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Rezensionen zu
Violet

Scott Thomas

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Das wunderschöne und zugleich verstörende Cover ist für mich ein kleines Highlight, da es wirklich perfekt zur Geschichte passt und nicht einfach nur hübsch aussieht. Darüber, ob auf dem Cover nun die kleine Sadie (bei dem Namen musste ich übrigens immer an den Begriff "sad" (traurig) denken, was in Zusammenhang mit dem Inhalt sehr passend war) oder doch eine jüngere Version von Kris zu sehen ist, bin ich mir noch unschlüssig. Da meiner Meinung nach beide Versionen passen würden, überlasse ich den Rest gerne meiner Fantasie. Scott Thomas hat einen flüssigen, leicht verständlichen und ausgesprochen bildhaften und detailverliebten Schreibstil, der mich mitten nach Pacington - einen vermeintlich idyllischen und, im wahrsten Sinne des Wortes, vom Aussterben bedrohten Ort - verschlagen hat. 👭🏠 Der Einstieg in die Geschichte ist mir ehrlich gesagt ein wenig schwer gefallen, da ich mich erst an den sehr detaillierten Schreibstil gewöhnen musste, da der Autor eine Vorliebe dafür hat, alles in seiner Umgebung bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Nach nur wenigen Seiten habe ich mich allerdings an seinen Stil gewöhnt und lernte diesen schnell zu schätzen, da ich so das Gefühl hatte, das Buch nicht einfach "nur" zu lesen. Stattdessen hat sich vor meinen Augen ein kleiner Film abgespielt, der so realistisch war, dass ich "Violet" innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Die Handlung selbst schreitet nur sehr, sehr langsam voran - an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas zu langsam -, jedoch habe ich mich keine Sekunde lang gelangweilt, was mich doch ein wenig verwundert hat. Der Autor hat ein großes Talent dafür, ein atmosphärisches und sehr beklemmendes Setting zu schaffen, bei dem es mir das ein oder andere Mal eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Diese unterschwellige Angst, dass jeden Moment etwas Schreckliches passieren könnte, hat mich das ganze Buch über begleitet und die Spannung ins Unermessliche getrieben. Denn der große "Knall" lässt lange auf sich warten, doch das eigentlich spannende Element ist nicht einmal der Horror selbst, sondern das undurchschaubare Psychospiel, in das uns der Autor geschickt verwickelt. Und so verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, sodass man als Leser lange Zeit im Unklaren darüber bleibt, was nun der Wahrheit entspricht und was nicht. Sowohl Kris als auch Sadie waren zwei sehr interessante und vielschichtige Charaktere, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Vor allem Kris' Fassade, die sie vor ihrer kleinen Tochter um jeden Preis aufrechtzuerhalten versucht, die mit der Zeit aber immer mehr zu bröckeln scheint und psychotische Ausmaße annimmt, fand ich wirklich spannend und irgendwie auch beängstigend. Auch Sadie habe ich schnell ins Herz geschlossen, wenngleich mir ihre unterschwellig eintretenden Verhaltensveränderungen die ein oder andere Gänsehaut verpasst hat, da sie immer unberechenbarer wurde. Auch die innige Mutter-Tochter-Beziehung hat mir gut gefallen, da man ihre bedingungslose Liebe und sogleich ihre Abhängigkeit voneinander regelrecht spüren konnte. Was mir außerdem richtig gut gefallen hat, war, dass die Geschichte so undurchsichtig war. Ich wusste bis zum Ende nicht, was Wahrheit und was Fiktion ist, da es der Autor geschafft hat, sowohl die Realität als auch die übernatürlichen Elemente geschickt miteinander zu verbinden. 👭🏠 Fazit: "Violet" ist eine wahnsinnig atmosphärische Geschichte, die mit vielschichtigen Charakteren, einer undurchsichtigen Handlung und unterschwelligem Horror punkten kann. Einen Stern Abzug gibt es, weil mir die Handlung gerade am Anfang etwas zu sehr in die Länge gezogen wurde und da ich aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Schreibstils einen etwas schwierigen Einstieg hatte. Ich freue mich schon sehr auf weitere Werke von Scott Thomas! 4/5 Sterne 👭🏠 Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Das erste Drittel schleppte sich etwas. Scott Thomas nimmt sich Zeit, die Protagonisten und das Setting einzuführen. Der Detail- und Beschreibungsreichtum hat schon King‘sche Züge gehabt. Im zweiten Drittel ging es dann endlich zur Sache: Spannung kam auf, es gab allerhand gruselige und unheimliche Szenen, bei denen ich mich an gute alte Horrorfilme wie The Ring erinnert fühlte. Im letzten Drittel dann überschlugen sich die Ereignisse und endeten dann für meinen Geschmack dann leider in einem etwas unbefriedigenden Ende, das auch einige Fragen unbeantwortet lässt. Worum geht‘s? Kris zieht mit Tochter Sadie in der alte Sommerhaus ihrer Eltern. Dieses ist baufällig. Die Renovierungsarbeiten sollen Kris und Sadie über den Tod ihres Mannes bzw. Vaters hinweghelfen. Schon nach kurzer Zeit verhält sich Sadie seltsam, es spukt im Haus. Parallel dazu driftet Kris in einen Medikamenten- und Alkoholmissbrauch ab während sie ihre Familiengeschichte aufarbeitet (Tod der Mutter, Alkoholsucht Vater) und dem Verschwinden von 4 Mädchen auf den Grund geht. Scott Thomas greift sehr viele Themen auf, die Geschichte ist sehr vielschichtig und es gibt viel Raum fürs Theorienspinnen. Mit jedem Kapitel gewinnt das Buch an Komlexität, schreitet aber immer mehr auf den Kern der Sache zu. Dabei spielt der Autor gekonnt mit Elementen alter Schauergeschichten und lässt den Leser immer im Trüben fischen, was nun Realität ist und was Hirngespinst von Kris. Das fand ich wirklich großartig. Der Schreibstil ist ausufernd, aber flüssig und angenehm zu lesen. Der Aufbau der Geschichte ist gelungen - man wird unwillkürlich an die Seiten gefesselt. Alles in allem war es für mich ein gelungenes Buch, mit etwas Abzug für ein paar Längen und das nicht ganz zufriedenstellende Ende.

