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Rezensionen zu
Mama, nicht schreien!

Jeannine Mik, Sandra Teml-Wall

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Eigentlich mag ich die Bezeichnung Ratgeber überhaupt nicht. Ratgeber geben uns Ratschläge. Und Ratschläge sind bekanntlich auch irgendwie Schläge und genauso empfindet man sie ja oft auch. Einziger Unterschied ist vielleicht, dass man Ratgeber nunmal freiwillig liest und die enthaltenen Ratschläge einem in diesem Fall nicht ungefragt aufgezwungen werden. Vor allem wir Mamas sind da eher sensibel und weil wir in Erziehungs- und Beziehungsfragen gerne auch zur Perfektion neigen, fühlen wir uns dann auch schnell so schlecht wenn etwas nicht so klappt wie im Buch beschrieben. Gerade, weil sich viele von uns auf dem Weg befinden, es mit unseren eigenen Kinder anders zu machen. Anders als wir es selbst erlebt haben oder anders als wir es aus anderen Bereichen kennen. Wir wollen ein bedürfnisorientiertes Miteinander, gleichwürdig und auf Augenhöhe. Die „neuen“ Elternratgeber können aber viel mehr als nur Rat zu geben und aus diesem Grund finde ich diese Bezeichnung auch einfach nicht stimmig. Ich möchte Werbung machen für Elternratgeber, denn sie geben uns nicht mehr nur Rat, sondern begleiten uns in unserem bedürfnisorientierten Familienleben, sie inspirieren uns, geben uns Impulse zur Reflexion und bieten ganz viel Raum für Entwicklung. Sie geben uns Ideen und zeigen Möglichkeiten auf. Viele Leute behaupten ja, dass man sich ruhig auf sein mütterliches Bauchgefühl verlassen sollte und dann für seine Kinder schon alles gut machen, eine gute Mutter sein würde. So einfach ist das aber nicht, finde ich. Das hat ja schlichtweg mit unserem Gehirn zu tun und damit, dass unter Stress (und der Alltag mit unseren Kindern ist eben oft purer Stress), nichts mehr anderes funktioniert und in dir selbst abrufbar ist, als alte Gewohnheiten oder fest verankerte Verhaltensmuster. Wenn du die Tage, an denen du vielleicht selbst aus dem Schimpfen nicht mehr rauskommst und dich selbst nicht mehr hören kannst, dann ist dein mütterliches Bauchgefühl eben doch nicht das richtige für dich. Wenn du wirklich etwas ändern willst, könntest du diese Chance nutzen, dich mit Hilfe eines Elternratgebers selbst zu verändern. Zwei dieser „neuen“ Erziehungs- oder besser Beziehungsratgeber möchte ich euch heute vorstellen und euch wirklich dazu ermutigen sich auf diesen spannenden Weg zu begeben. Die Bücher sind eine Art Pflichtlektüre für alle Eltern, die bereit sind, die Verantwortung für das innere Gleichgewicht ihrer Familie zu übernehmen. ❤️ „Mama, nicht schreien! Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und starken Gefühlen“ so heißt das geniale Buch von Sandra Teml-Jetter und Jeannine Mik. Jeannine kennt ihr vielleicht von ihrem wundervollen Blog mini-and-me.com, auf dem sich auch ganz viel um bedürfnisorientierte Elternschaft auf Augenhöhe dreht. In ihrem Buch geben die beiden Autorinnen nun wirklich keine Erziehungstipps wie man in Situation X oder Y mit seinem Kind am besten umgeht damit man sich selbst eine „gute Mutter“ nennen kann, sondern sie geben eben wirklich nur Impulse und zwar gar nicht in erster Linie was konkret man im Umgang mit seinem Kind verändern muss, damit man eine „gute“ Mutter wird, sondern sie geben Ideen wie man selbst an sich arbeiten kann. Denn da liegt ja einzig und allein der Hund begraben. Im Leben mit unseren Kindern werden eben immer wieder alte Erlebnisse angetriggert. Meistens sind das Erlebnisse aus unserer eigenen Kindheit und unter Druck, im Stress, in Wut und im Umgang mit unseren Kids tappen wir ja genau wieder in diese automatisierten Muster. Jene Muster, die wir selbst nicht an uns mögen, die Verhaltensweisen ans Licht bringen, wie wir nie sein woll(t)en. Das Buch hilft uns Eltern dabei endlich mal auf Forschungsreise zu uns selbst zu gehen, Verantwortung für uns selbst, für unsere Gefühle und für unser eigenes inneres Kind zu übernehmen. Das Buch ist voller Fallbeispiele, die original aus unserem Alltag mit Kind genommen sein könnten, und ebenfalls voller Übungen und Reflexionsimpulsen, die für dich stimmig sein können, aber natürlich nicht müssen. Ich bin jedenfalls sehr begeistert von diesem Buch, denn ich möchte wie viele von euch auch an meinen „Knackpunkten“ arbeiten, meine Kindheit aufarbeiten und viele Dinge mit unserer Frieda wirklich anders machen – authentisch und liebevoll auf Augenhöhe! Erschienen ist das Buch bei Kösel.

