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Rezension zu
Das versteinerte Herz

Das versteinerte Herz

Von: Frau Lehmann liest
13.06.2024

Vor dem Nobelpreis kannte ich Abdulrazak Gurnah nicht. Wenn man sich daran erinnert, dass keine Übersetzung seiner Werke zu dem Zeitpunkt vorlag, auch nicht so verwunderlich. Inzwischen zählt er zu meinen liebsten Schriftstellern. Seine Bücher öffnen eine mir völlig unbekannte Welt, zeigen wie verschieden und doch gleich Menschen sind, unabhängig von Kultur und Herkunft, aber auch, welche tiefen Wunden Rassismus und Kolonialismus reissen und gerissen haben. Gurnahs Stil ist von ruhiger Eleganz und oft bemerkt man die Brisanz seiner Sätze erst einen Absatz weiter, stoppt und wird von der Wucht der Bedeutung überfahren. Auch "Das versteinerte Herz", die Geschichte des Jungen Salim, der das Zerbrechen der Ehe seiner Eltern nicht verwinden kann und erst nach dem Tod der Mutter das Geflecht aus Lügen und Schweigen durchbrechen kann, ist von trauriger Schönheit und eine erneute Aufarbeitung der Kolonialzeit und ihrer Folgen auf Sansibar. Ein feinfühliger Roman mit Protagonisten, die man so schnell nicht vergisst und der lange nachhallt. Literatur, die bleibt.

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