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Rezension zu
Malnata

Ein Buch, das zum Ungehorsam aufruft. Ruhig und kraftvoll.

Von: siralexfelixson
15.05.2024

"Alle nannten sie die Malnata, "die Unheilbringende", und niemand konnte sie leiden. Ihren richtigen Namen zu sagen brachte Unglück, denn sie war eine Hexe, eine von denen, die dir den Tod einhauchen. Sie hatte den Teufel im Leib, und ich sollte auf keinen Fall mit ihr sprechen." In Beatrice Salvionis Roman "Malnata" geht es um die Kraft der Freundschaft und die Macht weiblicher Selbstbestimmung. Übersetzt aus dem Italienischen von Anja Nattefort. Lombardei, im Jahre 1935: Behütet und mit klaren Regeln, was ein junges Mädchen darf und was nicht, wächst Francesca Strada im Hause ihrer Eltern auf. Sie lebt überaus angepasst und traut sich nicht, etwas zu tun, das das Missfallen ihrer Eltern oder irgendeines anderen Erwachsenen erregen könnte. Doch dann lernt sie Maddalena Merlini kennen, die von allen nur "Malnata": "Die Unheilbringende", genannt wird. Malnata ist ganz anders. Immer ist sie barfuß, hat schmutzige Hände und ihr Blick ist stets trotzig und frech. Malnata macht was sie will, wann sie will und mit wem sie will. Es versteht sich von selbst, dass dieses schmutzige, ungehorsame Mädchen mit ihrem Freiheitsdenken kein Umgang für Francesca ist. "Malnata" ist ein Roman der eher ruhig daherkommt, aber eine große Kraft ausstrahlt. Er spielt in einer Zeit, in der an weibliches Freiheitsdenken absolut nicht zu denken ist: Mädchen müssen gehorsam sein, ein untadeliges Verhalten an den Tag legen, stets sauber und adrett sein und immer freundlich lächeln - denn ein mürrisches Gesicht, macht ein nur Mädchen hässlich. Diese Zwänge ist Francesca so gewohnt, dass sie ihr gar nicht wie Fesseln vorkommen. Doch als sie Maddalena kennenlernt, konnte ich als Leserin ihren inneren Aufruhr, ihre Unruhe, spüren, ihre Zweifel und ihren eigenen Freiheitsdrang. Im Live-Stream mit Beatrice Salvioni, sagte diese, dass dieser Roman zum Ungehorsam anstiften soll. Die Geschichte zeigte mir insgesamt auch in aller Deutlichkeit, dass jeder Einzelne in seiner (gesellschaftlichen) Rolle gefangen ist - vor allem bei Francescas Vater konnte ich das zum Ende hin sehr gut spüren. Fazit: "Malnata" ist ein unglaublich kraftvoller Roman, der mit einer Szene startet, die fast schon wie ein Thriller anmutet. Aus dieser Szenerie steigen wir dann jedoch im ersten Kapitel erst einmal aus, ehe sich dann am Ende der Kreis wieder schließt. Auch sprachlich bin ich sehr begeistert. Salvioni ist noch so jung und kann schon sehr gut mit Worten umgehen. "In der Ruhe liegt die Kraft." - Dieser Spruch beschreibt das Buch sehr gut.

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