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Rezensionen zu
Malnata

Beatrice Salvioni

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Dieses Buch! 🔥 Für mich definitiv ein Highlight, weil - es mich emotional voll gepackt hat, - zwei-Freundinnen-gegen-den-Rest-der-Welt ein starker Trope ist, - treffsichere Gesellschaftskritik zu verschiedenen Problemfeldern abgeliefert wird, - das Buch anfangs nur langsam in Fahrt kommt, dafür dann aber richtig mitreißend wird, - die einzelnen Figuren makellos und charakterstark gestaltet wurden. Falls ihr Elena Fischers Paradise Garden oder Suzie Millers Prima Facie gern gelesen habt, mögt ihr Malnata möglicherweise auch so sehr wie ich. Und falls es euch am Anfang auch noch nicht gleich überzeugt: Weiterlesen lohnt sich!

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Von der ersten Seite an wird man direkt ins Geschehen gezogen. Der Debütroman „Malnata“ @penguinrandomhouse der jungen italienischen Autorin Beatrice Salvioni beginnt mit einer sehr gewaltvollen und eindringlichen ersten Szene, die es nahezu unmöglich macht, das Buch zur Seite zu legen. Die Handlung spielt in Italien im Jahr 1935, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, und schildert die Jugend und Freundschaft zweier Mädchen im Schatten des faschistischen Regimes. Die Ich-Erzählerin Francesca wächst in einer ländlichen Kleinstadt auf, in der strenge gesellschaftliche und patriarchale Strukturen herrschen. Francesca, die zum Gehorsam erzogen wurde, ist fasziniert von der unkonventionellen Malnata und beginnt, sich mit kleinen Ungehorsamkeiten gegen die Regeln ihrer Welt zu wehren, um deren Freundschaft zu gewinnen. Die enge Freundschaft zwischen Francesca und Maddalena überwindet Klassenschranken und wird zu einer mächtigen Waffe gegen Lügen und Scheinheiligkeit. Salvioni verwebt in ihrer Erzählung Coming-of-Age-Elemente mit feministischer Gesellschaftskritik, die auch heute noch von großer Relevanz ist. Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und begeistert. Die Charaktere, besonders die rebellische und starke Malnata, haben sich tief in mein Herz geschlichen.

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Freundschaft

Von: Karina

06.07.2024

'Malnata' bedeutet die Unheilbringende, aber mir hat der Debütroman von der Autorin Beatrice Salvioni nur eins gebracht...eine richtig gute Lesezeit! Der Roman spielt im Jahre 1935 in Monscia in der Lombardei. Die in guten Verhältnissen aufgewachsene, brave Francesca ist schwer fasziniert von der unangepassten und aufmüpfigen Maddalena, von allen nur Malnata genannt, und ihren zwei Kumpels Filippo und Matteo. Die drei scheinen ein so viel spannenderes und freieres Leben zu führen als Francesca es sich nur erträumen kann. Eines Tages bietet sich eine günstige Gelegenheit und Francesca wird von der Malnata gesehen. Eine besondere Freundschaft voller schöner und schauriger Abenteuer beginnt. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und am liebsten hätte ich es in einen Rutsch durchgelesen. Ich fand die Personen sehr gut dargestellt und tatsächlich war nicht Maddalena, sondern Francesca meine Favoritin. Ihre Entwicklung war einfach am spannendsten. In dem Hamsterrad einer oberflächlichen Mutter, eines schweigenden Vaters und einer patriarchalen Gesellschaft gefangen, lernt sie durch ihre selbstbewusste Freundin was es heißt für sich und für die Freundschaft anderer, in diesem Fall Maddalena, einzustehen. Ein guter Roman der aufzeigt wie wichtig es ist auch mal aus den 'vorbestimmten' gesellschaftlich aufgezwungenen Rollen auszubrechen und für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Es ist ein sengend heißer Sommer im Jahr 1935, als Francesca zum ersten Mal Maddalena begegnet. Am Ufer des Flusses kommandiert sie zwei Jungs herum. Barfuß und voller Schlamm, halb im Wasser stehend, fangen sie Fische mit ihren bloßen Händen. Sie ist fasziniert von dem furchtlosen Mädchen mit dem herausfordernden und trotzigen Blick. Sie möchte gerne teilhaben an ihrem Spiel, doch es ist ihr verboten, denn Maddalena, genannt die Malnata, die Unheilbringende, hat einen schlechten Ruf. Als Einzelkind wächst Francesca in einer gutbürgerlichen Familie auf. Doch der Vater ist meistens abwesend und die Mutter mit sich selbst beschäftigt und belegt sie mit strengen Regeln. Mit der Zeit gelingt es ihr, die abweisende Schale der Malnata zu durchbrechen, die sie sogar in ihr Elternhaus einlädt. Ganz anders ist die Atmosphäre dort. Lebhaft wird diskutiert, es herrscht eine Herzlichkeit und obwohl die Familie arm ist, erscheinen sie glücklich. Francesca stiehlt sich immer wieder unter einem Vorwand zu ihrer neuen Freundin an den Fluss, doch dies hat einschneidende Konsequenzen für die Heranwachsende. Die beiden Mädchen wachsen in einer Zeit auf, in der rigorose Männlichkeit in der Öffentlichkeit dominiert. Dass sie hier den Mut beweisen, sich dagegen aufzulehnen, imponiert sehr. Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und deren tragische Entwicklung.

