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Rezensionen zu
How to kill your family

Bella Mackie

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

London, Limehouse-Penitentiary. Die junge, selbstbewusste und attraktive Grace Bernard hat es unter dem Namen "Die Morton-Mörderin", zu einer gewissen, überdies doch recht fragwürdigen Popularität gebracht. Sie sitzt derzeit im Gefängnis und lässt uns, in der Monolog-Form, die der Leserschaft ein gewisses "live dabei"-Feeling vermittelt, an ihrer denkwürdigen Geschichte teilhaben. An ihrer Geschichte, wie man seine Familie tötet und warum sie es verdient hat, nach und nach beiseite geschafft zu werden. Grace hat so einige Menschen auf dem Gewissen, sitzt aber wegen einer Tat ein, die sie gar nicht begangen hat. Aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwartsform verfasst, gibt Grace ihre illustre, gewiefte, bis linkische Vergangenheit preis und somit auch ihren, von langer Hand vorbereiteten Plan, ihre reiche Großfamilie zu töten. Diese lässt sie und ihre Mutter Marie seit etwas über zwei Dekaden wissentlich im Stich und muss nun die Konsequenzen für ihr jahrelanges Unterlassen tragen. Mit breit gefasstem Humor, giftigem Sarkasmus und einer gewissen Coolness beschreibt Grace Bernard ihr nicht immer ganz so einfaches Leben, ihre leider nur zum Teil nachvollziehbaren Beweggründe und wie letztlich ein Familienmitglied nach dem anderen, auf mehr oder weniger bizarre Weise dran glauben muss. Gehässig, frustriert und unglaublich wütend wird Grace zu einer obsessiven Beobachterin, die sich die örtlichen Gegebenheiten, sowie die Gepflogenheiten ihrer potenziellen Opfer einprägt und sich sogar unter deren Leben mischt, um ihr entsprechendes Resümee in ihrer Planung zu berücksichtigen. Die britische Journalistin und Schriftstellerin Bella Mackie hat mit ihrem, 2021 im Original ebenfalls unter dem Titel "How to kill your family" erschienen Bestseller, ein durchweg ordentliches Debüt vorgelegt, das vor zynischem, intelligentem Witz, komplexer, infamer Story und eingängiger, leicht melancholischer Prosa geradezu strotzt. Die 1983 geborene Autorin, die heute mit ihrem Mann, dem BBC-Radiomoderator Greg James in London lebt, nutzt eine leicht gehobene Sprache und setzt uns als Gesellschaft einen Spiegel vor, in welchem sich jeder einzelne von uns zu einem gewissen Grad wiedererkennen dürfte. Dem Klischee "Ein Mann, ein Wort - eine Frau, ein Wörterbuch" kommt Bella Mackie, die buchstäblich "ohne Punkt und Komma" erzählt, in ihrem Bestsellerroman "How to kill your family" leider verdammt nahe und beweist obendrein auch noch echtes Durchhaltevermögen. Dabei stichelt sie immer wieder beiläufig und verteilt schon mal die ein oder andere Backpfeife in Richtung (a)sozialer Politik, Wirtschaft, dem lächerlichen Verhalten der Reichen, ihrer kaum zu ertragenden Überheblich- und Selbstgefälligkeiten, sowie der Bedürfnisse, Leichtgläubigkeit und Heuchelei von Frauen, und Männern im Allgemeinen. Das Ganze würzt die britische Autorin mit einem sarkastischen Wortwitz, der ihr in der Hauptsache dazu dient, sich über die klischeebehaftete High Society zu echauffieren. Die Zeichnung der einzelnen Protagonisten ist gelungen, auch das jeweilige Lokalkolorit ist in ausreichendem Maße dargestellt. Je mehr die Antiheldin Grace Bernard in der Vergangenheit ihrer geliebten, aber früh verstorbenen Mutter gräbt, je deutlicher treten die unsympathischen Lebensläufe der übrigen Familienangehörigen zutage. Das schürt noch mehr Hass innerhalb ihrer Obsession, der sich bei jedem einzelnen ihrer Opfer geradezu explosionsartig entlädt. Perfide, garstig, politisch unkorrekt, aber auch stets gefasst, seziert Bella Mackies misanthropisch veranlagte Protagonistin Grace die Geschlechterrollen in ihrem bösartigen Rachefeldzug mit Kolumnen-Charakter. Ich habe mich bei der Lektüre, der 432 Seiten umfassenden, leicht zu lesenden und sympathisch verfassten Gesellschaftskritik durchaus unterhalten gefühlt, dennoch muss ich anmerken, dass hier ein bisschen weniger sicherlich mehr gewesen wäre. Bella Mackie verfällt meinem Empfinden nach zu oft...

