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Richard David Precht

Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens

Ein Essay

Hardcover
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Richard David Precht beschäftigt sich mit den wichtigsten Fragen rund um das Thema »Künstliche Intelligenz« – und bezieht dabei auch die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen durch die aktuelle Krise mit ein.

Während die drohende Klimakatastrophe und der enorme Ressourcenverbrauch der Menschheit den Planeten zerstört, machen sich Informatiker und Ingenieure daran, die Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz voranzutreiben, die alles das können soll, was wir Menschen auch können – nur vielfach »optimierter«. Ausgehend von völlig falschen Annahmen soll den Maschinen sogar eine menschenähnliche Moral einprogrammiert werden. Richard David Precht macht uns eindringlich klar, dass das nicht möglich ist. Denn unser Leben besteht nicht aus der Abfolge vorausberechneter Schritte. Wir sind viel mehr als das.

»Prechts klugem Essay wünscht man Leser, die den Hype um die KI und manchen Digitalwahn mit ihrer natürlichen Intelligenz nun auch kritisch begreifen.«


ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 13 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-442-31561-1
Erschienen am  15. June 2020
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Minutenlang stehe ich vor dem Eingang des oldenburger Rathauses und blicke auf die Inschrift über der Tür. "Erst warg's, dann wag's!" - ich muss einige Minuten grübeln, bis ich zum Kern des Satzes hervordringe. Dann der Aha-Moment: Erst denken, dann handeln. Ich wundere mich nicht, dass dieses Sprichwort kaum noch Verwendung findet. Wer hat schließlich noch Zeit nachzudenken, so schnell und penetrant wie Marken, Medien und Influencer uns heute Inhalte um die Ohren hauen. Gerade mit Blick auf die Entwicklung des Web 2.0 scheint Besonnheit fast altertümlich, schießlich steht sie Marktdominanz und Gewinnstreben der Tech-Riesen zwangsläufig im Wege. "Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens" von Richart David Precht buhlt bereits seit zwei Jahren im Regal um meine Aufmerksamkeit. Im Zuge von Blockchain-Boom und Meta-Mania gab ich in der vergangenen Woche endlich nach. Eine der zentralen Thesen in Prechts knapp 240 Seiten langem Werk ist dem Titel bereits eingeschrieben. In seinen Augen entfernt sich die Frage nach der technischen Zukunft des Menschen immer weiter von der Frage nach dem Sinn des Lebens. Ein Blick in die Vergangenheit lässt vermuten, dass technische Innovationen mit größerer Wahrscheinlichkeit dem Wunsch nach Geldmehrung oder Kriegsführung entspringen, als aus Altruismus oder Erkenntnissehnsucht hervorzugehen. Precht stellt in seiner philosophischen Annäherung dem technischen "Fortschritt" des Menschen das Aufkommen der Klimabewegung gegenüber und verweist zurecht auf Energieverbrauch, Ressourcenausbeutung und CO2 Emissionen, die mit der Entwicklung einhergehen. Er argumentiert, dass auch wenn wir uns durch unseren Verstand von Tier und Umwelt unterscheiden, es nicht das logische Denken ist, das unsere Menschlichkeit ausmacht. Anders als Programme denken wir nicht regelbasiert und können inkonsequent handeln. Diese Eigenschaft kommt uns in vielerlei Hinsicht zu Gute - immerhin erlaubt sie uns Mitgefühl zu entwicklen und unserer Intuition zu folgen. Gleichzeitig sorgt sie aber auch dafür, dass wir anstatt abzuwarten und unseren Umgang mit einer neuen Technologie erstmal logisch zu betrachten, sprunghaft und nicht selten egoistisch handeln anstatt das berühmte "Große Ganze" mitzudenken. Eine der grundlegenden Problematiken der technischen Entwicklung sieht Precht in der kapitalistischen Ideologie des unbedingten Wachstums, die uns als Menschen davon abhält, die Frage nach dem Sinn vor die nach dem Gewinn zu setzen. Bewusst unterscheidet er zwischen technischer Entwicklung und technischem Fortschritt, denn nicht jede technische Errungenschaft ist eine Innovation und trägt dazu bei, das Leben des Menschen zu bereichern. Das Buch lässt mich nachdenklich zurück. Ginge es nicht um Macht und Gewinn wäre es doch zweifellos die Frage nach dem Warum, die jeder technische Entwicklung und jeder menschlichen Handlung voran ginge. Und diese Frage stellt sich selbstverständlich nicht nur im Kontext unternehmerischer Tätigkeit mit Blick auf Wirtschaft und Gesellschaft. Am Ende geht sie auf jeden Einzelnen zurück, der durch seine Werte und Entscheidungen die Welt ein kleines Stückchen mit prägt. Eine Lese-Empfehlung für jeden, der Lust hat eine neue Perspektive auf Technologie zu bekommen.