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Worum geht's? Kris Barlow hat in ihrer Kindheit jedes Jahr mit ihren Eltern in dem beschaulichen Ort Pacington Urlaub gemacht. Das Ferienhaus ihrer Eltern am Lost Lake hat einen besonderen Platz in Ihrem Herzen. Doch neben den schönen Erinnerungen ist an diesem Ort auch ihre Mutter an Krebs gestorben. Nach ihrem Tod kehrte ihr Vater nie wieder mit ihr in das Haus zurück und ließ es verrotten. Jetzt, Jahrzehnte später muss Kris erleben, wie ihr Ehemann einen tödlichen Unfall hat. Die gemeinsame Tochter Sadie ist seither traumatisiert und Kris will für sie beide einen Neuanfang. Und den sucht sie in Pacington. Dort angekommen wird ihr jedoch schnell klar, dass der Ort sich zum Düsteren gewandelt hat und das Böse an jeder Ecke lauert... Fazit: Was sich eigentlich nach einer tollen Story anhört, ist es auch. Jedoch muss man sich als Leser hier sehr in Geduld üben. Das Buch hat knappe 600 Seiten und der Autor, Scott Thomas, wird hinten drauf als "neuer Stern am Himmel der Horrorliteratur" gelobt. Dementsprechend erwartete ich viel Horror und gruselige Szenen. Die blieben jedoch bis Seite 300 komplett, und ich meine komplett, aus. Danach gab es ein, zwei gruselige Momente und auch das Ende war spannend. Aber das hätte man definitiv kürzer machen können 😅 Der Schreibstil des Autoren, wenn man von der Langatmigkeit absieht, ist hingegen einzigartig und sehr detailreich, was mir sehr gut gefallen hat. Man steckte förmlich in der Geschichte drin und hat Kris und Sadie begleitet. Generell, die Geschichte, das Setting, die Charaktergestaltung, die Moral der Geschichte - all das ist gelungen und gut geschrieben. Nur fehlte meiner Meinung nach ein wenig die Spannung. Ich gebe dennoch 4 ⭐ mit dem Hinweis, dass es eher eine schöne Geschichte als ein Horrorroman ist.

