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Rezension zu
Der Untergang der "Wager"

Spannend und kurzweilig, wie ein klassischer Abenteuerroman.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
21.06.2024

Anfang des Jahres 1742 wird ein Segelboot an die Küste Brasiliens gespült. An Bord befinden sich 30 Männer, die den Untergang des Schiffes „Wager“ überlebten. Doch sechs Monate später landen drei weitere Schiffbrüchige an der Küste Chiles und behaupten, diese 30 Männer seien Meuterer, die sich den Befehlen des Kapitäns widersetzt hätten. Ein Kampf zwischen den beiden Parteien beginnt. Und dann taucht auch noch der totgeglaubte Kapitän wieder auf. . Es ist wirklich erstaunlich, wie David Grann es schafft, ein Sachbuch wie einen spannenden Roman erscheinen zu lassen. Schon während den ersten Seiten fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, meint während des Lesens fast, die Geräusche um einen herum zu hören und die Seeluft zu riechen. Grann schildert nicht nur das Schicksal der Wager, sondern beschäftigt sich tiefer mit der Materie, widmet sich auch den Umständen und Gepflogenheiten jener Zeit, sodass man einen wunderbaren Blick in diese Ära erhält und an manchen Stellen tatsächlich meint, man sei mittendrin im Geschehen. Diese intensive Erzählweise setzt Grann dann auch fort, wenn die Leser schließlich die Fahrt der Wagner begleiten und die Verstrickungen, die zu einem Aufstand führten, miterleben. „Der Untergang der Wager“ liest sich wie ein klassischer Abenteuerroman. Man sieht die Ereignisse vor seinem inneren Auge, kann beide Seiten der Besatzung verstehen und ist, sofern man die wahre Geschichte noch nicht kennt, gespannt, wie es weitergeht und endet. Grann versteht es hervorragend, unklare historische Tatsachen so zu schildern, dass man sich seine eigenen Gedanken darüber macht. Es verwundert daher nicht, dass sich Hollywood die Filmrechte zu dieser Tragödie gesichert hat und daraus mit Sicherheit ein genauso beeindruckendes Abenteuer daraus macht, wie es schon mit diesem Buch vorliegt. Granns Schreibstil macht unglaublich Spaß. Es fällt schwer, sich von der Geschichte loszureißen, zumal sie ja auf wahren Begebenheiten basiert und daher noch eine ganz andere Wirkung hat. Es sind gerade die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe, die Grann am Anfang des Buches erzählt, die letzten Endes das Schicksal der Wager zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Denn gerade durch diese, für manch einen vielleicht langatmige Einführung bekommt man einen Eindruck, wie es zu der Katastrophe und dem Unmut der Mannschaftsmitglieder überhaupt kommen konnte. Die umfangreiche Recherche des Autors zahlt sich aus. Die Bilder im Innenteil vermitteln ein zusätzliches Gefühl, wie es damals zugegangen ist, und die Karten am Anfang und Ende des Buches zeigen die Streckenführungen der verschiedenen Parteien und deren Schiffe. Insgesamt ein Werk, das hervorragend und absolut kurzweilig unterhält, und für Fans von Dan Simmons’ „Terror“ und Michael Palins „Erebus“ ein gefundenes Fressen darstellen dürfte. . Fazit: Spannend und kurzweilig, wie ein klassischer Abenteuerroman. ©2024 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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