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Die Malnata

Von: Madsen.Fou

02.07.2024

Sie sagen, sie bringe Unglück, sie habe ja auch das Teufelsmahl. Sie sagen, sie sei kein guter Umgang. Ihre Füße sind nackt, ihre Haare unfrisiert, ihre Hände oft schmutzig. Sie ist unbeugsam, ungehorsam, aufmüpfig – selbst die Jungs gehorchen ihr. Sie klaut Kirschen, klettert auf steilen Hängen, sammelt Kratzer von Katzen und Schwänze von Eidechsen wie Trophäen und sie ist faszinierend. Zumindest für die brave und zum Gehorsam erzogene Francesca. Trotz aller Warnungen der Familie und ihres Umfeldes kann sich Francesca nicht fernhalten. In der Lombardei der 1930er Jahre treffen sich die beiden Mädchen und werden Freundinnen. Ihre Freundschaft und Zuneigung zueinander ist aufregend und intensiv. Mit der Zeit lernen sie, sich aufeinander zu verlassen und den Lügen der Erwachsenen zu misstrauen. Doch in der faschistisch geprägten Gesellschaft dieser Zeit ist kein Platz für weibliches Freiheitsdenken. Jedes falsche Wort und jede unfolgsame Tat bergen Gefahren. Das Grobe, Wilde und Unbeugsame steckt im Charakter der Malnata, es durchzieht aber auch das ganze Buch und ist aufregend. Malnata, Malnata, wie hat man sie gern. Man schließt sie ins Herz und ist überrascht, wie schnell die letzten Seiten kommen. Ich habe Beatrice Salvionis literarisches Debüt gerne gelesen und fand so viel Trost in dieser Mädchenfreundschaft, die alles überwog.

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Ein stark erzählter Debütroman über eine widerständige Freundschaft zweier Mädchen im faschistischen Italien. Die "Malnata" lernen wir durch die Augen der 12-jährigen Francesca kennen. Im Sonntagskleid ist sie mit ihren Eltern unterwegs zur Kirche, während unten am Fluss ein Mädchen mit aufgeschürften Knien und schief geschnittener Frisur als Anführerin einer kleinen Bande im Wasser Fische fängt. Dass dieses widerspenstige Mädchen eigentlich Maddalena heißt, erfahren wir erst später. Als "Malnata", die Unheilbringende, ist sie bekannt und ihr werden schaurige Ungeheuerlichkeiten nachgesagt. Die beiden Mädchen erwählen einander als ihre Freundin - eine Freundschaft, die wiederholt auf die Probe gestellt werden wird. Es ist stark, wie das Italien der 30er in diesem Roman lebendig wird. Ein Sommer einer Kindheit, in der Freundinnen noch wortwörtlich miteinander Kirschen stahlen, ein Setting, was gut an den Strand und in die Hitze passt. Gleichzeitig ein Italien des Faschismus, in dem Krieg noch Ehrgefühl und Feierlaune bedeuteten, in dem bereits die Kinder zu patriotischem Stolz und absoluter Loyalität zum Vaterland erzogen werden und in dem Aberglaube wirkungsvolle Fakten schafft. Auch diejenigen, welche die Wahrheit erkennen, schweigen allzu oft oder verkaufen die Wahrheit für den nächsten lukrativen Auftrag der Firma. Und dann Maddalena, die beim Mussolini-Gruß sitzen bleibt und sagt, ich habe keine Angst, vor gar nichts. Das mag ein wenig Schwarz-Weiß sein, manche Zuspitzung ein wenig dick aufgetragen, aber das macht gar nichts, denn hier ist beim Lesen kein Gefühl von Konstruktion. Stattdessen spürt man, dass diese Autorin weiß, wie man eine starke Geschichte erzählt. Eine Geschichte von unbedingter Freundschaft und von der Macht der Stimme, die Menschen verleiten kann, wenn sie nicht selbst von ihrem Kopf und ihrer Stimme Gebrauch machen.

