Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Fesselnd, beklemmend, emotional.

Von: Bettys Welt
23.02.2018

Die einsame Hauptbeschäftigung der 38-jährigen Anna Fox besteht in der akribischen Beobachtung ihrer Nachbarschaft, die sie sogar fotografiert. Es bleibt zunächst lange rätselhaft, warum sie getrennt von Mann Ed und Tochter Olivia lebt und worin ihr Trauma besteht. Sie spricht reichlich dem Alkohol zu, auch schon Vormittags, das erinnert spontan an den Thriller „Girl on the Train“. Sie lebt nur durch und mit dem Leben der anderen, stalkt sie auch online immer auf der Suche nach Infos. Aufgrund ihres Traumas und der daraus folgenden psychischen Beeinträchtigungen, muss sie eine ganze Reihe Medikamente nehmen, was sie nicht regelmäßig, wie verordnet tut. Ihre einzigen Kontakte in die Außenwelt sind ihre Untermieter, ihr Psychiater und ihre Physiotherapeutin, die einmal wöchentlich kommt. Viele Kontakte hat sie auch über das Internet. Sie ist selbst Psychologin, leidet aber nun unter Agoraphobie, einer Angststörung, die sie ans Haus fesselt. Seit einem Ereignis vor 10 Monaten versteckt sie sich vor der Welt draußen, da sie Angst vor dem Exponiertsein im Freien hat. Sie ist in einem Forum für Agoraphobie aktiv, gibt online Ratschläge und hat selber schon ein Überlebenshandbuch für Betroffene geschrieben. Selber hat sie bislang nur wenige Ausflüge in den Garten geschafft, versteckt unter einem Regenschirm. Mit der neuen Nachbarin Jane Russell, die sie eines Tages kennenlernt entdeckt sie spontan Gemeinsamkeiten. Wenig später muss sie bei den Nachbarn jedoch entsetzliches und unerklärliches erleben und entdecken. Sie kann und will es nicht auf sich beruhen lassen und beginnt selber ganz auf sich allein gestellt mit Ermittlungen. Zum letzten Viertel nimmt die Geschichte eine heftige völlig unerwartete Wendung. Nun scheint alles möglich zu sein, die Zusammenhänge und Ereignisse verschwimmen, geraten ins Rutschen. Ab diesem Punkt möchte man den Rest des Thrillers „The Woman in the Window“ von A. J. Finn am liebsten in einem Rutsch lesen. Die Geschichte ist dramatisch und erschütternd, dreht den Leser an diesen Punkt emotional durch den Fleischwolf. Am Schluss steht ein spannender, gruseliger Showdown in sturmdurchtoster Nacht, dem man atemlos folgt. Trotz einem äußerst bösen, grausamen und perfiden Täter kommt es zu einem hoffnungsvollen Ende. Sehr intensiv, erschreckend und berührend beschreibt die Autorin, was jedem von uns an psychischen Erkrankungen geschehen kann. Um auf den anfänglichen sich aufdrängenden Vergleich zurückzukommen, Anna Fox ist eine deutlich sympathischere Protagonistin, als Rachel in „Girl on the Train“. Für Kino- und Thrillerfans enthält das Buch viele Bezüge zu alten schwarzweiß Thrillern, mit deren Binge Watching Anna Stunden über Stunden ihrer langen Tage füllt. Neben dem Alkohol- und Tablettenkonsum lässt auch dies zusätzlich Annas Realität immer wieder auf sehr bedrückende Weise verschwimmen. Fazit: Fesselnd, beklemmend, emotional. 5 von 5 Punkten

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.