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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Lange Mitte, schnelles Ende

Von: Anna
18.02.2018

Anna Fox - die Frau mit der Agoraphobie und der Angewohnheit, das Leben ihrer Nachbarn mitzuverfolgen. Natürlich alles aus sicherer Entfernung, denn aus dem Haus traut sie sich dank ihrer Phobie nicht raus. Und das schon seid einem sehr langen Zeitraum. Diesen Eindruck bekommt man auch definitiv vermittelt - der Leser wird sofort in die trübe, stickige und undurchlüftete Stimmung eingesogen. Der Anfang ist darauf ausgelegt, die Gesamtsituation überblicken zu können. Die Psychologin, die ihre Nachbar beobachtet, auf einer Internetseite Leute mit ihrem Fachwissen berät und ständig Wein trinkt - dabei achtet sie wenig auf das Verbot, Tabletten und Alkohol gleichzeitig zu konsumieren. Dank der kurzen Kapitel zieht sich das Ganze auch nicht wirklich in die Länge; die Erzählung schwankt zwischen Beschreibung der Umgebung und Beschreibung der Handlung. Man muss sich an diesen Stil zunächst einmal gewöhnen, aber grundsätzlich beschreibt es das Leben einer eingepferchten Frau sehr gut: Sie beobachtet und handelt, beobachtet und handelt. Die Figuren haben sehr reale Züge - der schöne, stille Mieter (David), die kluge, aber hoffnungslose Psychologin (Anna), die zwielichtigen Nachbarn (Alistair Russell), der liebe Junge von Nebenan (Ethan). Doch manchmal sind die Beschreibungen auch zu viel des Guten, im Mittelteil bekommt man schnell das Gefühl von dehnenden Erzählungen, obwohl man doch einfach schnell wissen möchte, was jetzt mit der liebenswerten Jane passiert ist. Es gibt Handlungen, die man vorausahnen kann, aber genauso gut unerwartet kommen. VORSICHT SPOILER: Ethan ist der Inbegriff des süßen Nachbarsjungen eines Jugendliebesromans, wären da nicht die dramatischen Familienverhältnisse. Ich konnte schnell erahnen, dass seine liebevolle Art nur Fassade war (unzählige Thriller haben mich geschult). Aber das wird trotzdem erst später offensichtlich - man spekuliert immer noch darauf, dass etwas mit David nicht stimmt. Umso trauriger ist es dann, dass man zum Schluss des Buches nichts mehr von ihm hört. Man schließt den ruhigen Untermieter doch irgendwie ins Herz - zumal er von Anna vorschnell verurteilt wird. Und dann ist da noch Jane - die perfekte Freundin, der Anker für Anna. Dass sie sich verstanden haben, macht es umso schwerer, zu verstehen, dass sie stirbt. Vor allem, weil Ethan zum Ende hin offenbart, dass sie sich vom Untergrund-Leben zum anschaulichen Leben hochgearbeitet hat. Die Figuren sind mir alle ans Herz gewachsen - na gut, Alistair erst zum Ende hin, weil er Anna ja nur in Schutz nehmen wollte (auf eine ganz eigenartige Art), aber immerhin. Sogar Jane (die Echte) kann ich verstehen; sie wollte ihre Familie beschützen und wusste gar nicht so recht, in was sie da hinein geraten war. FAZIT: Das Buch war echt gut! Auch wenn sich der Mittelteil ein wenig gezogen hat, war ich positiv von dem Ende überrascht. Ich denke, man hätte mit allem gerecht, nur nicht mit der Wahrheit. Auf jeden Fall weiterzuempfehlen!

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