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Rezensionen zu
Das Seehaus

Kate Morton

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Eleanor - Alice - Sadie: 3 Frauen und 3 Lebensgeschichten, wobei jede Geschichte und jeder Charakter sehr detailreich und ausführlich beschrieben ist. Die Charaktere: Wie in fast allen Romanen, in denen die Gegenwart und die Vergangenheit zu einer Geschichte verwoben werden, fand ich die Vergangenheit viel greifbarer und spannender. Schon nach dem ersten Kapitel kann der Leser erahnen, dass etwas wirklich Schreckliches im Jahr 1933 passiert ist. Der Leser erhält Einblicke in die Welt der sechzehnjährigen Alice und ihrer Mutter Eleanor. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit Alice zu Beginn der Geschichte nicht wirklich viel anfangen konnte. Sie war mir weder sympathisch, noch konnte ich ihre Gedankengänge nachvollziehen. Besonders gut gefallen hat mir, dass Alice auch noch 70 Jahre später eine bedeutende Rolle spielt und ihr Charakter sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Die Geschichte um Eleanor fand ich hingegen viel belebter. Ihre Eigenschaften und Gedankengänge waren meiner Ansicht nach viel besser durchdacht und zu einem Gesamtgebilde geformt. Eleanor, die in ihrer Jugend voller Eifer und Tatendrang steckt und deren Leben sich durch den 1. Weltkrieg komplett verändert. Sadie, die Protagonistin der Gegenwart, steckt ebenfalls voller Tatendrang und möchte unbedingt wissen, was vor 70 Jahren passiert ist. Sie hat einen starken Charakter und lässt sich auch nicht durch ihre privaten und beruflichen Probleme von ihrem eigentlichen Ziel abbringen. Sie setzt alle Hebel in Bewegung, um das Familiengeheimnis aufzudecken. Schreibstil: Auch wenn der Roman zu Beginn etwas schleppend voranschreitet und die Geschichte erst im letzten Drittel in Fahrt kommt, habe ich dieses Buch wirklich sehr gerne gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, packend und ergreifend. Die Autorin legt meines Erachtens den Kern der Geschichte auf die unterschiedlichen Charaktere. Sie lenkt den Leser auf falsche Fährten und wirft Vermutungen bewusst wieder über den Haufen. Am Ende des Romans wird dem Leser klar, dass die Autorin ein wunderbares Konstrukt erschaffen hat, in dem ein dunkles Familiengeheimnis Stück für Stück aufgedeckt wird.

