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Rezensionen zu
Das rote Adressbuch

Sofia Lundberg

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Was würdet ihr mit einem alten Adressbuch machen, was euch als Erinnerung hinterlassen wurde? _________________ *** REZENSION von ©Flotte Buchlotte*** _________________ Angaben zum Buch: Sofia Lundberg Das rote Adressbuch Goldmann Verlag 352 Seiten 20.08.2018 erschienen 978-3-442-31499-7 20,00 € Gebunden _________________ Angaben zum Cover: Das Cover mit seiner Gestaltung in Form eines Adressbuches und den schönen Verzierungen gefällt mir ausgesprochen gut. _________________ Angaben zum Autor: Sofia Lundberg wurde 1974 geboren und arbeitet als Journalistin in Stockholm. Mit ihrem Debütroman »Das rote Adressbuch« eroberte sie die schwedische Literatur- und Bloggerszene im Sturm. _________________ Klappentext: Eine bewegende Reise durch ein Meer von Erinnerungen - und eine Hommage an das Leben und die Liebe. Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England - zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte. _________________ Meine Meinung: Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen und wurde auf keinen Fall enttäuscht. Es erzählt von der 96-jährigen Doris, die krank und altersschwach war. Ihre geliebte Großnichte Jenny - die die Tochter ihrer Schwester Agnes war - lag ihr sehr am Herzen. Und weil sie die einzige war, schrieb sie ihr in ihrem roten Adressbuch alle ihre wichtigen Menschen, die ihr in ihrem Leben etwas bedeuteten, nieder. Da waren zum einem Nilsson Gösta, ihr Freund oder gar ihre große Jugendliebe Allan Smith um nur einige zu benennen. Aufgrund ihrer Krankheit und Schwäche sowie ihres hohen Alters machte Doris dennoch einen resoluten und rüstigen Eindruck auf mich. Auch war sie öfters für einen kleinen Spaß zu haben. Auch was die neue moderne Technik anbelangte, schreckte sie auch davor nicht zurück. Auch Jenny, die mit ihrer Familie in den USA lebte, drei Kinder hatte, kam sehr liebenswürdig rüber. Allein schon die Tatsache, dass sie immer um dieselbe Uhrzeit mit ihrer Tante skypte machte sie so. Der Schreibstil laß sich wirklich sehr gut und ich flog nur so über die einzelnen Seiten. Die Sichtweise der einzelnen Kapitel war abwechselnd erzählt aus dem „Heute“ und auf der anderen Seite „aus dem roten Adressbuch“ und der Geschichte von damals. So erfuhr man auch nebenbei, was Jennys drogensüchtiger Mutter Elise geschehen war, und was ich sehr traurig fand. _________________ Fazit: Eine wirklich sehr emotionale und berührende Geschichte die ich gerne gelesen habe. Ich bin ein großer Fan solcher Romane. Bitte mehr davon. --> 4 von 5 Sterne <--

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Eine sehr achtenswerte, liebevolle 96 jährige Großtante, Schwester, Haushälterin, Mannequin, Freundin; Doris... Eine Liebe der Jahrzehnten, über die Kontinenten hinweg tief in dem Herzen lebt. Ein rotes Adressbuch das alles schöne aber auch traurige Erlebnisse, alle kurzen aber auch Lebens veränderte Bekanntschaften in sich trägt. Eine kleine, falsche Bewegung die das komplette leben aus dem rudern bringt. Eine Lebensgeschichte, eine lange Reise die erzählt, wie vielfältig und wunderbare Gefühl der Liebe ist! Eine Geschichte tief unter die Haut geht, lächeln im Gesicht zaubert, tränen im Auge hervor ruft... Sehr tiefgründige, bewegende, realistische Story, die Leser in einen berührenden, liebevollen zugleich teilweise traurigen und schmerzhaften Reise mit nimmt. Ich war mit Doris in Schweden, in Paris, in Amerika. Ich habe mit ihr gelacht, geliebt, gelebt, gelitten... Der wahrheitsgetreue Geschichte hat mich tief emotional ab den ersten Seiten voll gepackt und nicht mehr los gelassen. Die viele ergreifende Momente baut gewisse Spannung und regt zum nachdenken. Die Erzählung von mehreren Zeitebenen sind gut gelungen und angenehme Schreibstil rundet die den Handlung perfekt ab. Die Historischer Touch ist gekonnt mit dem Gegenwart aneinandergefügt und die ernsthafte Themen wie Krieg, Armut und Vergewaltigung Dank feinfühlige Wortwahl von der Autorin sehr angenehm zu lesen. Eine sehr gut gelungenes Roman welche mich nicht nur zutiefst berührt hat, sondern mich auch zu Tränen rühren aber auch zum schmunzeln bringen konnte. Sehr empfehlenswert!

