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Rezensionen zu
Finderlohn

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (2)

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Besessen bis zum Mord John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? (Amazon) Was für eine geniale Geschichte. "Mr. Mercedes" hat mir ja schon ziemlich gut gefallen, aber "Finderlohn" ist noch um einiges besser. Zwar muss der treue King-Fan auch hier wieder auf Horror verzichten, aber trotzdem ist das Buch keine Sekunde lang langweilig. Morris ist ein echter Psychopath. Er ist so besessen von der Romanfigur Jimmy Gold und tötet aus Zorn sogar den Autoren John Rothstein, weil er mit der Wandlung der Romanfigur nicht einverstanden ist. Im Safe findet er jede Menge Notizbücher und kann es kaum erwarten darin zu lesen. Doch er vergräbt die Bücher und das Geld aus dem Safe erst mal und das ist auch gut so, denn kurz darauf wird er verhaftet und kommt für viele Jahre ins Gefängnis. Peter findet den "Schatz" und da es seinen Eltern finanziell sehr schlecht geht, schickt er ihnen jeden Monat um die 500 Dollar aus dem "Schatz". Sein Vater stand damals in der Schlange vor der Jobbörse, als der Mercedes in die Menge fuhr und wurde dabei schwer verletzt. Danach bekommt er natürlich erst Recht keine Arbeit mehr und das Geld das Peters Mutter als Lehrerin verdient, reicht einfach nicht aus um die Familie mit dem Nötigen zu versorgen. Peter ist ein richtig lieber Junge. Und genau wie der irre Morris, ist er verrückt nach den Romanen über Johnny Gold. Darum liest er auch alle Notizbücher aus dem Koffer und kann sich kaum von ihnen trennen. Dummer weise kommt Morris irgendwann aus dem Gefängnis und will seinen "Schatz" zurück. Als er sieht, dass die Notizbücher nicht mehr da sind, dreht er komplett durch. Stephen King hat wieder sehr viel Zeit für die Charaktere aufgewendet. Sie entwickeln sich ständig weiter und haben viele Facetten. Ich finde, das kann fast kein Autor so gut wie er. Er lässt sich Zeit beim Erzählen, so wie das eben seine Art ist und trotzdem klebte ich regelrecht an den Seiten. Was ich besonders toll fand ist, dass man viele alte Bekannte aus "Mr. Mercedes" wieder trifft. Es ist wie ein "nach Hause kommen". Über Kings Schreibstil brauche ich nicht viel zu schreiben. Es gibt wohl kaum jemanden, der noch kein Buch des Großmeisters gelesen hat. Seine Geschichten sind unglaublich bildhaft, da haben auch die vielen Jahre als Schriftsteller und die vielen Bücher nichts daran geändert. Der Leser freundet sich mit den Charakteren an, lebt, leidet und liebt mit ihnen. Die Bösen hasst man abgrundtief und trotzdem steckt in ihnen auch oft ein kleiner guter Kern. Gut, den habe ich bei Morris leider nicht gefunden. Der ist ein echter Psycho. Ich könnte euch noch Stunden lang von dem Buch vorschwärmen, aber lest es doch einfach selbst. King kann man weder erklären noch beschreiben. Man muss sich selbst darauf einlassen. Ich vergebe 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung für alle, die nicht gleich auf der ersten Seite eine Leiche erwarten. Ich kann es kaum erwarten, den nächsten King in Händen zu halten. © Beate Senft

