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Rezensionen zu
Keine Kompromisse

Lee Child

Die-Jack-Reacher-Romane (20)

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Lee Child lässt seinen unbezwingbaren Einzelgänger Jack Reacher zum 20. Thriller auflaufen. Seit ich die Reihe vor Jahren entdeckt habe bin ich diesem gesellschaftlichen Außenseiter verfallen. Psychologisch erwies er sich als faszinierender interessanter Charakter mit Schlagkraft. Autor Child versäumte es bisher nie Reachers Vergangenheit in seine Bücher einzubauen, wie Reacher zu dem wurde der ist ist, was ihn an- und umtreibt und, besonders interessant, seine Gedankengänge während er sich mittels Ganzkörpereinsatzes aus der Bredouille herauskämpft und schießt. Das USA-Bild das Child in seinen Reacher Romanen zeichnet ist einseitig aus der Perspektive seines Helden, man könnte es eine Filterblase nennen, doch gerade dadurch ermöglicht der Autor einen besonderen Blick auf die US-Amerikanische Gesellschaft der deutliche Kapitalismuskritik aufzeigt, wenn auch von wertkonservativer Seite. Die gute Nachricht zuerst, Plot und Struktur des neuesten Bandes sind actiongeladen und spannend. Mir persönlich fehlt ein wenig Reacher, die nett ausgelegten, verstreuten Interna aus seinem Leben, seiner Vergangenheit sind in „Keine Kompromisse“ praktisch nicht vorhanden. Irgendwo im Nirgendwo trifft er auf eine Frau und einen Fall, bandelt mit beiden an und die Story nimmt ihren Lauf. Das macht „Keine Kompromisse“ zwar gut lesbar für Neueinsteiger, beraubt den Charakter allerdings auch sämtlichen Charmes und Charismas die in den vorhergehenden Bänden geschickt von Child konstruiert wurden. Wer die Vorgänger nicht kennt aber einen richtig guten Thriller mit außergewöhnlichem Protagonist zu schätzen weiß, sollte also unbedingt, beginnend mit dem Einsteiger in richtiger Reihenfolge loslegen. Alle anderen dürfen sich auf ein neues Abenteuer mit dem ehemaligen Militärpolizist freuen, dass ein bisschen weniger Tiefgang als gewohnt, aber immer noch bestes Thrillerfeeling bietet.

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Per Zufall landet Jack Reacher auf seiner Reise durch die Staaten in einem kleinen, unscheinbaren Nest mit dem Namen „Mother´s Rest“. Doch schon kurz nach dem Verlassen des Zuges wird er von der privaten Ermittlerin Michelle Chang angesprochen. Diese sucht in der Kleinstadt nach ihrem Kollegen Keever, der wie vom Erdboden verschwunden zu sein scheint. Reacher versucht durch belanglose Gespräche mit den Einheimischen mehr über Changs Partner in Erfahrung zu bringen und gerät dabei ins Visier einer einheimischen Truppe, die ihn und Chang schnell in die Schranken weisen will. Doch haben sie dabei nicht mit Reacher gerechnet. Lee Child hat mit seinen Romanen Jack Reacher bereits zu einer Art Legende gemacht. Sogar verfilmt wurde Reacher schon zum Helden. Doch nun führt ihn sein neustes Abenteuer in eine gefährliche Kleinstadt, die viel zu verbergen hat. Gelingt es dem ehemaligen Militärpolizisten hinter die Fassaden zu schauen und Chang bei ihrer Suche zu helfen? Natürlich bildet Jack Reacher auch hier den Hauptpart, der für ordentlich Spannung sorgt. Seine Figur umgibt etwas ganz Besonderes, denn Reacher lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken. Er kämpft für die Guten, doch sucht er sich die Kämpfe stets selbst aus. Er ist ein wenig griesgrämig, weiß sich aber durchaus zu benehmen. Er ist ein wenig engstirnig, doch das hat ihm schon häufig das Leben gerettet. So auch in diesem Werk, das ihn erneut an seine Grenzen treibt. In diesem Buch wird Reacher von der ehemaligen FBI-Agentin Michelle Chang unterstützt, die sehr sympathisch und herzlich erscheint. Sie passt zu seiner Erscheinung und bildet mit Reacher ein harmonisches Gespann. Der Autor hat eine unglaublich lebendige Art und Weise sich auszudrücken. Die bildlichen Beschreibungen lassen beim Leser sofort eine Form von Kopfkino entstehen, weshalb dieser sich entspannt zurücklehnen und genießen kann. Dabei wird Reacher zwar als überragend dargestellt und seinen Konkurrenten stets im Vorteil, doch in diesem Buch zeigt auch der Held ein paar Schwächen. Deshalb wirkt er dieses Mal durchaus menschlich und etwas zerbrechlich. Doch das verbessert nur den Charakter und macht ihn noch facettenreicher und ausdrucksstärker. Ein grandioser Reacher – eine starke Geschichte! Mein persönliches Fazit: Ich habe inzwischen schon sehr viele Reacher-Romane gelesen und bin immer wieder begeistert, welche Ideen Lee Child aus dem Hut zaubert. Hat mich der vorherige Band nicht ganz so überzeugt, muss ich hier meine Meinung um 180 Grad korrigieren. Dieser Band ist grandios, dramatisch und absolut fesselnd. Die Geschichte um Mother´s Rest hat mich so gepackt, dass ich das Werk nicht mehr aus der Hand legen konnte. Bis zum Schluss habe ich mitgefiebert und mich von der Suche nach Antworten mitreißen lassen. Reacher und Chang haben mir als Duo hervorragend gefallen, weshalb ich mir eine weitere Zusammenarbeit der beiden Protagonisten sehr gut vorstellen könnte. Auch die Handlung bietet hier sehr viel Dramatik und einige morbide Überraschungen. Gerade zum Ende hin wird es blutig und ich habe mich richtig erschrocken. Dabei war von Beginn an klar, dass es irgendetwas Schlimmes geben muss. Doch die Auflösung hat mich regelrecht schockiert. Da hier einfach alles passt, Reacher in bester Manier, eine großartige Partnerin und eine durchweg schlüssige Handlung, kann ich nur meine größte Leseempfehlung aussprechen. Nicht nur für Fans der Reihe ein hervorragendes Werk, das für exzellente Lesemomente sorgt.

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