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Rezension zu
Ferryman

Ein spannender dystopischer Roman voller Geheimnisse und Überraschungen

Von: Nicoles Bücherwelt
23.06.2024

Von einer geheimnisvollen Welt… Von Justin Cronin habe ich mit großer Begeisterung die Passage-Trilogie (Der Übergang / Die Zwölf /Die Spiegelstadt) gelesen und war dementsprechend gespannt auf seinen neuen Roman. „Ferryman – Der Tod ist nur der Anfang“ erschien im Mai 2024, knapp acht Jahre nach seinem letzten Buch „Die Spiegelstadt“ und erzählt eine dystopische Geschichte voller Geheimnisse. Nach einem rätselhaften Prolog, der aufzeigt, das in der Welt einiges im Argen liegt, lernen wir die Hauptfigur Proctor Bennett kennen – und mit ihm die Inseln von Prospera. Die Inselgruppe liegt mitten in einem scheinbar unendlichen Ozean und ist von jeglicher Gefahr weit draußen abgeschirmt. Auf der großen Hauptinsel leben die Prosperaner ein sorgenfreies und privilegiertes Leben – sie werden von Hilfspersonal umsorgt und wenn die Gesundheit nachlässt, werden sie mit der Fähre zur „Nursery“ gebracht – auf der geheimnisumwobenen Nachbarinsel werden sie neu gebootet und beginnen danach ein völlig neues Leben. Alles scheint idyllisch und friedlich – doch diese Idylle trügt… Denn das Hilfspersonal, das in beengten Wohnverhältnissen auf der dritten Insel namens Annex lebt, führt ein weniger privilegiertes Leben und verrichten für die Prosperaner die unliebsamen Arbeiten. Doch nun werden Unruhen laut, sogar von einer geheimen Bewegung ist die Rede… Proctor Bennett bemerkt die Veränderungen um ihn herum und auch an sich selbst. Bisher hat er seine Arbeit als Fährmann nie infrage gestellt – er begleitet die Prosperaner, die am Ende ihres Lebens stehen auf dem Weg zur Nursery. Doch plötzlich häufen sich seltsame Ereignisse und eine mysteriöse Botschaft stellt alles, was er bisher geglaubt hat, infrage… „Etwas war mir gestohlen worden, etwas, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass ich es beanspruchen wollte: die Wahrheit über das, was passiert war.“ – Seite 114, eBook Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch wir einen guten Überblick über die verschiedenen Geschehnisse bekommen. Am häufigsten aber aus der Sicht von Proctor Bennett, dessen wohlgeordnetes Leben plötzlich aus dem Ruder läuft. Dieses ist detailreich und gut geschildert, auch die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Vieles ist zunächst rätselhaft, doch nach und nach verknüpfen sie die verschiedensten Ereignisse zu einem überraschenden Bild. Die besondere Welt und auch die Handlung sind sehr gut ausgearbeitet – spannend mit einigen Science-Fiction-Elementen und dystopischem Setting, gleichzeitig gibt es immer wieder kurze philosophische Andeutungen, die vieles nur noch geheimnisvoller machen – eine interessante und gelungene Mischung. „War das Frösteln, da mich überlief, als ich die Lasche aufriss, eine Vorahnung all dessen was kommen sollte? (…) Dies ist der Plan der Welt: uns zu täuschen, sodass wir glaubten, sie ist das eine, während sie etwas ganz anderes ist. Noch einmal fragte ich: Habe ich es gewusst? Natürlich habe ich es gewusst. Scheiße, natürlich wusste ich es.“ – Seite 47, eBook Anfangs ist es eher ruhig und man lernt die Abläufe und die Lebensgewohnheiten auf den Inseln kennen. Ein zentraler Punkt ist auch das Meer, das hier oft wunderbar detailreich beschrieben wird. „Wenn man aufs Meer hinausfährt, ändern sich die Dimensionen der Welt. Während die Dinge an Land in die Ferne rücken, vergrößert sich die Fläche des Meeres, es wird blauer und wilder und bekommt einen Hauch von Großartigkeit.“ – Seite 158, eBook Alles ist interessant zu verfolgen nur mittendrin wird es ab und an mal etwas zu wirr, dieses legt sich jedoch schnell wieder. Im letzten Drittel nimmt die Geschichten dann ordentlich an Fahrt auf, stellt alles auf den Kopf und hält einige spannende Wendungen und Überraschungen bereit. Mein Fazit: Ein spannender dystopischer Roman, der einige Überraschungen bereithält. Von einer Welt voller Geheimnisse, seltsamen Träumen und einer Wahrheit, mit der niemand gerechnet hat – es wird interessant mit vielen Wendungen. Die Mischung aus Dystopie, Science Fiction-Elementen und manchmal auch einer philosophischen Note ist sehr gut gelungen. Was anfangs sehr rätselhaft ist, setzt sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammen, das ich so nicht erwartet habe. Bis auf einige wenige Momente, die eher etwas wirr waren, ist es ein sehr lesenswerter Roman.

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