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Spannung pur

Von: Leseengel

26.09.2015

Dieses Buch ist einfach klasse. Es ist kein Horrorbuch, aber das habe ich hier auch gar nicht erwartet. Ich habe hier Spannung erwartet - und diese wurde mir geboten. Die Geschichte ist klasse und sie ist gut umgesetzt. Das Buch war - trotz der Dicke, von vorne bis hinten spannend. Auch die verschiedenen Erzählstränge konnte ich gut nachvollziehen und wusste immer um wen es gerade geht und wo diese Person sich aufhält. Das war gut so. Wie die Geschichte sich Stück für Stück aufklärt und dadurch eigentlich nur noch spannender wird, ist optimal. Sie ist gut durchdacht und weist in meinen Augen auch keine Fehler auf - es passt alles zusammen, so wie es geschrieben wurde. An manchen Stellen ist sie ein wenig blutig, jedoch nicht übermäßig, so dass dieses Buch denke ich auch noch was für Leser mit einem eher empfindlichen Magen ist. Man sollte allerdings nicht so leicht zu ängstigen sein, denn durch die Spannung hat man manchmal schon Angst um den ein oder anderen Protagonisten. Auch die Charaktere konnten mich begeistern, zumal ich auf schon bekannte aus "Mr. Mercedes" getroffen bin : Jerome, Holly, Bill. Das war auch gut. Ich habe noch ein wenig mehr über die Charaktere erfahren, als mir schon bekannt war und das ohne das sich das Buch dadurch in die Länge zog oder an Spannung verlor. Auch das Bill wieder auf eigene Faust ermittelt und was aus ihm geworden ist, passt super zueinander. Ich wünsche mir noch mehr Bücher, in denen Bill ermittelt - und bin gespannt ob es da noch welche geben wird. Man sollte bevor man dieses Buch liest, aber wirklich "Mr. Mercedes" schon gelesen haben, da in "Finderlohn" viele Anspielungen auf das Buch enthält und man diese doch besser versteht und nachvollziehen kann, wenn man das schon gelesen hat. Ich konnte dieses Buch sehr flüssig lesen, was zum einen wahrscheinlich an der guten Spannung lag, zum anderen aber auch an dem guten Schreibstil, der mich in den Bann gezogen hat. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht und habe das ein oder andere Mal fast meine Haltestelle, an der ich aussteigen musste, verpasst. Ich kann dieses Buch weiterempfehlen.

