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Gwendolyn Brooks

Maud Martha

Roman - »Ich möchte, dass alle diesen vergessenen literarischen Schatz lesen!« Bernardine Evaristo

eBook epub
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«In den Händen einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftstellerinnen erhebt sich das Alltägliche zu einem hinreißenden Porträt einer Schwarzen Frau.» Claudia Rankine

Die sensationelle Entdeckung aus der US-Moderne, erstmals auf Deutsch!

Maud Martha Brown wächst in den 1920ern in der South Side von Chicago auf. Inmitten von verfallenen Kneipen und überwucherten Gärten träumt sie von New York, von der großen Liebe, von einer heiteren Zukunft. Sie schwärmt für Löwenzahn, verliebt sich das erste Mal, dekoriert ihre erste eigene Küche, bekommt ein Kind. Auch ihr hellhäutigerer Mann hat Träume: vom «Foxy Cats Club», von anderen Frauen, vom Krieg. Und dann ist da als allgegenwärtiger Begleiter noch der Rassismus dieser Zeit, angesichts dessen es nicht immer leicht fällt, Gleichmut und Würde zu bewahren.

In lakonischen Vignetten skizziert Gwendolyn Brooks den Alltag einer jungen Schwarzen Frau und erschafft dabei große Weltliteratur.

»Maud Martha, ein Klassiker amerikanischer Literatur aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, erscheint nun endlich auch auf Deutsch … Warum hatten wir hier früher nie von Gwendolyn Brooks gehört?«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Verena Lueken (22. April 2023)

Aus dem Amerikanischen von Andrea Ott
Originaltitel: Maud Martha
Originalverlag: Harper & Row Publishers, New York 1953
Mit Nachwort von Daniel Schreiber
eBook epub (epub), ca. 160 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-30052-4
Erschienen am  29. March 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Ein wichtiges Buch zum Thema Rassismus

Von: MarieOn

27.05.2024

Maude Martha Brown lebt im Chicago der 1940er-Jahre. Als fünfjähriges schwarzes Mädchen wünscht sie sich nichts mehr, als gerngehabt zu werden, was gar nicht einfach ist, denn neben ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Helen scheint sie zu verschwinden. An einem Schultag im roten Backsteingebäude machte die Sonne kleine Versprechungen. Da wehten mit dem Wind die Kinder heran und um punkt fünf nach neun war der Schulhof leergefegt, keine Kappe oder Haarschleife mehr zu sehen. Wenn ihre Eltern streiten träumt die kleine Maude von Gorillas, die aus dem Zoo auszubrechen drohen. Bei einem Besuch im Regal Theater sah Maude Howie Joe Jones, ein riesiges braunes Etwas, dessen Stimme Maude nicht beeindruckte, es hatte sie nicht gepackt. Das Publikum hatte applaudiert. Befremdlich ausgelassen gestampft. Die Finger in den Mund gesteckt und gepfiffen. S. 20 Sie würde sich nie so zur Schau stellen, ihr inneres nach außen kehren. Sie wollte kein Star sein, wollte der Welt einfach eine gute Maud Martha schenken. Wenn Maude im Zug saß stellte sie sich vor nach New York zu fahren. Sie lehnte sich im Plüsch zurück und träumte von dem überteuren italienischen Geschirr, den antiken Porzellanfiguren in hellblau und gold. Frauen in schlichten Kleidern zu keineswegs schlichten Preisen, wie sie sich so lässig bewegten als trügen sie irgendwelche Fetzen. Fazit: Maude Martha ist der einzige Roman, den Gwendolyn Brooks geschrieben hat. Für einen ihrer Gedichtbände hat sie den Pulitzerpreis bekommen. Maude Martha ist eine autofiktionale Erzählung mit kurzen Kapiteln, die recht unabhängig voneinander, wie Kurzgeschichten geschrieben sind. Die Autorin gibt einen klaren Eindruck ihrer Zeit, über ihr Leben und ihren Alltag als „Schwarze Frau“, wie sie sich selbst bezeichnete. Die Sprache ist leichtfüßig und einfallsreich. Die Themen schwer und ungerecht. Es geht um herablassende privilegierte weiße Frauen, die sich für wertvoller halten als ihre schwarzen Angestellten. Weiße Frauen, die so problemlos wie widerspruchslos das N….Wort benutzen. Weihnachtsmänner, die ein schwarzes kleines Mädchen keines Blickes würdigen. Gwendolyn Brooks beschreibt den Rassismus, die Ungleichheit ihrer Zeit, wie ihre Hautfarbe, das Maß ihres Selbstwerts bestimmt, die Art ihrer Ehe und das Glück ihrer Kinder. Es geht um Selbstbestimmung, Anstand und Selbstachtung. Wie kann man einer Gesellschaft mit Selbstbestimmung begegnen, wenn diese das nicht vorsieht? Wie lässt sich Anstand kultivieren, wenn einem das Zuhause jederzeit von der Bank entrissen werden kann? Wie entwickelt man Selbstachtung, wenn man das weniger geliebte Kind der Eltern ist? Wenn hellhäutigere Schwarze aufgrund der dunkleren Hautfarbe auf einen herabschauen? Wenn ein Mann die Beziehung zu einer Frau nicht aus Begehren, sondern aus einem realistischen Blick auf die eigenen Möglichkeiten eingeht? S. 147 Daniel Schreiber Ein erhellendes kleines Buch, das kaum etwas an Aktualität eingebüßt hat, das ich unbedingt empfehlen möchte.

