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Rezension zu
Jenseits des Abgrunds

Eine wundervolle Geschichte über den Sinn des Lebens

Von: Minas Bücherwelt
07.04.2021

Toni, ein erfolgreicher Unternehmer, begibt sich mit seinem Bruder, vielmehr dessen Urne, auf die letzte gemeinsame Reise. Jonathan ist durch einen tragischen Autounfall aus dem Leben gerissen worden. Die Indizien sprechen jedoch für Selbstmord. Jonathan hatte einen letzten Wunsch. Seine Asche sollte an einem bestimmten Ort in den Rocky Mountains verstreut werden. Während der Fahrt unterhält sich Toni im Geiste mit seinem Bruder. Er beginnt, sich für sein Leben zu rechtfertigen. Dafür, dass er in den vergangenen Jahren keine Zeit mehr für ihn hatte. Toni lässt die Beziehung zu Jonathan resümieren und zieht letztlich keine gute Bilanz. Die Brüder hatten sich zunehmend entfremdet und Toni bereut dies zutiefst. An einem Zwischenhalt trifft er eine ältere Dame, die ihm von ihrem schwer vom Schicksal gebeuteltem Leben erzählt. Sie erzählt ihm von Kosai-San, einem alten weisen Japaner, der in einer Hütte auf einem Felsvorsprung lebt und das Schicksal der selbstmordgefährdeten Frau und vieler anderer Menschen geändert hat, indem er ihnen eine Tasse Tee anbietet und einfach nur zuhört. Toni, der eigentlich Journalist ist, wittert eine Story und macht sich auf die Suche nach Kosai-San und dem Felsvorsprung. Als er schlussendlich auf dem Felsvorsprung steht und über seinen Bruder nachdenkt, legt sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter... ...und so beginnt eine wundervolle Geschichte und Freundschaft. Eine Geschichte voller Wärme, Tiefgang und Momenten, die einem richtiggehend schwer ums Herz werden, und dann doch das Herz wieder auflachen lassen. Kosai-San ist ein ruhiger, besonnener Mensch, der selbst ebenso kein leichtes Leben hatte. Aber wenn man ihm zuhört, weiß man, dass alles gut wird. Er verändert Schicksale, so auch das von Toni. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Es ist ein ruhiger Stil, eine entspannte Erzählweise, trotz des doch eigentlich harten Themas Selbstmord. Es ist gespickt mit Metaphern, Dialogen, innerer Monologe und Tagebucheinträgen. Es wird nie langweilig. Es ist anders, es ist schön, es lässt den Leser mit einem Lächeln zurück. Das Buch ist bereichernd, erweitert den Horizont, macht uns achtsamer im Hinblick auf unsere Mitmenschen und auf uns selbst. Es eignet sich übrigens auch hervorragend als Geschenk! Meiner Meinung nach kann man das Buch aber nicht "einfach so" lesen. Im Gegenteil, man muss es zelebrieren, so wie Kosai-San seine Teestunde zelebriert. Bestenfalls kocht man sich eine Kanne Tee und kuschelt sich in seinen Lieblingssessel und lässt sich von dieser wundervollen Geschichte fesseln. Ich gebe zu, ich lese eher selten Romane oder Bücher über den Sinn des Lebens. Aber ich bin ein visueller Mensch und schöne Cover springen mir sofort ins Auge. So wie das Cover dieses Buches. Es ist ausnehmend schön. Sanfte, perfekt aufeinander abgestimmte Farben, Berge, das Meer, Blumen. Die unter-oder aufgehende Sonne, je nach Betrachtungswinkel....für die Menschen, für die die Sonne sinnbildlich untergeht, aber dann doch wieder aufgeht, nachdem sie neuen Lebensmut gefasst haben. Dies ist jedoch nur meine persönliche Interpretation. :-) Das Cover hat mich jedenfalls sehr neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil.

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