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Hanns-Josef Ortheil

Die Insel der Dolci

In den süßen Paradiesen Siziliens
Mit Fotos von Lotta Ortheil

(1)
Taschenbuch
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Es war, als wäre ich im Himmel der Süßigkeiten gewesen!

Wunderwerke aus Früchten, Zucker, Nüssen, gespeist von Aromen, die nur die Sonne des Südens hervorbringt – für dieses Buch hat Hanns-Josef Ortheil sich ihnen hemmungslos neugierig hingegeben. Von Catania über Palermo bis in die Schokoladen-Metropole Modica führt die Reise des bekennenden Sizilianisten, immer auf den Spuren der geheimnisvollen Köstlichkeiten. Deren Aura hat Lotta Ortheil, die Tochter des Schriftstellers, mit ihrer Kamera festgehalten. Wer den beiden in die Pasticcerien und Trattorien, über Märkte und ans Meer folgt, erlebt den Zauber der »Duft- und Dolci-Insel« mit allen Sinnen.


Originalverlag: Herbig
Taschenbuch, Klappenbroschur, 160 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
durchgehend farbig bebildert
ISBN: 978-3-442-74855-6
Erschienen am  09. February 2015
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Gastrosoph in süßen Gefilden

Von: Atalante

15.03.2019

Hanns-Josef Ortheil bereist „Die Insel der Dolci“ niemals ohne Notration „Nie soll diese Versorgung enden, das Süße ist in allen Formaten und Formationen präsent, es ist dafür gesorgt, dass es einen den ganzen Tag begleitet und jederzeit zur Hand ist. (…) Gute Sizilianer haben, wenn sie unterwegs sind, immer so eine Dose bei sich (…) Versorgt man sich mit diesen Delikatessen, kann man sich jeweils vor Ort eine eigene Dolci-Verpflegung zusammenstellen. Man braucht dazu nur etwas trockenes und gut haltbares Gebäck, das sich dann leicht mit den Konfitüren, Marmeladen und Gelees verbinden lässt. (…) So wird der Dolci-Esser zu seinem eigenen Kompositeur und Arrangeur, der sich seine Dolci aus vorhanden Grundsubstanzen (trockenes, einfaches Gebäck/ konzentrierte Fruchtzutaten) im eigenen Dolci-Laboratorio in ganz unterschiedlichen Geschmacksvalenzen selbst zusammenstellt.“ Wäre Hanns-Josef Ortheil eine Figur in Eckhart Nickels Roman „Hysteria“, so hätte er sein Kulinaristik-Studium mit Summa absolviert. Es fehle das cum laude, mag mancher einwenden, und auf Ortheils zahlreiche Veröffentlichungen auf diesem Gebiet verweisen, darunter nicht nur die Reisebücher „Paris, links der Seine“ oder „Rom, eine Ekstase“. Essen und Trinken, oder eher das im Ortheil’schen Sinne stilvolle Genießen gehört zu fast allen seinen Büchern, auch zu den fiktiven. So nimmt es nicht Wunder, daß die sizilianischen Süßigkeiten nicht nur in diesem Reisebericht im Vordergrund stehen, sie bilden auch den Dreh- und Angelpunkt in Ortheils Sizilienroman „Der Junge, der nicht fragte“. Während dieser jedoch im barocken Südosten der Insel spielt, führt Ortheil seine Leser in „Die Insel der Dolci“ zu allen „süßen Paradiesen Siziliens“. Als schlemmender Cicerone erweist sich der Autor wie der Protagonist des erwähnten Romans als „erfahrener Koster rarer Getränke“ und Speisen und erteilt als Kenner kulinarischer Köstlichkeiten den Uneingeweihten viele Lektionen. Natürlich führt auch den Reisebuch-Autor der Weg in sein fiktives Mandlica, das Schokoladenstädtchen Modica, allerdings erst gegen Ende seiner Reise. Seine ersten süßen Stationen liegen in Catania, Start und Ziel der