Rezension zu
Nordnacht

Eins vorweg: wer dieses Buch anfängt zu lesen, sollte sich nichts, wirklich GAR NICHTS anderes mehr vornehmen. Denn es reißt einfach mit! Dies war das erste Buch, was ich von John Gwynne gelesen habe. Ich habe lange keine Fantasy-Romane mehr in der Hand gehabt, weil ich irgendwie das Gefühl hatte dem ganzen entwachsen zu sein oder mich mit den Romanen nicht mehr so ganz wohl zu fühlen. Ich glaube, da habe ich mich getäuscht. Allgemein zum Buch: Im Buch gibt es drei Handlungsstränge. Im Zentrum von jedem Strang steht natürlich eine Person. Ich persönlich finde diese Art der Erzählung sehr gelungen, da es nie langweilig wird, man immer gespannt auf den nächsten Abschnitt ist. Außerdem bringt es den Leser dazu auch einmal kurz innezuhalten, wenn man sich erinnern möchte/muss, womit das Kapitel über eine Person das letzte mal geendet hat. Die Kapitel sind nicht zu lang, nicht zu kurz, es wird kein unnötiger Schnickschnack erzählt - meiner Meinung nach alles auf den Punkt. Charaktere: Im Fokus der einzelnen Kapitel stehen starke Charaktere mit ganz unterscheidlichen Backgrounds. Orka, Mutter eines Sohnes, die in einer selbstgewählten Abgeschiedenheit mit Mann und Kind ihr Glück gefunden zu haben scheint. Varg, ein Sklave auf der Flucht und auf der Mission, einen Schwur zu erfüllen. Und Elvar, Kriegerin einer Wikingerhorde namens Schlachtgrimmen, die auf dem Schiff eine neue Familie gefunden hat. Die Charaktere werden von Anfang an mit Leben gefüllt. Interessen, Ängste, Gedanken, Gefühle - nach 100 Seiten hat man das Gefül die Figuren eine Ewigkeit zu kennen. Doch auch Nebenspieler sind formvollendet beschrieben. Während des gesamten Buchs hatte ich nicht das Gefühl auf meiner Couch zu sitzen, sondern in Mitten einer Schänke, einer Horde oder auf einer Wanderung von magischen Wesen umgeben zu sein. Fazit: Das Buch ist nur der Auftakt einer Trilogie und hat mich von Seite eins an gefesselt und in seinen Bann geschlagen. Ich würde es nicht als "unterhaltsam" beschreiben, eher als "über alle Maßen mitreißend". Ich hatte teilweise Schwierigkeiten es aus der Hand zu legen. Meiner Meinung nach eine klare Leseempfehlung!