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Man liebt seine Kinder mehr als alles andere auf der Welt. Und dennoch können sie einen, wie kein anderer, auf die Palme bringen. Meine Kleine bringt mich regelmäßig an meine Grenzen und ich befreie mich meiner Wut durch brüllen. Das ich damit nicht zufrieden bin, ist an dieser Stelle wohl jedem klar. Denn es bringt mich und mein Kind einfach nicht weiter und ich habe danach immer ein schlechtes Gewissen und wünschte mir, ich könnte anders reagieren. Doch was kann ich ändern? Wo muss ich ansetzen? Ich finde, dass einem das Buch hier unglaublich gute Ansätze bietet und einem die Augen öffnet, warum man eigentlich so reagiert. Denn es sind nicht immer die Kinder, die uns an unsere Grenze bringen, sondern unsere Gefühle und unsere emotionale Stabilität. So merke ich bei mir selber, dass ich immer gereizt und hochexplosiv bin, wenn wir mal wieder eine bescheidene Nacht und wenig Schlaf hatten. Aber auch andere Dinge haben mir die Augen geöffnet und gezeigt, dass vorallem ich an mir selber arbeiten muss. An manchen Stellen wird es ganz schön hart. Ich kam an meine emotionale Grenzen und habe mehr als nur einmal mit Tränen meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Selbstreflexion ist nicht immer einfach und sich selber Fehler einzugestehen auch nicht. Aber ich arbeite nun an mir selber. Für mich und für mein Kind! Und dafür ist das Buch wirklich absolut empfehlenswert. Auch wenn ich nicht in jeder Situation so handeln würde, so war es mir dennoch ein gutes Werkzeug für meinen eigenen Werkzeugkasten. Und daraus bastle ich jetzt die Erziehung, die für mein Kind und mich am passendsten ist. Absolut empfehlenswert. Aber Vorsicht: Es wird emotional!

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Ein wirklich SUPER Buch! Ich finde es einen irrsinnig wertvollen Beitrag, toll geschrieben und ein echt hervorragendes Werkzeug für jeden, egal ob Mama, Papa oder ein anderes Familienmitglied. Man findet viele hilfreiche Methoden wie man in stressigen Situationen liebevoll(er) bleiben kann. Es geht darum wo man selbst steht, warum man sich so verhält wie man’s gerade tut, will man denn so sein und wie man aussteigen kann. Ein Buch für jede/n der Elternschaft bewusster gestalten möchte. Meiner Meinung nach gehört das Buch in jeden Familienhaushalt. Danke vom Herzen an die zwei Autorinnen Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter, dass ihr dieses Buch geschrieben habt. Das Cover fällt sofort auf und der Titel mit Untertitel lässt aufhorchen. Die Autorinnen sprechen ein sehr sensibles Thema an und haben dazu ein wirklich beeindruckendes Buch geschrieben. Kinder haben die Gabe bei uns Menschen die Punkte zu reizen, die empfindlich sind. Die Autorinnen geben sehr viele Tipps und Hilfen an die Hand um in diesen Situationen ruhig zu bleiben. Die Gliederung ist sehr gut und die Kapitel sind jeweils noch in Unterkapitel aufgeteilt. So bleibt alles übersichtlich und man findet schnell etwas. Jedes Elternteil wird sich in den Situationen wieder finden. Bestimmt nicht in allen, aber in einem Großteil. Der Leser findet Notfallpläne, Strategien und Tipps um entweder direkt aus der Wut zu finden oder um Hilfen zu erlernen und dann anzuwenden. Manche Tipps sind umfangreicher als andere, was ich aber sehr gut gewählt finde. So kann man sich an die Strategien herantasten. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die Autorinnen an keinem Punkt den imaginären Zeigefinger erheben und belehren oder verurteilen. Jeder kann in diese Situation kommen und das lassen die Autorinnen einen spüren. Auch findet man in dem Buch einige Hilfen um sich selbst zu refelektieren. Woher kommt die Wut? Was kann ich grundlegendes tun? usw. So kann man auch das Grundproblem ermitteln und es probieren zu beheben. Für mich ein sehr wichtiges und notwendiges Buch. Ich habe in dem Buch sehr viel gelernt und werde immer wieder mit dem Buch arbeiten und darin lesen.

