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Rezensionen zu
Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen

James B. MacKinnon

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Gǂkao (gesprochen so ähnlich wie Gitkao) lebt in einem kleinen Dorf in der Kalahari. Die Menschen dort ernähren sich von der Jagd, sie besitzen nur das Nötigste. Früher hat Gǂkao als öffentlicher Bediensteter gearbeitet und Geld verdient. Etwa seit der Jahrtausendwende ist der Konsum die größte Gefahr für unsere Umwelt. Der kanadische Journalist J. B. MacKinnon beschäftigt sich in seinem Buch umfassend mit dem, was er fast schon euphemistisch als Konsumkultur bezeichnet. Er erläutert die Folgen – den enormen und ständig steigenden Verbrauch von Ressourcen und den damit verbundenen Ausstoß von CO2 ebenso wie den daraus entstehenden Müll. Zielsicher benennt er das Dilemma, in dem wir uns befinden: „Wir müssen aufhören, Zeug zu kaufen, aber wir können nicht aufhören, Zeug zu kaufen.“ (S. 22) Unser Leben ist darauf ausgerichtet, Dinge zu produzieren, zu verkaufen, zu entsorgen, damit wir neue Dinge produzieren, verkaufen, entsorgen können. Unsere Ausgaben erzeugen anderer Leute Einkommen und wir haben uns längst vom Prinzip der einfachen Arbeitsteilung verabschiedet, wir sitzen im Konsum-Hamsterrad. MacKinnon analysiert die Lage, zeigt, welche Auswirkungen der Konsum auf unser Leben hat und startet daraus resultierend ein Gedankenexperiment: Was würde geschehen, wenn wir von einem Tag auf den anderen aufhören würden zu shoppen. Er untersucht, wer die Verlierer eines Shoppingstopps sein würden und wer die Gewinner. Er erörtert die verschiedenen Stadien des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und greift dabei auf lokale Krisen in der Vergangenheit zurück – die Wirtschaftskrise in Finnland Anfang der 90er Jahre, der Zusammenbruch der Sowjetunion oder auch die Folgen des Corona-Lockdowns im Jahr 2020. Dabei wird deutlich, dass wir einerseits den Kollaps unseres Wirtschaftssystems und enorme Arbeitslosigkeit und Verarmung in Kauf nehmen müssten, andererseits die Menschen zu einem neuen Miteinander zurückkehren. Weniger Konsum kann auch als Element von Glück begriffen werden. Auf dem Weg durch das Konsum-Zusammenbruchs-Szenario beschreibt der Autor verschiedene Faktoren des vielbeschworenen Wirtschaftswachstums. Er erzählt die Geschichte der geplanten Obsoleszenz, also der absichtlich herbeigeführten verkürzten Lebensdauer von Produkten, um den Absatz anzukurbeln. Er besucht Textilfabriken in Südostasien, die schon fast ein Symbol des Dilemmas sind, in dem wir stecken: Ganz gleich, wie schlecht sie Arbeitsbedingungen sind, für die Arbeiter in den Fabriken ist die Textilindustrie die einzige Möglichkeit, ein Einkommen zu haben. Er untersucht die Rolle des Geldes und den steigenden Hunger nach Energie als Teil des Konsumverhaltens. Er zeigt zudem, dass auch grüner Konsum nicht die Lösung ist. An vielen Orten der Welt trifft er aber auch auf Menschen, die sich dem Kaufrausch entziehen und nach neuen Wegen suchen – Gemeinschaftsprojekte, Reparaturcafés, aber auch Firmen, die nicht nach maximalem Wachstum streben, sondern auf Nachhaltigkeit setzen. Er beschreibt Orte, die beispielhaft zeigen, wie unser Leben aussehen könnte, wenn wir nur noch das kaufen, was wir wirklich brauchen. Gǂkao hat sich bewusst dafür entschieden, in sein Dorf zurückzukehren. Für ihn ist Wohlstand nicht mit materiellen Gütern verbunden, sondern mit frei verfügbarer Zeit. Darin sehe ich einen wichtigsten Denkanstoß: Eine neue Bewertung von Begriffen wie Wohlstand oder Freiheit könnte uns helfen, aus dem Hamsterrad auszubrechen.