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🌸💦» REZENSION «💦🌸 "Das Seehaus" von Kate Morton Inhaltsangabe: Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane fiebert dem Höhepunkt des Jahres entgegen, dem prachtvollen Mittsommernachtsfest auf dem herrschaftlichen Landgut ihrer Familie. Noch ahnt niemand, dass sich in dieser Nacht etwas Schreckliches ereignen wird. Ein Unglück, das so groß ist, dass die Familie das Anwesen für immer verlässt. Siebzig Jahre später stößt Sadie auf das verfallene Haus an einem See. Sie geht den Spuren des Jungen nach, der in jener Nacht verschwunden sein soll. Die Suche nach Antworten führt Sadie tief in die Vergangenheit der Familie Edevane, zu einer verbotenen Liebe und tiefer Schuld … Rezension: Da ich ja so auf schöne Cover stehe, muss ich erstmal sagen, wie toll dieses Cover ist. Wie hübsch dieses Herrenhaus doch in Szene gesetzt wurde, mit dem See und den schönen Blumen. Wie es ja so typisch ist bei Büchern von Kate Morton, spielt auch dieses Buch in mehreren Zeitepochen. Wir erfahren aus dem Jahre 1913 wie Alice Mutter Eleanor Edevane ihre Jugend erlebt hat, Alice Zeit auf Loeanneth erleben wir 1932 und 1933. In den Kapiteln die in der Gegenwart spielen, also 2003, rätseln wir mit der Polizistin Sadie mit, die die Geschehnisse und Geheimnisse des verfallenden Herrenhauses aufdecken will. Die Kapitel sind mit dem jeweiligen Jahr benannt, so das man ja eigentlich wissen müsste, dass das, was jetzt passiert in dem und dem Jahr stattfindet. Aber mitten in so einem Kapitel geschieht noch ein zusätzlicher Zeitwechsel. Völlig unerwartet und überraschend, was mich sehr verwirrt hat. Für mich war es etwas schwierig, allen handelnden und erzählenden Personen zu folgen und sie zu verstehen, weil man einfach mit so vielen Informationen erschlagen wird und man einfach keine Zeit dafür findet, diese erstmal zu verarbeiten und zu verinnerlichen, weil direkt schon die nächsten Infos auf einen warten. Es waren schlichtweg einfach zu viele Wechsel der Sichtweisen. Positiv fand ich, dass man gar nicht drum herum kam, beim Lesen mitzurätseln, um sich seine eigene Meinung über den Jahrezente zurückliegenden Vermisstenfall zu bilden. Ich war stets auf der Suche nach Hinweisen, die zur Lösung des Rätsels führten. Stück für Stück setzten sich die einzelnen Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen. Kate Morton schaffte es, das Anwesen der Familie Adevane zum Leben zu erwecken, sodass man das Haus mit seinem großen See und den weiten Gärten quasi genau vor sich sieht. Ich muss zugeben, dass ich vereinzelte Seiten ungelesen überblättert habe (z.B. die Jugend der Mutter), weil diese Stellen für mich einfach uninteressant und langatmig waren. Erst weit nach der Hälfte kam dann die seit Beginn erhoffte Spannung auf. Leider eindeutig zu spät. Fazit: Ich fand die Grundidee von "Das Seehaus" sehr interessant. Der Klappentext hatte mich sofort interessiert und angesprochen. Aber aus den schon aufgeführten Gründen, hat es mich einfach nicht mitgerissen. Die Handlung war mir zu langatmig und hat mich nicht gefesselt. Hätte man einige Stellen kürzer gehalten, hätte es alles schon ganz anders aussehen können. Kurz und knapp: Ein paar Seiten weniger hätten nicht geschadet. Dies war mein erstes Buch von Kate Morton, aber - so befürchte ich - auch vorerst mein letztes.