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Inhalt: Zu ihrem 10. Geburtstag bekommt Doris von ihrem Vater ein ganz besonderes Geschenk. Er schenkt ihr ein rotes Adressbuch, in dem sie alle Menschen festhalten soll, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet, damit sie sie nicht vergisst. Für Doris wird dieses Buch zu einem wichtigen Lebensbegleiter. Eines Tages beginnt sie, mit Hilfe dieser Einträge ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. So blickt sie noch einmal zurück auf ein langes und bewegtes Leben, das sie zuerst von Stockholm wegführt, aber über Paris, New York und England dann wieder nach Schweden zurückkehren lässt. Auch der Mann, den sie geliebt, dann aber verloren, jedoch nie vergessen hat, spielt bei dieser Reise eine große Rolle. Meine Meinung:  Ein schönes und überaus passendes Buchcover Das Buchcover gefällt mir sehr, denn es lässt mich tatsächlich sofort an ein kleines Adressbüchlein denken, das besondere Namen sammelt. Ich mag die Farbkombination von dem leuchtenden Rot und dem unauffälligeren Grau. Auch wirkt es auf mich nostalgisch, was wiederum wunderbar zur Geschichte des Buches passt. Für mich ist das Buchcover perfekt gewählt und würde im Buchladen sofort meine Aufmerksamkeit erhalten. Ein ruhiger, aber dennoch fesselnder Schreibstil   Der Schreibstil von Sofia Lundberg hat mich sofort gepackt. Er ist zwar überaus angenehm und fast ruhig vor sich hinplätschernd, aber dennoch voller Spannung und Geheimnisse. Das Buch erzählt abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit, was mir sehr gut gefallen hat. Ich kann wirklich nicht sagen, welcher Handlungsstrang mir da mehr gefallen hat, denn beide sind einfach wunderschön und sehr berührend. Berührende Charaktere  Mich hat Doris von der ersten Seite an sehr berührt. Denn sie ist eine 96-jährige Frau, die mittlerweile fast alle ihre Verwandten und Bekannten überlebt hat. Sie lebt dennoch noch alleine in einer Wohnung, wo sie von einer Pflegerin täglich versorgt wird. Außer ihrer Großnichte Jenny, mit der sie regelmäßig über Skype spricht, hat sie niemanden mehr und ist daher sehr einsam. Beim Niederschreiben ihrer Lebensgeschichte trifft der Leser auf viele unterschiedliche Charaktere, die stellenweise unglaublich interessant, manche aber auch sehr grausam sind. Von vielen hätte ich gerne noch mehr erfahren, bei manchen war ich froh, wenn die Erzählung vorüber war, denn es waren keine schönen Begegnungen in Doris Leben. Mir hat es sehr gefallen, das Leben von Doris so hautnah miterleben und auch so viele verschiedene Emotionen dabei empfinden zu können, dass ich gerne immer weitergelesen hätte. Denn es gibt so viel zu entdecken, dass es nie langweilig wird. Vor allem die tragische Liebesgeschichte mit Allan, den sie ihr ganzes Leben geliebt hat, hat mich mehr als berührt. Mehr werde ich über diesen Teil aber nicht berichten, denn ich finde, dass jeder Leser diese Geschichte selbst ergründen sollte. Aber nicht nur Doris habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sondern auch ihre Großnichte Jenny. Welch enge Bindung die beiden Frauen verbindet, kommt erst ganz langsam ans Licht und war für mich sehr spannend zu entdecken. Dennoch habe ich von Anfang an gemerkt, dass die beiden sehr eng verbunden sind und sich gegenseitig sehr lieben. Umso schöner waren die Momente, die sie gemeinsam erlebt haben und die mich als Leserin emotional komplett aus der Bahn geworfen haben. Aber wie schon oben erwähnt, gibt es nicht nur Doris und Jenny, sondern noch ganz viele andere Charaktere, die es absolut wert sind, vom Leser entdeckt zu werden. Sei es Allan, Gösta oder auch Agnes. Und das sind nur ein paar davon ... "Ich wünsche dir von allem genug. Genug Sonne, die Licht in deine Tage bringt, genug Regen, damit du die Sonne schätzen kannst, genug Glück, das deine Seele stärkt, genug Schmerz, damit du auch die kleinen Freuden des Lebens genießen kannst, und genug Begegnungen, damit du die Abschiede besser verkraftest." Dieses Zitat, das ich das erste Mal auf Seite 46 gefunden habe, ist unglaublich schön und beinhaltet alles, was man für ein glückliches Leben benötigt. Es passt perfekt zu Doris Lebensgeschichte, die wirklich von allem etwas hatte und wird sicherlich auch zu der Lebensgeschichte jedes Lesers passen, denn das Leben ist nicht immer voller Sonnenschein, sondern beinhaltet auch viele Regentage ... Mein Fazit: "Das rote Adressbuch" von Sofia Lundberg erzählt eine wunderschöne Lebensgeschichte, die mich zutiefst berührt und an sich gefesselt hat. Doris und auch Jenny werden mich noch eine ganze Weile in meinen Gedanken begleiten. Ich hatte unglaubliche Lesestunden und werde dem Buch einen besonderen Platz in meinem Bücherregal geben. Natürlich gibt es eine absolute und nachdrückliche Leseempfehlung von mir!!!