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Unser aller Leben wird in zig Facetten vom Konsum bestimmt. Wir geben täglich Geld für die trendigste Kleidung, die neueste Technologie oder den tägliche Starbucks-Kaffee und den angesagtesten Burgerladen. Viele Dinge, die vor garnicht allzulanger Zeit Luxusartikel waren wie z.B. eine Klimaanlage sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Aber was davon ist wirklich wichtig und lebensnotwendig? Überdenken Die ansonsten recht unselige Pandemie hat so manchen dazu gebracht, über sein Einkaufsverhalten nachzudenken. Ich verließ z.B. meine Wohnung deutlich weniger als sonst - also musste ich mich auch deutlich seltener in Schale schmeißen und habe von daher seit Beginn der Pandemie deutlich weniger Klamotten gekauft. Unglücklicher hat mich das nicht gemacht. Dadurch, dass ich viel mehr Zeit daheim verbracht habe, hatte ich entsprechend viel Zeit nachzudenken meinen Konsum mal gründlich zu überdenken. Beispiele So wie mir ging es ganz, ganz vielen Menschen und es gab eine Zeit in dieser Pandemie, in der fast jeder auf der Welt das shoppen nahezu eingestellt hat und nur noch die wirklich wichtigen (mal abgesehen von Toilettenpapier, Mehl und Hefe) Dinge eingekauft hat. Mit vielen Beispielen zeigt McKinnon auf, das es verblüffend viele Gesellschaften gibt, die ganz ohne überflüssigen Konsum glücklich sind. Viele dieser Beispiele sind sicher nur begrenzt vergleichbar, aber sie helfen auf jeden Fall das eigene Verhalten zu reflektieren. Projekt Besonders beeindruckt hat mich das Projekt Every One. Every Day Das Projekt bietet den Bewohnern täglich zwanzig Möglichkeiten innerhalb von 15 Minuten an einer kostenlosen Aktivität mit ihren Nachbarn teilzunehmen. Es hilft dabei, Menschen durch Beschäftigung und Engagement in der Gemeinschaft glücklicher zu machen, es verbessert die Lebensqualität und erhöht das Glücksniveau ohne, dass auch nur ein Cent den Besitzer wechselt. Ich finde es ein besonders gutes Beispiel, wie ein weniger konsumorientierter und eher alternativer Lebensstil auch funktionieren kann. Umwelt Vor der Lektüre dieses Buches war mir nicht klar, welche weitreichenden Folgen meine Konsum auf die Umwelt hat. Die Reduzierung unseres gesamten Konsums um ungefähr ein Drittel würde der Umwelt viel Erleichterung verschaffen. Leider reicht es nicht, wenn nur einzelne Menschen ihre Einkaufsgewohneheiten ändern, aber ich finde immer nur darauf zu warten, das meine Nachbar beginnt kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich denke es ist durchaus lohnenswert, wenn man seinen eigenen kleinen Anteil leistet - denn der summiert sich dann mit dem kleinen Anteil anderen Menschen zu einer großen Menge. Mein Fazit: Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen von J. B. MacKinnon enthält sicher nicht alle Antworten, aber liefert viele gute Beispiele und Anregungen aus dem realen Leben wie wir uns eine bessere Zukunft gestalten könnten. Es lässt sich leicht und flüssig lesen und ich finde es wirklich sehr empfehlenswert.

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Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn wir alle nicht mehr shoppen gehen würden? • Die Rede ist nicht vom normalen Einkauf, wo man das notwendige besorgt. • Sondern vom SHOPPEN! Vom „ich geh mal durch die Stadt bummeln und kauf, was mir gefällt…“ … obwohl es meist nicht gebraucht wird… • Genau darum geht es in dem Buch. • Nachdem ich zuletzt das Buch zum „Buy-Nothing-Prinzip“ gelesen hatte, war ich dem hier etwas skeptisch gegenüber. Ich habe gemerkt, dass ich zum Thema Konsum wieder gut gesättigt bin, wollte der Lektüre aber eine Chance geben. • Und bin darüber sehr froh! 😌 • Denn die Thematik ist als Gedankenexperiment aufgebaut und es wird wirklich „durchgespielt“, was passieren würde, wenn die Menschen vom einen Tag auf den nächsten ihren Konsum drastisch ändern. • Wenn sie eben nicht noch eine Jeans kaufen, weil sie ihnen gefällt, obwohl sie vielleicht ein dutzend davon schon im Schrank haben (die noch alle ganz sind!) • Es wird dabei auf die Menschen geschaut, auf die Unternehmen und auch auf die Umwelt 🌳 Was setzen sich in den Bereichen für „Mechanismen“ in Gang? • Und es wird auch auf Corona Bezug genommen. Denn als im März letzten Jahres, das Leben auf der Erde nahezu still stand wegen dem Virus, da hatten wir genau diese Situation - die Menschheit hatte schlagartig aufgehört zu shoppen. (Onlineshopping kam er etwas später vermehrt auf, zu Beginn war jeder einfach planlos und verunsichert…) • Ich fand das Buch sehr gut! Es war leicht verständlich geschrieben, auch wenn mir ein paar Unternehmen weniger auch gefallen hätten 😅 Und manches vereinzelte Mal war es mir dann doch etwas zu wissenschaftlich, was mich (!) dann immer ein wenig aus dem Lesefluss geholt hat. • Aber es ist auf jeden Fall lesenswert! Vor allem, wenn man sich mit dem Thema und seinem eigenen Konsumverhalten mal auseinandersetzt! • Daher gibts von mir 4 von 5 ⭐️

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