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Kris Barlow beschließt, mit ihrer achtjährigen Tochter Sadie ins alte Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Sadie soll hier den Schock über den Unfalltod ihres Vaters verarbeiten und ihre Seele heilen lassen. Doch am Lost Lake stellt sie fest, dass vom Haus eigentlich nur noch eine Ruine übrig ist. Dennoch will sie in kein anderes Haus und beginnt mit der Renovierung. Und tatsächlich öffnet sich Sadie nach und nach, was Kris als gutes Zeichen nimmt. Doch dann erfährt sie von Dingen, die ein völlig anderes Licht auf Pacinton, das Haus und ihre eigene Vergangenheit werfen … Es fällt mir schwer, das Buch zu bewerten. Scott Thomas hat einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser in Sicherheit wiegt und vorgibt, es geht um eine harmlose Familiengeschichte. Doch dann zieht er einem ohne Vorwarnung den Boden unter den Füßen weg – nur, um mit demselben Spielchen immer wieder neu zu beginnen und das Ganze dann in einem fulminanten Showdown enden zu lassen. Zwischendurch fand ich die Story sogar langweilig, konnte Krissys Verhalten nicht verstehen und hab mich ein bisschen über sie geärgert. Zwar ist es ein raffiniertes Stilmittel, nicht alle Dinge direkt beim Namen zu nennen und mehr anzudeuten, doch wurde es hier meiner Meinung nach ein bisschen zu oft eingesetzt und hat sich damit abgenutzt. Der Autor hat in diesem Buch fast wie nebenbei eine ganze Reihe Themen angeschnitten und verarbeitet, die man vielleicht erst auf den zweiten Blick bemerkt, dennoch passen sie ins Gesamtbild und haben auch die Wirkung eines roten Fadens. Krankheit, Sucht, Tod, Betrug, Lüge und Liebe sind die vordergründigen Themen, aber es geht auch um Kindheit, Einsamkeit, Verlorensein, Erinnerungen und Abhängigkeiten. Die Macht der Sehnsucht sollte man nie unterschätzen! Die Figuren entwickeln sich alle im Laufe der Geschichte weit von ihrer anfänglichen Art weg. Die Ereignisse aus Krissys Vergangenheit reichen bis in ihre Gegenwart. Das ist ihr zwar bewusst gewesen, doch die Ausmaße sind wesentlich tragischer, als man ahnen kann. Der mystische Teil erinnert an Stephen King. Wie bei ihm, so findet sich auch hier damit ein Faktor, der aus einer völlig normalen Handlung einen Thriller macht. Dennoch werden mir manche Szenen zu ausführlich, dafür andere zu oberflächlich behandelt. Und doch bin ich insgesamt von diesem düsteren Buch gefesselt worden. Es lässt sich nicht mit „Kill Creek“ vergleichen, erzeugt völlig andere Gefühle und das nicht nur, weil dort die Hauptfiguren männlich und hier beide weiblich sind. Vier Sterne ist mir „VIOLET“ wert und ich bin auf das nächste Werk von Scott Thomas sehr gespannt.