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»»Die Leute geben ihr diesen grausamen Namen«, fuhr er fort […]. »Sie hat ihn immer wie eine Rüstung getragen. Sie ist ein stolzes, starkes Mädchen. Was andere sagen, kümmert sie nicht. Und das ist heutzutage das Einzige, worauf es ankommt.«« (S. 132) 💔 Monscia in der Lombardei, 1935. Die behütet, im gutsituierten, katholischen, strengen Elternhaus aufgewachsene Francesca soll vor allem eins sein: Ein braves Mädchen, das sich fügt, schön und still ist. Ihr Leben lang hat sie daran geglaubt, bis ihr Weltbild durch ihre neue Freundin ins Wanken gerät. Sie lernt die ein Jahr ältere Maddalena, die von allen Malnata [‚Die Unheilbringende‘] genannt wird, kennen 🍒 und mit deren beiden Gefährten Filippo & Matteo ein ganz neues Leben: »Jetzt, wo ich mit den Malnati zusammen war, die ich früher nur aus der Ferne beobachtet hatte, schien es mir, als würde die Welt bei ihnen beginnen. Als würde mein Leben noch einmal von vorne anfangen.« (S. 87) Sie verbringt einen ‚idyllischen‘ Sommer mit diesem Trio, und findet in Maddalena ihre erste Freundin.💘 Trotz dieser schönen Momente, passieren sehr schlimme Dinge. 🍊🦎🐈‍⬛ Dabei lernt Francesca mit Maddalena sich gegen Regeln aufzulehnen, aus dem starren Erwartungen des Patrichariats auszubrechen und zu sich selbst zu stehen. Schnell wird deutlich, wie hart das Leben zu Maddalena war und, dass die Gesellschaft diejenigen abstraft, die vermeintlich Leid und Unglück bringen — insbesondere, wenn sei weiblich, rebellisch, eigenwillig, kritisch sind, sich nicht an Regeln halten und Gerechtigkeit fordern. »»Ich hätte es nicht für möglich gehalten.« [Francesca] — »Was?« [Maddalena] — »Dass man sich auflehnen kann«, antwortete ich. »Das habe ich von dir gelernt.«« (S. 174) 👯‍♀️ »Malnata« von Beatrice Salvioni (übersetzt aus dem Italienischen von 🇮🇹 Anja Nattefort) zeichnet sich durch den rauen Ton, Gewalt sowie das historische, faschistische Setting, aber auch die Lichtblicke durch Freundschaft & Liebe aus.💔❤️‍🔥 Der Roman hat mich gefesselt und ich habe das Buch förmlich verschlungen 🥵💔 Es ist ein absoluter Pageturner 💥, dennoch passen einige Dinge nicht ganz zusammen: ⠃Das Alter der beiden Protagonistinnen finde ich mit ca. 12-14 deutlich zu jung für die beschriebene Geschichte, Konversationen & Entwicklungen. Sicherlich muss man das Setting im faschistischen Italien im Jahre 1935 dabei berücksichtigen, und ebenso die harten Schicksalsschläge, die Maddalena sicherlich haben älter und eigenständiger werden lassen, als vergleichsweise Gleichaltrige. Dennoch war dies nicht für mich in sich nicht stimmig. 🇮🇹 Der völkerrechtswidriger Angriffs- und Eroberungskrieg des faschistischen Königreichs Italien gegen das Kaiserreich Abessinien (Äthiopien) in Ostafrika (03.10.1935-05.05.1936) hätte m.E. nach geframed und zumindest in einem Nachwort erläutert werden sollen. 🗯️ Dasselbe gilt für mich für die wiedergegebenen faschischten Parolen, die zwar durch Malnatas Kommentar kritisiert werden. Insgesamt ist Malnata aber die einzige Figur, die in diesem Setting die politische Lage und Faschismus kritisiert und again ist dies für das Alter ebenfalls sehr fragwürdig, insbesondere vor dem Hintergrund ihrer Bildung sowie der Umstände ihrer Familie. Durch Francescas Vater wird allenfalls deutlich, dass es Mitläufer*innen gab. Das historische Setting ist für mich daher ausbaufähig, wobei ich natürlich verstehe, dass dies nicht der Fokus der Story war. Dennoch frage ich mich, warum genau dieses Setting gewählt worden ist 💎 Die im Vordergrund stehende feministische Freundschafts-Coming-of-Age Story ist — vor dem Hintergrund der genannten Kritikpunkte 🤏🏼 — wirklich sehr stark, eindringlich, fesselnd erzählt. Eine Hymne an die Freundschaft, die gemeinsam für Gerechtigkeit kämpft und das Beste aus allen zuvorbringt und wachsen lässt. Alles in allem habe ich den Roman sehr gerne gelesen.💛 Ich kann den Roman unter Berücksichtigung der CN (*) und der genannten Kritik sehr empfehlen — er ist und bleibt ein krasser Pageturner mit starken, authentischen Figuren und großartiger Kritik am Patrichariat. 🔥🖤 Highlight waren für mich Diamanten Sätze 💎 wie: »Erwachsen und eine Frau zu sein, bedeutete vielleicht genau das: Es hatte nichts mit dem Blut zu tun, das einmal im Monat kam, auch nichts mit den Bemerkungen der Männer oder mit schönen Kleidern. Eine erwachsene Frau zu sein, bedeutete, einem Mann, wenn er sagte: »Du gehörst mir«, in die Augen zu sehen und ihm zu antworten: »Ich gehöre niemandem.«« (S. 250) 🔥🔥🔥 [* CN: s3xueller Missbrauch, Gewalt, Suizid, Misogynie, Tod]