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An diesem Buch muss sich die KI-Debatte messen

Von: fwe-blog

24.09.2020

Precht tritt mit seinem aktuellen Buch bescheiden auf: Er nennt es einen „Essay“. Im Gegensatz zu den letzten essayhaften Publikationen von HORX und BLOM handelt es sich aber bei seiner aktuellen Abhandlung um ein ausgewachsenes Sachbuch. Man muss keine inhaltliche Unterforderung befürchten, weil nur ein oder zwei Grundgedanken in aufgeblasener Form dargeboten würden. Precht behandelt die (potentiellen) Auswirkungen der KI-Revolution auf das „Menschsein“ sowohl breit als auch mit Tiefgang. Niemand wird von Precht erwarten, dass es um die technologischen Aspekte der KI geht. Hier meldet sich ein gesellschaftlich engagierter Philosoph zu Wort. Ein fasziniertes Staunen angesichts der Fähigkeiten und Möglichkeiten der KI-Entwicklung ist nicht seine Sache. Natürlich nennt Precht im Laufe seiner Betrachtungen auch sinnvolle und vielversprechende Anwendungen der KI, aber diese stellen nur ein leises Grundrauschen dar gegenüber seinen sehr grundsätzlichen, kritischen und warnenden Perspektiven. Jetzt muss ich – möglicherweise - eine Erwartung enttäuschen: Ich werde an dieser Stelle nicht durch die Grundthesen dieses Buches führen (dann wäre dieser Text ein eigener Essay). Die Inhalte kann man sich an anderen Stellen problemlos erschließen (im Netz gibt es jede Menge aktueller Precht-Auftritte; außerdem auch jede Menge anderer Rezensionen). Aber die - aus meiner Sicht relevantesten - Themen-Komplexe sollen kurz benannt werden: Precht beschreibt - die erschreckende Ignoranz der KI-Propheten gegenüber den ökologischen Herausforderungen, - die grundlegenden Irrtümer bei der Gleichsetzung von menschlicher und digitaler Intelligenz (bei denen die leibliche und emotionale Gebundenheit unserer kognitiven Leistungen ausgeblendet wird), - die „inhumanen“ Konzepte und Visionen der Technik-Gurus aus dem Silicon-Valley (die den gegenwärtigen Menschen-Typ durch Verschmelzung mit digitalen Komponenten „erweitern“ oder durch die Entwicklung einer „starken“ KI ersetzen wollen – einige mit dem Fernziel, das ganze Universum zu erobern), - das völlig einseitige Menschenbild der KI-Enthusiasten (in dem es keine Alternativen zu dem endloser Bedürfnis nach Kontrolle, Weiterentwicklung und Selbstoptimierung gibt), - die Unmöglichkeit, ethische und moralische Prinzipien in digitale Strukturen zu pressen (es sei denn, man würde der Moral einen streng „utilitaristischen“ Anstrich geben – was Precht total ablehnt). All diese (und einige andere) Überlegungen führen zu den zentralen Fragen: Ist die angekündigte KI-Zukunft wirklich mit unseren Vorstellungen vom „Menschsein“ kompatibel? Wenn nicht – warum sollten wir diesen Weg gehen? Warum sollte er alternativlos sein? Warum lassen wir uns von den Vertretern bestimmter (wirtschaftlicher) Interessen einreden, das es eine Art Naturgesetz in Richtung KI gibt? Warum fangen wir nicht endlich an, für unsere Vorstellungen von menschlicher Zukunft einzutreten? Wo bleibt das „ja, aber…“? Nun, das zustimmende Nicken war tatsächlich kaum zu stoppen. Es gibt ein paar kleine Zweifel; hier ein Beispiel: Ich bin z.B. nicht so sicher wie Precht, dass der Mensch in seiner jetzigen biologisch-evolutionären Ausstattung wirklich in der Lage ist, die selbst verursachten Untergangsrisiken