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Kris Barlow verliert ihren Mann durch einen Autounfall. Um sich und ihre kleine Tochter Sadie von dem Verlust abzulenken, will sie den Sommer im alten Ferienhaus ihrer Eltern am Lost Lake verbringen. Doch nach dem Tod ihres Vaters wurde das Haus dem Verfall überlassen. Entgegen den Warnungen der Dorfbewohner ziehen Kris und Sadie dort ein und beginnen, das Haus zu renovieren. Kris wird immer wieder vor Geschehnissen in der Vergangenheit gewarnt, bei denen kleine Mädchen spurlos verschwanden und später tot aufgefunden wurden. Plötzlich beginnt Sadie sich rätselhaft zu verhalten, doch Kris ignoriert dies zunächst... Scott Thomas hat mit "Violet" ein Buch zwischen Roman und Horror geschrieben. Es beginnt zunächst wie ein ganz normaler Roman, in dem eine Frau vor familiären Problemen flieht. Und dabei bleibt es auch erst einmal. Bis ca. der Hälfte des Buches passiert nicht viel, das Haus wird geputzt, Kris erinnert sich an ihre verstorbenen Eltern und schöne Ferien mit ihnen in diesem Haus. Zwischendurch verhalten sich die Dorfbewohner ihnen gegenüber seltsam, einige machen kuriose Andeutungen, die neugierig auf den Fortgang der Geschichte machen. Diesen Teil hätte man durchaus kürzen können. Doch danach fängt es an "spukig" zu werden und das Buch hat mich richtig gepackt. Durchhalten lohnt definitiv. So manche Szene sorgt dann ganz unterschwellig für Gänsehaut, zum Ende hin wird der Horror so gelungen, daß man gar nicht mehr aufhören mag zu lesen. Kris war für mich ein sehr zweischneidiger Charakter. Einerseits will sie ihre Tochter schützen und auf andere Gedanken bringen, andererseits frönt sie ihrer Tablettensucht und ertränkt ihren Kummer in Wein. Bei ihr schwankte ich zwischen Mitleid und Wut. Manche Dorfbewohner bekommen hier eine geheimnisvolle Aura. So weiß man z. B. bei Mutter und Tochter auf der anderen Seite des Sees bis zum Ende hin nicht, ob diese überhaupt real sind, oder ob Kris sie sich aufgrund ihrer Tablettensucht einbildet. Oder ob sie gar zum Spukgeschehen gehören? Scott Thomas hat mich mit seinem Schreibstil begeistert. Auf lockere Art erzählt er eine Geschichte, die den alten Spukgeschichten ähnelt. Hier gibt es keine Monster, sondern unterschwelligen Horror, der zu guter letzt Gestalt annimmt.Tierfreunde möchte ich warnen! Es gibt eine Szene, die auf den Magen schlägt. Hier hätte etwas weniger bildhafte Beschreibung eindeutig gereicht. Alles in allem eine gut lesbare Geschichte mit Gänsehautgarantie.

