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Rezension zu
Eine perfekte Familie

Alles andere als perfekt

Von: Nadine Schmidt
31.03.2022

Mit “Eine perfekte Familie” legt die erfolgreiche australische Autorin Liane Moriarty einen weiteren, spannenden Roman vor, dessen Verfilmung sich geradezu aufdrängt, wie schon vorher bei “Big Little Lies” und “Nine Perfect Strangers”. Wir folgen dem Schicksal einer australischen Familie, deren Leben sich maßgeblich um das Tennisspiel drehte. Mittlerweile sind die weiterhin rüstigen Eltern im Ruhestand, die Tennisschule wurde verkauft und trotzdem haften der Leistungsdruck und der Wettbewerbsgedanke noch an allem, was in der Familie so vor sich geht. Die Mutter Joy Delaney ist plötzlich verschwunden, hängt das mit der fremden Frau zusammen, die einige Wochen davor plötzlich ins Leben der Familie crashte? Oder hat etwa der Vater Stan etwas damit zu tun? Perfekter den Schein gewahrt Natürlich ist auch an dieser Familie nichts perfekt und über 560 Seiten erfahren wir in “Eine perfekte Familie” von Liane Moriarty was sich in den letzten Jahrzehnten zugetragen hat und wie genau das Gestern in das Heute greift. Die Autorin hat eine beeindruckende Art Figuren auf den Punkt zu skizzieren. Trotz vieler Personen und unterschiedlichen Zeiten, behält man immer den Überblick und hat sofort eine gute Vorstellung von den einzelnen Charakteren, ihrem Aussehen und kann grob ihr Handeln einschätzen. Die Stimmung knistert dauerhaft und man spürt deutlich, dass unter dem vermeintlich schönen Schein von Sportlichkeit und Zufriedenheit, mindestens ein Unglück begraben sein muss. Erfolg baut meistens auf dem Misserfolg anderer auf. Erfolg bedeutet Verzicht und das macht sich irgendwann bemerkbar. Sehr detailliert, nicht langatmig Liane Moriarty geht in “Eine perfekte Familie” auf alles ausführlich ein, ohne sich im Kleinklein oder gar in Unnötigem zu verlieren. Häufig führt sie uns auf falsche Fährten, was wiederum dazu anregt, dass das vermeintlich Offensichtlichste nicht unbedingt die Wahrheit sein muss. Häufig liegt man mit seiner ersten Einschätzung komplett falsch. Sie zeigt auch am Schicksal der vier mittlerweile erwachsenen Kinder auf, wie stark Kindheitserinnerungen die späteren Lebensläufe beeinflussen können und wie häufig uns unerfüllte Sehnsüchte oder traumatische Begebenheiten ein ganzes Leben lang nachhängen. Dass Nicole Kidman in beiden bisherigen Verfilmungen die Hauptrolle spielte, ist kein Zufall. Es sind genau diese kühle und unnahbare Art, dieses Unberechenbare, was in den Romanen von Liane Moriarty mitschwingt. Trotz der Dicke und dem tiefen Eintauchen in die vielen Charaktere, liest sich “Eine perfekte Familie” von Liane Moriarty schnell und einfach. Perfekt als Schmöker für die hoffentlich anstehenden sommerlichen auf dem Balkon, im Garten oder im Liegestuhl im Urlaub.

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