aus eigener Kraft zu bewältigen. Ich halte zukünftige „Eingriffe“ in die menschliche Hard- und Software nicht unbedingt für erstrebenswert – aber vielleicht für notwendig. Möglicherweise können wir uns in ein paar Jahrzehnten tatsächlich einen „Menschentyp“ nicht mehr leisten, der einen charakterlosen Primitivling zum mächtigsten Mann der Welt macht. In wenigen Punkte schießt auch ein Precht mal über‘s Ziel hinaus: Ich glaube nicht, dass sich Dawkings Standardwerk „Das egoistische Gen“ als ein Beispiel für den Vorwurf eignet, dass man der Evolution einen bewussten Plan und Willen unterstellt. Aber das sind Peanuts angesichts der Fülle von anregenden Gedanken und Reflexionen. Ein wenig länger diskutieren würde ich – wenn ich jemals diese Möglichkeit bekäme – Prechts etwas fundamentalistisch wirkende Forderung, man dürfe niemals Entscheidungen auf KI-Systeme übertragen, die sich konkret auf die konkrete Zukunft von Menschen auswirken (z.B. bei der Personalauswahl, im Straßenverkehr, bei der Kreditvergabe oder bei medizinischen Fragen). Ich würde ihn fragen wollen, warum er denn die menschlichen Entscheidungs-Algorithmen grundsätzlich als „wertvoller“ betrachtet. Kann er sich wirklich keine Fälle vorstellen, in denen menschengemachte (systematische) Fehlentscheidungen und Diskriminierungen durch den Einsatz einer KI zum Positiven korrigiert werden könnten? Ein wenig geärgert hat mich seine Ausführungen zur Beschränktheit der Gültigkeit von statistischen Aussagen für den Einzelfall. Es wirkt ein wenig naiv, jetzt der KI vorzuwerfen, dass sie bei Entscheidungen auf der Basis von Datenanalysen ja nicht die Besonderheiten und den Kontext des Individuums berücksichtigen würde. Zwar räumt Precht letztlich ein, dass das auch ohne KI - wie ich finde unvermeidlich – stattfindet; trotzdem bekommt die KI auch diesen Minuspunkt aufs Konto. Wie sollte denn – so frage ich mich – eine hochkomplexe und vielfältig vernetzte Gesellschaft ohne Wahrscheinlichkeits-Abschätzungen auskommen? Was müssten wir dann alles in Frage stellen?! Da hat auch ein Precht mal nicht zu Ende gedacht oder ein wenig unlauter argumentiert (finde ich). Trotzdem gibt es diese eindeutige Bilanz: Dieses Buch ist weit mehr als eine etwas ausgeweitete Zusammenfassung bekannter Standardargumente. Wer sich in den kommenden Monaten und Jahren mit den philosophischen und ethischen Implikationen der KI auseinandersetzen will, kommt an dieser Vorlage von Precht wohl kaum vorbei. Selbst wenn man ihm nicht in allen Punkten zustimmt, so bietet er doch so etwas wie einen Referenzrahmen für den weiteren Diskurs. Empfehlung: Lesen (oder hören; der Autor liest selbst – ziemlich schnell).

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Vita

Richard David Precht, geboren 1964, ist Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Er ist Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seit seinem sensationellen Erfolg mit »Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?« waren alle seine Bücher zu philosophischen oder gesellschaftspolitischen Themen große Bestseller und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung »Precht« im ZDF und diskutiert zusammen mit Markus Lanz im Nr.1-Podcast »LANZ & PRECHT« im wöchentlichen Rhythmus gesellschaftliche, politische und philosophische Entwicklungen.

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