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Rezension zu
Ihr wollt es dunkler

Eine bunte Vielfalt an Geschichten hat uns King hier wieder beschert

Von: Buchwelten
01.07.2024

Nach „Blutige Nachrichten“ hat Stephen King uns mit dem vorliegenden Buch erneut eine Kurzgeschichten-Sammlung gegönnt. Es gibt 12 neue Geschichten, wovon einige eigentlich schon ziemlich alt sind und von Stephen Kings Neffen aus der Schublade gezogen wurden, mit dem Hinweis, diese Geschichte müsse veröffentlicht oder beendet werden. Aber dazu schreibt Stephen King ausführlich in seinem Nachwort (die ich persönlich übrigens sehr, sehr liebe). Eigentlich gibt es drei „lange“ Geschichten, wie „Zwei begnadete Burschen“, „Dannys Traum“ und „Klapperschlangen“. Die übrigen sind tatsächlich Kurzgeschichten, deshalb aber trotzdem sehr gut und vielseitig. Und Spaß machen sie alle. Das Buch liefert eine bunte Mischung aus paranormalen Ereignissen, unerklärlichen Dingen, Horror, Grusel, Skurrilem sowie einfachen Geschichten aus dem Leben … *** *** Spoilerwarnung*** In „Zwei begnadeten Burschen“ geht es um Laird Carmedy und Butch LaVerdiere, zwei Freunde von Kindesbeinen an, die plötzlich in ihren 40ern berühmt werden. Der eine wird ein begnadeter Schriftsteller/Bestsellerautor und der andere ein Maler, dessen Bilder für große Summen verkauft werden. Ihr Geheimnis gelangte nie an die Öffentlichkeit, doch Mark, der Sohn von Laird, kennt es und er lässt uns daran teilhaben, was seinerzeit in den Wäldern von Maine geschah, das ihr Leben veränderte. In „Willie der Wirre“ lesen wir von einem Jungen, der als Einziger in seiner Familie eine Bindung zu seinem Opa hat, der an Krebs leidet und der bei ihm ist, als er stirbt. Es ist ein schöne, gefühlvolle Geschichte. „Dannys Traum“ ist eine dieser Geschichten, die mich sowas von aufgeregt hat, sodass ich mir beim Lesen die Haare hätte raufen können. Ich war so sauer auf die Antagonisten und litt mit dem Protagonisten, dass ich vor Wut hätte schreien können. Danny hat den Traum, dass er eine Leiche hinter einer verlassenen Tankstelle findet. Und da der Traum sowas von klar und real wirkte, hat er gegoogelt und mit Schrecken erkannt, dass es diesen Ort wirklich gibt. Er fährt hin und findet die Leiche, die von einem Hund angeknabbert wird, was Danny nicht mit ansehen kann. Er meldet den Fund anonym, was aber gewaltig nach hinten losgeht. Dann gibt es da noch die Geschichte um „Finn“, der seit seiner Geburt Pech hat und dann blöderweise bei einer Entführung vertauscht wird. Nun, den Entführern klarzumachen, dass man der Falsche ist, ist etwas schwer. In „Turbulenzen“ lernen wir, dass es auf gewissen Flügen bestimmte Leute gibt, die durch ihre Flugangst die Flugzeuge und Menschen retten. Klingt verrückt, funktioniert aber sehr gut und ist nebenbei noch gut bezahlt. In „Laurie“ treffen wir auf einen trauernden Witwer, der von seiner großen Schwester (als Kind hat sie ihn schon gepiesackt und herumkommandiert) einen Welpen geschenkt bekommt, damit er endlich den Hintern wieder hochbekommt und nicht vereinsamt. Das passt ihm natürlich gar nicht und er gibt Laurie, dem Hundebaby, lediglich eine Schonfrist. Aber wie das so ist, erobert Laurie sein Herz im Sturm und gemeinsam finden sie tatsächlich einen verschwundenen Nachbarn, der in ein Alligatoren-Nest gestochen hat. In „Klapperschlangen“ treffen wir einen alten Bekannten, denn Vic, der Protagonist ist der Vater von Tad, dem Jungen aus „Cujo“, der leider verstarb, obwohl seine Mutter seinerzeit den Kampf gegen den Bernhardiner gewonnen hat. Vic sucht nach dem Tod seiner Frau eine Auszeit und bewohnt das Haus eines Freundes auf einer abgelegenen Insel. Da lebt die verrückte Allie, die einen (nicht immer) leeren Zwillingskinderwagen herumschiebt. Darin sitzen (manchmal) ihre vor ca. 40 Jahren verstorbenen Zwillinge. Die beiden Jungs wurden von Klapperschlangen zu Tode gebissen und können sich noch nicht von ihrem irdischen Dasein lösen. Was geschieht wohl, wenn ihre Mama stirbt? Auch wenn es nicht alle Geschichten waren, die ich hier angerissen habe, sieht man vielleicht dennoch ein wenig die bunte Vielfalt, die Stephen King hier abgeliefert hat. Ich hatte wirklich großen Spaß an der Lektüre. Jede Story hat ihren eigenen Charme, auch wenn sie einfach nur eine simple Geschichte erzählt, es muss nicht immer heftig und reißerisch sein. King nimmt immer wieder mal das Thema Corona in seine Handlungen auf (nur eingestreut und am Rande), zum Teil auf Hinweise seiner Frau Tabitha hin. Ich finde das sehr gut, denn diese Krankheit hat schließlich ca. 2 Jahre unseren Alltags drastisch verändert und beeinflusst. Warum soll das in der Literatur einfach ausgelassen werden? Viele Übersetzer haben an dem Werk gearbeitet, darunter natürlich auch der langjährige Stammübersetzer Bernhard Kleinschmidt: Wulf Bergner, Jürgen Bürger, Karl-Heinz Ebnet, Gisbert Haefs, Marcus Ingendaay, Bernhard Kleinschmidt, Kristof Kurz, Gunnar Kwisinski, Friedrich Sommersberg, Sven-Eric Wehmeyer) . Zuletzt nochmals ein Hinweis auf das Nachwort. Stephen King gewährt immer schöne Einblicke in seine Gedanken und Ideen und auch hier gibt es viele interessante Dinge zu erfahren. 75 Jahre ist Stephen King nun alt und er wird des Schreibens nicht müde. Ich freue mich auf weitere tolle Geschichten von ihm. © Marion Brunner_Buchwelten 2024

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