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Während die meisten Schriftsteller bei ihren Werken im schlimmsten Fall mit schlechten Kritiken und enttäuschten Lesern rechnen müssen, kommt es für den 79-jährigen John Rothstein gleich knüppeldick – er bezahlt den Inhalt seines letzten großen Romans nämlich mit dem Leben, weil ein fanatischer Fan seiner berühmten Buch-Trilogie mit der Entwicklung des Protagonisten nicht einverstanden ist und den Autor bei einem nächtlichen Überfall eiskalt erschießt. Die besondere Tragik daran: Eigentlich macht Rothstein den Abstieg seines Helden Jimmy Gold ins Spießertum in zwei weiteren Romanen wieder rückgängig, diese wurden jedoch nie veröffentlicht und lagen bis zu dem Raubmord in Form unzähliger beschriebener Moleskine-Notizbücher im Safe des Schriftstellers. In gewisser Weise lebt John Rothstein durch eben diese Manuskripte aber weiter, denn sie bilden den Aufhänger von „Finderlohn“, dem zweiten Band der Bill-Hodges-Trilogie von Bestsellerautor Stephen King. Bevor der pensionierte Polizist und neuerliche Inhaber des Detektivbüros „Finders Keepers“ jedoch die Bühne betreten darf, ist ein Drittel des Romans bereits rum. Das verwundert zunächst ein wenig – ist Hodges doch die titelgebende Figur der Reihe –, allerdings stellt King frühzeitig auf eine andere, sehr gelungene Weise die Verbindung zum Auftaktband „Mr. Mercedes“ her: Neben Morris Bellamy, dem Mörder John Rothsteins, der im Knast geduldig auf den Zugriff auf seine Beute warten muss und gerade von den unveröffentlichten Notizen besessen ist, hat „Finderlohn“ nämlich noch eine zweite Hauptfigur, und zwar den jungen Teenager Peter Saubers, der Bellamys Schatz knapp 30 Jahre später zufällig im Wald findet und sein Glück kaum fassen kann. Zwar ist auch Pete „zufällig“ ein großer Anhänger des Autors John Rothstein, primär spielt für den Jungen aber erst einmal der dicke Batzen Dollarscheine eine Rolle – als Sohn eines der Anschlagopfer beim verheerenden Mercedes-Massaker in „Mr. Mercedes“ kann Pete das Geld nämlich bestens gebrauchen, um seiner angeschlagenen Familie finanziell unter die Arme zu greifen und die kriselnde Beziehung seiner Eltern zu kitten. Mann muss aber kein Stephen-King-Experte sein, um hier bereits erahnen zu können, dass der unverhoffte Geldsegen nicht ohne Folgen bleibt – denn schließlich wartet dort jemand im Gefängnis, den einzig und allein die Aussicht auf den „Rothstein-Schatz“ am Leben hält… Wer aufgrund der brisanten Ausgangssituation nun aber auf einen rasanten Thriller hofft, hat wohl zum einen den ersten Band der Bill-Hodges-Trilogie nicht gelesen und wird zum anderen auch bitter enttäuscht, denn wie schon der Vorgänger lässt es auch „Finderlohn“ weitestgehend ruhig angehen und lebt vorrangig von seinen starken Charakteren. Und diese bietet die Fortsetzung auch trotz der langen Abwesenheit von Bill Hodges und Co.: Während Pete Saubers mit seiner Fürsorge für seine Familie und seine Begeisterung für Literatur von Anfang an die Herzen der Leser für sich gewinnen dürfte und gerade die warmherzigen Szenen mit seiner kleinen Schwester Tina hohe Sympathiewerte bringen dürften, hat Morris Bellamy als Mörder und Fanatiker natürlich einen schweren Stand. Trotzdem schafft es Stephen King jedoch, auch diesen Charakter mit Tiefgang zu versehen und dessen auf den ersten Blick eher nichtige Beweggründe für sein Handeln nachvollziehbar zu machen. In gewisser Weise sind Pete und Bellamy sogar in ihrer Liebe zur Literatur im Allgemeinen und den Werken John Rothsteins im Besonderen vereint – wenn auch auf unterschiedliche und im Fall von Morris eben auch sehr extreme Weise. Die Faszination für die Welt der Fiktion springt nicht zuletzt dank vieler kleiner Anspielungen auch auf die Leser über und King zeigt sich hier auch ohne viel Action und den gewohnten Horror als begnadeter Geschichtenerzähler. Mit dem Einstieg von Bill Hodges in die Geschichte nimmt dann auch die Spannung spürbar zu und wer dem neuen Krimi-Einschlag des Meisters des Grauens eher skeptisch gegenübersteht, bekommt im Finale sogar wieder eine große Portion menschlichen Wahnsinns geboten. Trotzdem bleibt „Finderlohn“ sich, der Trilogie und seinen Charakteren treu und mutiert nicht zur gewalttätigen Action-Orgie, sondern setzt die wenigen deftigen Szenen gezielt und wohldosiert ein. Die Handlung ist weitestgehend frei von Eskapaden und insgesamt eher geradlinig, dass King aber auch ohne spektakuläre Wendungen Spannung und Dramatik erzeugt, liegt vorrangig an seinen Charakteren, mit denen man einfach ungemein mitfiebert, weil sie einem so am Herzen liegen. Mein persönlicher Favorit ist dabei nach wie vor Bills psychisch etwas angeknackste, in der Ermittlungsarbeit jedoch völlig aufblühende Holly Gibney, deren kleine Macken sie derart liebenswürdig machen, dass sie für mich längst zu meiner absoluten Lieblingsfigur von Stephen King geworden ist. Und weil auch Hörbuchsprecher David Nathan wieder das gewohnte Feuerwerk vom Stapel lässt, jeder der Figuren auf seine ganz besondere Art Leben einhaucht und genau den richtigen Ton für diesen oft gemütlichen, aber dennoch jederzeit packenden Old-School-Krimi trifft, ist „Finderlohn“ insgesamt eine starke Fortsetzung, die den Auftakt „Mr. Mercedes“ für mich sogar noch ein wenig übertrifft. Und wenn Stephen King nicht plötzlich jegliches Schriftsteller-Talent verliert, dürfte er mit dem dritten und letzten Band der Bill-Hodges-Trilogie nicht Gefahr laufen, ein ähnliches Schicksal wie seine Figur John Rothstein erleiden zu müssen…