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Der Klappentext: Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane fiebert dem Höhepunkt des Jahres entgegen, dem prachtvollen Mittsommernachtsfest auf dem herrschaftlichen Landgut ihrer Familie. Noch ahnt niemand, dass sich in dieser Nacht etwas Schreckliches ereignen wird. Ein Unglück, das so groß ist, dass die Familie das Anwesen für immer verlässt. Siebzig Jahre später stößt Sadie auf das verfallene Haus an einem See. Sie geht den Spuren des Jungen nach, der in jener Nacht verschwunden sein soll. Die Suche nach Antworten führt Sadie tief in die Vergangenheit der Familie Edevane, zu einer verbotenen Liebe und tiefer Schuld … Die Handlung: Kate Morton ist dafür bekannt, dass sie Familiengeschichten auf mehreren Zeitebenen spannend erzählt, so dass der Leser vollkommen in der Buchwelt gefangen genommen wird. Ihre Geschichten weisen immer mindestens zwei Zeitebenen auf, diese hier sogar mehr. Zum Einen spielt die Geschichte 1913 in der Jugend von Alices Mutter, dann wieder 1933 und später, als ein Teil der Haupthandlung, wo der Leser dann Alice in ihrem Leben begleitet. Letztendlich springt die Handlung in die Gegenwart, in der Sadie, die junge Polizistin, in einer beruflichen Auszeit das verfallene Haus entdeckt und neugierig auf den Hintergrund dieses Grundstücks ist. Die Charaktere: Dieses Buch wimmelt eigentlich nur so von Charakteren, schon alleine durch die vielen Zeitebenen der Handlung. Am Anfang fand ich es ein wenig schwierig allen zu folgen, grade auch, weil sich doch einige Parallelen in der Jugend von Alice aber auch ihrer Mutter wieder fanden, die jedoch im weiteren Leben eine ziemlich große Unterschiedlichkeit aufwiesen, so dass ich zunächst wirklich aufpassen musste, nicht Handlungsstränge zu verwechseln. Im Laufe des Buches nimmt dieses aber ab und man kennt nach und nach die verschiedenen Konstellationen. Schreibstil: Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gern. Es ist inzwischen ihr viertes Buch, dass ich von ihr gelesen habe. Ein fünftes steht noch auf meinem SUB. Wenn man die Bücher zur Hand nimmt, weiß man, dass man die nächste Zeit in die Tiefen einer anfänglich oft verworrenen Handlung eintaucht, aber bei den Seitenzahlen von oft mehr als 600 Seiten bietet sich halt auch die tolle Möglichkeit, ein Teil der Familiengeschichte zu sein und zu einem stillen Beobachter zu werden. Über die Zeitsprünge hin hat man die Gelegenheit ähnlich eines Krimis schon mal die Handlung zu entwirren, wobei Kate Morton doch meist noch einige Twists in der Hand hat, die einem eine vorzeitige Lösung unmöglich machen und so bleibt das Leseerlebnis wirklich spannend. Atmosphäre/Spannung/Humor: Wie bereits benannt, steigt die Spannung grade im letzten Drittel sehr an. Einerseits scheint sich alles langsam zu entwirren und sein Geheimnis preiszugeben, doch dann hat man ja noch mehr als 150 Seiten und es ist klar, dass das wohl doch noch nicht das Ende ist. Die Atmosphäre des Buches ist ein wenig düster, da man ja nun schon schnell weiß, welches Unglück diese Familie getroffen hat, jedoch nicht genau wie und warum. Idee und Umsetzung: Die Grundidee ihrer Bücher sind eigentlich immer gleich, was aber nicht heißt, dass sie damit grundsätzlich schlecht sind, oder sich alles wiederholt. Es ist halt nur immer eine Familiengeschichte auf verschiedenen Zeitebenen und damit auch Charaktere der unterschiedlichen Generationen, die die Geschichte erzählen und voran bringen. Das Geheimnis der einzelnen Familien sind dann in sich natürlich unterschiedlich und nicht von vorn herein vorhersagbar. Stärken und Schwächen Für mich gibt es keine extremen Schwächen bei Kate Morton. Die größte Stärke ist, dass man weiß, worauf man sich einlässt, wenn man eines ihrer Bücher in die Hand nimmt und dann kann man für eine längere Zeit in der Geschichte versinken. Eine Schwäche hatte das Buch für mich am Schluss, wo ich jetzt nicht spoilern werde, aber es war für mich doch ein Funken zu viel! Die letzte Verknüpfung hätte es für mich nicht gebraucht, um mich zufrieden zu stellen. Fazit Es war wieder eine schöne Zeit in einer tollen Familiengeschichte von Kate Morton. Generell würde ich solche Bücher nicht in einem Rutsch alle hinter einander lesen, aber so ein-zwei Mal im Jahr genieße ich es, auch mal in eine längere Geschichte einzutauchen und die Umgebung zu vergessen. Daher bin ich mit der Geschichte wirklich zufrieden und freue mich schon auf ein neues Abenteuer der Autorin.