Expedition zu den Dolci-Zentralen. Dazu zählen große Produzenten, wie Daidone in Catenanuova, kleine Manufakturen und exquisite Werkstätten, wie die Pasticceria Cappello in Palermo. Überall öffnen sich dem Besucher bereitwillig die Tore. Der besichtigt die Werkstätten, befragt die Hersteller und probiert Biscotti, Granite oder Cannoli. „Ihr Teig besteht aus Mehl, Kakao, Butter, Zucker, Milch und etwas Marsala. Er wird nach seinem Aufgehen auf schmale Blechhülsen gepresst und in dieser Form in heißem Öl frittiert. Später trennt man die Teigrollen vorsichtig wieder von den Hülsen und füllt sie mit einer sehr feinen und vor allem frischen Creme, die aus Ricotta, Pistazien, kandierten Früchten und dünnen Schokoladensplittern besteht.“ Mit diesen Details macht er dem Leser den Mund wässrig. Die verführerischen Fotos von Lotta Ortheil machen‘s nicht besser. (Hier macht die Rezensentin eine Pause, um ihren Glykosespiegel aufzufüllen. Vielleicht ist ja noch ein bisschen Schokolade von der letzten Sizilienreise da?) Doch „Die Insel der Dolci“ verzeichnet nicht nur die Spezialitäten und Anschriften der Zuckertempel, sie beinhaltet auch historisch, kunsthistorisch und literarisch Wissenswertes. Ortheil besucht, wie viele berühmte Sizilienreisende vor ihm, die römische Villa Casale bei Piazza Armerina, deren zahlreiche, guterhaltenen Mosaikböden sie als „eine der großen Dolci-Zentralen des Altertums“ ausweisen. Zahlreiche Szenen zeigen Jagd, Ernte und Fischfang. Dem Betrachter steht es frei bei der Beschaffung, der Zubereitung und dem Verzehr der schönsten Speisen dabei zu sein. Doch auch hier gilt, satt wird er davon nicht. Ein Blick in Ortheils Führer könnte ihm eine nahegelegene Trattoria verraten. Falls nicht, so sollte er, wie der reisende Autor, sich schleunigst einen Notproviant aus Biscotti und Cioccolatini, Marmeladen und Sciroppi anlegen. Ob Riedesel, Seume, Goethe oder Ernst Jünger dies auch so gehalten haben, ist nicht bekannt. Die Eindrücke von ihrer Sizilienfahrt hielten sie jedenfalls fest, Ortheil zitiert diese an passender Stelle. Auch den süßen Genüssen nicht abgeneigt schien zumindest der sizilianische Schriftsteller Tomasi di Lampedusa. Er wird seinem Gattopardo die Liebe zu Dolci nicht angedichtet haben, ohne selbst ein Süßmaul zu sein. Von Jungferntörtchen bis zum Rumgelee ziert vieles die Tafeln des Fürsten Don Fabrizio. Einen ganz anderen Fürsten, er residiert in der Bar Roma, besucht Ortheil in Sciacca und kostet dort die beste Granita Siziliens, stilgerecht mit einer Brioche. Ortheil wäre nicht Ortheil, wenn er nicht an seine eigene literarische Produktion erinnern würde. In Trapani an der Hafenmole sitzend träumt er von Tunis und der afrikanischen Küste, die er als Jugendlicher auf einer Mittelmeerreise mit seinem Vater erkundete. Aus seinen damaligen Aufzeichnungen ging der gleichnamige, allerdings 2018 und damit etliche Jahre nach dem vorliegenden Reisebericht erschienene Roman hervor. In Erice, einem kleinen Ort in der Nähe Trapanis, besucht hat er die „Dolci-Päpstin“, Maria Grammatico, „die von sich behauptet, sie könne ohne die Gesellschaft und Nähe von Mandeln nicht leben“ in Erice, einem kleinen Ort in der Nähe Trapanis. „Mandeln in jeder Form gehen dieser Frau täglich durch die Finger, sie zerkleinert und zerhackt sie, sie lässt sie über ihre Hände rieseln und weicht sie in lauwarmen Wasser auf, um ihnen die Schalen abzuziehen, sie dreht sie durch eine Mühle – mit einem Wort: Signora Maria Grammatico ist in Mandeln wie in Kinder verliebt, mit denen man täglich spielen und etwas anderes anstellen kann.