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Mit Finderlohn legt der Autor den zweiten Band der Bill Hodges Trilogie vor. Es ist wie schon Mr. Mercedes kein typischer King-Thill, aber ein wie von Stephen King gewohnt gut geschriebener Krimi, mit dem einen oder andere mystischen Detail. Diese Details allerdings, lassen auf einen typischen King-Horror für den dritten Band der Trilogie hoffen. Auch wenn es sich „nur“ um einen Krimi mit den alten Bekannten aus Mr. Mercedes handelt, ist Stephen King wieder ein Klassebuch gelungen. Über seinen Schreibstil, der mich immer wieder aufs Neue, von der ersten bis zu letzten Seite zu fesseln vermag, muss man sich, so glaube ich, nicht mehr unterhalten. Neben seinem Schreibstil sind es, die immer wiederkehrenden Wendungen, die den Leser fesseln und es zugleich dem Leser fast unmöglich machen, vor der letzten Seite die Story auszulöschen. Das ist in meinen Augen immer wieder neu, ganz großes Kino. Auch gelingt es Stephen King immer wieder, vor dem inneren Auge des Lesers, die Schauplätze und Figuren wie er sie sich vorstellt, entstehen zu lassen. Und so ist es dann bei mir immer wieder dasselbe und die Bücher des Meisters laufen vor meinem inneren Auge wie ein farbenfroher Kinofilm ab. Für mich war auch dieses Buch, mein inzwischen etwa 50. Titel, wieder wie ein neuentdecken von Stephen King, dessen viele Facetten mich immer wieder flashen, die mich mit jedem neuen Buch aufs Neue zu seinem Fan machen. Finderlohn ist für mich noch besser als der erste Band der Reihe, Mr. Mercedes, und so ganz klare und hochverdiente 5 Sterne, sowie eine Leseempfehlung. Und das diesmal nicht nur für die Fans von Stephen King, sondern auch für den „normalen Krimileser“.

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Kurzbeschreibung Der Autor John Rothstein veröffentlichte zuletzt in den 60er Jahren drei großartige Romane. Morris Bellamy, ein psychopathischer Fan, ermordet den Autor aus Wut und wegen Verrat. Dabei erbeutet er nicht nur eine große Summe Geld, sondern auch Notizbücher des Autors, die weitere Romane der damaligen Reihe beinhalten. Er vergräbt diese und wandert aufgrund eines anderen Verbrechens in den Knast. Jahre später findet der junge Peter Saubers diesen Schatz. Morris kommt ihm nach seiner Entlassung auf die Spur und jagt ihn. Kann Bill Hodges den Jungen retten? Eindruck Achtung, da es sich hier um den zweiten Band der „Bill Hodges – Reihe“ handelt, können Inhalte aus dem ersten Band „Mr. Mercedes“ gespoilert werden. Im zweiten Band mit Bill Hodges geht es hauptsächlich um die Faszination die Romane und ihre Protagonisten beim Leser auslösen können und einen verrückten Leser, der einen Autor umbringt. So ähnlich hat Stephen King ja schon mal eine seiner Geschichten geschrieben aber hier verknüpft Stephen King eine weitere Handlung, die an Mr. Mercedes anlehnt, sich aber eigenständig aufbaut. Somit könnte dieser Band theoretisch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, dennoch rate ich dazu „Mr. Mercedes“ vorher zu lesen, nicht nur weil mir dieser ebenfalls gefiel, sondern weil er im Vorfeld einiges erklärt. Tiefer auf den Inhalt von „Finderlohn“ mag ich ehrlich gesagt kaum eingehen, denn das nimmt meines Erachtens den Spaß, sich auf den neuen Roman einzulassen und auch das Risiko des Spoilers ist mir diesmal zu hoch. Die Kurzbeschreibung weiter oben verrät aber auch schon genug und soviel sei schon mal verraten. Natürlich trifft man auch in dieser Geschichte wieder auf alte Bekannte und auch hier braucht die Handlung ihre Zeit, um richtig spannend zu werden, bleibt aber von der ersten Seite an fesselnd, und wenn sie sich zuspitzt, ist ein gruseliger Schauer vorprogrammiert! Figuren Erneut hat der Autor interessante und faszinierende Charaktere geschaffen. Alle Personen sind greifbar beschrieben, gut ausgearbeitet und es ist ein Leichtes mit ihnen zu leiden und zu bangen. Vor allem die Beschreibung von Pete Saubers aber auch Morris Bellamy hat mir sehr gut gefallen. Während ich mit dem Jungen mitfieberte, schaffte die Figur Morris es, mich schaudern zu lassen. Schreibstil Der Schreibstil ist wieder sehr detailliert aber eben auch bildhaft und fesselnd. Es war ein Leichtes, in die Handlung einzusteigen, mir die Umgebung, Szenen und Figuren bildlich vorzustellen und ich war von Anfang an in den Bann gezogen. Stephen King schaffte es, immer wieder Spannung aufzubauen, kleine unheimliche und beklemmende Szenen darzustellen und selbst wenn der Roman ruhigere Strecken zurücklegte, trieb mich die Geschichte nur so voran. Fazit: „Finderlohn“ hat mir als Fortsetzung noch besser als „Mr. Mercedes“ gefallen und lässt sich mit wenigen Sätzen abschließend beschreiben: Wenn du auf den letzten 150 Seiten die Luft beim Lesen anhältst, hast du mit King erneut dein Ziel erreicht! Fesselnd, unheimlich, spannend und tiefgründig, einfach King! Hoffen wir, das der dritte Band nicht zu lange auf sich warten lässt! © Michaela Gutowsky