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Zum Inhalt: Cornwall 1933: Auf dem wunderschönen Anwesen der Familie Edevane steigt die alljährliche Mittsommerparty. Doch dieses Jahr findet die Party zu einem abrupten Ende. Theo, der kleine Sohn der Familie Edevane ist am Morgen nach der Party spurlos verschwunden. Sämtliche Suchaktionen verlaufen ins Leere. Die Familie Edevane verlässt daraufhin das Anwesen und kehrt für immer nach London zurück…. Cornwall 2003: Die Polizistin Sadie wurde vom Dienst beurlaubt, nachdem sie in einem bisher ungelösten Fall unerlaubt mit der Presse gesprochen hat. Es geht um eine verschwundene Frau. Alles deutet auf geplantes Verschwinden hin, doch Sadie glaubt nicht daran. Sie geht davon aus, dass der jungen Frau Schlimmes widerfahren ist. Doch mit dieser Meinung steht sie auf ihrer Dienststelle alleine da. Um zur Ruhe zu kommen und mit dem Fall abzuschließen, besucht sie ihren Großvater, der nach dem Tod seiner Frau nach Cornwall gezogen ist. Bei einem Spaziergang mit den Hunden stößt sie auf das verlassene Anwesen der Edevanes. Das Haus fasziniert sie und sie fängt an zu recherchieren, was damals passiert ist und kommt so dem Geheimnis, was in jeder Sommernacht wirklich geschah, immer näher…. Meine Meinung: Cover: Auf dem wunderschönen Cover gibt es so unheimlich viel zu entdecken, das Motiv ist so wunderbar detailliert dargestellt. Ein Blickfang für jedes Bücherregal. Ich hatte das Glück, Kate Morton im Frühjahr auf der Buchmesse in Leipzig kennenzulernen – eine ganz wunderbare Person. Sehr, sehr sympathisch. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade zum ersten Mal ein Buch von ihr angefangen zu lesen (Der verborgene Garten) und war von der Geschichte nahezu gefesselt. Und nun habe ich also das „Das Seehaus“ hier liegen gehabt und war ganz gespannt, ob es mir genauso gut gefallen würde, wie „Der verborgene Garten“. Schon auf den ersten Seiten, die uns ins Jahre 1933 führen, erfährt man, dass im Haus am See Ungeheuerliches geschehen ist. Und schon fängt man an zu überlegen, was mit dem kleinen Theo passiert ist. Kate Morton nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart. Die verschiedenen Charaktere sind so detailliert und vielschichtig gezeichnet, die Beschreibungen der Orte und Begebenheiten so liebevoll und ausführlich, man hat das Gefühl dabei zu sein und kann vor seinem inneren Auge die verschiedenen Situationen wunderbar aufleben lassen. Die Geschichte wechselt oft die Zeiten und auch den Ort, es ist jedoch über den Kapiteln klar ersichtlich gemacht, wo und in welcher Zeit sich der Leser nun befindet. Der Schreibstil ist sehr ausführlich und detailliert. Während des Lesens habe ich viele verschiedene Vermutungen angestellt, was denn nun wirklich mit geschehen ist und doch war ich vom Ende der Geschichte mehr als überrascht und auch gerührt.

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Rasant und fesselnd. Dabei vielschichtig gut ausgearbeitete Hauptprotagonisten und zwei Handlungsstränge, die gut durchdacht sind. Manchmal kann Begeisterung so einfach funktionieren. Durch die beiden Hauptprotagonistinnen Alice und Sadie sind die beiden Erzählebenen logisch miteinander verknüpft. Ich erfahre gut dosiert die Ereignisse in der Vergangenheit und bekomme das bleibende Geheimnis, was und warum sich die Tragödie in der Nacht 1933 zugetragen hat. in der Gegenwart aufgelöst. Emotionale und auch willensstarke Frauen begegnen mir in den Epochen, die nachvollziehbar reagieren und agieren. Kate Morton schreibt flüssig. Es bleibt immer spannend und ich kann das Buch in einer Rutsche lesen, weil ich unbedingt wissen will, was nun geschehen ist. Die Mischung aus großer Familiengeschichte, persönlicher Tragödie und Liebe ist gelungen.