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Wie der Untertitel des Buches schon sagt, möchte das Buch erreichen, dass man liebevoll bleibt bei Stress, Wut und starken Gefühlen – und damit meinen die Autorinnen nicht Stress, Wut und starke Gefühle der Kinder, sondern der Mutter! Kinder sind oftmals der Auslöser für Gefühlsausbrüche von Müttern, aber nicht deren Ursache. Die Ursache gilt es herauszufinden – und genau da setzt das Buch an. Letztendlich verhalten sich Kinder wie Kinder. Sie motzen, trotzen und bekommen Wutanfälle. Was sie dabei brauchen, sind Erwachsene, die sie dabei liebevoll-zugewandt begleiten, ihnen helfen und ihnen beiseite stehen. Aber um so – also ruhig und gelassen – reagieren zu können, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Das Buch soll dabei helfen, mit sich selbst ins Reine zu kommen – und dazu gehört unter anderem, die eigenen Trigger (also: was einen wütend macht) zu erforschen und sich mit der eigenen Kindheit und Jugend auseinanderzusetzen. Das Ziel ist es, bei „unerwünschtem“ Verhalten des Kindes nicht selbst in eine Art „Kampfmodus“ zu schalten und, zu verstehen, dass das Kind in diesem Moment Hilfe braucht, nämlich die Hilfe eines liebenden Erwachsenen, der sich nicht in den Gefühlsstrudel hineinziehen lässt, sondern die Gefühle des Kindes aushalten und begleiten kann. Von mir gibt es eine klare Lese-Empfehlung für dieses Buch. Es geht weniger darum, das Kind und seine Verhaltensweisen zu verstehen, sondern darum, sich selbst in die Position zu bringen, mit gewissen Verhaltensweisen des eigenen Kindes angemessen umzugehen – und eben nicht „auszurasten“. Das gibt es bisher (zumindest in meinem Bücherregal) noch nicht.

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Als Mama von 4 Kindern und einem Fulltimejob, kann man häufig aus der Haut fahren, zumal die Kleinen auch untereinander richtig laut sind. Mein Mann und ich kommen regelmäßig an unsere Grenzen. Dieses Buch öffnet einem die Augen, warum man häufig mit sich selbst nicht im Reinen ist. Ich werde viele nützliche Tipps verinnerlichen und anwenden. Für Mamas und Papas absolut zu empfehlen!