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Wer's findet ...

Von: NiWa

18.09.2015

Der Junge Peter Saubers findet einen Koffer voller Geld, der ihm und seiner Familie wie gerufen kommt. Neben dem Geld befindet sich ein Haufen teurer Notizbücher in dem Koffer, die Peter aus Neugier zu lesen beginnt und feststellt, dass er die unveröffentlichten Werke eines berühmten Autors enthält. Eben dieser Autor - John Rothstein - wurde Ende der 70er-Jahre ermordet. Nach seiner bekannten Läufer-Trilogie hat er allerdings keine weiteren Werke veröffentlicht und die literarische Nachwelt würde sich bei neuentdeckten Manuskripten gierig die Hände reiben … 
 Rothsteins Mörder wurden nie gefasst und damit fehlt auch von dem Geld und seinen bedeutenden Notizen jede Spur. Dass die Notizbücher gar nicht verschollen sind, weiß außer dem unbedarften Jungen nur einer: Morris Bellamy, der nach einer jahrzehntelangen Haftstrafe wegen Vergewaltigung endlich aus dem Gefängnis entlassen wird und nun hoffnungsvoll seinen Schatz an sich nehmen will. Kann man sich die Wut vorstellen, als Bellamy mit offenem Mund vor dem leeren Koffer steht? Ja, dank Stephen King kann man das sehr wohl! 
Gleich zu Beginn hat man es in den 70ern mit Rothsteins Mörder zutun. Bellamy, ein Wahnsinniger, der vom geschriebenen Wort besessen ist, vor allem, wenn es aus der Feder Rothsteins stammt. 
Danach ist man in der Gegenwart. Peter Saubers Familie leidet unter einer finanziellen Misere, die sich langsam auf die Stimmung schlägt. Wie praktisch, wenn man bei einem Waldspaziergang einen richtigen Schatz entdeckt? Hand auf’s Herz, nicht nur Peter, jeder andere hätte ihn genauso an sich genommen! 
Und erst dann breitet die Geschichte ihren Schrecken aus. Zuerst habe ich mich mit Peter so sehr über den Fund gefreut - ich wusste ja schon, was es mit den Notizbüchern auf sich hat - während Peter Rothsteins Werke nach und nach für sich entdeckt. Mittendrin denkt man, alles wird gut, Peter lässt sich nicht hinreissen, er packt die Sache schon, aber dann kriegt man es doch mit der Angst zutun. 
Denn nebenher begleitet man noch den wahnsinnigen Morris durch seine Gefängnisstrafe und merkt erst hier so richtig, wie dem Typen der Irrsinn aus den Augen springt. Ruhig, vorbildlich und entsetzlich gefährlich - der Typ Mann, der nichts mehr zu verlieren hat. 
King hat dem Setting richtig Leben eingehaucht. Blutig-brutale Szenen, von Spannung und brenzligen Situationen umrahmt, lässt er den Leser auf eine Finale zusteuern, dass man schon während des Lesens zu fürchten beginnt. 
Bisher unerwähnt blieb noch unser Reihenheld - Bill Hodges, der Detective a.D. - mit dem man im Vorgängerband „Mr Mercedes“ erstmals ermittelt hat. Er tritt ziemlich spät in der Geschichte auf, betritt allerdings zur rechten Zeit das Parkett, dass man ihn meiner Meinung nach nicht missen braucht. 
Meiner Ansicht nach hat Stephen King mit „Finderlohn“ ein wahres Glanzstück geschaffen. Wer, wenn nicht er, der es schafft, einen guten Krimi auf die Beine zu helfen, und ihn derart in Szene zu setzen, dass es zum horrormäßigen Leseerlebnis wird? 
Während mich die Krimihandlung durch den grandios fesselnden Stil kaum atmen ließ, habe ich am Ende noch einmal ganz erstaunt die Augen aufgerissen und in mich hinein gelacht. Denn dezent weist der Autor zu guter Letzt noch darauf hin, dass er zwar einen guten Krimi zustande bringt, dennoch nach wie vor als Meister des Horrors gilt. © NiWa

