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Rezension zu
Töchter des Aufbruchs

Das Pensionat an der Mosel

Von: Gudrun aus Düsseldorf
29.01.2024

„Die befestigte Uferpromenade war flankiert von stilvollen alten Gebäuden, darunter eine zweitürmige Kirche, deren Glocken gerade das Tagesende einläuteten.“ (Zitat: Die Töchter des Aufbruchs“ von Marie Pierre) Thionville (Diedenhofen) im Reichsland Elsaß-Lothringen - hier befindet sich das Pensionat von Pauline Martin, einer aus Metz stammenden, jungen Frau. Sie hat das Pensionat von ihrer Tante übernommen und damit auch den damals üblichen Verzicht auf eine eigene Familie gewählt. Im Juni 1910 beherbergt Pauline zwölf Schülerinnen verschiedenster Herkunft und bemüht sich, diesen nicht nur die gängigen Konventionen beizubringen, sondern sie auch zu eigenständigen Gedanken und entsprechendem Handeln anzuregen. Das Leben im Garnisonsstädtchen Thionville gestaltet sich nicht immer leicht, da es auch 40 Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg in der aus Preußen, Bayern und Frankreich stammenden Bevölkerung öfters zu Animositäten kommt. Als die Schülerin Suzette plötzlich verschwindet, ist Pauline auf die Hilfe des preußischen Offiziers Erich von Pliesnitz, der auch als „Hauptmann Gnadenlos“ bekannt ist, angewiesen. Werden sich der Preuße und die Französin zusammenraufen und die junge Schülerin wiederfinden? Und was hat der geheimnisvolle Vincent Lehmann zu verbergen? Lange mussten die Bücherfreunde auf ein neues Werk von Maria W. Peter bzw. hier Marie Pierre warten. Mit „Töchter des Aufbruchs“ ist nun der erste Teil der Trilogie um das Mädchenpensionat an der Mosel erschienen. Das Warten hat sich gelohnt, denn der Roman liest sich hervorragend und macht gleich Lust auf mehr. Neben der spannenden Handlung und der sanften Andeutung einer möglichen Liebesgeschichte, erfährt der Leser historisch Interessantes über das Grenzgebiet Elsaß-Lothringen, dem alltäglichen Leben und dem nicht unproblematischen Miteinander. Fiktion und Historie sind meisterhaft miteinander verknüpft. Man merkt sofort, dass der Autorin sowohl die Moselregion als auch das Deutsch/Französische Miteinander sehr wichtig sind. Die Recherchearbeit muss enorm gewesen sein! Die Protagonisten fügen sich, jede auf ihre Art, nahtlos und glaubhaft in die Geschichte ein. Durch die bildhaften Beschreibungen von z.B. Landschaften, Gerüchen und regionalen Speisen, entsteht sofort ein lebhaftes Kopfkino und man möchte gar nicht aufhören zu lesen. Wie bei allen Büchern von Maria W. Peter/Marie Pierre runden ein Personenregister, eine Landkarte sowie ein Glossar das Buch noch zusätzlich ab. Mir hat die Geschichte um Pauline Martin und ihre Zöglinge sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der im August 2024 erscheinen soll.

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