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Rezensionen zu
Hundert Millionen Jahre und ein Tag

Jean-Baptiste Andrea

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„Hundert Millionen Jahre und ein Tag“ von Jean-Baptiste Andrea, aus dem Französischen übersetzt von Thomas Brovot, ist auf den ersten Blick ein eher unscheinbares Buch mit einem stimmungsvollen Cover und einem vielleicht unspektakulären Klappentext. Auf den zweiten Blick aber verbirgt sich zwischen den Buchdeckeln eine ganz wundervolle, unvergleichliche Geschichte, die mich sehr bewegt und mir sogar das ein oder andere Mal das Herz gebrochen hat – in das sie sich zuvor ganz leise und ohne viel Aufhebens geschlichen hat. Stan, Anfang 50 und Professor für Paläontologie, führt ein unauffälliges Leben – ohne Familie, ohne spektakuläre Karriere, nur mit der Liebe zu Fossilien und dem Wunsch nach einer Entdeckung, die seinem Leben einen Wert gibt. Der führt ihn in ein kleines Dorf in den französischen Seealpen. In dem Gebirgsmassiv will ein Mann als Jugendlicher auf eine Höhle gestoßen sein, in der sich das Skelett eines Drachen befindet. Stan glaubt an das Skelett eines Dinosauriers und begibt sich gemeinsam mit seinem ehemaligen Assistenten und einem Bergführer auf eine gefährliche und dabei fast aussichtslose Expedition, die ihn nicht nur in die unbarmherzige Wildnis der Alpen entführt, sondern auch in seine eigene Vergangenheit. Stans Sehnsucht nach einer großen Entdeckung, sein verzweifeltes Streben nach dem einen Erfolg, der ihn berühmt macht, ist dabei fast greifbar. Ebenso wie die raue Bergwelt, die dem in die Jahre gekommenen Paläontologen alles abverlangt – und ihn dabei auch ein ums andere Mal dazu antreibt, all seine Kräfte zu mobilisieren, um sein Ziel zu erreichen. Hoch oben in den Bergen werden Stan und seine Begleiter zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, die – isoliert von der Außenwelt – nur sich selbst und die sich stetig entwickelnde Freundschaft zwischen ihnen haben. Gleichzeitig ruft die Expedition ins Ungewisse in Stan auch immer wieder Erinnerungen an seine Kindheit wach. Eine Kindheit, die er als wunderlicher Außenseiter in einem kleinen Dorf in den Pyrenäen verbrachte und die von seinem cholerischen Vater dominiert wurde. So ist „Hundert Millionen Jahre und ein Tag“ nicht nur die Geschichte einer Obsession, sondern auch eine Geschichte vom Streben nach Aufmerksamkeit, nach Geborgenheit und Liebe. Mich hat dieser ruhige, melancholische und doch so kraftvolle Roman von Jean-Baptiste Andrea auf vielen Ebenen sehr berührt. Außerdem ist er in einer ganz wundervollen, poetischen Sprache verfasst und zeichnet ein ebenso erbarmungsloses wie sehnsuchtsvolles Bild von der rauen Gebirgswelt der Alpen. Für mich ist „Hundert Millionen Jahre und ein Tag“ daher auf jeden Fall ein Buch, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat – definitiv ein Highlight, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

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