Gefährlich lecker

Naturprodukte versus Industrie-Bearbeitung

29.06.2024

"Du bist, was du isst!" Das wissen wir im Prinzip ja, aber sich immer nur ausgewogen und gesund zu ernähren, ist ja nicht immer leicht. Dass wir uns aber viel mehr mit der Frage beschäftigen sollten, was es mit Convenience und industriell bearbeiteten Produkten auf sich hat und, welchen Einfluss deren Konsum auf unseren Körper wirklich hat, ist für mich nach der Lektüre von "Gefährlich lecker. Wie uns die Lebensmittelindustrie manipuliert, damit wir all die ungesunden Dinge essen - und nicht mehr damit aufhören können" von Chris van Tulleken unstrittig. Sehr fundiert und basierend auf wahnsinnig vielen Quellen wie Studien und wissenschaftliche Publikationen setzt sich van Tulleken mit den HVL (hochverarbeiteten Lebensmitteln) auseinander. Definiert werden diese als "verzehrfertige Produkte, die durch eine Kombination von lebensmittelbasierten oder synthetischen Zutaten im Rahmen hochtechnisierter industrieller Prozesse hergestellt werden. Diese Produkte haben oft eine hohe Energiedichte, einen hohen Fett-, Zucker- und Salzgehalt, viele Zusatzstoffe und einen niedrigen Ballaststoff-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Kurz zusammengefasst also alle Produkte auf unseren Tellern, in denen Inhaltsstoffe enthalten sind, die wir so nicht in einer normalen Küche vorfinden würden wie Säuren, Stabilisatoren, Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe, Trennmittel usw.  Da es keine bindende Einteilung der Lebensmittel gibt, richtet sich van Tulleken nach der weit verbreiteten NOVA-Klassifikation mit folgenden vier Einteilungen:  Unverarbeitet: Lebensmittel, die keine Verarbeitung erfahren haben (z.B. Obst, Gemüse, Getreide) Liegend verarbeitet: Lebensmittel, die leicht verarbeitet wurden (z.B. Obstsalat, Gemüsebrühe) Moderat verarbeitet: Lebensmittel, die moderat verarbeitet wurden (z.B. Brot, Käse) Hochverarbeitet: Lebensmittel, die stark verarbeitet wurden (z.B. Snacks, Süßigkeiten, Fertiggerichte) Nach einer Abstinenzphase, in der er die vierte Kategorie komplett gemieden hat, möchte sich der Autor dann zu 80% von HVL ernähren und abwarten, was passiert. In GB, wo van Tulleken lebt und als Arzt arbeitet, ernähren sich Erwachsene und Kinder großteils zu 80% von HVL, es handelt sich also durchaus um eine realistische Abbildung.  Das Buch in einem Schwung durchzulesen, ist nicht möglich, da es keine gradlinige Erzählung ist, sondern van Tulleken immer wieder Exkurse zu Studien und Tests macht. Spannend, aber mitunter etwas anstrengend. Weil ich die Frage, ob es nun um Nährwerte geht oder nicht, Energiedichte und Kalorien eine Rolle spielen usw super interessant finde, kämpfe ich mich natürlich durch.  Auch ich bin bisher davon ausgegangen, dass es keinen Unterschied macht, ob ich 1500 Kalorien aus HVL esse oder 1500 Kalorien aus Produkten der NOVA-Gruppen 1-3.... Fazit: Passend für alle, die sich für das Thema "Ernährung" interessieren und schwarz auf weiß Bestätigung wollen, dass HVL eben nicht unbedenklich sind. Sehr gut und tiefgründig recherchiert, informativ und unterhaltsam geschrieben. Lohnt sich!

Insgesamt ein sehr interessantes Buch, das wirklich jeder lesen sollte um unsere Ernährung zu verstehen

03.02.2024

Das Buch “Gefährlich Lecker” vom Autor, Chris van Tulleken, ist ein sehr interessantes und lehrreiches Sachbuch über unsere Ernährung. Der Schreibstil ist sehr angenehm und hat auch eine Priese Humor. Es ist leicht verständlich-auch für Nicht-Mediziner. Es ist sehr informativ zu erfahren, mit welchen Zutaten und Zusatzstoffen die Lebensmittelindustrie die Lebensmittel strecken, um diese als Massenproduktion zu verkaufen. Von nun an, schaut man mehr auf die Zutatenliste und kocht des Öfteren mit frischen Gemüse. Ein großes Thema war auch, dass unser Essenskonsum zu Diabetes, Herzkrankheiten und vorzeitiger Sterblichkeit führen kann, wenn man seine Ernährung nicht ändert.