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Rezension zu
Sleeping Beauties

Nicht ganz das, was ich von Stephen King erwarte, aber trotzdem gut

Von: Buchfeeteam
05.01.2018

Ich bin von Kindesbeinen an passionierte King - Leserin. Deswegen war ich bei diesem Buch besonders gespannt, ob man am Inhalt und Schreibstil schnell bemerken würde, ob nun eine weitere Person mitgeschrieben hat. Das muss ich verneinen. Wie üblich bei King entwickelt sich die Handlung sehr langsam und er zeigt viel Geduld, sämtliche Situationen bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Das muss man natürlich abkönnen, das Buch hat daher auch fast 1000 Seiten. Dadurch baut Stephen King natürlich aber auch die Atmosphäre und die Spannung meisterhaft auf. Bis kurz vor Schluss hat man wirklich keinen blassen Schimmer, wie alles aufgeht, und auch typisch King lässt er seinen Lesern auch nach Ende der Lektüre noch Raum für eigene Vorstellungen, im dem er nicht für alles eine endgültige Lösung aufzeigt. Die Geschichte bzw. die Idee dahinter finde ich extrem gut: Was passiert, wenn die Männer auf einmal (fast) ohne Frauen dastehen? Wie verhalten sich die Männer? Was machen die Frauen, wenn sie auf einmal ohne Männer auskommen müssen? Ich finde, so ein paar Ideen aus früheren King-Büchern, vor allem aus der Arena, kommen hier ein bisschen durch - ich denke dabei an die Motten (vs. Monarch-Falter) oder an die abgeschottete Welt "Unser Ort" (vs. der Kuppel). Am allerbesten fand ich die Szenen rund um den Baum (mehr sage ich hier nicht, um nicht zu spoilern). Wir haben es hier mit einer relativ komplexen Handlung zu tun, in dem Buch spielen bestimmt mindestens 10-15 Charaktere relativ wichtige Rollen und somit wird auch immer wieder abwechselnd aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere erzählt, oft parallel der gleiche Zeitraum an verschiedenen Orten und Situationen. Da dauert es natürlich lange, bis sich wirklich mal etwas in der Handlung bewegt. Zum einen werden oft Dinge oder Personen sehr detailreich beschrieben, auch wenn es eigentlich völlig irrelevant für den Verlauf der Geschichte ist. Doch dadurch wird eben auch alles sehr vielschichtig und visualisierbar, Stephen King lässt keinem Charakter eine Chance, flach zu bleiben. Was ist nun mein Fazit? Alles in allem ist "Sleeping Beauties" ein King, wie man ihn erwarten kann - allerdings mit relativ wenig Horror und eher etwas mehr philosophisch und mystisch angehaucht. Für Fans des klar abgegrenzten Horrors a la Friedhof der Kuscheltiere wahrscheinlich eher langweilig, auch wenn es ab und an mal pikantere Beschreibungen von Gewalttaten gibt. Ich persönlich muss sagen, ich habe durchaus schon bessere Bücher von ihm gelesen, auch wenn er sicherlich mit Bedacht alles so extrem lang und ausführlich dehnt, hätten es bei diesem Buch so 200 Seiten weniger wirklich auch getan. Die älteren Werke gefallen mir eindeutig besser. Also gebe ich "Sleeping Beauties" 4 von 5 Sternen.

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