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Hast du genug geliebt?

Von: milkysilvermoon

07.09.2018

Die 96-jährige Doris Alm lebt in Stockholm und ist auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen, als sie einen Blick zurück auf ihr Leben wirft. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen im Schweden der 1920er-Jahre, erhält sie im Alter von zehn Jahren von ihrem Vater Eric ein rotes Adressbuch als Geschenk. Darin soll sie die Menschen verewigen, die ihr etwas bedeuten. Auch im hohen Alter passt sie gut darauf auf. Sie beschließt, für ihre Großnichte Jenny anhand der Einträge im Adressbuch die Geschichte ihres sehr bewegten Lebens niederzuschreiben… „Das rote Adressbuch“ ist der berührende Debütroman von Sofia Lundberg. Meine Meinung: Der Roman besteht aus 37 eher kurzen Kapiteln und endet mit einem Epilog. Passagen aus der Gegenwart wechseln sich mit solchen aus der Vergangenheit ab, wobei die Übergänge gut markiert sind. Die Erinnerungen von Doris werden in der Ich-Perspektive erzählt. Die unterschiedlichen Episoden werden mit Namen aus dem Adressbuch überschrieben. Der Aufbau ist durchdacht und funktioniert prima. Der Schreibstil ist nicht nur angenehm und flüssig, sondern auch sehr einfühlsam und gefühlvoll. Mit einem liebevollen Blick für Details und die Hauptprotagonistin wird viel Atmosphäre transportiert. Schnell bin ich in die Geschichte eingetaucht und habe das Buch nur ungerne zur Seite gelegt. Im Mittelpunkt des Romans steht Doris Alm, die ich als Hauptcharakter wegen ihrer sympathischen Art schon nach wenigen Seiten in mein Herz geschlossen habe. Sie wirkt ebenso authentisch wie die übrigen Personen. Zwar bleiben viele der Nebenfiguren dagegen blass. Dies hat mich jedoch beim Lesen nicht gestört. Die Handlung ist dank der unterschiedlichen Episoden in Doris‘ Leben abwechslungsreich. Die Geschichte bleibt kurzweilig und konnte mich fesseln. Eine Stärke des Romans ist es, dass er sehr emotional und bewegend ist. Es geht um Themen wie Liebe und Glück, aber auch um Verlust, Trauer und Einsamkeit. Immer wieder sind Lebensweisheiten eingeflochten. Dadurch regt die Geschichte zum Nachdenken an und wird wohl noch eine Weile bei mir nachklingen. Die Grundidee hat mich gleich angesprochen. Schön finde ich, dass die Geschichte sogar auf einer wahren Persönlichkeit basiert, der unverheirateten und inzwischen verstorbenen Großtante der Autorin, die ebenfalls Doris hieß. Sehr gut gefällt mir auch das Cover, das sich optisch an das rote Adressbuch anlehnt und sehr hübsch gestaltet ist. Der deutsche Titel ist erfreulicherweise sehr wortgetreu aus dem Schwedischen übersetzt und passt natürlich inhaltlich auch hervorragend zur Geschichte. Mein Fazit: „Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg ist ein gelungener Roman, der mich bewegen und überzeugen konnte. Ich kann die Geschichte wärmstens empfehlen.

