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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

the woman in the window

Von: analog 2.0
01.04.2018

Anna Fox lebt alleine in New York. Tochter und Ehemann sind nicht mehr da. Nach einem schweren Unfall leidet die Psychologin nun selbst an einer Posttraumatischen Belastungsstörung und verlässt ihr eigenes Haus aus Angst seit Monaten nicht mehr. Sie vertriebt sich ihre Zeit mit Online-Schach und damit ihre Nachbarn heimlich durch ein Fenster zu beobachten. Eines Tages beobachte sie währenddessen, wie im Haus nebenan jemand brutal überfallen wird. Aber wie kann sie Helfen, wenn sie das eigene Haus doch vor lauter Panik nicht verlassen kann?   "Für mich klingt das so, als würden Sie allmählich so weit kommen, das Sie anderen zu deren Bedingungen begegnen können und nicht nur zu Ihren eigenen." (S. 109)  Mit seinem Debüt-Roman hat A.J. Finn das Rad zwar nicht neu erfunden, dennoch hat der Hype um dieses Buch an dieser Stelle nicht zu viel versprochen. Auf seinen 544 Seiten holt dieser Thriller lange Schwung, um dann bis zur letzten Seite voller Spannung und Wendungen dem Leser den Atem zu rauben.  Der Handlungsstrang um die Psychologin beginnt zunächst sehr seicht und wir haben die Gelegenheit die Protagonistin erst einmal kennen zu lernen. Sie sieht zum Beispiel gerne alte Schwarz-Weiß Filme, hat eine Vorliebe für Alkoholische Getränke und beobachtet liebend gerne durch ein Fenster ihre Nachbarn. Die Hintergründe dieser Geschichte werden nur Stück für Stück preisgegeben. Man weiß von Anfang an, es ist etwas Schreckliches passiert, etwas das Anna bis ins Mark erschüttert hat, aber das volle Ausmaß offenbart sich erst kurz vor Schluss.   Der eigentliche Plot beginnt mit einer zufälligen Beobachtung nach der Annas Leben nie wieder so wird wie es vorher einmal war.  Nachdem ihr niemand Glauben schenken will, beginnt sie an sich selbst zu zweifeln. Und wer würde sich schließlich besser damit auskennen als eine Psychologin selbst?  Ich finde die Beschreibung der jungen Frau Anna Fox sehr gelungen. Sie hat ihre eigenen Macken und Sorgen und ihr Verhalten und ihre Reaktionen waren in meinen Augen vollkommen nachvollziehbar und wirklich plausibel. Eine psychische Erkrankung ist wirklich kein einfaches Los und kann nicht über einen Kamm geschert werden. Für mich ist Anna ein starker Charakter mit vielen Facetten und viel Potential. Man kann mit ihr mitfiebern und spürt ihr Gefühlschaos ebenso wie ihre Verzweiflung.  Neben der Protagonistin hat mir Detektiv Little am besten gefallen. Auch er weiß Annas Ansagen zunächst nicht einzuordnen und kann ihr nicht glauben. Nachdem er das komplette Ausmaß ihrer Krankheit verstanden hat reagiert er aber sehr einfühlsam und wohlwollend. Der Schreibstil ist sehr flott gehalten, kurze Kapitel die einem chronologischen Verlauf folgen, erzeugen Spannung. Zu großen Teilen kommt dieser Thriller ganz ohne Gewalt aus, die eigentliche Spannung entsteht auf der Psychischen Ebene.  "the woman in the window" von A.J. Finn erinnert mich an Thriller von Joy Fielding oder Gillian Flynn. Leser dieser Autorinnen werden auch an diesem Buch Gefallen finden.  Von mir bekommt "the Woman in the window" von A.J. Finn eine ganz klare Leseempfehlung. Dieser Psychothriller in der Ich-Perspektive garantiert rasante Lesestunden. Werbung und Klappentext haben an dieser Stelle nicht zu viel versprochen.   

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