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Rezension zu
Sleeping Beauties

Sleeping Beauties von Owen und Stephen King

Von: Bücherserien.de
29.12.2017

In Dooling, einer Kleinstadt in den Appalachen, ist die Welt scheinbar noch in Ordnung. Doch der beschauliche Ort im Osten Amerikas wird von einem Phänomen heimgesucht, das weltweit für Aufregung sorgt: Einschlafende Frauen werden ausnahmslos von einem spinnenartigen Kokon befallen, der aus sämtlichen Körperöffnungen herauskommt. Die gravierenden Folgen sind weltweit identisch: Mit allen Mitteln versuchen die Frauen wachzubleiben. Schlafen sie doch ein und man entfernt das Gewebe, mutieren die Frauen zu unheimlichen Bestien. Nach und nach bricht auf der Welt ob der fortschreitenden Pandemie eine Panik aus. Lediglich Elvie Black aus Dooling scheint gegen das Virus immun zu sein. Allerdings gerät Elvie dadurch zwischen die Fronten, denn für die eine Seite ist sie ein Versuchsobjekt, das helfen kann, die Pandemie zu beenden, für die andere Seite ist sie ein Dämon, den es auszulöschen gilt. Ein weiteres Phänomen macht sich bei den Frauen aus Dooling bemerkbar, denn sie kommen in einer neuen Welt wieder zu sich. Dadurch stellt sich die Frage, ob dies die Rettung für alle Frauen auf unserer Welt sein kann. Wenn der Vater mit dem Sohne … mag sich Owen King gedacht haben, als er seinem Vater Stephen King die Idee zu “Sleeping Beauties” antrug. Dieser war von der grandiosen Idee sofort angetan und setzte sie gemeinsam mit seinem Sprössling um. Stürzt man sich in die Lektüre des fast eintausend Seiten starken Wälzers, bekommt man es als erstes mit einem Personenregister zu tun. Auch wenn Dooling nur eine Kleinstadt ist, läppert sich da einiges zusammen. Da ist zum Beispiel der Psychiater Clint Norcross, der im Verlauf der Geschichte eine Schlüsselrolle bekommt. Da ist auch dessen Frau Lila, die ebenfalls Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist. Und da ist Frank Geary, der wie kein anderer Charakter alle negativen Eigenschaften in sich vereint. Vom Aufbau und vom Setting her erinnert “Sleeping Beauties” an Romane wie „Brennen muss Salem“ und vor allem „In einer kleinen Stadt“, in denen Stephen King schon sehr gekonnt das Grauen in seine fiktiven Städte eingeführt hat. Dieses Grauen lässt er jetzt mit Owen King wieder auferstehen. Man glaubt den beiden Autoren sofort, wenn sie behaupten, dass sie nicht mehr sagen können, wer welche Passagen geschrieben hat. Der Roman klingt, was diesen Aspekt angeht, wie aus einem Guss. Die Motivation der Frauen, sich dem Phänomen entgegenzustellen ist ein weiterer positiver Aspekt von “Sleeping Beauties”, zumal der Roman zahlreiche Fragen aufwirft und sehr lesenswert mit der Rolle der Geschlechter in unserer heutigen Zeit spielt. Schon lange sind Romane von Stephen King mehr als purer Horror – sie sind literarische Erlebnisse. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Schon der Einstieg liest sich etwas zäh, da der Roman einige Kapitel braucht, um sein Personal einzuführen. Ist dies geschafft, kann “Sleeping Beauties” gefallen und überzeugen. Nach etwa fünfhundert Seiten tut sich ein weiterer Erzählstrang auf, der durchaus seine Berechtigung hat. Und wer Romane von Stephen King kennt, der weiß, welch komplexe und oft verwirrende Gedankenwelt auf den Leser zukommt. Immer wieder driften er und Owen King ab, so dass man und gut und gerne hätte zweihundert Seiten streichen können, ohne an die Substanz des Romans zu gehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich an diesem Werk die Geister scheiden. Mein Fazit zu dem Roman Sleeping Beauties: Auch wenn “Sleeping Beauties” nicht die Klasse früherer King-Romane erreicht, ist das Epos um das weibliche Geschlecht durchaus lesenswert, zumal der Roman eine wirklich tolle Grundidee besitzt, die in letzter Konsequenz gut erzählt wird. Sehr gerne kann und darf es daher eine weitere Kooperation des amerikanischen Horrorpapstes mit seinem Sohn Owen King geben.

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