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Doris ist noch nicht erwachsen als ihre Mutter sie in einen anderen Haushalt in Stockholm gibt. Der Vater ist gerade verstorben und für sie und ihre jüngere Schwester Agnes reicht das Geld nicht. Mit ihren wenigen Habseligkeiten, darunter aber ein rotes Adressbuch, das ihr ihr Vater schenkte, zieht Doris um. Die Arbeit beim Putzen und Bedienen ist anstrengend, aber irgendwas scheint die Hausdame an Doris zu beeindrucken. Etwas später ziehen nämlich beide nach Paris und Doris wird ein gefragtes Modell. Sie lernt in der französischen Hauptstadt den amerikanischen Studenten Allan kennen und lieben. Nach glücklichen Monaten verschwindet er plötzlich und erst über ein Jahr später erhält Doris einen Brief von ihm. Gemeinsam mit Agnes bucht sie eine Schiffspassage nach New York. Sofia Lundberg erzählt eine Lebensgeschichte, wie sie nicht viele Menschen erleben. Sie lässt ihre Protagonistin von Stockholm über Paris nach New York und England ziehen. Während des Zweiten Weltkriegs sind die Zeiten gerade für die alleinstehende Doris nicht einfach. Es ist gefährlich, unterwegs zu sein und auch gefährlich, jemandem zu vertrauen. Immer wieder drängt sich aber auch die Liebesgeschichte zu Allan in den Vordergrund, den Doris für den Rest ihres Lebens nie ganz vergessen kann. Durch die Rückblicke wird nicht nur die Lebensgeschichte erzählt, sondern man lernt auch ihre Persönlichkeit genau kennen und bekommt einen Eindruck von ihren Empfindungen. Der Schreibstil lässt dabei einen natürlichen Plauderton zu, der Doris fast zu einer alten Freundin macht. Als Hauptnebenfigur wird Jenny, die Nichte von Doris, beschrieben. Sie lebt in San Francisco mit ihrem Mann und drei Kindern. Sie sorgt sich um ihre Familie und skypt täglich mit ihrer Tante in Stockholm. Die Entfernung scheint ihrer innigen Beziehung nichts auszumachen. Dank der modernen Technik kann Jenny so allen Bedürfnissen gerecht werden, bis Doris stürzt und offensichtlich jemand in ihrem Haus gebraucht wird. Jennys Ehemann ist nicht begeistert, dass sie Hals über Kopf aufbricht, um Doris zu helfen. Auch diese Zwickmühle ist so plastisch beschrieben, dass man beim Lesen nach Lösungen suchen möchte, um der sympathischen jungen Frau zu helfen. Die schwedische Autorin hat es geschafft, eine tragische Lebensgeschichte mit viel Feingefühl zu beschreiben. Doris wird mit jeder Seite facettenreicher und als Leser ist man an ihrem Schicksal von Kapitel zu Kapitel mehr interessiert. Gleichzeitig gibt sie einen historischen Querschnitt durch das vergangene Jahrhundert, was den Zivilisten ungewollt passierte. Die Tagebuchform in den Adresseinträgen bildet dazu einen persönlichen Rahmen. Muss ich betonen, dass dieses Buch eine Leseempfehlung ist?

