Mit ihrer persönlichen Geschichte nimmt sich Kristi Coulter dem Thema Alkoholsucht an. In diversen kurzen Essays vermittelt sie ihre Erfahrungen von sporadischem Trinken hinein in eine Sucht. Eine Sucht, die sich lange als harmlose Marotte verkleidet, unentdeckt bleibt, ein false friend wird. Ein vermeintliches Pflaster für die Leere, die ein dysfunktionales Elternhaus in ihr auslöst und die befeuert wird durch übermäßige Arbeit, die Suche nach Erfüllung, Freude und Liebe. Alkohol wird für Coulter mehr und mehr zur wohligen Betäubung, bis sie nahezu jeden Morgen mit Kater aufwacht und sich eingestehen muss: Sie ist krank. Das muss aufhören.
Fast entspannt-witzig erscheinen einem die Eskapaden der Autorin zu Beginn. Das ändert sich mehr und mehr. Man gewinnt Einblick in eine Krankheit, die Leben zerstört. Coulter erkennt das, beschreibt den Kampf und die Sucht sowie ihren Sieg über diese. Mal ernst, mal poetisch. Ein ehrliches Buch über ein immens wichtiges Thema. Lesen!