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Rezension zu
Die Tage des Wals

Eine Sprache wie die Insel selbst

Von: Mangen.Fou
02.07.2024

Das Leben auf der kleinen walisischen Insel ist entbehrungsreich. Versorgungsschiffe legen nur selten an, und die meisten Familien leben vom Fischfang. Viele ziehen weg, gerade die junge Generation sucht sich lieber Arbeit auf dem Festland. Viele Häuser sind aufgegeben und zerfallen, mehr als noch bewohnt werden. Auch der Hauptcharakter dieses Debütromans träumt 1938 von einer Zukunft auf dem Festland. Als ein Wal strandet, ist er für die kleine Gemeinschaft von Fischern nicht nur ein schlechtes Omen, sondern spült auch zwei Ethnolog*innen aus Oxford an, die auf der Insel Studien betreiben möchten und alles über das Inselleben und die Einheimischen erfahren möchten. Klug und zielstrebig, wie sie ist, wird unsere 18-jährige Protagonistin zu deren Übersetzerin, Gehilfin und vielleicht sogar Freundin. Die Handlung spiel in der Zeit des Wals: Zuerst versuchen einige Inselbewohner, den Wal zu retten, doch als das nicht gelingt, verendet das Tier am Strand. Die Zersetzung des Kadavers beginnt ähnlich still und schleichend wie die der Insel. In kurzen Sätzen ohne Pathos unterstreicht der Erzählstil für mich sehr gekonnt die rohe Kargheit der Insel. Auch mochte ich die Mischung aus Bericht, Prosa, Sagen und der Haupthandlung, erzählt von der Ich-Erzählerin. Ein wirklich schönes Debüt, und ich habe gerade heute Morgen das englische Hörbuch entdeckt und werde es sicher auch noch einmal hören, denn das Walisische ist mir noch etwas fremd und ich möchte es gerne einmal gesprochen hören.

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