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Zu Herzen gehend

Von: malin19 aus Wülfrath

04.09.2018

Pflegedienstes angewiesen , aber ihr Geist ist noch klar und selbst im hohen Alter skypt sie mit ihrer Großnichte Jenny.Leider die Letzte aus Familie und Freundeskreis.Mit Hilfe ihres roten Adressbuches erinnert sich Doris an die Menschen , die sie kennenlernen durfte (oder auch erleben musste).Die Kapitel wechseln sich ab, man erlebt Doris als alte Frau, und auch ihren Aufstieg zur gefeierten Schönheit in Paris vor dem zweiten Weltkrieg und auch harte Zeiten mit vielen Entbehrungen. Sicher keine weltbewegende Geschichte, aber sie ist so klar und emotional ergreifend geschildert. Es gibt keinen Kitsch, auch das Alter wird nicht beschönigend dargestellt, trotzdem hat sich Doris ihren Humor erhalten können, das gefällt mir sehr gut.Ich konnte keine Längen feststellen, der Wechsel der Zeiten und der flüssige Schreibstil macht es sehr leicht" Das rote Adressbuch " schleunigst durch zu lesen.Es ist ein zu Herzen gehendes Buch, an das ich noch längere Zeit denke werde.

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Doris Alm wird 1928 in Stockholm, Schweden geboren. Ihr Vater hat eine kleine Schreinerei und die Familie hat ihr Auskommen. Eigentlich wäre der Vater lieber Forscher, er liebt Bücher und saugt Reiseberichte und wissenschaftliche Veröffentlichungen in sich auf, doch er folgt der Familientradition. Zum 10. Geburtstag schenkt er Doris ein rotes Adressbuch, in das sie alle Menschen, die ihr etwas bedeuten und denen sie im Laufe ihres Lebens begegnen wird, eintragen soll. Fortan wird es ihr größter Schatz sein, der sie rund um die Welt begleiten wird. Denn nur 3 Jahre später stirbt der Vater und die Familie hungert. Sie muß die Schule verlassen und zu einer feinen Dame als Dienstmädchen nach Stockholm, die sie später mit nach Paris nimmt. Auf der Straße wird sie von einem Modeagenten entdeckt und sie arbeitet fortan als Mannequin, doch der ausbrechende Krieg nimmt den Menschen das Geld für Luxus. Als sie den Brief ihrer großen Liebe erhält, der in zwischen in New York lebt, reist sie mit ihrer kleinen Schwester, die inzwischen bei ihr lebt, über den Ozean. Stockholm 1917, Doris Leben neigt sich dem Ende zu. Anhand der Eintragungen ihres Adressbuches hat sie ihre Lebensgeschichte für ihre Großnichte Jenny im PC aufgeschrieben, in der Hoffnung, daß sie sie lesen und verstehen wird. Ihren Lebensweg, geprägt von Niederschlägen und Entscheidungen, die vielleicht bisweilen falsch gewesen sein mögen, sie aber stets zu neuen Menschen und Beziehungen brachten. Entscheidungen, die auch ihr, Jennys Leben prägten. Doris scheint bisweilen von Rückschlägen erfüllt. Doch Doris lässt sich nicht unterkriegen, egal wie schlimm es wird, steht sie auf und kämpft, in Zeiten, die bisweilen erbarmungslos sind und in denen Frauen eigentlich nicht selbstbestimmt und frei leben, sondern Ehefrau und Mutter zu sein haben. Doris passt jedoch nicht in gängige Raster und so ist auch ihr Leben kein eintöniges Einerlei. Ob es deswegen aber unbedingt besser ist? Auf jeden Fall ist es viel bewegender, als ihre abgestumpfte Pflegerin meint, die davon ausgeht, daß alle alten Leute, Stockholm noch nie verlassen und nie etwas erlebt hätten. Man braucht alten Menschen jedoch nur zu zuhören und wird überrascht sein, wie entbehrungsreich ihr Leben bisweilen war und wie stark der Weltkrieg ihr Leben geprägt hat, selbst bei Schweden, deren Land offiziell neutral blieb. Alt bedeutet nicht zwingend langweilig. Während Doris langem Leben hat sie viele Menschen kennen gelernt, wobei es nicht alle immer gut mit ihr gemeint haben. Aber die wenigen wahren Freunde, die sie getroffen haben, helfen ihr mit den Niederlagen umzugehen und sich immer wieder neu aufzurappeln und weiter zu machen, egal, wie aussichtslos die Situation auch erscheint. Niederlagen hat Doris leider viele hinnehmen müssen. All der