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Das Cover fällt sofort auf und der Titel mit Untertitel lässt aufhorchen.Die Autorinnen sprechen ein sehr sensibles Thema an und haben dazu ein wirklich beeindruckendes Buch geschrieben. Kinder haben die Gabe bei uns Menchen die Punkte zu reizen, die empfindlich sind. Die Autorinnen geben sehr viele Tipps und Hilfen an die Hand um in diesen Situationen ruhig zu bleiben. Die Gliederung ist sehr gut und die Kapitel sind jeweils noch in Unterkapitel aufgeteilt. So bleibt alles übersichtlich und man findet schnell etwas. Jedes Elternteil wird sich in den Situationen wieder finden. Bestimmt nicht in allen, aber in einem Großteil. Der Leser findet Notfallpläne, Strategien und Tipps um entweder direkt aus der Wut zu finden oder um Hilfen zu erlernen und dann anzuwenden. Manche Tipps sind umfangreicher als andere, was ich aber sehr gut gewählt finde. So kann man sich an die Strategien herantasten. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die Autorinnen an keinem Punkt den imaginären Zeigefinger erheben und belehren oder verurteilen. Jeder kann in diese Situation kommen und das lassen die Autorinnen einen spüren. Auch findet man in dem Buch einige Hilfen um sich selbst zu refelektieren. Woher kommt die Wut? Was kann ich grundlegendes tun? usw. So kann man auch das Grundproblem ermitteln und es probieren zu beheben. Für mich ein sehr wichtiges und notwendiges Buch. Ich habe in dem Buch sehr viel gelernt und werde immer wieder mit dem Buch arbeiten und darin lesen. Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Mal ehrlich, wer kennt folgende Situationen nicht: Man muss sich morgens beeilen und das Kind will sich partout nicht alleine Anziehen. Man will helfen, holt einen Pulli aus dem Schrank, der dann aber schreiend in die Ecke geworfen wird. Man wird wütend und teilt das dem Kind lautstark mit. Oder man ist abends völlig fertig und müde vom Tag, das Kind hüpft noch fröhlich herum, will keine Zähne Putzen und an Schlafen ist noch überhaupt nicht zu denken. Auch hier mag bei den Eltern Wut oder Aggression hochkommen, die man verbal am am Kind auslässt, vor allem wenn man wütend und unsicher an die Tipps der Nachbarn denkt, dass man sowas doch nicht durchgehen lassen kann. Sowohl Eltern als auch Kindern geht es in diesen Situationen nicht gut. Die Eltern wollten vielleicht so nicht handeln, fanden aber keinen anderen Ausweg. Das Kind wird von den Eltern angebrüllt, es wird ihm gedroht und es fühlt sich schlecht dadurch. Alles nicht schön, oder? [Rezensionsexemplar] Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter haben mit „Mama, nicht schreien! Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und starken Gefühlen“ * ein Buch herausgegeben, das sowohl ein Problembewusstsein hierfür schaffen möchte als auch hilfreicher Ratgeber sein will, um Eltern dabei zu unterstützen, mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen, versteckte Belastungen zu finden und im Umgang mit ihren Kindern angemessen und zum Vorteil aller Beteiligten zu interagieren. Die Grundgedanken Elternschaft kann doch etwas so Wundervolles und Schönes sein, aber sie kann auch so schwierig sein. Eltern sind in vielen Fällen hilflos, geraten in Wut und Aggression und sehen die Kinder als Ursache dessen. Doch sie sind der Auslöser, die Ursachen liegen tiefer. Im Alltag gibt es viele Baustellen (Beruf, Stress, schwierige Beziehungen). Es ist laut den Autorinnen ok, wenn nicht immer alles klappt (wie auch?). Aber wenn die Probleme zu groß werden und sich auf die Beziehungen zu unseren Liebsten, auch unseren Kindern, auswirken, kann es Folgen haben. Die Autorinnen sind der Ansicht, dass man es aktiv ändern kann, nicht mehr so schnell gereizt zu sein und lernen kann, dem Kind liebevoller zugewandt zu sein. Hierzu muss man sich auf eine Reise zu sich selbst begeben, lernen, mit den eigenen Gefühlen besser umzugehen, damit die eigenen Gefühle einen nicht mehr so überrollen. Das Kind muss nicht geändert werden, weil es nicht zum Rest passt, sondern man soll bei sich (dem eigenen Denken und Fühlen, dem Umfeld, den Belastungen und Ansprüchen) etwas ändern, um wieder besser atmen zu können. Wenn man das Gefühl hat, es nicht alleine zu schaffen, raten die Autorinnen klar dazu, sich ggf. (professio-nelle) Hilfe zu holen. „Know your Trigger: Was macht dich wütend?