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Alexandra Senfft, Romeo Franz

Großonkel Pauls Geigenbogen

Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto

(3)
eBook epub
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Das berührende Memoir einer preußischen Sinti-Familie

Seit mehr als 600 Jahren leben Sinti in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Anfangs noch als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schon bald systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In »Großonkel Pauls Geigenbogen« erzählt er seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte. Wohl situiert, waren seine Ahnen bereits im 17. Jahrhundert ansässig in Preußen, Schlesien und Pommern und prägten dort die kulturelle und kaufmännische Welt. Mitreißend erzählt Franz die Chronik seiner Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Schillernde Charaktere und außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nazis.

Mit großem Stolz gibt er tiefe Einblicke in seine Herkunft und beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Musik, Familie und Zusammenhalt, sondern auch die Folgen der fortgesetzten Verfolgung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken. Romeo Franz‘ Geschichte ist ein bewegendes Plädoyer gegen Antiziganismus und eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Umdenken hin zu etwas ganz Selbstverständlichem: Gleichberechtigung.

»Die Erzählung ist insgesamt beeindruckend zugewandt und lebensbejahend. Sie zeigt auf, wie vielfältig die Lebensrealitäten der Menschen mit Romanes-Hintergrund jenseits der Vorurteile sind.«

BÜCHERmagazin (01. April 2024)

eBook epub (epub), ca. 384 Seiten (Printausgabe)
4-farbige Abbildungen
ISBN: 978-3-641-30238-2
Erschienen am  20. March 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Eine deutsche Familiengeschichte

Von: Thomas Hummitzsch aus Berlin

17.05.2024

Romeo Franz ist Jazz-Musiker und Politiker. Er stammt aus einer deutschen Sinti-Familie und ist 2018 als erster Sinti ins Europäische Parlament eingezogen. In »Großonkel Pauls Geigenbogen« erzählt er gemeinsam mit Alexandra Senfft die Geschichte einer deutschen Familie, seiner Familie. Es ist eine Geschichte des Schmerzes und der Verluste, der Ausgrenzung und Verfolgung. Aber auch eine des Widerstands und der Lebensfreude, des Anstands und der Würde, des Stolzes und der Identität, der Selbstbestimmung und des Ehrgeizes. Der titelgebende Geigenbogen spielt bei der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas eine zentrale Rolle. Vieles in dieser Erzählung, die vom Kaiserreich bis in die Gegenwart reicht, läuft auf Romeo Franz‘ Engagement für seine Menschen, für »Maru Manuschenge«, hinaus. »Großonkel Pauls Geigenbogen« ist gerade in diesen politisch schwierigen Zeiten ein ungemein wichtiges Buch.

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Einladung zum Umdenken

Buchpalast

Von: Katrin Rüger aus München

02.05.2024

Schon 1911 kämpfte der Ururgroßvater von Romeo Franz gegen die Bezeichnung als „inländischer Zigeuner“. Die Co-Autorin Alexandra Senfft, erfahren in der Aufarbeitung von intergenerationellen Folgen des Holocausts, liefert zu den lebendig erzählten Begebenheiten familiären Lebens eine umfassende Recherche in historischen, politischen und gesellschaftlichen Sachzusammenhängen. Mit großer Sorgfalt wendet sich die Publizistin dem Sprachgebrauch und der Weitergabe von Traumata über Generationen zu, denn „die Toten leben in uns weiter“, sagt Romeo Franz. Wir erfahren von der musikalischen Ausbildung über alle Generationen hinweg, vom 19. Jahrhundert bis heute, welche für alle im Kindergartenalter beginnt und nur durch Übung und Fleiß zur Könnerschaft heranreifen kann. „Musik wurde zum Herzstück meiner Identifikation und der rote Faden im Narrativ meiner Familiengeschichte“, sagt der Geiger und Pianist Romeo Franz. Ob in der Schauspielerei, den Musikkapellen oder rollenden Kinos der Stumm- und Tonfilmzeit, in dieser Sinti Familiengeschichte ist die Kultur ein alle Menschen verbindendes, traditionell gepflegtes Element, das einen kreativen Lebensentwurf fordert, der die Zukunft formt. Vor der Resilienz und Beweglichkeit seiner Menschen, dem Familienzusammenhalt und dem unentwegten Kampf um Anerkennung ziehe ich den Hut. „Meine Identität als Sinto bleibt erhalten, wenn ich meine Erfahrungen weitergeben und daraus mit der nächsten Generation das Zukünftige entwickele“, sagt Romeo Franz, der heute als Politiker im Europaparlament sitzt. Das Buch ist ein bewegendes Werk, welches dem Antiziganismus entgegenwirkt. Ich habe es verschlungen. Es öffnet Augen und regt zum Dialog zwischen Minderheit und Mehrheitsgesellschaft an.