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Das Seehaus

Von: Klusi

14.08.2016

Dieser Roman beinhaltet grob gesagt zwei Handlungsstränge und innerhalb dieser verschiedene Rückblenden. In der Gegenwart lernen wir Sadie kennen. Die engagierte Polizistin ist bei den Ermittlungen zu ihrem jüngsten Fall übers Ziel hinaus geschossen und wurde aus diesem Grund vorübergehend beurlaubt. Sie nimmt diese Auszeit zum Anlass, ihren Großvater in Cornwall zu besuchen. Dort stößt sie auf ein altes Haus am See, und wie sie erfährt, gehört es der Familie Edevane, die früher hier lebte. Nach einer Tragödie, die sich während der Mittsommernachtsfeier im Jahr 1933 zugetragen hatte, verließen die Edevanes ihren Wohnsitz für immer, denn damals, in dieser besagten Nacht, war der jüngste Sohn der Edevanes spurlos verschwunden. Außerdem wurde ein Toter gefunden. Die damaligen Ermittlungen brachten kein Ergebnis, und die Angelegenheit war dem Vergessen preis gegeben, bis Sadie auftaucht und sich mit dem Fall beschäftigt. Sie trifft sich mit einem der damaligen Polizisten, der mittlerweile längst pensioniert ist, und sie nimmt Kontakt zu den noch lebenden Nachfahren der Familie Edevane auf. Hier, bei diesem fast vergessenen Fall, den Sadie anfangs eher als Ablenkung gesehen hat, findet sie eine Aufgabe, die sie völlig in Anspruch nimmt. Die Vergangenheit lässt sie nicht los, und sie will herausfinden, was damals geschah. In Rückblenden und durch alte Aufzeichnungen erfährt man mehr über die einzelnen Mitglieder der Familie und ihr Schicksal. Das Hörbuch ist eine gekürzte Lesung des Romans, ich konnte der Handlung jedoch problemlos folgen und hatte nie den Eindruck, dass etwas fehlen würde. Alle Kürzungen wurden sorgfältig und behutsam vorgenommen, so dass die Geschichte nie holprig oder unlogisch erschien. Mit Esther Schweins hat das Hörbuch eine grandiose Erzählstimme, der ich nur allzu gerne folgte. Die Sprecherin macht den Roman zu einem besonderen Erlebnis. Sie führt den Zuhörer durch die verschiedenen Zeitebenen und zu verborgenen Plätzen und Geheimnissen. Die Handlung lässt sich nur schwer in ein bestimmtes Genre einordnen, denn es ist sowohl ein zeitgenössischer als auch ein historischer Roman, und irgendwo ist es auch ein Krimi, der einen mit Haut und Haaren packt und nicht mehr loslässt, bis alle Geheimnisse geklärt sind. Für mich war dies die erste Begegnung mit den Romanen von Kate Morton, und sie war durchaus dazu angetan, mich auf den Geschmack zu bringen. Es wird definitiv nicht mein letzter Roman der Autorin sein, denn nicht nur die Aufbereitung und Ausführung dieses Hörbuchs hat mir sehr gefallen, auch die Sprache hat mich begeistert und neugierig auf weitere Romane von Kate Morton gemacht.