Schmerz, den sie ertragen muß, ist bisweilen echt heftig und man wünscht ihr auch endlich mal glückliche Zeit, daß sie wenigstens in Ruhe und Frieden sterben darf, anders als viele Freunde und Verwandte von ihr. Doris Leben bewegt und macht nachdenklich. Waren ihre Entscheidungen immer richtig? Wie hätte ich gehandelt? Wäre das besser gewesen? Manche Wendungen habe ich so erwartet, andere trafen mich völlig unvorbereitet. Die Kürzungen habe ich als sehr behutsam empfunden. Gut, das Einpacken des Adressbuches vor jedem Neuanfang wird nun nicht explizit erwähnt, aber das finde ich auch nicht zwingend. Einzig Pflegerin Sarah, die ich in mein Herz geschlossen habe, mit ihrer offenen und respektvollen Art, könnte am Ende herausgekürzt worden sein, aber dessen bin ich mir nicht sicher. Längen hat das Hörbuch nach dem Kürzen auf jeden Fall keine und Verständnisschwierigkeiten oder Personenverwechslungen kamen trotz der Vielzahl der Menschen, die Doris Leben prägten bei mir nicht vor (das ist nicht selbstverständlich bei gekürzten Lebensgeschichten). Am Ende hat mich ihr Leben wirklich bewegt. Ich hoffe, es regt einige Hörerinnen dazu an, sich die Geschichte älterer Verwandter oder Nachbar genauer anzuhören und ihnen mit größerem Respekt zu begegnen. Inspiriert wurde diese Geschichte von wahren Begebenheiten von verschiedenen Mitgliedern der Familie der Autorin. Allerdings haben sie sich nicht alle in einer Person gehäuft, sondern sind mehreren von Ihnen passiert. Das Ende empfand ich dann auch als ein wenig unwahrscheinlich im Hinblick auf Doris außerordentlich hohes Alter. So bekam ich auch bisweilen beim Hören den Eindruck, daß es doch etwas viel für nur ein Leben sei, was Doris da passiert, daher ein halber Stern Abzug. Die Zeitsprünge in den Erzählungen werden zum Einen durch die zwei verschiedenen Sprecherinnen, zum anderen durch die Nennung des Anfangsbuchstabens des Nachnamens der Person, um die sich die nachfolgenden Erinnerungen drehen werden, offensichtlich. Der Einsatz von mehreren Sprecherinnen ist nun nicht ganz neu, aber hier gefällt mir die Auswahl sehr gut. Beate Himmelstoß Stimme klingt reif und erfahren. Zwar nicht zittrig und brüchig, was aber fürs Zuhören deutlich angenehmer ist. Ganz klar klingt die Stimme älter, als ihre Sprecherin aussieht, während Susanne Schroeders Stimme jünger klingt als sie. Sie erinnert mich in ihr außerordentlichen Weiblichkeit an die Stimme von Andrea Sawatzki. Warm, wohlklingend und voller Leben. Man kann sich gut die junge schöne Doris vorstellen, die das Leben mit allen Höhen und Tiefen mitnimmt, so wie es kommt, aber niemals belanglos oder eintönig. Beide Stimmen passen sehr gut zu den von ihnen personifizierten Persönlichkeiten, wobei es auch nicht stört, daß Beate Himmelstoß bisweilen Großnichte Jenny und die Pflegerinnen spricht, denn wie gesagt, klingt die Stimme reif, aber nicht zittrig und brüchig, aber immer ganz deutlich anders als die von Susanne Schröder. Die Aufnahmequalität ist glasklar und gut ausbalanciert, sowohl bei der Hausarbeit, als auch beim Autofahren waren die Sprecherinnen jederzeit gut verständlich. Die Tracks fand ich sehr angenehm kurz und das es sich um einzelne CDs und nicht MP3s handelt sucht man sich trotz der zahlreichen Tracks niemals müde, beim Wiedereinstieg (ja, ich mag keine MP3, mein AutoMP3-Player, hüpft sehr gerne bei jedem Neustart zu Track 1 zurück, statt sich zu merken, wo wir stehen geblieben sind...) Das Cover lässt in seiner Gestaltung ein altmodisch gebundenes Büchlein vor dem inneren Auge entstehen, es ist eine sehr platzsparende Umverpackung, die die Entnahme der Tonträger während der Autofahrt erleichtert (es wird meine ich Pocketbook für Hörbücher bezeichnet). Ein wirklich sehr gut gemachtes Hörbuch, daß mir deutlich besser gefallen hat, hat viele andere Hörbücher über schicksalshafte Lebensgeschichten, die ich in den letzten Jahren gehört habe. 4,5 von 5 Sternen (1 -)