“ (S. 26) Das Kapitel startet mit einer einfachen Übung zum Ankreuzen, die aber Vieles deutlich werden lasst: Was macht mich, auf das Kind bezogen, den Partner und mich selbst, wütend? Und warum? Die Autorinnen merken an, dass man meist auf jeden Fall wütend wird, wenn Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind (Schlaf, Nahrung) und merken an, dass viele Mütter, ggf. zum eigenen Nachteil, das Wohlergehen aller anderen über das eigene stellen. Trotz der wichtigen Fokussierung auf das eigene Wohlbefinden stellt sich die Frage, warum sich Kinder ändern müssen, damit es mir besser geht. Hier wird von emotionaler Abhängigkeit gesprochen, in die das Kind zwangsweise gerät. Ein Kind muss nicht gehorsam sein, wie es in unserer Kindheit vielleicht Ziel war. Da sollte das Kind so geformt werden, dass es für die Gesellschaft passt, ansonsten gab es Strafen. Es folgte Anpassung, damit man geliebt wird. Für die Autorinnen steht fest, dass allen Gefühlen Raum gegeben werden muss, auch den negativen. Nichts darf kleingeredet werden. Kinder empfinden z. B. wahre Not, wenn sie kreischend auf dem Boden des Supermarktes liegen und Eltern sollten das Kind begleiten, anstatt Vorwürfe zu machen und die Not kleinzureden. Die Autorinnen fügen hier immer wieder anschauliche und lebensnah Beispiel aus dem Alltag ein. „Die Wut in dir“ (S. 59) Kinder wie Erwachsene kennen Wut nur zu genau. Diese normale (u.a. chemische) Reaktion des Körpers dauert genau 90 Sekunden und in dieser Zeit sollte man sich um sich selbst kümmern. Wir sollten dabei lernen, diese Wut nicht (!) am Kind auszulassen, was eine Schritt für Schritt- Lernprozess sein wird. Hierzu geben die Autorinnen Tipps und Notfallpläne, die man notfalls blitzschnell abrufen kann. Sie machen hier auch deutlich, dass verschiedene Menschen verschiedene Typen von Beruhigungsstrategien brauchen und stellen diese vor. „Mit Kindern reden und leben“ (S. 78) „Bewusste Eltern verbringen ihre Elternschaft auf den Knien.Und zwar nicht, weil sie unterwürfig wären, sondern weil sie wissen, wie wichtig es ist, auch körperlich auf Augenhöhe mit dem Kind zu sprechen.“ „Mama, nicht schreien!“, S. 79 Eine Kommunikation, da sind sich die Autorinnen sicher, sollte immer auf Augenhöhe ablaufen, und damit ist nicht nur das Körperliche gemeint. Wir sollten nie Kindern die Schuld für unsere Gefühlen geben („Warum bist du so anstrengend?“), weil sie das abwertet und ihnen weh tut, sondern immer von mit selbst sprechen. Sie empfehlen und erklären den Aufbau einer „Ja- Beziehung“ (S. 86), die aber nicht heißen soll, dass man sich selbst verneint. Zudem erläutern sie eine Strategie, mit der man es schaffen kann, mit täglicher Angst (Beipiel: das Kind hat die frisch geputzt Küche in ein Chaos verwandelt und man weiß nicht, was man jetzt tun soll) und negativen Gefühlen umzugehen. Toleranz Jeder Mensch hat, u.a. aufgrund von verschiedenen Prägungen in der Kindheit, ein bestimmtes Toleranzfenster, in dem man sich wohl fühlt. Durch frühere psychische Verletzungen, Einsamkeit, wenig emotionale Bindung oder Ähnliches kann dieses Fenster recht klein sein und man ist eher an seinen Grenzen und in der Wut drin. Die Autorinnen bieten auch hier verschiedene Übungen und Nothilfe an, um dieses wieder etwas mehr zu öffnen. Verpflichtungen Die Autorinnen stellen die interessante Frage, wozu man eigentlich verpflichtet ist und welche Prioritäten man sich in der Familie setzen sollte. Was ist wirklich so wichtig, dass man dafür Ressourcen einsetzt? Was kann ggf. umstrukturiert oder abgegeben werden? Hier wird dann auch noch ein interessanter Punkt angesprochen, der sich auf die eigene Gefühlswelt auswirken kann: mögliche Traumata bzw. negative Erlebnisse in der Baby- und Kleinkindzeit (Schreien Lassen, Strafen, Wegsperren), die daher rührten, dass jeder eigene Wille des Kindes sofort im Keim erstickt wurde. Die Autorinnen haben hier einen sehr spannenden Fragebogen zur eigenen Biographie angefügt, der vielleicht helfen kann, sich über Einiges klar zu werden. Beziehungen Unsere Kinder stehen nicht nur mit uns in einer Beziehung, sondern noch andere Personen wie beispielsweise Großeltern usw. Die Autorinnen