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Rezension zu
TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ungewöhnlich konstruiert und hält trotzdem die Spannung

Von: Tintenhain
19.11.2017

Megan Miranda baut bereits auf den ersten Seiten ihres ersten Thrillers für Erwachsene hohe Spannung auf: Die Nachricht ihres Bruders und der geheimnisvolle Zettel. Bereits auf der Fahrt nach Cooley Ridge beginnt Nic sich in Bruchstücken an die Nacht, in der Corinne verschwand, zu erinnern. Man lernt sie und ihre Beziehungen zur Familie kennen, bevor sie auf ihren Bruder Daniel trifft, mit dem sie das Haus zum Verkauf vorbereiten will. Als bereits am Tag ihrer Ankunft ein Mädchen verschwindet, fragt man sich unwillkürlich, ob sich die Ereignisse von damals wiederholen werden. Doch dann springt Megan Miranda 15 Tage in die Zukunft. Eine Leiche wird gefunden und von nun an entfaltet sich eine ganz besondere Erzählweise. Rückwärts lässt Nic jeden Tag seit ihrer Ankunft Revue passieren und obwohl sich das sehr ungewöhnlich anhört, setzen sich nach und nach Puzzleteile zusammen und man versteht auch so manche Handlungsweise besser als gedacht. Anfangs hat mich das Rückwärtserzählen konfus gemacht, da man nach jedem Tag 48 Stunden zurück gehen musste, zum Beginn des vorherigen Tages. Immerzu versuchte ich zu überprüfen, ob das alles Sinn ergibt und keine logischen Fehler vorhanden waren. Erst als ich die unvertraute Erzählweise in den Hintergrund rücken ließ und mich vollends auf die Geschichte einließ, schlug mich die Geschichte so richtig in ihren Bann. Meinem anfänglichen Impuls, doch einfach die einzelnen Tage in der umgekehrten Reihenfolge zu lesen, habe ich glücklicherweise nicht nachgegeben. Denn natürlich erfährt man trotz der Rückwärtsgewandtheit immer mehr Einzelheiten, neue Puzzlestückchen finden ihren Platz und die Geschichte strebt ihrem Höhepunkt kontinuierlich entgegen. Megan Mirandas erzählerisches Experiment ist geglückt und es ist ihr ein spannender und sehr atmosphärischer Thriller gelungen. Das von Wäldern und Höhlen umgebene Städtchen, in dem jeder jeden kennt und nichts verborgen bleibt, erzeugt eine ganz besondere Stimmung. Man hört das Wispern der Einwohner und das Rauschen des Waldes. Nic, die ihrer Highschool-Liebe Tyler wieder begegnet, und immer noch die besondere Verbindung zu ihm spürt, schwankt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Hierbleiben und Weglaufen. Auch wenn man ab und an eine Ahnung hat, etwas zu wissen und dem Geheimnis auf der Spur zu sein, eigene Verdachtsmomente sich bestätigen oder weider verlieren, so kam das Ende doch ganz anders als gedacht. Mir hat der Thriller außerordentlich gut gefallen, auch wenn ich zunächst einmal Schwierigkeiten mit der rückwärts gewandten Erzählweise hatte. Die Figuren sind klar gezeichnet, obwohl man damit rechnen muss, dass jede einen dunklen Schatten verbirgt. Das Tempo wird durchgehend gehalten und die kurzen Rückblenden verhelfen zu einem runden Ganzen, bei dem man als Leser auf jeden Fall aufmerksam dabei bleiben muss. Für mich ist „Tick Tack“ ein absolut bemerkenswerter und gelungener Thriller. © Tintenhain

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