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Rezension zu
Die sieben Farben des Blutes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Verblute, Sünderin!

Von: Denise
06.07.2017

In Berlin werden drei Frauen brutal ermordet. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Der Täter lässt die Frauen ausbluten und verkündet in Videos deren Heilung. Staatsanwältin Helena Faber ermittelt zusammen mit den Kollegen fieberhaft. Doch nach den drei Morden geschieht nichts mehr. Die Polizei schließt die Akte. Bis der als Dionysos bekannte Täter wieder zuschlägt... "Die sieben Farben des Blutes" war mein erster Thriller von Uwe Wilhelm und es wird auch mein letzter sein. Wobei erster Thriller so nicht stimmt. Uwe Wilhelm hat unter dem Pseudonym Lucas Grimm den Thriller "Nach dem Schmerz" veröffentlicht, den ich klasse fand. Warum er nun unter seinem echten Namen so einen mies recherchierten Roman abliefert, ist mir schleierhaft. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man der Staatsanwältin Helena Faber, die nicht nur in ihrem Job, sondern auch für ihre beiden Töchter 100 Prozent gibt. Sie ist auch die Einzige, die an den Ermittlungen festhalten will, obwohl Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgehen, dass Dionysos sich zur Ruhe gesetzt hat. Und der nächste Mord soll ihr da leider Recht geben. Die Figuren, die Uwe Wilhelm nach und nach vorstellt, sind in meinen Augen typisch und fast schon klischeehaft gehalten. Die erfolgreiche Staatsanwältin, die von einem Polizisten geschieden wurde und nun versucht, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Ein Ex-Mann, der seiner ehemaligen Gattin im Berufsalltag immer noch über die Füße läuft und Eifersuchtsanfälle hat. Zudem ein Zeuge, der so intelligent wie arrogant ist und lieber mit der Staatsanwältin spielt, als wirklich zu helfen. Und ein Mörder, der aus purem Frauenhass mordet. All das ist schon mehrmals da gewesen. Und dennoch konnte mich der Thriller zunächst begeistern, da der Autor einfach packend und mitreißend erzählte. Doch dann kam das, was für mich der Tod eines jeden Buches ist: Logiklöcher und Recherchefehler. So steckt Helena Faber auf Anraten ihres Ex-Mannes einen Speicherchip, der an einem Tatort gefunden wird, ein, ohne auf die Beweismittelkette und ähnliches zu achten. Der Grund: Sie will nicht von dem Fall abgezogen werden und hofft, auf dem Chip neue Beweise zu finden. Dass dies ein klarer Verstoß gegen alle Regeln darstellt, stören weder Figur noch Autor. Desweiteren beschreibt Uwe Wilhelm Szenen, die in der Wirklichkeit nicht durchführbar oder machbar wären. Wäre dem Autor einmal ein Schnitzer passiert, hätte ich darüber hinweg sehen können. Jedoch baut er innerhalb weniger Seiten mehrere, für mich grobe Fehler ein, so dass mein Interesse am Fall komplett verschwand. Schade! Der Stil des Autor ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist packend und ich konnte bis zu einem gewissen Grad mitfiebern. Fazit: ich kam nur bis zur vierten Farbe, dann war Schluss. Keine Empfehlung meinerseits.

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