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Ein poetischer Klassiker zum Entdecken!

Von: Klappentexterin

29.03.2024

Die TV-Serie #godfatherofharlem hat mich zu „Maud Martha“ von Gwendolyn Brooks geführt. Manch einer wird sich fragen: Was hat die Mafia und der Drogenhandel mit „Maud Martha“ zu tun? Neben den steigen Machtkämpfen zwischen den einzelnen Gruppierungen steht die Diskriminierung der dunkelhäutigen Bevölkerung im Mittelpunkt der Serie. Der afro-amerikanische Gangster Bumpy Johnson – brillant von Forest Whitaker gespielt – wurde nach zehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen und versucht nicht nur, Harlem gegen den wachsenden Einfluss der italienischen Mafia zu verteidigen. Er betätigt sich auch als Wohltäter und pflegt seine Freundschaft zu Malcom X, dem Wortführer der „Nation of Islam“ und kämpferischer Bürgerrechtler. Maud Martha Brown hätte hier wunderbar eine Rolle spielen können. Denn der Roman thematisiert sehr deutlich die Ausgrenzung und Benachteiligung der farbigen Bevölkerung, wenngleich auf ganz eigene Art. Der Roman über die schwarze Frau spielt Mitte der Vierziger Jahre. Dass ihre Schöpferin zu den bedeutendsten Dichterinnen zählte, spüre ich gleich zu Beginn, es ist wohl einer der schönsten Anfänge, die ich je gelesen habe. Das Zitat findet ihr bei @readiculous.me in ihrer Rezi. Ich falle sanft in diese Geschichte, die uns #gwendolinebrooks mit ruhiger Feder erzählt. Er sind Ausschnitte aus dem Leben einer Frau, die ihre Träume hat. So zoomt sie sich oft von Chicago nach New York. Oder die kleine Wohnung, die sie mit ihrem Mann bezieht, möchte #maudmartha derart schön einrichten, dass der „Defender“ kommt, und sie fotografiert. Doch der Eigentümer der „Kitchenette“ - so nannte man die kleinen Apartements der Schwarzen - setzt sie auf den Boden der Tatsachen: Es soll alles so bleiben, wie es in der möblierten Wohnung ist. Maud Martha findet ihren eigenen Weg, dem ich mit leuchtenden Augen gefolgt bin. Ein sprachschönes, wichtiges wie berührendes Buch, das Bumpy Johnson sicherlich gefallen hätte. Ebenso die Tatsache, dass Gwendolyn Brooks als erste Schwarze Autorin den Pulitzer Preis erhalten hat. Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Ott. Mit einem Nachwort von Daniel Schreiber.