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Grace ist eine Serienmörderin und sitzt deswegen wohl zu Recht im Gefängnis, nur hat sie diesen einen Mord, für den sie inhaftiert wird, gar nicht begangen, mit den vielen anderen an ihrer Familie kam sie problemlos durch. Die Morde, die sie begangen hat, beging sie aus Rache für das Leid, das ihr Vater und seine Familie ihr und ihrer Mutter zugefügt hat. Grace zieht ihren Lebensplan durch, an dem sie seit frühster Jugend schmiedet. Meine Familie töten Ihr Vermögen erben Damit davonkommen Einen Hund adoptieren Mochte ich Grace? Ich weiß es nicht, ich weiß nicht einmal, ob ich ihre Beweggründe wirklich nachvollziehen kann, ihre Familie auszurotten. Sollte Mord wirklich das Mittel der Wahl sein, weil Menschen, arrogant und asozial sind? Für Grace schon und schon mordet sich die junge Frau munter durch die Verwandtschaft und wenn sie von diesen erzählte, dachte ich mir so manches Mal: Ja, liebe Grace du hast recht, befreie die Welt von diesem Abschaum, wohl wissend, dass Mord nie gerechtfertigt ist, aber fiktive Personen dürfen fiktive Morde begehen. Allerdings scheint Arroganz ein Erbfehler in dieser Familie zu sein, denn auch Grace beherrscht die Kunst auf andere herabzusehen in Perfektion, das wird schon im Prolog sehr deutlich, wenn sie über ihre Zellengenossin Kelly spricht. Ich mochte den Schreibstil, da hat Stephan Glietsch als Übersetzer wohl gute Arbeit geleistet, den britischen Humor in deutsche Worte zu fassen ist sicherlich nicht einfach. Aber auch wenn ich die Wortwahl sehr mochte, wurde mir die Geschichte an sich auf Dauer zu langatmig und auch wenn die Mordarten variieren, sind die Beschreibungen ihrer Planung etwas ermüdend. Die überraschende Wendung am Ende des Buches passt gut und versöhnt ein wenig mit den teilweise etwas zähen Passagen.

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Inhalt: Grace hat einen Plan, seit sie denken kann: sich und ihre Mutter zu rächen, und zwar an ihrem superreichen Vater und dessen gesamter Familie, die sie ignorierten und im Stich ließen. Einer nach dem anderen muss dran glauben. Doch schließlich landet Grace im Gefängnis - für einen Mord, den sie gar nicht begangen hat. Hier schreibt sie ihre Geschichte auf … Meine Meinung: Die Kurzbeschreibung hörte sich einfach vielversprechend an und ich erhoffte mir ein Feuerwerk an tiefschwarzem britischen Humor. Ja, der Roman wirkt sehr britisch, auch schwarzer Humor ist vorhanden, wenn auch nicht ganz in dem Maß, wie ich es erwartete. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam zu lesen. Faszinierend die Akribie, mit der Grace die Morde plant und ausführt. Der eiserne Wille, der schon den Teenager prägt und nie das Ziel aus den Augen verlieren lässt. Allerdings wirkt die Erzählung sehr distanziert. Da ist erstaunlich wenig Leben drin. Und das, obwohl Grace selbst erzählt, ich hier also wesentlich mehr Leidenschaft und Enthusiasmus erwarten würde. Grace wirkt streckenweise einfach nur verbittert. Das kann einen ziemlich runterziehen. Ansonsten sprüht die Geschichte nur so vor Zynismus und Sarkasmus. Sehr gelungen fand ich allerdings das Ende, mit dem Bella Mackie mich total überraschen konnte - einfach genial.

