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Geschrieben im Hochsicherheitsgefängnis von Edirne - »ein Zeichen des Widerstands gegen Erdogan« FAS
Wenn eine Frau Opfer staatlicher Willkür wird, nur weil sie zur falschen Zeit auf dem Weg zur Arbeit ist. Wenn ein Vater sich gezwungen sieht, über seine Tochter zu richten, um die Ehre der Familie zu retten. Wenn einem Mädchen nur die Flucht von zu Hause bleibt, um selbst über sein Leben zu bestimmen.
Jede einzelne der Schicksalsgeschichten lässt einem den Atem stocken, weil nichts so erschütternd ist wie die Realität, aus der Selahattin Demirtaş schöpft. Nur selten kommt man dem Alltag in der islamischen Welt so nahe wie in diesen Erzählungen. Konkret und ungeschönt schildern sie das Leben in der Türkei, das gespalten ist zwischen Tradition und Moderne, Ignoranz und ohnmächtiger Wut. Storys von politischer Wucht – die in der Türkei von Hunderttausenden gelesen werden.
»Mit seinen Kurzgeschichten hat sich Demirtaş jedenfalls in die erste Reihe der türkischen Gegenwartsliteratur katapultiert.«
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Rezensionen
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Selahattin Demirtaş, Jahrgang 1973, war bis Februar 2018 Co-Vorsitzender der Oppositionspartei HDP, der Demokratischen Partei der Völker, die sich für eine pluralistische Türkei einsetzt. Der kurdische Politiker ist einer der wichtigsten Gegenspieler Erdoğans und wird seit November 2016 festgehalten. Im Hochsicherheitsgefängnis von Edirne hat Demirtaş angefangen zu schreiben. »Morgengrauen«, sein erster Erzählungsband, wurde zum Bestseller. Das Buch war für den renommierten französischen Prix Médicis étranger nominiert und mit dem PEN Translates Preis sowie dem Montluc Resistance and Liberty Preis ausgezeichnet. Selahattin Demirtaş wurde im Frühjahr 2019 für den Friedensnobelpreis nominiert.
Gerhard Meier
Gerhard Meier, geboren 1957, lebt seit 1986 in Lyon und übersetzt literarische Werke aus dem Türkischen und Französischen, unter anderem von Orhan Pamuk, Zülfü Livaneli, Amin Maalouf, Henri Troyat und Sait Faik. 2014 erhielt er für sein Gesamtwerk den Paul-Celan-Preis.
Pressestimmen
»Der Oppositionspolitiker Selahattin Demirtaş hat großartige Erzählungen geschrieben – im Gefängnis.«
»Demirtaş‘ Storys sind ein kunstvoll verschlüsseltes, subtil erzähltes Dokument der Menschenliebe und der Moral, ein Plädoyer für die Zukurzgekommenen.«
»Dieses Buch ist keine Politprosa. Es ist hohe Erzählkunst.«
»Ein Zeichen des Widerstands gegen Erdoğan.«
»Sehr eindrücklich skizziert Selahattin Demirtaş in seinen Geschichten die wunden Punkte der Gesellschaft in der Türkei. Geprägt von einem zutiefst demokratischen und emanzipatorischen Grundverständnis, zwingt er seine Leserinnen und Leser zur Auseinandersetzung mit blinden Flecken wie den stillen Schicksalen von Frauen und Mädchen. Damit stellt Demirtaş erneut unter Beweis, dass er einer der wichtigsten politischen Denker der Türkei ist.«
»Man kann ›Morgengrauen‹ als Fortsetzung eines humanitären Kampfes mit literarischen Mitteln deuten. Doch hat es als Kunst über diese Intention hinweg Bestand.«
»Mit dem charismatischen Selahattin Demirtaş […] hat die türkische Literatur eine neue Stimme gefunden.«
»Zwölf leise, aber eindringliche Geschichten, die mit ihrer menschlichen Tiefe und literarischen Kraft das Buch zu einem Leseerlebnis machen, frei von aller politischen Propaganda.«
»Demirtas […] zeigt sich hier als feinsinniger Autor, ausgestattet ebenso mit humoriger Lakonie wie verdichtender Dramaturgie.«
»Demirtaş erweist sich als höchst talentierter und sprachgewandter Erzähler, der den Leser mit wenigen Sätzen tief hineinführt ins Seelenleben seiner Figuren.«
»Diese Erzählungen sind politisch, aber kein Agitprop. Demirtas erzählt von realen Begebenheiten, sehr konkret, atmosphärisch, voller Humor.«
»Demirtaş schreibt über Themen, die sich vom Politischen keineswegs trennen lassen: über Frauenfragen, Arbeiterrechte, den Krieg ... Wir lesen die Widmung, ›Allen misshandelten und ermordeten Frauen‹, und dann drängen so wahre Geschichten auf uns ein, dass wir uns Zeile um Zeile an Erlebtes und Gehörtes erinnern.«
»Ins Dramatische webt Selahattin Demirtaş mit viel Intelligenz und Humor auch Hoffnung hinein. Solange wir leben, gibt es auch Hoffnung, sagt er uns. Nur etwas Mut brauchen wir, und die Einsicht, dass jegliche Lösung im Menschen liegt. Meisterhaft verknüpft Demirtaş seine Erzählungen über das Leben mit dem Politischen.«
»Das schnörkellose, auf einen Sitz zu lesende Buch zeigt nicht nur auf, mit welcher Meisterschaft eine der stärksten politischen Figuren der Türkei ihre Gefängnismauern überwunden hat, sondern es weist auch jungen Literaten, die sich in eine Art Opfersprache einsperren, einen ganz neuen Weg.«