geben ein Beispiel, das sicherlich vielen bekannt vorkommt: die Großmutter will zum Besten des Kindes handeln, verteilt vor dem Essen Süßigkeiten und handelt auch noch gegen andere Grundsätze der kleinen Familie. Dadurch entsteht ein Konflikt zwischen den Eltern, die ihn ganz unterschiedlich lösen können, je nachdem in welcher Art von Allianz diese zueinander stehen. Der jeweilige Paarraum und die Teamfähigkeit innerhalb der Familie wird weiter beleuchtet und einige Übungen hierzu werden aufgezeigt. Das Verhalten von Erwachsenen und auch von denen der jetzigen Großelterngeneration wird gegen Ende des Buches nochmals aufgegriffen. Wer verhält sich reif, wer – auch noch im Erwachsenenalter – unreif? Wer rollt eher mit den Augen als sich um einen Dialog zu bemühen? Mithilfe eines wunderbaren, für viele sicher gut nachvollziehbaren Beispieles eines Familienkonfliktes an Weihnachten wird sehr deutlich gemacht, wie unterschiedlich die heutigen Großeltern interagieren und das ganze Familienleben beeinflussen können. Die Mutter in dem Beispiel lässt ihrer Wut dann übrigens dann durch Schreien ihrem Kindihrem Kind gegenüber Raum. Die Autorinnen sprechen von dem Prozess der „Entelterung“ gegenüber den jetzigen Großeltern, der manchmal positiv für das Familiengefüge sein kann, von Energie raubenden Schemen befreien kann und ggf. auch professioneller Hilfe bedarf. „Wie gesagt: Familie ist ein System. Verändert sich ein Teil, macht das auch mit den anderen etwas.“ „Mama, nicht schreien!“, S. 199. Fazit Die beiden Autorinnen haben sich in ihrem Buch viel vorgenommen und große Ziele gesetzt. Die Erwartungen seitens der Leserschaft sind hoch, ist das Thema doch eigentlich für so gut wie alle Eltern bzw. alle Familien so präsent und wichtig. Die Kombination daraus, zum einen darauf erst einmal aufmerksam zu machen, was oftmals u. A. in der familiären Kommunikation und Beziehungsstruktur falsch läuft und zum anderen Tipps, Impulse und Übungen in die Hand zu geben, wie das besser laufen kann, ist sehr gut gelungen. Das eigene Verhalten wurde mir vielfach erst so richtig deutlich ebenso wie die „Fallen“, in die man unbewusst immer wieder hineintappt, seinen es die Erwartungen und Ansprüche der Umgebung oder die eigenen. Die vielen lebensnahen Beispiele, mit denen die Autorinnen arbeiten, ergänzen sich gut mit wissenschaftlichen Erklärungen von (Beziehungs-) Theorien. Viele konkrete, nützliche und im Alltag umsetzbare Tipps zur eigenen Beruhigung, zur Kommunikation mit Kind und Partner, zur Abarbeitung von „Altlasten“ und zum Erkennen der eigenen Wünsche und Bedürfnisse ergänzen dies. Was ich auch gut fande, war der immer wiederkehrende Hinweis, dass man sich (ggf. professionelle) Hilfe holen soll, wenn es nicht mehr geht und das man sich selbst nicht aus dem Auge verlieren darf. Das Buch ist sicherlich nicht nur für Familien mit ganz kleinen Kindern geeignet, sondern ich würde es bis in die Pubertät der Kinder hinein empfehlen. Vielleicht finden auch einige aufgeschlossene Großeltern hier einige interessante Punkte. Das Einzige, was mich doch etwas gestört hat, ist, dass ganz selten nur von den Vätern gesprochen wurde und auch der Titel sich doch sehr an Frauen richtet. Vielleicht hätte man die Papas etwas mehr ins Boot holen können.

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Herzensempfehlung!

Von: Leandra Vogt aus Berlin

28.05.2019

n „Mama, nicht schreien!“ nehmen die beiden Autorinnen ihre Leserinnen mit auf eine aufregende Reise: Eine Reise zu sich selbst. Ich kenne kaum ein Buch, das gleichermaßen so sehr schmerzhaft wie auch befreiend sein kann. Die wütenden Impulse, die wahrscheinlich jede Mama aus ihrem Zusammenleben mit Kind kennt, werden in diesem Buch liebevoll und in aller Klarheit betrachtet und kompetent begleitet. Dies ist kein gewöhnliches Buch - beim Lesen hören wir eventuell eine Stimme, die uns dazu auffordert diesen blöden Mist sofort wegzulegen. Dieses Buch dennoch zu nutzen und mal tief nachzuspüren, wo diese Stimme eigentlich herkommt und wie wir mit ihr umgehen können - vor allem im Bezug auf unsere Mutterschaft - sehe ich als einen Mehrwert, der jeder Mutter auf dieser Welt zu Gute kommen sollte. Eine Herzensempfehlung.

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