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Un-(Schuldige) Mörderin

Von: the.literary.wildflower

11.07.2022

Ein Buch ganz nach meinem Geschmack und passend zu meinem Humor. Grace sitzt seit mehr als einem Jahr im Gefängnis - für einen Mord, den sie nicht begangen hat. Unschuldig ist sie allerdings nicht, denn sie hat quasi ihre gesamte Familie umhebracht. Dass sie mit diesen Todesfällen in Verbindung steht ahnt allerdings niemand. Während Grace auf ihren Berufungsprozess wartet, erzählt sie den Lesern, wie es dazu gekommen ist, dass sie zu Serienmörderin wurde und wie sie jeden einzelnen Mord geplant und durchgeführt hat. Mir hat das Buch, die Story, die Ich-Perspektive und auch die teilweise recht langatmigen Beschreibungen sehr gut gefallen. Ich fand es einfach spannend in Graces Kopf hineinzuschauen auch wenn ich ihre Gedanken nicht immer nachvollziehen konnte. Ich war immer wieder hinundhergerissen zwischen "Wie kann man nur so kaltblütig sein und sich so sehr im Recht fühlen" und "Ich kann sie so gut verstehen". Und da ich mich immer gerne überraschen lasse, hat mir vor allem die plötzliche Wendung zum Ende hin gut gefallen. Das Buch ist trotz der vielen Morde kein Thriller oder Kriml sondern liest sich eher sehr locker. Und der schwarze Humor hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Für mich ist es alles in allem ein sehr gelungenes und unterhaltsamens Buch.

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Ich muss gestehen das ich bei diesem Buch hin und her gerissen bin. Die Art und Weise wie die Geschichte erzählt wurde, fand ich überaus amüsant und innovativ. Die Protagonistin berichtet kühl und absolut berechnend von ihren Taten, wobei eine Prise Menschenhass sowie Sarkasmus auf keinen Fall fehlen darf. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und auch wenn ihre Methoden etwas drastisch wirkten, so konnte ich diese bis zu einem gewissen Grad durchaus nachvollziehen. Gleichzeitig war mir jedoch der ausschweifende Schreibstil etwas ein Dorn im Auge, da dadurch manche Szenen meiner Meinung nach künstlich in die Länge gezogen wurden. Sicher war es wie gesagt witzig die Gedankengänge der Protagonistin zu verfolgen, doch stellenweise verlor ich dadurch den Faden und musste nochmals zurückblättern, da ich gar nicht mehr wusste um was es nun eigentlich in diesem Kapitel gehen sollte. Das war auf Dauer etwas anstrengend und ich denke 100 Seiten weniger hätten dem Buch und damit der Geschichte wirklich gutgetan. Das ist aber reine Geschmackssache und sollte jeder Leser für sich selbst beurteilen, da sicher der eine oder andere darüber hinwegsehen kann, da die Story sowie die Protagonistin durchaus interessant und unterhaltsam sind. Wir erfahren eigentlich alles was wir wissen müssen, sei es nun die Vergangenheit der Protagonistin Grace, die Vorbereitung zu den einzelnen Taten sowie die Durchführung dieser. Es gab auch einige unerwartete Twists, wobei es stellenweise beinahe so wirkte, als ob die Welt selbst diese Scheusale von sich entfernen wollte. Wie heißt es so schön? Manchmal hat man mehr Glück als Verstand und dies spielt Grace definitiv mehr als einmal in die Karten. Ich habe das Buch jedenfalls durchgezogen, da ich viele Passagen schlichtweg genial fand und mehr als einmal schmunzeln musste. Der schwarze Humor bzw. die blöden Sprüche trafen definitiv einen Nerv bei mir, weswegen ich das Buch nicht abbrechen wollte, auch wenn mir der Schreibstil nicht völlig zusagte. Letztendlich hat mich die Geschichte auch so neugierig gemacht, dass ich unbedingt wissen wollte, wie der Racheplan endet. Nun ja, das Buch endet völlig anders als erwartet und ich kann es selbst nach dem Beenden von diesem immer noch nicht ganz glauben. Natürlich verrate ich euch nichts darüber, um euch die Überraschung nicht vorwegzunehmen, aber ich habe mit so ziemlich allem gerechnet, nur nicht mit diesem Ausgang. Jeder der mit dem Schreibstil gut klarkommt darf sich auf eine ungewöhnliche Geschichte freuen, in der ausnahmsweise mal kein Mann den Serienmörder mimt, sondern eine junge, hübsche, intelligente sowie starke Frau, die ihren männlichen Kontrahenten in nichts nachsteht. In diesem Sinne wünsche ich euch gute Unterhaltung und viele aufregende Lesestunden.

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