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Rezension zu
Der Hirte

Der Hirte (Ingar Johnsrud)

Von: Poldi
13.06.2017

Fredrik Beier wird schnell vom Fall einer verschwundenen Politikerstochter abgezogen, da sich auf einem Hof in der Nähe von Oslo ein schreckliches Verbrechen ereignet hat: Fünf Männer wurden grausam ermordet, die Untersuchung des Tatortes deutet auf schreckliche Experimente hin. Fredrik Beier steht schnell unter Druck, denn der Täter hat schon seine nächsten Schritte geplant... Der norwegische Autor Ingar Johnsrud hat mit „Der Hirte“ seinen Debutroman veröffentlicht und dabei gleich einen bemerkenwerten Thriller vorgelegt, der sich verschlungen um mehrere Zeitebenen legt. Im Vordergrund ist da die oben beschriebene Geschichte um Fredrik Beier und seinen Ermittlungen. Nicht nur das anfängliche Verbrechen, dass sehr präsent und detailliert geschildert ist. Die beklemmende Atmosphäre setzt sich auch bei den Ermittlungen weiter fort, wenn immer neue Details ans Licht kommen und die Hintergründe einer Sekte offenbart. Später bekommt die Handlung noch einen sehr aktuellen Bezug und kann dies sehr präsent und erschreckend darstellen. Immer tiefer dringt auch der Leser in diese düstere Welt ein, die Spannung verdichtet sich immer weiter und führt zu einem packenden Finale, dass jedoch einige Fragen offen lässt – vielleicht als Vorbereitung für die weiteren geplanten Bände um den Ermittler. Die zweite Handlungsebene spielt zur Mitte des letzten Jahrhundert mitten im zweiten Weltkrieg. Hier steht die geheimnisvolle Wiener Bruderschaft im Mittelpunkt, zunächst kann aber kein direkter Bezug auf die eigentliche Handlung gergestellt werden. Erst nach und nach erkennt man, wie fein der Autor beides miteinander verwoben hat. Sprachlich hat Johnsrund eine sehr klare und direkte Wortwahl gewählt und schafft so sehr deutliche Bilder von den Schauplätzen und Charakteren. In den dramatischeren Szenen werden die Sätze merklich kürzer und erhöhen so das Tempo noch einmal – und das ist sowieso schon sehr hoch. Der Autor setzt die entscheidenden Ereignisse eng aneinander, sodass man kaum Luft holen kann. Das geht zwar manchmal auf Kosten der Atmosphäre, steigert aber die Dynamik und die Spannung deutlich, denn immer muss man mit dem nächsten Schlag rechnen. Und trotz all dieser Ruhelosigkeit kommen die Charaktere sehr gut zur Geltung, verhalten sich authentisch. Besonders gefallen hat mir, dass Beier mit Ecken, Kanten und natürlich auch einem psychischen Knacks dargestellt wird, dies aber niemals in den Vordergrund rückt. „Der Hirte“ ist ein sehr lesenswerter Thriller, der von einem packenden Ausgangspunkt zügig weitergeführt wird und immer neue Elemente zusammenfügt. Dazu gehört auch ein zweiter Handlungsstrang mit deutlichem Zeitsprung, der sich erst nach und nach erschließt. Eine tolle Charakterisierung der starken Figuren und rasante Entwicklungen haben mir richtig Spaß gemacht und für sehr spannende Unterhaltung gesorgt.

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