Rezension zu
Over the Moon
Eine schöne Geschichte mit einigen Schwächen
Von: ZeilenwandererKURZBESCHREIBUNG Baxter und Veronica könnten unterschiedlicher kaum sein. Sie ist eine noble Auftragsschauspielerin, die den Luxus im Leben genießt und immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer ist. Baxter hat eine Decke speziell für Obdachlose entwickelt und möchte Menschen helfen. Damit er die Decken weiter produzieren kann, engagiert er Veronica, die sich als seine überzeugende Geschäftspartnerin ausgeben soll, damit er einen Investor finden kann. So stößt ein ungleiches Paar aufeinander, das eine gemeinsame Herausforderung meistern will … MEINUNG Alles in allem hat mir Over the Moon: Liebe wie im Film recht gut gefallen. Ich habe es vor einigen Wochen bei sehr gutem Wetter gelesen und auf der Terrasse verbrachte ich mit dem Buch die eine oder andere schöne Lesestunde. Ich wurde gut unterhalten, auch wenn ich hin und wieder von der Protagonistin Veronica genervt war. Dazu aber später mehr. SCHREIBSTIL Dieser Roman war der erste Roman, den ich von Samantha Joyce gelesen habe und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und kann mit einer abwechslungsreichen Wortwahl punkten. Samantha Joyce bedient sich teilweise auch am modernen Slang, was ich durchaus gelungen finde, weil dieser Stil zu den jungen Figuren passt. Erzählt wird Over the Moon abwechselnd aus der Perspektive von Baxter und Veronica, wobei es Samantha Joyce gelingt, beiden eine individuelle Stimme zu verleihen. Wenn man nur ein wenig im Buch gestöbert hat und dann blindlings eine Seite aufschlagen würde, könnte man anhand weniger Sätze sofort einordnen, welche Figur gerade spricht. FIGUREN Damit mir ein Buch wirklich gut gefällt, muss ich mich mit seinen Protagonisten identifizieren können. Momentan habe ich leider das Gefühl, dass ich von schlechten Hauptfiguren verfolgt werde. Rea von der Palace Trilogie hat mir gar nicht gefallen, Amaranthine und Dennaleia aus Eine Krone aus Feuer und Sternen sind mir auch nicht immer geheuer und Veronica aus Over the Moon: Liebe wie im Film ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Puh, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ich im privaten Leben einen riesigen Bogen um sie machen würde. Selten habe ich eine so selbstverliebte und arrogante Protagonistin erlebt. Ich glaube, es war direkt im ersten oder zweiten Kapitel, in dem sie Frauen verurteilt, die es wagen, ungeschminkt und ohne auffallenden Lippenstift das Haus zu verlassen. Ein Glück tritt Baxter in ihr Leben, der sie einigermaßen auf den Boden zurückholen kann. Baxter ist ein herzensguter Typ, der mit seinen Decken versucht, Obdachlosen zu helfen. Zumindest hofft er das, denn bevor sein Projekt durchstarten kann, benötigt er Investoren, die ihn unterstützen. Und so gutherzig Baxter auch sein mag, was Professionalität und Marketing angeht, ist er ein absoluter Frischling. Als er Veronica kennenlernt, schlägt sein Leben eine einhundertachtzig Grad Wendung ein. Er lernt durch sie, wie das Leben der High Society aussieht und wie man sich dementsprechend benimmt. Die witzigen Dialoge zwischen den Figuren haben mir beim Lesen sehr gefallen. Von den beiden Figuren hat mir Baxter eindeutig besser gefallen. Er liebt seinen Hund, geht gerne durch die Stadt spazieren und weiß, was im Leben wirklich wichtig ist. Ich hätte mir in diesem Buch noch ein paar weitere Figuren gewünscht. Veronica lebt ein Leben ohne Freunde und Baxters Bekannte tauchen nur oberflächlich am Rande auf. Mir gefallen Freundschaften in Büchern sehr und da jeder Mensch die ein oder andere Person im Leben hat, der er sich anvertraut, finde ich es immer etwas gewöhnungsbedürftig, wenn dieser wichtige Punkt in Romanen fehlt. HANDLUNG Schon wenn man den Klappentext liest, weiß der Leser in welche Richtung der Roman geht und was er zu erwarten hat. Over the Moon hat mich in diesem Punkt auch nicht enttäuscht. Es ist eine leichte Lektüre, die einen aus dem Alltag abholt und in eine etwas exklusivere Welt entführt – zumindest was meine Verhältnisse betrifft. Was mich an der Handlung jedoch etwas gestört hat, war das doch recht überzogene Drama. Es gibt die ein oder andere Stelle im Roman, an der Leser nur mit den Augen rollen können. Die Logik in diesem Buch ist teilweise wirklich gewöhnungsbedürftig und geht vorne und hinten nicht auf. Ich hatte hin und wieder das Gefühl, dass die Autorin irrelevante Probleme in den Raum wirft. Diese wirken an den Haaren herbeigezogen und sind nach fünf weiteren Seiten wieder vergessen. Wenn man dies allerdings außer Betracht lässt, kann Over the Moon eine sehr schöne Lektüre sein. FAZIT Over the Moon: Liebe wie im Film bereitete mir einige angenehme Lesestunden. Der Schreibstil gefiel mir sehr, jedoch wurde mein Lesefluss hin und wieder durch Veronica gestört. Ihre arrogante Art konnte ich nur eine gewisse Seitenanzahl täglich ertragen.
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