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In gewisser Weise ist Finderlohn eine Fortsetzung. Es ist eine eigene Geschichte mit einem eigenen Fall und eigenen Verbrechern: aber Bill Hodges, den Detektiv, den kennen wir bereits aus Mr. Mercedes. Und ich denke, wer wirklich alle Zusammenhänge verstehen möchte - und ohnehin vorhat Mr. Mercedes zu lesen - der sollte auch mit Mr. Mercedes beginnen. Finderlohn schlägt wie schon Mr. Mercedes eine andere Richtung ein, als man sie von King kennt. Es ist kein offensichtlicher Horrorroman, sondern weist viel mehr Krimi- bzw. Thrillerelemte auf. Es geht um einen Fan, der aus lauter Fanatismus seinen Lieblingsautor umbringt, weil dieser nicht mehr publiziert. Er stielt Notizbücher mit unveröffentlichen Romanen, vergräbt diese - und landen wegen eines anderen Delikts lebenslänglich im Gefängnis. Der junge Peter findet die vergrabenen Notzibücher Jahre später, ohne zu wissen, dass der Mörder wieder auf freiem Fuß ist und Jagd auf ihn mache wird. Damit ist das Grundgerüst des neues Kings gelegt. Was so faszinierend an dieser Geschichte ist, sind die Figuren. Sowohl Teenager Peter wie auch der alte Morris Bellamy wirken lebhaft und echt, die Sprache in den Perspektiven ist dem Alter der jeweiligen Figur angepasst. Je länger man liest, desto mehr hat man das Gefühl, die Menschen zu kennen, bei ihren Erlebnissen dabei gewesen zu sein. Als wäre all das tatsächlich passiert. Vielleicht liegt darin der Horror dieser Geschichte: dass man das Gefühl hat, über ein Ereignis, das tatsächlich passiert ist, zu lesen. Aber in diesem Roman geht es um vielmehr als einen Mord und eine Jagd. Es geht darum, was Literatur mit uns machen kann, welche Macht Bücher und das gedruckte Wort im Allgemeinen besitzen. Es geht darum, was das Gefängnis aus einem Menschen macht, wie sie sich dort veränderrn, was sie lernen. In gewisser Weise erinnert Bill Morris an Misery aus dem gleichnamigen Roman, die ihren Lieblingsautor gefangen nahm und ihn zwang, ihre Lieblingsgeschichte weiterzuschreiben, weil sie mit dem eigentlichen Ende nicht zufrieden war. Die Prämisse ist sehr ähnlich, die eigentliche Geschichte eine ganz andere. Deute ich die Anspielungen richtig, so scheint es einen dritten Band mit Bill Hodges zu geben, der hier keine Haup-, aber trotzdem eine wichtige Rolle spielt. Im Grunde spiegelt Finderlohn vor allem eine ganz bestimmte Angst: die, dass Menschen den Unterschied zwschen Fiktion und Wirklichkeit nicht mehr erkennen können. Die Angst vor der Macht von Büchern und ihrer Fähigkeit, so realistisch zu erscheinen, dass Menschen sie als Realität anerkennen. Ich bin eigentlich keine Krimi-Leserin, aber was King aus diesen Romanen macht ist einfach grandios.