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Nach beenden dieses Buches möchte man all seine Liebsten umarmen, losziehen und Erinnerungen sammeln. Leben, lieben - fallen uns wieder aufstehen. Diese Geschichte bringt dich dazu, dass du zum Telefon greifen möchtest um all die Menschen anzurufen, die du viel zu selten siehst. Dieses Buch bringt dich dazu, dass du jede Chance nutzen möchtest. "Das rote Adressbuch" steht für mich für Schlichtheit, die berührt, die ankommt - unspektakulär und trotzdem berühr sie, weil jedes Wort ankam . Wenn ich an "das rote Adressbuch" denke, werde ich mich in Zukunft immer an Doris erinnern - für mich eine der schönsten Figuren der Literatur. Ich wollte plötzlich jeden Tag in Doris Leben miterleben. Manchmal können Bücher das. Sie müssen nicht spannend sein, manchmal müssen sie einfach nur echt ein. Dieses Buch hat etwas echtes. Dieses Buch bleibt und hat mich beschäftigt. Eine Geschichte, die mich beeindruckt - von der ich lernen möchte. Eine Protagonistin von der ich lernen möchte. Sie hat ihren ganz eigenen Sog, weil diese besondere Geschichte dein Kopf erfüllt - du während dem Lesen das Leben anderer lebst und gleichzeitig dein ganzes Leben überdenkst. Du plötzlich so dankbar bist für alle die Menschen in deinem Leben - auch für die, die schon lange nicht mehr zu deinem Leben gehören. " So viele Namen, die einem im Laufe eines Lebens begegnen. [..] Die vielen Namen, die kommen und gehen. Die dir das Herz zerreißen und dich zu Tränen rühren. Die zu Geliebten oder zu Feinden werden. " [Seite 234] Und am Ende lag ich im Bett , hab geweint und gleichzeitig gelacht. Geweint wegen dieser tiefen Traurigkeit und dieser schlichten und klaren Schönheit . Wie großartig und besonders dieses Buch ist. Wie großartig und besonders das Leben ist. Und danach lag ich einfach noch gefühlt Stunden da. Ganz still. Hab jedes Wort nochmal wirken lassen und gemerkt wie sehr mich dieses Buch erfüllt hat. Erfüllt mit Dankbarkeit, Leben und purem Glück Das rote Adressbuch hat mich inspiriert. Dieses Buch ist die schönste, schlichteste und aufregendste Liebeserklärungen, die ich je gelesen habe. Eine Liebeserklärung an das Leben mit all seinen Herausforderungen, mit all seinen Freuden- all den Erinnerungen und Momenten, die uns ausmachen. Eine Liebeserklärung an die Liebe mit all ihren schwierigen Phasen und an ihre Kraft, die uns aus macht. Dieses Buch bringt mich dazu, dass ich ihm seine ganz eigene Liebeserklärung schreiben möchte. "Das rote Adressbuch" ist das Buch, das mir dieses Jahr bisher am meisten gegeben hat. Ein Buch mit ganz viel Herz, ganz viel Seele und eine extra Portion Fernweh. Ein Buch fürs Herz, für die Seele und irgendwie ganz viel für mich.

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