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Vita

Alexandra Senfft, geboren 1961 in Hamburg, ist Publizistin und Autorin. Seit 1994 schreibt sie regelmäßig für deutsche und internationale Medien. Für ihr Buch »Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte« (2007) über das NS-Erbe ihrer mütterlichen Familie erhielt Senfft den Deutschen Biografiepreis. Senfft ist stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreis für Intergenerationelle Folgen des Holocaust und Mitglied im Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau. Sie lebt in Oberbayern und auf einer griechischen Insel. Online findet man sie unter: alexandra-senfft.de

Zur Autorin

Romeo Franz, geboren 1966 in Kaiserslautern, stammt aus einer deutschen Sinti-Familie und ist Musiker und Politiker. Franz setzt sich seit vielen Jahren für die Rechte Romanes-sprachiger Menschen ein und war von 2003 bis 2013 stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands deutscher Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz. Seit 2010 ist er parteipolitisch bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aktiv. Als erster deutscher Sinto ist er 2018 in das Europäische Parlament eingezogen.Er ist Mit-Begründer und Generalsekretär der Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR). Romeo Franz lebt in der Nähe von Speyer. Wenn sein politisches Mandat es erlaubt, tritt der passionierte Jazzmusiker mit seinem 1991 gegründeten Romeo Franz Ensemble auf.

Zum Autor

Events

25. Sept. 2024

Lesung und Gespräch mit Romeo Franz und Alexandra Senfft

18:30 Uhr | Rosenheim | Lesungen
Alexandra Senfft, Romeo Franz
Großonkel Pauls Geigenbogen

02. Okt. 2024

Lesung und Gespräch mit Romeo Franz und Alexandra Senfft

18:00 Uhr | Mannheim | Lesungen
Alexandra Senfft, Romeo Franz
Großonkel Pauls Geigenbogen

21. Nov. 2024

Lesung und Gespräch mit Romeo Franz und Alexandra Senfft

18:00 Uhr | Köln | Lesungen
Alexandra Senfft, Romeo Franz
Großonkel Pauls Geigenbogen

28. Nov. 2024

Lesung und Gespräch mit Romeo Franz und Alexandra Senfft

19:00 Uhr | Hannover | Lesungen
Alexandra Senfft, Romeo Franz
Großonkel Pauls Geigenbogen

30. Jan. 2025

Lesung und Gespräch mit Romeo Franz und Alexandra Senfft

19:00 Uhr | Münster | Lesungen
Alexandra Senfft, Romeo Franz
Großonkel Pauls Geigenbogen

Pressestimmen

»Musik durchzieht das gesamte Buch (...) Romeo erzählt lebhaft, wie seine Großonkel ihn an die Geige und ans Klavier heranführten und welche musikalischen Größen er kennenlernte.«

MiGAZIN (20. March 2024)

»Das berührende Buch ist die Reliquie eines in Auschwitz Ermordeten.«

Der Freitag (27. March 2024)

»Ein detailreiches und sehr gut recherchiertes Werk.«

SWR (07. June 2024)

»Beleuchtet die Bedeutung von Musik, Familie und Widerstand und die Folgen der fortgesetzten Verfolgung und Stigmatisierung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken und andauern«

WELT am Sonntag Hamburg (14. April 2024)