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Die Rezension enthält keine Spoiler zu Band 1/ Mr. Mercedes und keine zum Inhalt von Finderlohn. Dies ist Band 2 der Bill Hodges Reihe, man kann "Finderlohn" auch lesen, wenn man "Mr. Mercedes" nicht vorher gelesen hat, doch verdirbt man sich dadurch den Spaß an Band 1 und einiges erscheint einem nicht so klar. Deswegen empfehle ich "Mr. Mercedes" vorher zu lesen. Finderlohn ist für mich eindeutig ein Werk des " Neuen Kings" Nicht nur, weil die Altersspanne der Hauptprotagonisten wieder im Renten Alter liegt, sondern auch weil man den Horror vergebens sucht, bis man dann doch, aber nein, ich mochte, nicht zu viel verraten. Lest selbst. Die Grundgeschichte ist auf den ersten Blick einfach. Fanatischer Fan bringt Autor um, versteckt die Beute, landet im Knast und kommt nach Jahren wieder frei um sie zu genießen. Doch intelligenter und gutherziger Junge findet vorher die Beute und damit beginnt das Unglück. Oder hat es schon viel früher angefangen. In dieser Geschichte werden viele Elemente untergebracht, die schon in anderen King Büchern eine zentrale Rolle spielen, der Werdegang eines Mannes im Gefängnis, der einen Weg findet, es sich erträglich zu machen ( Die Verurteilten). Ein verrückter Fan, der einem geliebten Autor schadet ( Sie ). Außerdem aus dem Buch Dead Zone. Wie so oft in seinen Büchern, geht es auch hier um das Thema Literatur. Welche Macht haben Bücher auf einen Menschen, hat ein Autor eine Verantwortung gegen über seinen Lesern. Die Charaktere sind mal wieder ein Highlight. Er schafft es, sie alle greifbar und real erscheinen zu lassen. Und es fällt ihm nicht schwer überzeugend aus der Sicht eines Jungen im Teenager alter zu schreiben und dann mühelos in die Perspektive eines Rentners zu wechseln. Ohne dass der Leser durch die ständigen Wechsel der Perspektive und auch der Zeit den Faden verliert. Die Geschichte spielt nämlich auch auf verschieden Zeit ebenen, was das Ganze auch noch mal spannender und komplexer macht. Besonders gefallen hat mir, wie King es geschafft hat, bei mir doch so etwas wie Mitleid beim "Bösen" in der Geschichte zu erwecken. Stellenweise habe ich richtig mit ihm mit gelitten. Und genau das mag ich so an seinen Büchern, ich kann das Handeln aller Charakter verstehen, auch wenn es dem eines Wahnsinnigen gleicht. Bücher bedeuten Flucht. Bücher bedeuten Freiheit. Seite 188. Gegen Ende spitz sich die Geschichte immer weiter zu, man merkt, wie sich die Fäden zusammen ziehen und hält beim Lesen die Luft an. Die Spannung ist förmlich zum Greifen. Man denkt, man weiß wie die Geschichte endet, hat eine Vermutung und vielleicht wird sie erfühlt und doch ist man überrascht und geschockt. Zumindest ging es mir so. Geschockt und mit einer Gänsehaut habe ich das Buch beendet. Und warte nun sehr gespannt auf Band 3. Fazit: Finderlohn ist für mich ein typisch Neuer King. Spannend, aber auch auf eine Art berührend. Die Charaktere sind wie gewohnt hervorragend ausgearbeitet. Das Ende lässt mich mit einer Gänsehaut zurück.

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