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Da ich Kate Mortons Schreibstil lieben gelernt habe, konnte ich nicht umhin sofort ihr neues Buch zu verschlingen. 1933 wird eine ausschweifende Mitsommerparty auf dem Gelände des Seehauses Loeanneth gefeiert. Doch am nächsten Morgen ist der jüngste Sohn der dort ansässigen Familie verschwunden. Der Fall wird nie aufgeklärt. 70 Jahre später entdeckt die junge Polizistin Sadie Sparrow ein verlassenes Anwesen versteck im Wald. Ihre Neugier ist sogleich geweckt und sie rollt den Fall wieder auf. Das Seehaus ähnelt Mortons bisherigen Büchern sehr. Ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das die Menschen in der Gegenwart immer noch beschäftigt. Und doch gleicht keins ihrer Bücher dem anderen. Denn auch hier wird der Leser zwar stückchenweise mit neuen Informationen gefüttert, aber die Geschichte ist doch eine grundlegend andere. Die Familie Edevane lebt in dem Seehaus von Loeanneth. Einst war es ein großes Anwesen, doch aus Geldgründen musste vieles verkauft werden. Die Familie Edevane besteht aus den Eltern Eleanor und Anthony, sowie die drei Töchter Deborah, Alice und Clementine. Das Bild wird abgerundet durch das Nesthäkchen der Familie: Theo. Die Familie befindet sich wie jedes Jahr in den Vorbereitungen für das prachtvolle Mittsommerfest. Doch am Ende dieses Festes soll der kleine Theo verschwunden sein. Keiner weiß warum. Wurde er entführt? Wurde er ermordet? Die Familie ist in ihrer Trauer so außer sich, dass sie wegziehen nach London. Der Fall wird nie gelöst. 70 Jahre später reist die junge Polizistin Sadie Sparrow nach Cornwall. Sie hat Ärger auf der Arbeit und verbringt ihren Zwangsurlaub bei ihrem Großvater Bertie in Cornwall. Beim Laufen mit Berties Hunden findet sie durch Zufall das verlassene Seehaus. Schnell erfährt sie von dem Vorfall und beschließt ihn endgültig zu klären. Die Geschichte wird grundlegend in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal das Jahr 1933 mit der primären Handlung zum Mittsommerfest. Zum anderen das Jahr 2003, in der Sadie versucht das Rätsel um Theos Verschwinden aufzuklären. Bei beiden Zeitebenen gibt es Rückblenden, um das Handeln der Akteure zu erklären. Die einzelnen Kapitel sind aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Das sorgt dafür, dass der Leser sich in die Charaktere hineinversetzen kann und so manche Handlung besser nachvollziehen kann. Der plötzliche Wechsel von den Erzählern auch innerhalb eines Kapitels ist gewöhnungsbedürftig, schmälert aber das Lesevergnügen nicht. Kate Mortons Schreibstil ist sehr flüssig. Auch ist fast jedes Kapitel mit einem kleinen Geheimnis bestückt, so dass der Leser nach und nach Geheimnisse aufdecken kann und doch die Lust nicht verliert endlich das große Geheimnis um Theo aufzudecken. Dabei lenkt Morton geschickt die Hinweise in eine ganz bestimmte Richtung, so dass der Leser bereits glaubt, das Rätsel gelöst zu haben. Doch meistens stellt sich heraus, dass die Lösung doch wo ganz anders liegen könnte. So bleibt das Buch trotz vieler detaillierter Beschreibungen der Verhältnisse und Taten der Charaktere durchgehend spannend. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen. Die sympathischen und die unsympathischen Charaktere halten auch hier wieder die Wage. Wobei man bei manchen Charakteren am Ende immer noch nicht sagen kann, ob man sie mag oder nicht, da alle Charaktere sehr vielschichtig sind und man erst nach und nach die Schichten durchdringt. Alles in allem ist das Seehaus Lesevergnügen pur. Ein schönes Familiedrama mit der Extraportion Krimi. Nach „die fernen Stunden“ mortons bestes Buch bisher.