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1935, im faschistischen Italien, wächst Francesca als ein Kind dieser Zeit auf. Sie ist ein braves, stilles Mädchen, das stets sauber gekleidet ist und den strengen Regeln ihrer Eltern folgt. Unter diesen Umständen fängt sie an, sich klein und ängstlich zu fühlen. Doch von Tag zu Tag wächst ihr innerer Widerstand und der Drang, die gesellschaftlichen Regeln zu hinterfragen und zu brechen. Besonders stark wird dieser Drang, als Francescas Faszination für Maddalena, die im Dorf von allen nur „Malnata“ genannt wird, wächst. Sie ist grob, wild, unangepasst, unbeugsam und (wie der Name sagt) in den Augen des Dorfes verantwortlich für alles Unheil, das passiert. Sie ist buchstäblich das Gegenteil von Francesca und löst in ihr einen inneren Kampf aus: „Auf der einen Seite gab es das Leben, wie ich es kannte, und auf der anderen das Leben, das Malnata mir zeigte. Was mir vorher richtig vorgekommen war, erschien mir nun verzerrt […].“ (S. 62) Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, eine Komplizinnenschaft und auch die ein oder andere Situation, in der ihr Zusammenhalt und ihre Loyalität auf die Probe gestellt werden. Letztlich wissen sie aber, dass sie sich gemeinsam nicht unterkriegen lassen wollen, auch wenn sie erkennen müssen: „In ihrer Welt gab es zwei Gewissheiten. Erstens: Dinge, die sie sich nicht erklären konnten, waren entweder des Teufels oder vom Herrgott gesandt, je nachdem, ob sie die betroffene Person für einen anständigen Menschen oder einen Schurken hielten. Zweitens: Es war nie die Schuld der Männer.“ (S. 263) Schon die ersten Seiten ließen mir den Atem stocken. Und es geht stark weiter… die inneren und äußeren Kämpfe, die die beiden Mädchen zu kämpfen haben, sind berührend, empörend und sinnbildlich für so viele gesellschaftliche Missstände, die auch heute noch relevant sind. Mit Malnata ist Beatrice Salvioni ein ganz starkes Debüt gelungen, das zugleich eine Ode an die Freundschaft und auch an die weibliche Selbstbestimmung ist!

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