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Rezensionen zu
Brown Girls

Daphne Palasi Andreades

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

brown girls brown girls brown girls Wie viele Worte kannst du mit einem Atemzug aussprechen? Mir scheint, die Autorin @daphnepalasia schafft so viele, dass sich damit ein ganzes Buch füllen lässt, denn so fühlte es sich beim Lesen an. Ein immer-weiter ohne Pause, man rast durch die Zeilen, Seiten, Kapitel und Zeiten, eine schnelle Abfolge von Szenen, die ein ganzes Leben, nein, mehrere Leben zeigen, von Khadija, Maribeth, Naz, Cherelle, Kyra, Jenny, Sonia, von brown girls brown girls brown girls. Vom Schulhof und den schmutzigen Straßen Queens zu Colleges und Rassismus und vielleicht dem ersten Hochschulabschluss der Familie, zu einem erwachsenen Leben, einem Leben weit weg von der Heimat und Migration und der Frage, wo man eigentlich herkommt, wer man eigentlich ist und war und sein will - es ist ein Rausch aus Leben, den man hier auf 234 Seiten liest. Die Schilderungen könnten nicht ferner von meiner Lebensrealität sein, als weiße Frau in einem weißen Land werde ich hier mit meinen Privilegien konfrontiert, erhalte einen Einblick in ein anderes Leben, das Leben tausender brown girls, aber immer nur durch eine Scheibe, eine Seite, wie soll es auch anders gehen? Ich kann mir nur vorstellen, wie es sein muss, dieses Buch als brown girl zu lesen, sich selbst darin zu finden. Ich hoffe, es fühlt sich an wie ein Gespräch mit einer Freundin. Daphne Palasi Andreases schreibt stürmisch, kraftvoll, furchtlos. Cornelius Schreiber übersetzt es ebenso - ein Lesegenuss! Danke an @team.bloggerportal und @luchterhand_verlag für das Rezensionsexemplar!

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Brown Girls wachsen in Queens auf. Genauer gesagt, in dem miesen Teil von Queens, New York. Dort werden sie älter, verlieben sich, gehen weg, oder bleiben. Manche gehen aufs College, die meisten nicht. Manche heiraten, manchen heiraten sogar mehrmals, manche nicht. Manche werden selbst Mütter von Brown Girls, manche nicht. Und manche sterben. Der Roman hat keine einzelne Protagonistin. Er hat viele Hauptfiguren, sie heißen Chanelle, Deepika, Ronnie, Lina, Zainab, Sophie und Aiza oder auch ganz anders. Es ist ein Collektivroman und die New York Times beschreibt es »Als würde sie über jedes Brown Girl sprechen, das im letzten Jahrhundert gelebt hat… Furchtlos!« Dieser aufregende Debütroman von Andreades, selbst geboren und aufgewachsen in Queens, wurde bereits ausgezeichnet und von der amerikanischen Presse gefeiert. Auch mir gefällt der Roman, der vom Mädchen sein, Frau sein, Brown sein, anders sein, Mutter sein erzählt sehr gut. Er ist rasant und extrahiert das Älterwerden im Zeitraffer und die vielen Optionen des Lebens komprimiert auf 234 Seiten. Vor allem aber thematisiert Andreades die Erfahrungen mit Rassismus, Ausgrenzung und Othering als Mädchen und Frau und als PoC in Amerika. Die beiläufige Allgegenwärtigkeit der Auswirkungen von Klasse und Race werden in jedem Kapitel und jedem Lebensabschnitt deutlich. „Die Summe all dieser alltäglichen Erniedrigungen, ihr akkumuliertes Gewicht?“ Auch sprachlich ist „Brown Girls“ Literatur vom feinsten! Andreades studierte Kreatives Schreiben und das merke ich an der Qualität ihres mitreißenden und pulsierenden Textes mit ganz eigenem Sound. Als Liebhaber*in von amerikanischer Literatur und von besonderen Debüts war dieser Roman eine große Bereicherung für mich!

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In diesem Buch erzählen verschiedene „Brown Girls“ über ihr Leben, ihre Erfahrungen, wiederkehrende Probleme und gemeinsame Fragenstellungen, der Sehnsucht nach einem schönen, einem besseren Leben. Einem Vogel gleich habe ich alles durch eine auktoriale, kollektive Erzählerin beobachtet. Von ihrer Kindheit, den gefährlichen Männern am Schulzaun, die ihnen auflauern, den rebellischen Teenager-Jahren, ihrem Weg ins Erwachsenenleben. Den Beziehungen, in denen sie sich verstanden fühlen oder den Liebhabern, die sie nicht gut behandelt haben. Und auch wenn die Freundinnen sich trennen - die einen studieren an renommierten Unis, die anderen bleiben dort, wo sie aufgewachsen sind - kommen sie doch wieder zusammen, als würde der Faden, der sie verbindet, allenfalls etwas dünner werden, aber nicht reißen. Sie werden älter, heiraten, oder auch nicht, bekommen Kinder, oder auch nicht. Es gibt keine festen Charaktere, die Erzählstimme blickt mal hierhin, mal dorthin, beleuchtet Geheimnisse, Unsicherheiten, Entscheidungen und Unterschiede, aber am Ende sind es die Ähnlichkeiten zwischen ihnen, die ihre Lebenswege wie Bahnschienen verbinden. Sie kämpfen gegen die vielen Ungerechtigkeiten der Gesellschaft und Politik, gegen Rassismus, Ausgrenzung und Nichtbeachtung. Die kurzen Kapitel lesen sich ganz wundervoll, fast wie kleine Essays, mit fast schon lyrischem Lesefluss und melancholischem Unterton. Ich hab‘s geliebt.

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