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Rezension zu
Mit dir am Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Atmosphärischer Roman über Liebe und Verlust und das empfindliche Ökosystem des Meeres - mehr als nur eine Liebesgeschichte

Von: schnäppchenjägerin
27.04.2018

Maeve und ihr Zwillingsbruder Robin haben ihre Eltern im Alter von sechs Jahren bei einem Flugzeugabsturz verloren und sind bei ihren Großmutter Perri in Florida aufgewachsen, die das "Hotel der Musen", eine Art Literaturhotel betreibt. Als Kinder haben sie ihre Freizeit gemeinsam mit ihrem besten Freund Daniel am Strand verbracht, der Maeve mit zwölf Jahren bei einem Haiangriff ferettet hat. Auf die Attacke hatte Maeve erstaunlich gelassen reagiert und hegt keinerlei Angst oder Groll gegenüber Haien. Ganz im Gegenteil - sie hat ein ganz besonderes Verhältnis zu den Tieren entwickelt, hat Meeresbiologie studiert und wird aufgrund ihrer Empathie auch als "Haiflüsterin" bezeichnet. Maeve und Daniel waren als Jugendliche ein Paar und haben sich schließlich verlobt. Maeves Engagement als Wissenschaftlerin wurde ihr dann allerdings zum Verhängnis, als sie Daniel bat, die Hochzeit wegen einer ihrer Forschungsreisen zu verschieben. In ihrer Abwesenheit betrog er sie, weshalb Maeve die Verlobung löste, obwohl sie Daniel noch immer liebte. Nach sechs Jahren begegnen sich die beiden wieder. Maeve kommt von einer Forschungsreise zurück und zieht wieder in das Hotel ihrer Großeltern ein. Dort arbeitet Daniel inzwischen als Koch und ist alleinerziehender Vater der sechsjährigen Hazel, die wie Maeve fasziniert von der Meereswelt ist. Maeve und Daniel haben ihre Gefühle für einander nie ganz verloren, weshalb sich unweigerlich die Frage stellt, ob nach all den Jahren ein Neuanfang möglich ist. Maves Begeisterung für die Meereswelt und insbesondere jede Art von Haien, die im Gegensatz zu Walen von Umweltschützern kaum Aufmerksamkeit erhalten, aber brutal wegen ihrer Flossen gejagt werden, ist ansteckend. Als Leser kann man Maeves Faszination durch die bildhafte Beschreibung der Unterwasserwelt und der Ozeane, in denen Maeve bereits gearbeitet hat, nachvollziehen. Es ist wirklich interessant, die Haie einmal von einer andren Perspektive als der potentiellen Gefahr für die Menschen zu betrachten und so schafft es die Autorin ganz mühelos Aspekte von Umwelt- und Tierschutz in die Geschichte miteinzuarbeiten, die zum Nachdenken anregen. Die Entwicklung zwischen Maeve und Daniel ist anfangs nicht wirklich überraschend, aber durch das grundsätzliche Problem, das bereits vor sechs Jahren zum Bruch der Beziehung führte un das auch in der Gegenwart wieder aktuell wird, sehr authentisch und tiefgründiger als gedacht. Die Protagonisten, neben Maeve und Daniel auch Robin, sind sympathisch, haben allerdings ihre Ecken und Kanten und wirken damit echt und ungekünstelt. Auch die süße Hazel, die wie Maeve den tragischen Verlust ihrer Mutter verarbeiten musste, kann einem nur ans Herz wachsen. Maeve liebt ihren Beruf so sehr, dass sie damit ihrem privaten Liebesglück im Weg steht, weshalb es spannend zu erfahren bleibt, ob sich Daniel und Maeve auf eine Beziehung einlassen können, nachdem diese schon einmal gescheitert ist oder ob zu viele Kompromisse nötig sind. "Shark Club - Eine Lieb so ewig wie das Meer" ist ein atmosphärischer Roman über die Macht der Liebe, über Verlust und Trauer, Familie und Vergangenheitsbewältigung, aber auch ein Appell an den Mensch für mehr Rücksicht auf das empfindliche Ökosystem des Meeres. Trotz der ernsten Themen wie des Shark-Finnings, aber auch der Suche Maeves nach sich selbst, ist der Roman mit einer unheimlichen Leichtigkeit geschrieben und aufgrund des sommerlichen Settings auch als Strandlektüre geeignet. Ann Kidd Taylor ist wie ihre Mutter Sue Monk Kidd, von der ich "Die Erfindung der Flügel" gelesen habe, eine wunderbare Erzählerin, der mit "Shark Club" ein Debütroman gelungen ist, der mit ungeahnten Wendungen überrascht und mehr als nur eine langjährige Liebesgeschichte erzählt.

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