang zur Erklärung nachlesen konnte, ist es ein schöner Charakterzug des Buches. Es ist durchaus möglich, dass manches durch die komplizierte Übersetzung aus dem Chinesischen ins Deutsche verloren ging und Anspielungen nicht verstanden werden, da man es sich nicht um ein typisch westliches Buch handelt. Des Weiteren schafften die speziellen ostasiatischen Namen für mich oftmals Verwirrung, weshalb ich froh über das Verzeichnis am Anfang war. Dieses Buch ist ein Science-Fiction-Roman, der wahrhaftig viel technische Tiefe besitzt und sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander setzt. Es ist interessant, dass einmal der Anfang eines großen Ereignisses geschildert wird, doch ging durch die Länge für mich die Spannung verloren. Und dennoch interessiert mich die Fortsetzung sehr, denn stellen sich mir noch viele Fragen. Gibt es eine Lösung? Werden Jahre vergehen? Dieses Buch gibt einem keine aktionreichen Szenen, aber dafür tatsächliche Science Fiction.

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Die drei Sonnen   Autor: Cixin Liu Genre: Science-Fiction Verlag: Heyne   Kurzinhalt: Dieser in China spielende Roman dreht sich um die Geschichte von Ye Winje, die Ihren tragischen Beginn in der chinesischen Kulturrevolution in den 60iger und 70iger Jahren nimmt. Nach einigen Wirrungen gerät sie dann auf eine streng geheime Militärbasis die mit einiger riesigen Antenne das All abhört. Hier macht sie eine Entdeckung die die Menschheit in der Gegenwart für alle Zeit verändern wird. 2005 wird Ihre Entdeckung immer mehr zum Thema. Viele Wissenschaftler haben sich aus unerklärlichen Gründen das Leben genommen und die Welt ist in Aufruhr.   Meinung: Die drei Sonnen ist der Auftakt einer Trilogie. Das Ende ist ein großer Cliffhanger, das muss einem zu aller Erst bewusst sein. (man muss da schon im Buch sehr genau hingucken um den Trilogiehinweis zu sehen). Cixin Liu war mir vorher noch kein Begriff, er hat aber wirklich ein sehr schönes Werk mit kleinen Kanten vorgelegt, Zuerst die deutlich überwiegenden positiven Seiten. Das Buch ist einmal aus einer komplett anderen Perspektive geschrieben. Es ist nicht nur ein Roman der in China spielt, sondern einer der ganz viel chinesische Kultur  und Geschichte beinhaltet. Die Ereignisse am Anfang des Buches die während der Kulturrevolution spielen können schnell überspitzt und sehr fantastisch wirken, sind aber wohl näher an der Realität als einem lieb sein kann. Und im zweiten Teil der Geschichte geht es auch viel um die chinesische Ehre. Dabei ist es sehr erfrischend, das hier obwohl es durchaus eine globale Handlung gibt nicht die Patriotismus Keule rausgeholt wird, die man aus einem anderen Teil der Welt gerne einmal kennt. Das Thema von Die drei Sonnen ist sicher bekannt, die Herangehensweise aber durchaus neu und noch unverbraucht. Cixin Liu hält sich nah der Realität. Alles was hier im Buch passiert hat einen wahren wissenschaftlichen Hintergrund. Die Random House Verlagsgesellschaft hat dazu auch ein Video veröffentlicht. Dieses sollte man sich natürlich nicht anschauen, wenn man nicht zu viele Informationen erhalten will, aber für alle die sich besonders für die physikalischen Phänomene interessieren die in Sciene Fiction Büchern das Thema sind, für die ist das Video einen Blick wert. Oder halt nach dem Lesen des Buches.   Die Charaktere sind durchweg interessant, auch wieder da sie die chinesische Kultur sehr gut vertreten, aber auch da Ihre Geschichten sehr nachvollziehbar erklärt sind. Allerdings lernt man die Charaktere außerhalb der wirklich direkten Handlung quasi nicht kennen. Dazu ist das Buch mit etwas über 500 Seiten zu kurz. Das man hier den ersten Teil einer Trilogie vor sich liegen hat merkt man auch daran, das es zwischenzeitlich etwas stockend vorwärts geht. Die Handlung muss sich entwickeln.  Liu bedient sich dabei zwischenzeitlich eines, sagen wir mal möglichst spoilerfrei, virtuellen Mittels der Handlungsfortbewegung. Dieser Handlungsstrang war für mich zu lang und im ganzen auch etwas unlogisch aufgebaut, da das Ende keine Relevanz hatte oder aber eigentlich wichtig sein soll, es für mich aber gar nicht war und ich Der Hauptgrund an dem man merkt, das einem ein Buch wirklich gefällt? Man hört nicht auf zu lesen und nutzt jede Möglichkeit dazu. Mit drei Kindern sind solche Lesepausen oft sehr kurz, aber ich habe am Ende jede Pause genutzt. Die letzten 150 Seiten sind so durchgeflogen.  Und das obwohl ich in Physik und generell den Naturwissenschaften nie gut war, eher im Gegenteil. Und hier im Buch gibt es da doch einige längere Erklärungen. Aber ich wollte wissen woraus es hinausläuft. Es gibt am Ende des Buches trotz des Starts in die Triologie, einige Aufklärungen, Perspektivwechsel und es wird eine unheimliche Spannung auf den zweiten Teil, der wie ich vermute ein deutlich höheres Tempo haben wird, als dieser Auftaktband. Das Erzähltempo hier ist selten hoch, manchmal geht es eher langsam voran, man tritt allerdings nie auf der Stelle. Liu weiß genau wo er hinwill. Wer Science Ficition eher klassisch und nicht in der Zukunft angesiedelt mag, der kann hier zugreifen. Einen hohen Actionanteil sollte man allerdings nicht erwarten. Meine Bewertung steht also sowohl für das Buch als auch ganz bewusst dafür , das es eine Einleitung zu zwei weiteren Büchern ist. Das kann man zwar in soweit voneinander getrennt sehen, das wenn man das Buch gar nicht mag, man sicher nicht weiterlesen muss, aber es gibt gewisse Dinge die so erzählerisch nicht so schnell ablaufen wie in nur einem Buch, wo man auf die Lösung hinleitet. Hier haben wir eine Einleitung vorliegen. Das bedeutet natürlich auch, das im nächsten Band dann die Messlatte gleich noch etwas höher liegt. Ich freue mich drauf.

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