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Violet

Von: MickysBuecherwelt

24.06.2021

Violet von Scott Thomas Nach "Kill Creek", Thomas' erstem Buch, welches mir übrigens schon sehr gut gefallen hat, kommt mir mit "Violet" sein zweiter Horrorroman ins Haus. Worum geht's? Dreißig Jahre nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Kris Barlow erneut die Welt zusammen: Ihr Mann stirbt bei einem Autounfall. Geschockt beschließt Kris, sich zusammen mit ihrer kleinen Tochter Sadie in das alte Ferienhaus ihrer Familie am Lost Lake, nahe Pacington, zurückzuziehen. Doch der Ort hat sich verändert, die Einwohner sind misstrauisch, denn im Laufe der letzten Jahre verschwanden mehrere Mädchen spurlos. Zunächst schenkt Kris den Warnungen der Leute keine Beachtung, aber dann ereignen sich seltsame Dinge in ihrem Haus. Als auch Sadie beginnt, sich zunehmend merkwürdiger – und unheimlicher – zu verhalten, wird Kris klar, dass sie sich den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss, wenn sie das Leben ihrer Tochter retten will ... Meine Meinung: Es dauert eine Weile, bis die Story Fahrt aufnimmt. Anfangs würde ich das Buch auch eher noch im Dramasegment ansiedeln. Es werden die Probleme von Kris und ihrer Tochter Sadie beleuchtet, der Verlust des Ehemannes und Vaters und zudem die doch zahlreichen mentalen Probleme von Kris. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto gruseliger wird's. Zudem lässt die Story auch eine Menge Raum für Interpretationen und man weiß nie, was geschieht nur im Kopf unserer Protagonisten und was ist real. Gerade zum Ende hin, ist die Spannung kaum noch auszuhalten... Der Schreibstil ist wirklich fabelhaft und erinnert ein wenig an die Ausschweifungen eines gewissen Herrn King. Scott Thomas schafft es wirklich, eine spannende und unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen. Die Charaktere waren allesamt in Ordnung, bis auf Mutter Kris, die schon längst in Behandlung gehört hätte... Die gute Frau ist doch von allen guten Geistern verlassen (Wortwitz 🤭) Ich fand das Buch, bis auf ein paar kleine Logikfehler, echt gut. Von mir gibt's 4/5 ☀️ und eine Leseempfehlung für all die, die ein atmosphärisches, ruhiges Horrordrama mit Tiefgang suchen.

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Mein Eindruck: Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe, wusste ich, dieses Buch darf ich auf keinen Fall verpassen, denn der Inhalt klingt einfach zu gut. Für mich war es das erste Buch des Autors und ich war schon sehr gespannt, was mich erwarten würde. Schließlich habe ich sehr viel Gutes von seinem Buch „Kill Creek“ gehört. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, da Scott Thomas über einen wunderbar flüssigen und leichten Schreibstil verfügt, der sich zügig lesen lässt. Daher war es auch kein Wunder, dass ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen hatte. Kris Barlow macht sich nach dem Tod ihres Mannes Sorgen um ihre Tochter Sadie und beschließt den Sommer über im Ferienhaus ihres Vaters zu verbringen. Allerdings gestaltet sich schon die Anreise schwieriger als gedacht. Nachdem wir mit Kris am Anwesen eintreffen, beschreibt uns der Autor, wie es um das Haus steht, wie der Garten aussieht, was für Dinge Kris im Haus entdeckt und wie es ihr dabei geht. Während dessen schafft es der Autor eine düstere und beklemmende Stimmung zu erzeugen, die sich durch das ganze Buch zieht. Auch wenn die Stimmung herrlich düster ist und Spannung aufkommt, gibt es vereinzelt Seiten, in denen die Handlung eher dahin plätschert bzw. eher etwas ruhiger sind. Auch gibt es hin und wieder Szenen, die sind mir einfach zu langgezogen bzw. habe ich da das Gefühl bekommen, der Autor verliert sich in Nebensächlichkeiten, die er zu sehr ausführt. Wie zum Beispiel eine Szene mit einem Käfer: in dieser Szene wird der Käfer sehr genau beschrieben, wo er gerade sitzt/steht etc und wie er von Kris beobachtet wird. Und das knapp eine Seite lang. Es gibt bestimmt Leser, die sowas gerne mögen, für mich sind solche „Aufhänger“ leider nichts, da sie mich doch im Lesefluss stören und auch gar nichts mit der Handlung zu tun haben. Scott Thomas lässt es hier, wie bereits erwähnt, etwas ruhiger angehen und ab dem 4. Teil (das Buch ist in 5 Teile gegliedert) wird es zunehmend spannender. Dazu habe ich mich im Laufe der Geschichte nicht nur einmal gegruselt. Manche Szenen waren für mich wie diese typischen Szenen in einem Horrorfilm: man schließt die Augen, weil man es nicht sehen kann, am besten noch, mit einer Decke über den Kopf. Dann wird aber ein Auge abgedeckt und ein wenig geöffnet, weil man doch nicht wegsehen kann und unbedingt wissen will, was passieren wird. Die Charakterausarbeitung hat mir gut gefallen. Ich konnte mich gut in die Protagonisten einfühlen und fand sie in ihrem Handeln größtenteils authentisch. Violet… Ohhh weh, dieses Mädchen hat bei mir eine Ganzkörper-Gänsehaut verursacht. Dafür hat der Autor auch nicht viele Worte gebraucht, nur die Richtigen und in Verbindung mit der Stimmung kam die gewünschte Wirkung bei mir auf jeden Fall an. Fazit: Eine etwas ruhigere Geschichte, verbunden mit einer wundervoll düsteren und beklemmenden Stimmung, einem herrlichen Schreibstil und gut durchdachte Protagonisten ergeben ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Auf jeden Fall empfehlenswert.

