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Rezension zu
Lord of Shadows

Gelungene Fortsetzung

Von: Michael Lehmann-Pape
23.10.2017

Schon der erste Band der neuen Trilogie um die „Schattenjäger“ von Cassandra Clare war überaus unterhaltsam, temporeich und ganz eigene in der Atmosphäre von mittelalterlicher Fantasy (mit besonderen Waffen, vor allem magischen Dolchen und Schwertern) in moderner Umgebung (das Los Angeles der Gegenwart, wobei Nomen est Omen in diesem Falle bestens zutrifft). Nach einem grandiosen Finale mit viel „Schutt und Asche“ und harte Kämpfen, mag es eine kurze Ruhepause geben für die Schattenjäger und ihren Anhang (klar wird hier und da ein kleiner Dämon, auch einer, der aus dem Wasser kommt, in einem „Riesenrad-Kampf“ gestellt. Doch die „Wilde Jagd“ und die Dunkelsten der Feinde scheinen ja fürs erste besiegt worden zu sein. Was natürlich sich baldigst im Buch ändern wird. Wobei Clare zwar einem überaus vertrauten Fantasy Muster folgt (das man auch bei Harry Potter oder auch in den Chroniken der Unterwelt bestens kennengelernt hat), doch durch die Verbindung einiger verschiedener Erzählschwerpunkte (die junge, aber „verbotene Liebe“ der weiblichen Hauptfigur Emma, Machtkämpfe, die intern entbrennen und mit zunehmender Härte ausgeführt werden, mit einer brüchigen Vereinbarung innerhalb der „magischen Welt“, in der der Friede untereinander ständig stark unter Spannung steht, die Suche nach dem „eigenen Ich“ in Form eines Entwicklungsromans (im Buch gleich bei mehreren Figuren wie dem ehemaligen Mitglied der „Wilden Jagd“, der immer noch leicht zu erregen ist, dem jungen Kit, der seinen Platz in der neuen Welt nach dem Tod des Vaters zu finden hat und Emma selbst mit ihrer Suche nach der eigenen Bindung, nach Ihrem Platz in der Liebe und mit ihren Freunden in der „neuen Welt“ nun), und, nicht zu knapp, gut gestaltete Action-Anteile mit Kämpfen, bei denen die Magie ebenso sprüht wie die Klingen aufeinander prallen, die sich mit den Thriller-Elementen im Kampf gegen „böse Kräfte“ zu einem homogenen Ganzen verbinden. Lange hält sich Clare auch nicht auf mit „Zwischenstationen“, das Tempo im Buch ist nicht rasend hoch, doch stetig vorantreibend in der Entwicklung in den und zwischen den Figuren ebenso, wie in den Konfrontationen, die mehr und mehr an Gefahr zunehmen. Wobei man bei den vielen Erzähllinien und den „Parteiungen“ im Buch dennoch den Überblick gut bewahren kann. „Seit zwei Wochen war Emma Julian nicht mehr so nahe gewesen, wie in diesem Moment. Die Näher machte sie benommen, als wäre sie leicht beschwipst“. Das ist die eine Seite, die Emma viel Beherrschung abverlangt, denn sich zu verlieben in den eigenen, zugewiesenen, lebenslangen Kampfpartner und Vertrauten ist strikt untersagt. Aber selbst ihr Versuch, Julian durch eine „andere Beziehung“ auf Distanz zu halten werden nicht unbedingt durchschlagend von Erfolg gekrönt sein. Hoffnung, Liebe, Trauer und Verlust, all diese Gefühlszustände verarbeitet Clare in diesem zweiten Band der Reihe und sorgt so auch immer wieder für überraschende, teils „harte“ Wendungen in den Ereignissen. „Der Klapps auf den Rücken hatte einen der Dolche aus Kits Taschen katapultiert. Klirrend landete er auf dem Granitboden“. Gut, dass jener Kit hier von einem wohl entfernten Verwandten beim Versuch des Diebstahls erwischt wird, denn dieser schleift den Jungen nicht gleich vors Tribunal, sondern nimmt diesen, im Gegenteil, erst einmal unter seine Fittiche. In lebendiger Sprache erreicht Clare so eine durchaus breite Leserschaft, auch wenn die neuen Bände des „Lord of Shadows“ (ebenso wie die „“Chroniken der Unterwelt) sich im Schwerpunkt an ein jüngeres Publikum richten, entsprechend des Alters der Hauptfiguren.

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