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3 Dinge, die mir spontan zum Buch einfallen: Ein Sommerfest am See - Mit der Wahrheit würden wir uns oft viel Leid ersparen - Alle glücklichen Familien gleichen einander; jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich Das sagt der Verlag zum Buch: Eine Mittsommernacht am See, die noch jahrzehntelang ihre Schatten wirft. Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane fiebert dem Höhepunkt des Jahres entgegen, dem prachtvollen Mittsommernachtsfest auf dem herrschaftlichen Landgut ihrer Familie. Noch ahnt niemand, dass sich in dieser Nacht etwas Schreckliches ereignen wird. Ein Unglück, das so groß ist, dass die Familie das Anwesen für immer verlässt. Siebzig Jahre später stößt Sadie auf das verfallene Haus an einem See. Sie geht den Spuren des Jungen nach, der in jener Nacht verschwunden sein soll. Die Suche nach Antworten führt Sadie tief in die Vergangenheit der Familie Edevane, zu einer verbotenen Liebe und tiefer Schuld... Meine bescheidene Meinung: Ein neuer Roman von Kate Morton ist ohnehin schon Anlass zu Freude - umso mehr, wenn ein Urlaub vor der Tür steht und man so richtig Zeit hat, in ein Buch einzutauchen. Genau das war der Fall und die Autorin hat mich nicht enttäuscht! In ihrem neuesten Roman geht es wieder einmal um eine Familiengeschichte, in der sich Vergangenheit und Gegenwart zu einer Erzählung verschlingen, die es spannungsmäßig mit jedem Krimi aufnehmen kann: Sadie, eine Polizistin im England der heutigen Zeit, hat beruflich und privat genug eigene Schwierigkeiten am Hals und wird von ihrem Chef zu einer Auszeit bei ihrem Großvater in Cornwall verdonnert. Mehr zufällig stößt sie dabei auf ein leer stehendes, verwunschenes Haus am See und auf die Geschichte seiner Familie. Ein trauriger Vermisstenfall aus den 30er Jahren wurde nie aufgeklärt und ließ die Familie Edevane für immer ihr Anwesen verlassen. Dabei verstrickten sich die verschiedensten Familienmitglieder in Schuld, Verleugnung, Pflichtgefühl und Unglück. Sadie lässt nicht locker, bis auch das letzte Glied in der Kette gefunden ist und schließlich doch noch ein bisschen spätes Glück gefunden werden kann. Wie gewohnt führt Kate Morton den Leser aus den unterschiedlichsten Perspektiven an die Geschichte heran und lockt mit immer wieder neuen Details, Hinweisen und Rätseln: sei es durch einen Sprung in die Vergangenheit und den Blick der damals Beteiligten auf das Geschehen, durch die Brille des damals ermittelnden Polizisten oder der heute noch lebenden Familienmitglieder, durch Sadies Detektivauge oder aber den Blickwinkel des Großvaters, der schließlich auch noch eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Der Leser ist dabei durch die Sprünge in die Vergangenheit Sadie teilweise einen Schritt voraus - was die Spannung nur befördert. Stück für Stück setzt sich somit für den Leser und schließlich auch für Sadie über einige Irrwege das Puzzle zusammen, bis schließlich alles einen Sinn ergibt. Kate Morton erzählt so intensiv und ohne den Spannungsbogen auch nur einmal zu unterbrechen, dass man als Leser gar nicht merkt, wie die Seiten dahinblättern. Durch das Eintauchen in eine immer wieder neue, persönliche Perspektive baut man Verständnis und Zuneigung für jeden einzelnen Beteiligten auf und wird so vollends in die Geschichte hineingezogen. Kate Morton gelingt es spielend, die Protagonisten vor dem inneren Auge zum Leben zu erwecken und die beschriebenen Orte der Vergangenheit und Gegenwart aufleben zu lassen. Man meint das herrschaftliche Anwesen am See mit seinem verwunschenen Garten vor sich zu sehen, die elegante Familie in den 30er Jahre, aber auch das Elend der Weltkriege, die an der Familie nicht spurlos vorübergehen - bis hin zu den immer noch eleganten und stolzen alten Schwestern Edevane in unserer heutigen Zeit. Wie in einem prächtigen Film zieht all das an einem vorbei und es macht einfach Spaß, sich mitreißen zu lassen. Da ist es dann auch überhaupt nicht schlimm, dass der Schluss vielleicht doch ein wenig kitschig gerät. Nach all der Spannung können ein paar Tränen auch nicht schaden. Definitiv wieder ein Roman von Kate Morton, den man nicht zur Seite legen kann und der trotz seiner über 600 Seiten noch zu kurz ist. Ich freue mich schon auf den nächsten!

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