“ Ebenso schmackhaft wie die Dolci, die in ihrer mittlerweile großen Pasticceria produziert werden, ist ihre Erfolgsgeschichte von der armen Klosterdienerin, die mit den Geheimrezepten der Nonnen ein erfolgreiches Unternehmen gründete. Nachzulesen ist dies in der bereits erwähnten Biographie „Bittere Mandeln“ von Mary Taylor Simeti. Darin finden sich auch die Rezepte all der Köstlichkeiten, die Ortheil probiert und den Leser in Worten mitkosten lässt, die knackigen Mustaccioli, die cremegefüllte Genovese, zitronige Belli e Brutti, die weiche Paste di Mandorle und die reichhaltige Bomba di Ricotta. Jede Menge Gebäck, das am besten, so der Rat des Autors, mit einem guten Glas Marsala genossen wird. Man fragt sich, ob er außer der Notration auch Kleidung in höheren Konfektionsgrößen im Gepäck hat? Wer nach Sizilien reist, darf kein Kostverächter, sondern kein Schlankheitsfanatiker sein. Man kommt um die vielen Leckereien einfach nicht herum, nein, man reist, wie dieses Buch beweist, sogar extra wegen ihnen dorthin. Zum Beispiel in der Südwesten Siziliens, der nicht nur durch archäologische Ausgrabungen und Barockstädte zu begeistern weiß, sondern auch durch Schokolade, für die das pittoreske Modica berühmt ist. Wer dort nach einem Besuch des Schokoladenmuseums und zahlreicher anderer Schoko-Werkstätten das Caffé dell‘Arte betritt, stößt auf Ortheils Spuren. Familie Iacono stellt dort aus Kakaobohnen, Zucker und Gewürzen Schokolade nach uraltem Rezept her. Ortheil beschreibt ausführlich den Vorgang und auch, welche Geschmacksoffenbarung er im Laboratorio des Padrone erleben durfte. Diesmal kann ich mitreden, denn auch uns servierte der Sohn des Hauses zur obligatorischen Cioccolata calda ein Tellerchen voll schwarzer Schokosplitter, welche nach Agrumi schmeckten. Beim Ankauf unseres Notvorrats, wies er stolz auf eine Vitrine, in der „Die Insel der Dolci“ mit dem Porträt seines Vaters ausgestellt war. Die Werbung hat gewirkt, kann ich nur sagen. Nicht, daß man nur wegen dieses Büchleins nach Sizilien reiste, aber es war doch ganz nett, es dabei zu haben. Dies lässt auch darüber hinwegsehen, daß Ortheil gerne seine Gastrosophie zelebriert, in der er sich weniger in der Nachfolge des genügsamen Platon sieht als in der des unbekannteren Archestratos von Gela. Abgeschlossen wird Ortheils kulinarischer Reisebericht von einer ausführlichen Literaturliste, die fast keine Wünsche offenlässt. Ergänzt sei das Werk Gerold Späths, in dem sich seine Beschreibung der Villa Casale findet, es heißt „Mich lockte die Welt“ und ist im Lenos Verlag erschienen. Eine kleine Sizilienkarte findet sich im Buch, eine Liste der besuchten Dolci-Paradiese folgt hier:

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Vita

Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit vielen Jahren gehört er zu den beliebtesten und meistgelesenen deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Thomas-Mann-Preis, dem Nicolas-Born-Preis, dem Stefan-Andres-Preis und dem Hannelore-Greve-Literaturpreis. Seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

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