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Vita

Gwendolyn Brooks

​Gwendolyn Brooks (1917–2000) gilt als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der USA. Kurz nach ihrer Geburt zog sie mit ihren Eltern nach Chicago – in jene Stadt, der sie auch literarisch zeitlebens verbunden blieb. Als erste Schwarze Autorin erhielt sie 1950 den Pulitzer Preis für ihren Lyrikband «Annie Allen». 1976 wurde sie außerdem als erste Schwarze Autorin in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. «Maud Martha» aus dem Jahr 1953 ist ihr einziger Roman und erscheint erstmals auf Deutsch.

Zur Autorin

Andrea Ott

Andrea Ott, geboren 1949, hat sich als Übersetzerin englischer und amerikanischer Literatur einen Namen gemacht. Für den Manesse Verlag hat sie Meisterwerke u.a. von Jane Austen, Anthony Trollope, Charlotte Bronte, Elizabeth Gaskell, Henry James, Edith Wharton und Upton Sinclair ins Deutsche gebracht.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

»Gwendolyn Brooks erhielt als erste schwarze Autorin einen Pulitzer-Preis. Jetzt erscheint ihr Roman ›Maud Martha‹ endlich auf Deutsch, die Geschichte einer widerständigen Frau.«

Süddeutsche Zeitung, Ulrich Rüdenauer (29. March 2023)

»Maud Martha, ein ganz großer kleiner Roman … Mindestens in den USA sollte Maud Martha Schullektüre sein.«

Frankfurter Rundschau, Sylvia Staude (06. May 2023)

»In knappen Strichen, aber ungeheuer plastisch fängt Brooks das Innenleben ihrer Hauptfigur ein und hat zugleich einen scharfen Blick für soziale Rahmenbedingungen [...]«

republik.ch, Daniel Graf (28. March 2023)

»Die Autorin bekam als erste farbige Frau den Pulitzerpreis für ihre Gedichte. Dieser Roman wurde erstmals ins Deutsche übersetzt: Die Protagonistin Maud Martha träumt von Liebe und bekommt Rassismus zu spüren.«

Woman (A), Andrea Braunsteiner (06. April 2023)

»[Der Roman] wurde nun, 70 Jahre später, erstmals ins Deutsche übertragen – von der verdienstvollen Andrea Ott – und liegt nun so zurückhaltend wie sinnvoll kommentiert mit informativem Nachwort Daniel Schreibers bei Manesse vor.«

Stadtkind Hannover, Christian Kaiser (17. May 2023)

»Ich möchte, dass alle diesen vergessenen literarischen Schatz lesen!« Bernardine Evaristo

(27. July 2022)

»›Maud Martha‹ offenbart die Poesie, Kraft und Größe eines gewöhnlichen Lebens.« Tayari Jones

(27. July 2022)

»In den Händen einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftstellerinnen erhebt sich das Alltägliche zu einem hinreißenden Porträt einer Schwarzen Frau.« Claudia Rankine

(27. July 2022)

»›Maud Martha‹ bestreitet nicht die Macht von Rassismus, aber sie bestreitet seine Macht, ihr Leben zu bestimmen.« Margo Jefferson

Margo Jefferson (03. August 2022)

»›Maud Martha‹ findet Schönheit in den brutalen, prägenden Momenten, die uns ausmachen. Es ist eine meiner Lieblingsbeschreibungen darüber, wie eine Frau lernt, ihren Augen zu trauen.«

Raven Leilani (03. August 2022)

»Unglaublich! Sie ist eine leise, radikale Seherin, sie ist Literatur selbst, ein Mensch in der Welt. Das ist eine seltene Art von Perfektion!« Max Porter

(18. January 2023)

»Brooks' kurze Gedichte sind wie Talismane, die man zum Schutz und zum Trost auf der Haut trägt ... Verdichtete Brillanz.«

Observer (03. August 2022)