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Nach Kill Creek war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Scott Thomas und nach einigen Verschiebungen ist es jetzt endlich erhältlich: Für Kris Barlow bricht die Welt zusammen: Ihr Mann stirbt bei einem Autounfall. Geschockt beschließt Kris, sich zusammen mit ihrer kleinen Tochter Sadie in das alte Ferienhaus ihrer Familie am Lost Lake zurückzuziehen. Doch der Ort hat sich verändert, die Einwohner sind misstrauisch, denn im Laufe der letzten Jahre verschwanden mehrere Mädchen spurlos. Zunächst schenkt Kris den Warnungen der Leute keine Beachtung, aber dann ereignen sich seltsame Dinge in ihrem Haus und auch Sadie verhält sich immer merkwürdiger. Da wird Kris klar, dass sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss, denn das Böse hat schon ein Auge auf ihre Tochter Sadie geworfen... Mit Violet schlägt Scott Thomas eine etwas andere Richtung ein als in seinem Debüt "Kill Creek". Deutlich langsamer aber dafür auch nochmal etwas stimmungsvoller erzählt Scott Thomas seine Geschichte. Und auch wenn er sich viel Zeit nimmt seine Figuren zu entwickeln und das Setting aufzubauen, so schwingt immer eine recht unheimliche Stimmung mit, was mir sehr gut gefallen hat. Die Erzählweise und der Charakteraufbau hat mich teilweise etwas an Stephen King erinnert. Die Protagonistin Kris hat schon einiges erlebt in ihrem Leben, früh hat sie ihrer Mutter verloren und auch sonst war das Leben nicht immer einfach für sie. Mit ihr hat der Autor eine vom leben gezeichnete aber starke Frauenfigur geschaffen, die alles für ihre Tochter tun würde. Auch ihre Tochter Sadie fand ich sehr interessant angelegt gerade mit Blick auf den Mystery-Aspekt der Geschichte. Scott Thomas spielt mit den Figuren und der Ungewissheit das man nicht weiß was ist Realität und was nicht und sorgt dafür immer für eine Grundspannung in der Geschichte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, was vor allem an der bereits erwähnten stimmungsvollen Atmosphäre liegt. Durch die Geschichte hindurch werden immer wieder kleine Hinweise gelegt, die sich am Ende zu einem Ganzen zusammensetzten. Wie bereits erwähnt wird die Geschichte sehr langsam erzählt, was mir persönlich nichts ausgemacht hat auch, wenn es zwischendurch auch gerne etwas mehr Tempo hätte sein dürfen. Dennoch im letzten Drittel wird das Gaspedal dann durchgetreten, die Spannung schnellt nach oben und man fiebert richtig mit. Violet hat mir persönlicher sehr gut gefallen, gerade wegen der stimmungsvollen ruhigen Erzählweise, der toll Atmosphäre den undurchsichtigen Charakteren und der interessanten Story. Auch Scott Thomas zweites Buch kann ich absolut empfehlen und ich freu mich schon auf weitere Geschichten des Autors. 4 von 5 Sternen

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