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Rezension zu
Ihr wollt es dunkler

Große Ausbeute

Von: Buchperlenblog
01.06.2024

Stephen King sagt von sich selbst, dass ihm kurze Prosa immer besonders schwer gefallen ist. In Hinblick auf seine 1000 Seiten Wälzer kann man dem sicherlich zustimmen, jedoch beweist er ein ums andere Mal mit seinen Kurzgeschichtensammlungen, dass er auch ganz anders kann. Und im Gegensatz zu manch früherer Sammlung gibt es hier – zumindest für meinen Geschmack – keinen absoluten Ausreißer nach unten. In Der fünfte Schritt zum Beispiel, wird uns das Leben eines jungen Mannes geschildert, der der Alkoholsucht unterliegt, und deshalb Hilfe bei den Anonymen Alkoholikern sucht. Nun ist er immerhin schon beim sogenannten fünften Schritt angekommen – er soll sich einem Wildfremden öffnen und seine Fehler eingestehen. Dass das nicht glimpflich abläuft, brauche ich euch wohl nicht zu verraten. In Klapperschlangen finden wir einen alten Bekannten wieder: Victor Trenton. Victor gehört zu der Familie, die damals, vor vielen Jahren, dem tollwütigen Bernhardiner Cujo zum Opfer fiel, auch wenn Vic damals mit Abwesenheit glänzte. Nun ist es an ihm, sein eigenes Abenteuer zu erleben, auch wenn er mittlerweile im Ruhestand ist. Danny Coughlins böser Traum hinterlässt ebenfalls viele Spuren im Gedächtnis. Danny träumt von der Leiche einer jungen Frau, und als ihn dieser Traum nicht loslässt, fährt er zu dem Ort, den der Traum ihm gezeigt hat – und findet tatsächlich eine Leiche. Nur, dass die Polizei nicht gerade überzeugt ist von seinem Traum-Wissen und alles dafür tut, um Danny als den Mörder zu entlarven, der er nicht ist. Nur diese drei Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Richtungen wieder sind, in die uns King hier zieht. Auch wenn er nach wie vor als Horrormeister angesehen wird, so finden wir doch weitaus weniger übersinnlichen Horror, als viel eher das Grauen aus unserer eigenen Mitte. Menschliche Ängste, Abgründe, oder auch einfach das Schauerliche eines Krokodilangriffs in Florida. Apropos Florida, das Land, in den es viele Ruheständler in den USA hinzieht. Es ist auffällig, dass Kings Figuren in seinen Geschichten mit ihm mitgealtert zu sein scheinen. Hatte er früher vermehrt Kinder in seinen Geschichten oder Menschen mittleren Alters, so häufen sich langsam die älteren Herren, deren Geschichten wir folgen. Mit seinen mittlerweile 76 Jahren scheint King hier durchaus auch seine eigenen Erfahrungen in puncto Älterwerden einfließen zu lassen. Und auch das Nachwort stimmte mich leicht melancholisch, blickt er da doch auf seine vielen vergangenen Werke und lässt den Gedanken zurück, wie viele wohl noch folgen werden. Fazit Ich möchte behaupten, Ihr wollt es dunkler ist eine von Stephen Kings besten Kurzgeschichtensammlungen. Die Thematiken sind vielschichtig, auch mal übersinnlich, oftmals aber auch einfach menschlich betrachet eine Wucht.

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