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Rezension zu
Der Untergang der "Wager"

Ein hochspannendes Kapitel Geschichte, das einem Abenteuerroman in Nichts nachsteht!

Von: @lauras_garden_of_books
07.05.2024

„Wir alle neigen dazu, in den zufälligen Ereignissen unseres Lebens einen roten Faden – einen Sinn – zu erkennen. Wir durchstöbern unsere Erinnerungen und durchsuchen die Bilder, die sich dort angesammelt haben, um sie entweder aufzupolieren oder auszusortieren. So werden wir zu Helden unserer eigenen Geschichte, was es uns ermöglicht, mit dem zu leben, was wir getan und was wir gelassen haben. Die Männer jedoch, von denen hier die Rede ist, wussten, ihr Leben hing von der Geschichte ab, die sie erzählten. Geriet die nicht überzeugend, drohte ihnen nicht weniger, als an einer Rahe aufgegeknüpft zu werden.“ (S.17) Ich lese nicht oft Sachbücher, aber dieses Buch hier sticht heraus durch: “Liest sich wie ein Thriller” , “True-Crime”, und “#1-New-York-Times-Bestseller und es ist super erfolgreich auf der ganzen Welt! Das hat mich extrem neugierig gemacht! Wir befinden uns im Jahr 1740; England ist im Krieg mit Spanien und auf dem Höhepunkt des kriegerischen Geschehens tritt ein Geschwader aus mehreren Englischen Schiffen, darunter auch die Wager, eine Mission an; sie sollen den Schatz einer Spanischen Galeere an sich bringen. Dafür segeln sie über den Atlantik, an Afrika vorbei, längs Brasilien und Patagonien, umrunden das Kap Horn und weiter geht es auf dem Pazifik, entlang Chile und Peru, die von Spanien kontrolliert wurden, und dann wieder zurück nach England. Das Kap Horn ist tückisch, das Geschwader bricht immer mehr auseinander, schließlich ist die Wager nur noch auf sich allein gestellt und erleidet Schiffbruch etwas nördlich von Kap Horn. Die Mannschaft rettet sich auf eine einsame Insel, die den Namen “Wager Island” bekommt. Der Untergang des Schiffes wird dem Kapitän David Cheap angelastet, da seine Befehle laut der Einschätzung Vieler zum Sinken der Wager geführt haben. Cheaps Autorität ist angeknackst und im Überlebenskampf auf der Insel zeigen sich die “wahren Anführer”, die, die einfach etwas an sich haben, das man ihnen folgt. So wird der Stückmeister John Bulkeley zum neuen Oberhaupt. Als es darum geht, die Barkasse der Wager flott zu machen um von der Insel zu kommen und wieder nach England zu finden, gehen die Meinungen auseinander. Cheap möchte seinen militärischen Befehl weiterverfolgen und nach Norden, nach Chiloé, schippern um dort ein Schiff zu kapern und die Mission weiterzuführen, Bulkeley hingehen empfiehlt über Süden zu fahren, durch die Magellanstraße und dann wieder den Weg zurück, den sie gekommen sind. So spaltet sich die Gruppe und gibt es zwei Routen, die wieder nach Hause führen sollen. Wer kommt letztendlich wieder in England an, wer kommt vors Kriegsgericht und muss sich für seine Taten wie Mord und Meuterei verantworten? Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich durch die ersten 130 Seiten etwas durchquälen musste. Nichtsdestotrotz liefert uns David Grann hier einen Basistock für die Geschichte; es geht um die geschichtlichen Hintergünde an sich, die damalige Zwangsrektrutierung der Seemänner, alles rund um den Schiffsbau, die damaligen Krankheiten, die Hierarchie auf einem Schiff, die Besatzung und Hintergründe zu den wichtigen Charakteren. Alles wichtig - trotzdem war es für mich ehrlicherweise etwas zäh zu lesen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich solche Tatsachenberichte nicht so oft lese. Ab Seite 131, kurz bevor die Wager Schiffbruch erleidet, wurde es aber richtig spannend und ab da war ich vollends gefesselt vom weiteren Verlauf der Geschichte. Die Erzählung nahm ab hier auch etwas romanhafte Züge an, was mir absolut entgegen kam. Durch mehrere Karten lassen sich die Wege der Schiffe gut nachverfolgen und immer wieder habe ich dorthin geblättert während des Lesens. In der Mitte des Buches gibt es auch noch einige farbige Abbildungen von Gemälden, Foto eines Logbuchs, Bilder der Orte, Kupferstiche, uvm. was das Ganze unheimlich bereichert hat. Die Recherche von David Grann zu dieser Exkursion ist erschlagend; allein die Quellenangaben umfassen 60 Seiten. Und wenn er von den Kartons an Dokumenten berichtet, die er für die Recherche für dieses Buch durchgearbeitet hat, kann ich mich nur verneigen. Ein hochspannendes Kapitel Geschichte, das einem Abenteuerroman in Nichts nachsteht! Lese-Empfehlung - 4 Sterne ⭐️!

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